Verzweifelt nach Darmperforation
Verfasst: 05.04.2019, 12:50
Hallo liebe Mitglieder,
ich bin neu hier und Angehörige und sehr verzweifelt, schlafe nur noch vor Erschöpfung und ich wacker bleiben muss, da ich sonst auch keine Hilfe sein könnte!
Ich versuche, mich kurzzufassen. Kurz zur Historie. Meinem Lebensgefährten wurde vor rd. 2 Jahren ein Tumor entfernt, recht groß, zum Glück gutartig, so dass er ein Dickdarmstoma erhielt. Er konnte gut damit umgehen und trug es huldvoll bis zur Rückverlegung nach einigen Monaten.
Vorsorglich wurde ein Übergangsstoma gelegt, nun Dünndarm, Schock nach dem Aufwachen, aber auch noch verkraftet, da vorher viel entnommen werden musste und die Nähte verheilen sollten. Mit diesem Stoma fühlte er sich matter, doch auch das nahm er hin bis zur geplanten Rückverlegung. Er wartete immer geduldig ab. Der Hausarzt wunderte sich, wie gut er alles noch verkraftete, sogar auch humorvoll (wohl Selbstschutz).
Nun zu meiner großen, kaum zu bewältigenden Verzweiflung:
Am Montag der vergangenen Woche erfolgte die RV, der vermeintlich kleine Eingriff, für das Leben nach dem Stoma, KH-Aufenthalt für ca. 7 Tage angesetzt. Topfit am 1. Tag der OP, Hunger, Abführen setzte ein, …. Ab dem 2. Tag Übelkeit und Schmerzen Oberbauch. Da er so hart im Nehmen war, hat er wohl nicht genug geklagt. Am 3. Tag ging es ihm so schlecht, schaffte kaum mehr das Aufrichten, dass die Ärztin im KH eine Blutuntersuchung veranlasste. Die Entzündungswerte waren sehr hoch!
Es erfolgte eine OP, in der eine Darmperforation festgestellt wurde, am Dickdarm(!!!!), mit Austreten des Darminhalts in den Bauchraum. Es wurde ein großer Teil des Dickdarms entfernt und er wurde auf die Intensivstation verlegt. Im Telefonat nach der OP erfuhr ich dies. Bei meinem Besuch am Folgetag weiteres: zusätzliche Peritonitis (Bauchfellentzündung) und Sepsis (Vermutung durch die Darmkeime)! Er liegt im künstlichen Koma seither mit allen Maßnahmen (Beatmung, Ernährung, Kreislaufstabilisierung, …)! Am Wochenende (Sa-Abend die OP) war er, wie ich im Nachhinein mit klareren Worten als zuvor erfuhr, da es einen Aufwärtstrend gab, dem Tod näher als dem Leben! Bangen und Hoffen zugleich seither durchgehend!
Unter der Behandlung mit einem Breitbandantibiotikum besserten sich die dramatischen Werte, sind allerdings noch immer sehr hoch. Die Richtung war aber richtig, Kreislaufstabilisierung konnte peu a peu heruntergefahren werden (derzeit zwischen 5 und 6, wem das etwas sagt), Sauerstoffversorgung war am Montag nicht gut, 16 Stunden Lagerungstherapie Bauchlage verbesserte die Situation, die anderen Organe versagen nicht (hoffentlich nicht noch). Er sei stabil. Temperatur ging auf 37,1 herunter, stieg jedoch wieder auf 38. Diesbzgl. wurde ich aber beruhigt, das sei nicht kritisch. Die Antibiotika schlügen an. Dennoch wurde ein Luftröhrenschnitt (vorübergehend und wohl leicht zu entfernen) vorgenommen, um nach einigen Tagen die Atemmuskulatur nicht erschlaffen zu lassen. Er gibt auch den Atemanstoß. Spülungen des Bauchraums am Montag (da kippelte der Kreislauf) und Mittwoch (stabil), heute erneut (da noch Verunreinigungen im Oberbauch zu sehen waren).
Seit gestern ist die Temperatur angestiegen auf 39,2 (wurde hier immer noch beruhigt, das könne sein). Die Niere schied konzentrierten Urin aus (Schock, als ich hinkam, den ich hielt mich am Aufwärtstrend fest), doch dies konnte schnell reguliert werden. Wieder recht klar, zumindest nicht rötlich verfärbt.
Heute soll nun erneut gespült werden. Ich habe solche Angst. Die Entzündungswerte sind wieder leicht angestiegen (hoch waren sie ja eh noch, nur nicht mehr solche Extremwerte). Derzeit Leukos 12 (waren anfangs bei 17), PCT 7 (war bei 28,94). Wie gesagt, richtiger Trend. Gestern wurde ich noch immer beruhigt, heute allerdings wurde mir gesagt, dass am Montag eine Ernährungssonde gelegt werden soll. Deute ich das nun als gutes oder schlechtes Zeichen? Ist das ein "normales" Vorgehen nach 7 Tagen (inkl OP-Tag). Oder könnte der Schlauch beibehalten werden? Hat das jemand erlebt oder überhaupt diesen Krankheitsverlauf? Mehr Info dazu habe ich noch nicht, erst heute Nachmittag.
Ich bin kein Mediziner, entschuldigt, versuche bestmöglich zu erklären. Ach so, die Mikrobiologie ergab Darmkeime (was zu erwarten war und wohl auch besser wäre), Blutkulturen wurden nun aufgrund des Fieberanstiegs nochmals angelegt und die Antibiotikumgabe verändert. Man könne erst Sonntag sehen, ob dies greift. Die Ergebnisse der ersten Blutkultur sind noch nicht da. Ich habe weitere beängstigende Vermutungen (da keiner sich die Ursache so recht erklären kann, dass der Dickdarm geschädigt wurde, kein Zusammenhang wird gesehen zur RV Dünndarm).
Es tut mir leid, doch diesen Krankheitsverlauf konnte ich nicht kürzer schildern. Bitte meldet euch gern bei mir. Ich hoffe auf Nachricht. Habe lange überlegt, ob ich hier schreibe, doch ich weiß nicht weiter.
Eure Lotta
ich bin neu hier und Angehörige und sehr verzweifelt, schlafe nur noch vor Erschöpfung und ich wacker bleiben muss, da ich sonst auch keine Hilfe sein könnte!
Ich versuche, mich kurzzufassen. Kurz zur Historie. Meinem Lebensgefährten wurde vor rd. 2 Jahren ein Tumor entfernt, recht groß, zum Glück gutartig, so dass er ein Dickdarmstoma erhielt. Er konnte gut damit umgehen und trug es huldvoll bis zur Rückverlegung nach einigen Monaten.
Vorsorglich wurde ein Übergangsstoma gelegt, nun Dünndarm, Schock nach dem Aufwachen, aber auch noch verkraftet, da vorher viel entnommen werden musste und die Nähte verheilen sollten. Mit diesem Stoma fühlte er sich matter, doch auch das nahm er hin bis zur geplanten Rückverlegung. Er wartete immer geduldig ab. Der Hausarzt wunderte sich, wie gut er alles noch verkraftete, sogar auch humorvoll (wohl Selbstschutz).
Nun zu meiner großen, kaum zu bewältigenden Verzweiflung:
Am Montag der vergangenen Woche erfolgte die RV, der vermeintlich kleine Eingriff, für das Leben nach dem Stoma, KH-Aufenthalt für ca. 7 Tage angesetzt. Topfit am 1. Tag der OP, Hunger, Abführen setzte ein, …. Ab dem 2. Tag Übelkeit und Schmerzen Oberbauch. Da er so hart im Nehmen war, hat er wohl nicht genug geklagt. Am 3. Tag ging es ihm so schlecht, schaffte kaum mehr das Aufrichten, dass die Ärztin im KH eine Blutuntersuchung veranlasste. Die Entzündungswerte waren sehr hoch!
Es erfolgte eine OP, in der eine Darmperforation festgestellt wurde, am Dickdarm(!!!!), mit Austreten des Darminhalts in den Bauchraum. Es wurde ein großer Teil des Dickdarms entfernt und er wurde auf die Intensivstation verlegt. Im Telefonat nach der OP erfuhr ich dies. Bei meinem Besuch am Folgetag weiteres: zusätzliche Peritonitis (Bauchfellentzündung) und Sepsis (Vermutung durch die Darmkeime)! Er liegt im künstlichen Koma seither mit allen Maßnahmen (Beatmung, Ernährung, Kreislaufstabilisierung, …)! Am Wochenende (Sa-Abend die OP) war er, wie ich im Nachhinein mit klareren Worten als zuvor erfuhr, da es einen Aufwärtstrend gab, dem Tod näher als dem Leben! Bangen und Hoffen zugleich seither durchgehend!
Unter der Behandlung mit einem Breitbandantibiotikum besserten sich die dramatischen Werte, sind allerdings noch immer sehr hoch. Die Richtung war aber richtig, Kreislaufstabilisierung konnte peu a peu heruntergefahren werden (derzeit zwischen 5 und 6, wem das etwas sagt), Sauerstoffversorgung war am Montag nicht gut, 16 Stunden Lagerungstherapie Bauchlage verbesserte die Situation, die anderen Organe versagen nicht (hoffentlich nicht noch). Er sei stabil. Temperatur ging auf 37,1 herunter, stieg jedoch wieder auf 38. Diesbzgl. wurde ich aber beruhigt, das sei nicht kritisch. Die Antibiotika schlügen an. Dennoch wurde ein Luftröhrenschnitt (vorübergehend und wohl leicht zu entfernen) vorgenommen, um nach einigen Tagen die Atemmuskulatur nicht erschlaffen zu lassen. Er gibt auch den Atemanstoß. Spülungen des Bauchraums am Montag (da kippelte der Kreislauf) und Mittwoch (stabil), heute erneut (da noch Verunreinigungen im Oberbauch zu sehen waren).
Seit gestern ist die Temperatur angestiegen auf 39,2 (wurde hier immer noch beruhigt, das könne sein). Die Niere schied konzentrierten Urin aus (Schock, als ich hinkam, den ich hielt mich am Aufwärtstrend fest), doch dies konnte schnell reguliert werden. Wieder recht klar, zumindest nicht rötlich verfärbt.
Heute soll nun erneut gespült werden. Ich habe solche Angst. Die Entzündungswerte sind wieder leicht angestiegen (hoch waren sie ja eh noch, nur nicht mehr solche Extremwerte). Derzeit Leukos 12 (waren anfangs bei 17), PCT 7 (war bei 28,94). Wie gesagt, richtiger Trend. Gestern wurde ich noch immer beruhigt, heute allerdings wurde mir gesagt, dass am Montag eine Ernährungssonde gelegt werden soll. Deute ich das nun als gutes oder schlechtes Zeichen? Ist das ein "normales" Vorgehen nach 7 Tagen (inkl OP-Tag). Oder könnte der Schlauch beibehalten werden? Hat das jemand erlebt oder überhaupt diesen Krankheitsverlauf? Mehr Info dazu habe ich noch nicht, erst heute Nachmittag.
Ich bin kein Mediziner, entschuldigt, versuche bestmöglich zu erklären. Ach so, die Mikrobiologie ergab Darmkeime (was zu erwarten war und wohl auch besser wäre), Blutkulturen wurden nun aufgrund des Fieberanstiegs nochmals angelegt und die Antibiotikumgabe verändert. Man könne erst Sonntag sehen, ob dies greift. Die Ergebnisse der ersten Blutkultur sind noch nicht da. Ich habe weitere beängstigende Vermutungen (da keiner sich die Ursache so recht erklären kann, dass der Dickdarm geschädigt wurde, kein Zusammenhang wird gesehen zur RV Dünndarm).
Es tut mir leid, doch diesen Krankheitsverlauf konnte ich nicht kürzer schildern. Bitte meldet euch gern bei mir. Ich hoffe auf Nachricht. Habe lange überlegt, ob ich hier schreibe, doch ich weiß nicht weiter.
Eure Lotta