Seite 9 von 11

Verzweifelt nach Darmperforation

BeitragVerfasst: 26.04.2019, 15:22
von Nicki86
Hallo Lotta!

In unserer Klinik werden die Patienten von der Intensivstation direkt auf die Normalstation verlegt. Eine Übergangsstation haben wir nicht. Also kein Grund zur Sorge.
Auch wenn er noch Keime hat heißt es nicht das er nicht verlegt werden kann.
Es waren ja die E. Coli Keime die lebensgefährlich gewesen sind ausgelöst durch die Schxxxxe im Bauch. Die andere Keime bekommen solche Patienten häufig auch noch.
Wegen dem Blutdruck: Es ist oft so wenn solche Medikamente von venös auf oral umgestellt werden das dann erstmal alles Achterbahn fährt.
Also ich bin mit seinem Verlauf zufrieden! :D

Liebe Grüße

Verzweifelt nach Darmperforation

BeitragVerfasst: 26.04.2019, 20:31
von elia2402
Hallo Liebe Lotta,
Ich habe gestern deine Geschichte , von dir und deinem Mann gelesen ,und es tat mir so leid .
Ich habe fast aber nur fast dasselbe erlebt vor ca 9 Wochen.
Mein Mann kam ins Krankenhaus, er hatte Blut im Stuhl . Er hatte keine Krankheiten, war Sportler, gesunde Ernährung etc... man sagte er er habe colitis ulcerosa.
Nach 3 Wochen cortison , wurde er notoperiert Abends .
Darm Perforation mit 8 Löchern ,Bauchfellentzündung, Sepsis, Nieren und Leberversagen.
Der chirurg rief mich an und sagte mir ,jetzt zählt jede Minute für ihren Mann .Mein Mann ist 28 Jahre alt .
33 %Überlebenschance gab er ihm .
Auf der Intensivstation schaffte er es und kam dann nach 1 Woche auf die normal Station.
Das dein Mann in ein künstliches Koma gelegt worden ist und das das hätte meinem Mann auch passieren können , finde ich alles so schlimm .
Ich kann dich absolut nachvollziehen. Man stirbt als Frau.
Ich bin mit meinem Handy 24 h in der Hand rumgelaufen, konnte nicht schlafen nicht essen .
Es ist grausam und man kann nicht helfen .
Ich hoffe oder möchte dich fragen, wie es deinem Mann mittlerweile geht ?
Wir sind wieder im Krankenhaus gerade, er hatte danach noch 2 Operstionen und es wird einfach nicht besser. Ca fast 3 Monate sind wir nun schon im Krankenhaus mit 2 wichtiger Pause Zuhause.
Ich hoffe ,und wünsche euch viel Kraft und das er gesund wird !!
Ganz liebe Grüße,
Elia

Verzweifelt nach Darmperforation

BeitragVerfasst: 28.04.2019, 14:09
von Nicki86
Huhu Lotta! :winke:

Was gibt es denn neues? Alles in Ordnung bei euch?

Viele Grüße :roseSchenken:

Verzweifelt nach Darmperforation

BeitragVerfasst: 28.04.2019, 14:21
von Lotta
Hallo ihr Lieben,

hinsichtlich des Arms wurde ein Kurzcheck wg. eines möglichen Schlaganfalls vorgenommen. Darauf gab der Check aber keine Hinweise.... zum Glück! Anheben ist noch immer problematisch, aber wird langsam besser. Physio geht auch darauf ein, erfolgt zwar immer nur wenige Minuten, die reichen aber auch. Und er berichtet, dass diese Minuten schon ganz schön hilfreich wären. Vorgestern allerdings fühlte er sich nicht und musste die Physio ausfallen lassen. Das fand der Therapeut aber vollkommen okay. Besser, man sagt es, als sich durchzuquälen. Gestern durfte/musste er erstmals stehen. Naja, so gut es eben ging. Er berichtete, dass es kaum möglich war, den Kopf anzuheben. Scherzte sogar, dass er in der anfänglichen Aufwachphase der Meinung war, er geht "stiften". Musste er selbst belächeln, und meinte, maximal bis zum Bettrand wär er wohl gekommen.

Das Hören wird immer schlechter. Spätestens morgen soll eine Untersuchung erfolgen. Ich hoffe, nur Ohrenschmalz wg. des langen Liegens samt Schwitzen, usw... zumal er einmal das Gefühl hatte, es gluckere wie Wasser beim Kopf zur Seite legen.... Erwähnt hatten wir es ja vor einigen Tagen schon, sollten aber zunächst abwarten, ob es sich von selbst geben würde. Nun sind auch die Ärzte der Meinung, man müsse schauen.

Noch ist er auf der IPS wg. des Blutdrucks. 24h-Messung, 1x stündlich. Intravenös wieder einsetzend, dann wieder reduzierend, um auf die Tabletten umstellen zu können.

Abstrichergebnisse bislang: Blut "sauber" (so wurde es mir gesagt), Abstriche Schleimhäute Mund und Nase noch 3MRGN.

Gestern durfte er bereits nach Rücksprache mit der Ärztin etwas aus der Cafeteria essen. Hatte auf mich gewartet und sich einen Burger gewünscht. Die Bohnensuppe, die ihm angeboten wurde, mochte er aus vielerlei Gründen nicht anrühren. Bin zwar etwas verwundert, was ihm angeboten wird, aber nach mehrfachem Fragen, auch bei der Ärztin, scheint es wohl okay.

Zu dem Haltegriff gibt es tatsächlich unterschiedliche Meinungen. Ein Arzt meinte wiederum, warum er ihn nicht nutzen solle, da die Bauchmuskulatur ja unter dem VAC läge und ruhig in Anspruch genommen werden könne. Dennoch war der Griff am Tag nach meinem Anruf für ihn nicht mehr erreichbar gehängt.

Gestern erfuhr ich noch, dass auch auf der Normalstation wahrscheinlich eine Isolation erfolgen würde. Ob Einzel- oder "Kohorten"-Zimmer käme immer auf die Situation an. Ich werde zunächst mal abwarten und bedarfsweise - notfalls gegen Aufschlag - etwas anderes anfragen.

Ganz weit gedacht.... wann wissen wir, dass der Keim bekämpft ist? Ich denke da an die Rückkehr nach Hause. Denn dort lebt u.A. auch ein abwehrgeschwächter älterer Mensch. Konnte mir noch niemand beantworten. Es wird auf die Rücksprache auf der Normalstation verwiesen....

Elia, noch kurz an dich. Auf deine Nachricht werde ich noch direkt antworten. Einiges verstehe ich auch noch nicht aus dem Kontext heraus. Ich wage mich derzeit aber auch noch nicht nachzufragen, da mich dies noch nervöser machen könnte. Die 24h-Bereitschaft kenne ich auch mehr als gut. Bleibt stark und alles Gute für euch!!!!

Es grüßt herzlichst, eure Lotta

Verzweifelt nach Darmperforation

BeitragVerfasst: 28.04.2019, 14:24
von Lotta
Nicki, das war aber Gedankenübertragung....

Verzweifelt nach Darmperforation

BeitragVerfasst: 28.04.2019, 14:35
von Nicki86
Liebe Lotta!

Das hört sich alles gut an! Der 3MRGN Keim ist etwas hartnäckig. Bei uns werden die Patienten auch auf der Normalstation isoliert. 3 aufeinander folgende Abstriche die in einem gewissen Zeitrahmen stattfinden müssen negativ sein. So kenne ich es.
Bei mir war es mit der Physio genau so. An manchen Tagen konnte ich gut mitmachen und manchmal ging echt nix. Zu schlapp halt. Aber es wird besser.
Beim Essen würde ich ihm zu leichter Kost raten. Auch wenn er alles essen darf was er will. Bloß nix blähendes, nix scharfes auch nix allzu fettes. Erstmal wirklich leichtes Kost!
Mit dem schlechten Hören das kommt mir bekannt vor!
Hatte ich auch! Ich hatte Ohrenschmalz vor dem Trommelfell sitzen!
Der HNO Arzt hat mir die Ohren gespült und dann war es wieder gut!

Wie schön das es bergauf geht!

Liebe Grüße Nicki :D

Verzweifelt nach Darmperforation

BeitragVerfasst: 30.04.2019, 11:16
von Lotta
Hallo Nicki,

die Verlegung auf die Normalstation wurde vorgenommen. Keine Isolierung, Schwestern "nur" Kittelpflege. Ich muss auch nichts mehr anlegen, mehrfach nachgefragt. Ich wundere mich und desinfiziere fleißig.

Der HNO-Termin wurde vertagt, da er dort hin müsse. Ich bin davon ausgegangen, dass zunächst mal grob im Bett in die Ohren geschaut werden könnte. Vertagung, so wurde mir gesagt, obwohl es erst dringlich veranlasst wurde, aus zweierlei Gründen. Zum einen wg. des Keims, um die ambulanten Patienten nicht zu gefährden, zum anderen müsste er mobiler sein, um dort auf den Sitz zu kommen. Das soll nun abgewartet werden. Jeder sagt wieder etwas anderes.

Der Informationsfluss im Hause ist auch ein wenig schleppend. Hierauf hatte ich mich aber schon eingestellt. Dass bspw. das Greifen noch nicht so möglich ist, war überhaupt nicht bekannt. Man gut, dass ich sah, als er versuchte, Tabletten zu nehmen. Eine flog nämlich daneben, ohne dass er es gemerkt hätte. Habe auf der Station darauf hingewiesen, dass darauf geachtet werden müsse.

Zur Ernährung.... er darf Vollkost (auch mehrfach hinterfragt). Nun bin ich aber sehr skeptisch, wenn er heute Gulasch (mit Pilzen!) bekommen soll. Er hat aber versprochen, um die Pilze bestmöglich herum zu essen.

Leukos 8,x, CRP knapp über 60 (also weiterhin rückläufig), Temp. 37,1 (mache mich diesbzgl. noch nicht nervös).

Die Zugänge sollen nun auch entfernt werden, komplette Umstellung auf Tabletten (derzeit 8 an der Zahl), wobei er sich Gedanken macht, ob er es schafft, genügend zu trinken, obwohl er sich bemüht (macht sich Sorgen um seine Nieren). Essen ist auch noch eher kläglich meist, manchmal normal. Hier mache ich mir wiederum Sorgen, wenn er nicht noch zusätzlich die Nahrungslösung bzw. den "Krafttrunk" bekommt. Soll ja schließlich zu Kräften kommen.

Wann wieder Blut entnommen wird (gestern nicht) und die nächsten Abstiche erfolgen, konnte mir gestern nicht beantwortet werden.

Prognosen, wie lange er noch dort bleiben muss, können sicher nicht gestellt werden. Ich mache mir aber Gedanken, ob er womöglich noch mit dem Keim entlassen würde? Dann müsste ich ihn doch bestimmt Zuhause bestmöglich isolieren (nicht meinetwegen, hatte ich ja schon erwähnt). Wie rechtzeitig käme denn das Entlassungsmanagement bzw. der Sozieldienst auf uns zu? Gibt es da einen groben Maßstab? Werde dies bei Gelegenheit auch dort nochmals hinterfragen, falls ich noch vorbereitende Maßnahmen treffen müsste.... Aber nun muss er sich zunächst mal erholen und wieder mobil werden! Ich hoffe, dass es nun weiterhin step by step bergauf geht.

Sonnige Grüße und einen schönen Feiertag,
Lotta

Verzweifelt nach Darmperforation

BeitragVerfasst: 30.04.2019, 11:47
von doro
Hallo Lotta,

wie schaut es mit einer Anschlußheilbehandlung aus?Da würde Dein Partner direkt nach dem Aufenthalt im Krankenhaus in eine Art „ Reha“ kommen um dort unter fachlicher Aufsicht wieder auf die Beine zu kommen.

Verzweifelt nach Darmperforation

BeitragVerfasst: 30.04.2019, 12:36
von Nicki86
Hallo Lotta!

Mit dem schleppendem Informationsfluss ist das leider überall so. Zieh du dir bitte auch ein Kittel über und desinfiziere fleißig die Hände auch wenn du es laut den Schwestern nicht brauchst!
Es ist besser bei leichter Kost zu bleiben. Das weiß ich nicht nur aus beruflichen Erfahrungen, sondern auch aus eigenen Erfahrungen. Hatte ja auch ein Loch im Darm.
Das alle Zugänge raus kommen und alles auf oral umgestellt wird ist normal und gut so da jeder Zugang wieder eine Infektionsquelle sein kann.
Temperatur 37,1 ist doch völlig normal, CRP sinkt auch. Es geht bergauf.
Wegen dem Arm solltest du um ein neurologische Konsil bitten. Das muss abgeklärt werden.
Normalerweise kommt der Sozialdienst auf euch zu. Du kannst aber die Schwestern bitten ihn für dich zu kontaktieren und wie Doro schon sagte um eine Anschlussheilbehandlung bitten. Da geht er direkt von Krankenhaus hin. Das ist in seinem Fall besser und eigentlich auch üblich so!

Liebe Grüße Nicki

Verzweifelt nach Darmperforation

BeitragVerfasst: 30.04.2019, 21:09
von Lotta
Hallo zusammen,

heute war alles soweit gut. Habe auch nochmals nach der AHB gefragt. Der Sozialdienst käme rechtzeitig zu gegebener Zeit auf uns zu, lautete die Antwort.

Aber dann.... es wurde das Abendessen gereicht, er war gut drauf. Dann kam die Schwester und meinte, sie wurde gerade informiert, dass er zum MRT solle wg. des Arms, HWS anschauen. Nun gut, war ja von der IPS angeregt. Wir sind hin, man gut, dass er noch sagte, ich solle vielleicht doch warten, wenn es nicht so lange dauere. Ob er sich setzen könne usw. mussten wir ja verneinen, wurde dann von den Kräften dort umgelagert für das MRT.

Als er raus kam, sah ich den Schweiß auf der Stirn, und er sagte, er wäre 3x kurz davor gewesen zu klingeln (hatte vorher nie Panik im MRT), er habe es aber geschafft durchzuhalten. Er sagte, er hätte Herzrasen. Ich sag ja, er ist einfach zu hart im Nehmen geworden. Auf der Station zurück, sagte er mir, dass vielleicht doch besser mal der Blutdruck gemessen werden sollte. Wenn ER das sagt, hat das einen Grund. Fühlte sich überhaupt nicht und klagte zusätzlich über Atemnot. Ich wartete, bis die Schwester aus einem Behandlungszimmer kam, und berichtete. Sie holte das Blutdruckmessgerät, fragte noch, ob er es denn nach dem MRT dort erwähnt hätte. Hatte er nicht, war froh, dass er es hinter sich gebracht hatte.

Die Schwester meinte noch, sie wäre ja nur die Schwester, und sie wisse nicht, ob ein Arzt greifbar wäre. Konnte nicht ganz, entgegen meiner Art, an mich halten, und erwiderte, dass ich notfalls im KH auf die Suche ginge! Das Messgerät sagte: Blutdruck 84/68, Puls 178! Ich wieder los zur Schwester, die zur Aufnahme einer anderen Patientin gegangen war. Berichtete die Werte, und, dass das arg sei! Sie rief direkt einen Arzt an, nach kurzer Zeit waren dann 3 Ärzte da! Ich wurde vor das Zimmer geschickt, man entschied, dass er wieder auf die IPS verlegt würde. Auf die EKG-Möglichkeit auf dem Zimmer müsse man zu lange warten und dort wäre er dank der Gerätschaften unter besserer Überwachung. Man würde auch medikamentös darauf einwirken. Es sei aber nicht lebensbedrohlich. Schon mal gut, aber nicht schön, überhaupt nun schon wieder darüber reden zu müssen.

Als Erklärung, da er ja nie panisch reagierte auf ein MRT, erhielt ich, dass es aufgrund dessen, was der Körper vorher leisten musste, sein könne, dass so darauf reagiert würde. Ich verstehe ja, dass es auch in einem KH eine gewisse Logistik gibt. Doch nachdem er aufgrund des hohen Blutdrucks vor Verlegung auf die Normalstation noch auf der IPS bleiben musste, gerade von intravenös auf Tabletten umgestellt wird, er gerade von der Beatmung entwöhnt wurde, frage ich mich, ob der Zeitpunkt nicht mehr als früh war. Er hätte sich doch erstmal ein wenig erholen müssen. Oder liege ich da falsch? Mein persönlicher Gedanke halt! Dass das MRT so anstrengend sein könnte, hätte ich nicht erwartet. Außerdem verlässt man sich ja darauf, dass es so angewiesen wurde.

Die Aussage, dass er vermutlich noch heute Nacht wieder auf die Normalstation käme, beruhigt mich einerseits, andererseits, wäre ich nicht da gewesen, hätte es länger gedauert, bis die Schwester die Blutdruckergebnisse kontrolliert und reagiert hätte, da sie ja während des Messens andere Tätigkeiten zu erledigen hatte.

Hoffe, das wirft ihn nicht zurück! Musste ich mir kurz von der Seele schreiben....

Es grüßt, eure Lotta