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So war meine Rückverlegung

BeitragVerfasst: 14.07.2016, 23:23
von Anne24
Hi,Micha,
freut mich echt,dass dir meine Antwort etwas helfen konnte.Finde es sehr gut,dass du nix überstürzen willst und drücke dir alles,damit deine Rückverlegung auch so positiv verläuft. :troesten: Vielleicht lässt du mich ja auch wissen,wie es dir so ergeht....
Auf jeden Fall:TOI TOI TOI ! :gut:
Glg von Anne

So war meine Rückverlegung

BeitragVerfasst: 20.08.2017, 13:32
von Micha-Duis
Hi Anne!

Versprochen ist versprochen, deswegen jetzt ein paar Zeilen von mir zu meiner RV, die vor gut fünf Wochen stattfand. Die OP hat länger gedauert als von den Ärzten geplant. Insgesamt war das Team viereinhalb Stunden mit meinen Innereien beschäftigt. Ist aber alles gut gelaufen. Die ersten drei Tage und vor allem die Nächte nach der OP waren ziemlich heftig. Insgesamt war ich zwei Wochen im Krankenhaus. Die Verdauung stellte sich schleppend ein. Schonkost und gute ärztliche Versorgung haben sich insgesamt auf meinen Genesungsprozess positiv ausgewirkt. Was soll ich sagen: trotz einiger "Startschwierigkeiten" löppt der Verdauungstrakt nun immer besser an. Sehr zu meiner Freude! Derzeit bin ich noch krankgeschrieben, ich muss mich noch schonen und merke auch, dass ich z. B. nach einem Spaziergang doch erst noch einmal die Horizontale aufsuchen muss. Beine hoch, ab auf die Liege und erholen, danach geht es ruhig und gemütlich weiter. Mehr ist derzeit nicht drin.
Die Ärzte meinten, ich müsse mit drei bis sechs Monaten rechnen, bis der Magen-Darm-Trakt sich wieder halbwegs gut und alltagstauglich eingespielt hat. Wie gesagt, nach fünf Wochen bin ich optimistisch, dass ich auf einem guten Weg bin.
Ich drücke allen, die vor einer ähnlichen Situation stehen, die Daumen und wünsche allen, die vor einer RV stehen, viel Mut, eine gesunde Portion Optimismus und vergesst nicht, lieber eine Frage zuviel stellen als mit einem unsicheren Gefühl auf die OP zuzusteuern.

Liebe Grüße aus Duisburg
Micha :winke:

So war meine Rückverlegung

BeitragVerfasst: 21.08.2017, 00:50
von Marie67
Hallo Micha,

bin nicht Anne....

das hört sich gut an! Ich wünsche Dir, dass es so gut weitergeht!

Gruß von Marie,
deren RV nun gut vier Jahre zurückliegt

So war meine Rückverlegung

BeitragVerfasst: 11.11.2017, 20:37
von Anne24
Huhu und danke Micha für deine lieben Zeilen.Wünsche dir auch weiterhin, dass es bergauf geht.Sorry,war schon ne Weile nicht mehr hier im Forum,deshalb hab ich erst eben deine Rückmeldung entdeckt.Es hat bei mir auch seeeehr lang gedauert,bis ich wieder einigermaßen fit war und ich hab auch heute noch nicht meine Power wieder,die ich vor der Not_und Rückverlegungs-OP hatte.
Nach der Rückverlegung war ich so zuversichtlich,weil das mit meinem Stuhlgang so gut ging... doch einige Zeit später änderte sich dies.Habe seitdem ziemlich häufig nächtlichen Stuhlgang. ..öfter ist es auch wie bei einigen hier im Forum so,dass ich mich nach dem WC-Besuch hinlege,aber dann sofort wieder dorthin muss,weil sich mein Darm nicht vollständig entleert hat.Das schwächt mich natürlich und nagt auch an meiner eigentlich positiven Lebenseinstellung.Versuche aber trotzdem, mich nicht unterkriegen zu lassen,denn ich scheine ja nicht die Einzige mit diesem Problem zu sein.
Alles Liebe ,ganz viel Gesundheit für dich und alle anderen Forumsbesucher.

Glg von Anne

So war meine Rückverlegung

BeitragVerfasst: 11.11.2017, 22:56
von Star85
Hallo Anne,

habe gerade zufällig deinen Beitrag gelesen und mir gedacht ich antworte mal. Habe lange jemanden gesucht, der ähnliche Probleme wie ich hat.
Ich bin uns 6 Wochen rückverlegt und bei mir ist es schon immer so, dass ich nächtliche Durchfälle habe. Mittlerweile ist es so, dass ich eine Zeit lang schlafen kann und dann geht der ganze Mist aber los.

Ich war schon total verzweifelt, weil niemand solche Erfahrungen gemacht hat. Aber wohl scheint es normal zu sein und was will man nach 6 Wochen erwarten. Ich bin trotzdem weiterhin zuversichtlich, dass sich der Darm, wie schon oben beschrieben, in drei bis sechs Monaten erholt bzw. eingespielt hat.

Ich merke auch keinen Unterschied, je nachdem was ich esse. Ich denke wirklich man braucht einfach Geduld, was wir CEDler leider nicht haben.

Gute Genesung weiterhin an alle!

Ich bin gerade auf Reha und versuche meine Zeit zu genießen, um wieder fit zu werden.

Allerdings hätte ich noch eine Frage: würdet ihr in diesem Zustand, wenn man noch sehr viele Durchfälle hat, bis zu 20 Mal Tag und Nacht trotzdem wieder die Wiedereingliederung anfangen?
Danke für eure Meinungen.

Vg
Star

So war meine Rückverlegung

BeitragVerfasst: 12.11.2017, 00:01
von Anne24
Liebe Star,danke für deine Zeilen.
Muss zwar sehr oft wegen Stuhlgang aufs WC,doch oft ist es kein Durchfall,sondern es sind kleine Stücke (sorry;) ).Also wenn ich so häufig wie du Durchfall hätte,dann wäre ich ja richtig hinüber...weiß nicht,ob ich da die Kraft zum Arbeiten hätte....mal abgesehen von der"WC-Organisation".Wünsche dir auf jeden Fall,dass es dir ganz ganz schnell viel besser geht.Bei mir ist die RV übrigens schon 1,5 Jahre her.
Glg v.Anne :))

So war meine Rückverlegung

BeitragVerfasst: 12.11.2017, 00:40
von Butterfly
Hi,

Ich bin damit arbeiten gegangen, musste tags und nachts alle zwei Stunden spätestens. Ich habe nach 18 Uhr nichts mehr gegessen, damit nicht nachts noch was daneben geht und mir anfänglich den Wecker gestellt bis ich mir sicher war, dass der Dünndarm (Pouch) mir auch meldet, wenn ich muss.
Ich weiß nicht, wie das bei einer RV ist, wenn man noch etwas vom dicken hat.

Für mich war es wichtig wieder zu arbeiten, da ich mir zuhause so allein vorgenommen bin. Ich habe mit drei Stunden pro Tag angefangen, nach zwei Wochen auf vier, fünf, sechs und dann wieder Vollzeit.
Bei mir wurde die Wiedereingliederung wieder abgebrochen, aber das hing nicht mit den Toi-Gängen zusammen, sondern mit der Situation am Arbeitsplatz, den Schmerzen und ich bin nicht von der künstlichen Ernährung weiter runtergekommen. Deswegen wurde ich vom KH wieder einbestellt.

Ich persönlich würde mit der Wiedereingliederung anfangen. Du hast ja keine Garantie, dass es wieder weniger Stuhlgänge werden und irgendwann muss man ja eh wieder arbeiten gehen. Es sei denn, man strebt eine (Teil-)EM-Rente an. Das war für mich aber keine Alternative. Ich wusste, dass ich damit nicht glücklich werden würde. Ich kämpfe noch heute darum, meinen Platz wieder auf der Arbeit zu finden. Das bedeutet für mich Normalität und Existenzsicherung. Es bedeutet auch so etwas wie Kontrolle über das eigene Leben sich zurückzuholen, trotz Schmerz- (Morphine), begleitender Psycho- (vom Schmerztherapeuten gefordert) und Ernährungstherapie (aus PE und Darmhormonen für funktionelles Kurzdarmsyndrom). Ich hab zwar wieder ein Stoma, stehe aber nachts durch die künstliche Ernährung immer noch regelmäßig auf. Wenn ich mich nicht für die Wiedereingliederung entschieden hätte, wäre ich heute bereits im Prozess zur oder sogar schon (teil-)verrentet. Doch was hat man als junger Mensch davon? Schließlich gehen alle Freunde auch arbeiten und Geld, um sich ein schönes Leben zu machen, hat man dann auch nicht. Ich habe Schlafstörungen und schaffe neben der Arbeit nicht viel. Auch an den Wochenenden bin ich meist zuhause. Aber mit meinem Gehalt kann ich es mir nun wieder leisten zu reisen, was mit Rente nicht gehen würde. Es tut mir gut, viele Kilometer zwischen mich und die alltäglichen Probleme zu bringen. Es wäre häufig leichter morgens im Bett liegen zu bleiben, weil an so erschöpft ist. Aber mein Schlaf wird nicht besser, wenn ich zuhause bleibe. Von daher, raus aus dem Bett, arbeiten und dann verreisen. Das bedeutet zwar viel Organisation, aber man bekommt Routine. ...und die Reisen geben mir die Kraft das Büro zu überstehen und ein Ziel für die ganzen Therapien. Ich möchte nächstes Jahr nach Afrika, dafür brauche ich Geld und ich weiß, für wen/was ich mich durch den Alltag kämpfe: Für mich und die Freiheit so leben zu können wie Gesunde!

Nur Mut. Zwar muss man auch bei der Arbeit kämpfen, wenn der Chef nicht mitspielt, aber wir sind doch alle Kämpfer! Wir sollten doch nicht vor der Arbeit oder dem normalen Leben kapitulieren. Da draußen gibt es auch eine Welt. Ich war extrem nervös vor der Wiedereingliederung. Aber heute bin ich froh, dass ich mich nach langer Krankheit aus meinem Schneckenhaus befreit habe. Ich suche, wie gesagt, noch meinen Platz auf der Arbeit, der zu mir und meiner Situation passt. Ich bin aber froh wieder zu arbeiten. Ich glaube, dass viele Kollegen einfach vergessen, dass ich krank war. Sie werden sich leicht an die Toilettengänge gewöhnen, wenn es ihnen überhaupt auffällt. Viele sind genug mit sich selbst beschäftigt. Ich dachte, ich falle mit meinem zentralen Zugang auf, aber selbst an den Anblick des Pflasters haben sie sich gewöhnt.

Toitoitoi
Butterfly

So war meine Rückverlegung

BeitragVerfasst: 12.11.2017, 10:01
von doro
@Butterfly :guterBeitrag:

So war meine Rückverlegung

BeitragVerfasst: 12.11.2017, 11:31
von Star85
Hallo Anne,

Sorry, ich habe mich falsch ausgedrückt. Ich habe ja keine Durchfälle, sondern schon immer breiigen Stuhl. Da ist auch nichts flüssiges. Also das funktioniert.
Bin auch nicht ko oder so....
Geh lediglich wie du damals so oft hintereinander, weil sich der Darm iwie nicht richtig entleert.... noch nicht nach so kurzer Zeit.

Wie gesagt man muss Geduld haben, das sagen ja auch die Ärzte.

Hab nur Angst dass ich auf Arbeit so oft muss und in der Nähe ist nur eine Toilette für viele
Damen. Ich kann es probieren und notfalls halt abbrechen.

Du hast es gut.... hätte es gerne auch schon länger hinter mir. Trotzdem positiv denken.
Die Zeit wird es bringen, ob ich jetzt dieses Jahr noch anfange zu arbeiten oder nicht.
Bin ja noch auf Reba und warte jetzt erstmal ab.

Denke schon dass es irgendwann noch besser wird.... bis zum Frühjahr dann.

@Butterfly: ja dann mach du das so. Ich hab eine andere Erfahrung und Lebensweise wie du ja bereits weist. Man muss halt immer schauen wie es einem geht. Alles Gute.

So war meine Rückverlegung

BeitragVerfasst: 12.11.2017, 11:49
von Butterfly
Danke, liebe Doro. :)

Ich drücke Dir die Daumen, liebe Star85. Ja, das ist richtig, dass wir eine unterschiedliche Sichtweise haben. Ich habe durchgesetzt einen Schrank im Behinderten-WC zu haben, der Wechselklamotten, Sachen zum Spülen des Hickman-Katheders und Stomamaterial beinhaltet. Da immer wieder andere Kollegen dieses WC genutzt haben zum Duschen, sind schließlich elektrische Türschlösser eingebaut worden, so dass nur noch wir Kollegen mit dringenden Bedürfnis oder Rollstuhlfahrer den elektrischen Türschlüssel erhalten.
Das wird über den Betriebsrat vom Amt finanziert. Solltet Ihr keine haben, dann übernimmt das Amt auf Antrag vom BR sogar die kompletten Büroumzüge der Teams, bis die Situation passt. So habe ich es bei einem Kollegen erlebt, der zu Fuß nicht mehr in den zweiten Stock laufen konnte. Drei Teams haben dann Büros gewechselt.

Wie auch immer Du Dich entscheidest, es ist Deine Entscheidung.