Rückverlegung die Wahrheit
Verfasst: 15.01.2017, 14:46
Hallo,
Mir geht der "Nixessentag" oder die extrem strikte Diät nach der RV nicht aus dem Kopf. Sicherlich muss jeder selbst für sich entscheiden, was nach der RV gegessen wird. Auch die Ausgangssituation ist bei vielen unterschiedlich. Eine Forumsteilnehmerin hat geschrieben, dass sie 30kg (!) abgenommen hat.
Der frischoperierte Patient mit rückverlegtem Stoma muss die ersten Tage auf jeden Fall aufpassen mit dem Essen, gerade dann, wenn der Darm noch nicht regelmäßig fördert. Auch die Wochen/Monate/Jahre danach kann der ein oder andere mehr Lebensmittel vertragen als der andere.
Ich finde es bewundernswert, wenn jdn. sich an solch strikte Ernährungspläne hält und damit Erfolg hat. Allerdings finde ich auch, dass darauf hingewiesen werden sollte, dass ein solcher Plan eine extrem einseitige Ernährung ist. Auch hat gutes Essen und Freude am Essen etwas mit Lebensqualität zu tun, fängt man an sich vor dem immer gleichen Essen innerlich zu schütteln, dann ist es nicht gut für die Psyche - und gerade die spielt in der anstrengenden Zeit nach der RV eine wichtige Rolle um durchzuhalten. Abschließend möchte ich noch ergänzen, dass dieses stark reduzierte Essen über so einen langen Zeitraum gefährlich für die "Fliegengewichte" unter uns werden kann, wenn bereits Untergewicht vorliegt. Da ist einfach nichts zum Zusetzen.
Außerdem: Schiebt man oben nichts rein, kann unten nichts rauskommen. Nach dieser Devise hat eine in der Reha gelebt und extrem abgenommen. Sie hat schließlich wieder ein Stoma bekommen, um zu überleben. Regelmäßiges Essen ist wichtig, die Darmzotten gehen sonst kaputt und die Körperzellen werden ausgezerrt (Stichwort BIA-Messung) - dies geschieht u. U. schleichend. Ist das erst einmal passiert, dauert es lang, bis die Zellen wieder lernen richtig zu arbeiten und die Verluste auszugleichen.
Ich möchte hiermit niemanden kritisieren, der über strikte Diäten Erfolg hat, sondern vielmehr auch die Kehrseite aufzeigen. Es ist kein persönliches Versagen, wenn man sich nicht so strikt umstellt. Jeder muss für sich selbst den richtigen Weg finden. Mir z.B. sind Karotten nicht bekommen, wo die Ernährungstherapeutin im KH sagte, dass es sonst so gut wie jeder verträgt. Sie hat individuell beraten: Was ist das Zielgewicht? Was verträgt man (nicht)? Was mag man (nicht)? Was ist man gewillt an der Ernährung umzustellen? Was sind mögliche Konsequenzen? Was rät sie aus ernährungstherapeutischer Sicht zum Kostaufbau? Dieses Vorgehen erhöht die Akzeptanz und hilft beim Durchhalten.
Viele Grüße
Butterfly
Mir geht der "Nixessentag" oder die extrem strikte Diät nach der RV nicht aus dem Kopf. Sicherlich muss jeder selbst für sich entscheiden, was nach der RV gegessen wird. Auch die Ausgangssituation ist bei vielen unterschiedlich. Eine Forumsteilnehmerin hat geschrieben, dass sie 30kg (!) abgenommen hat.
Der frischoperierte Patient mit rückverlegtem Stoma muss die ersten Tage auf jeden Fall aufpassen mit dem Essen, gerade dann, wenn der Darm noch nicht regelmäßig fördert. Auch die Wochen/Monate/Jahre danach kann der ein oder andere mehr Lebensmittel vertragen als der andere.
Ich finde es bewundernswert, wenn jdn. sich an solch strikte Ernährungspläne hält und damit Erfolg hat. Allerdings finde ich auch, dass darauf hingewiesen werden sollte, dass ein solcher Plan eine extrem einseitige Ernährung ist. Auch hat gutes Essen und Freude am Essen etwas mit Lebensqualität zu tun, fängt man an sich vor dem immer gleichen Essen innerlich zu schütteln, dann ist es nicht gut für die Psyche - und gerade die spielt in der anstrengenden Zeit nach der RV eine wichtige Rolle um durchzuhalten. Abschließend möchte ich noch ergänzen, dass dieses stark reduzierte Essen über so einen langen Zeitraum gefährlich für die "Fliegengewichte" unter uns werden kann, wenn bereits Untergewicht vorliegt. Da ist einfach nichts zum Zusetzen.
Außerdem: Schiebt man oben nichts rein, kann unten nichts rauskommen. Nach dieser Devise hat eine in der Reha gelebt und extrem abgenommen. Sie hat schließlich wieder ein Stoma bekommen, um zu überleben. Regelmäßiges Essen ist wichtig, die Darmzotten gehen sonst kaputt und die Körperzellen werden ausgezerrt (Stichwort BIA-Messung) - dies geschieht u. U. schleichend. Ist das erst einmal passiert, dauert es lang, bis die Zellen wieder lernen richtig zu arbeiten und die Verluste auszugleichen.
Ich möchte hiermit niemanden kritisieren, der über strikte Diäten Erfolg hat, sondern vielmehr auch die Kehrseite aufzeigen. Es ist kein persönliches Versagen, wenn man sich nicht so strikt umstellt. Jeder muss für sich selbst den richtigen Weg finden. Mir z.B. sind Karotten nicht bekommen, wo die Ernährungstherapeutin im KH sagte, dass es sonst so gut wie jeder verträgt. Sie hat individuell beraten: Was ist das Zielgewicht? Was verträgt man (nicht)? Was mag man (nicht)? Was ist man gewillt an der Ernährung umzustellen? Was sind mögliche Konsequenzen? Was rät sie aus ernährungstherapeutischer Sicht zum Kostaufbau? Dieses Vorgehen erhöht die Akzeptanz und hilft beim Durchhalten.
Viele Grüße
Butterfly