Rückverlegung am 16.6.20 - Dickdarm komplett weg - Bericht

Hallo zusammen,
meine RV steht am kommenden Dienstag an und ich möchte hier ein wenig darüber informieren, auch und insbesondere über die Zeit danach. Es ist IMHO so eine Sache mit der Vergleichbarkeit der Aussagen, weil ja doch jede Krankengeschichte und jeder Körper anders ist. Mir haben die verschiedenen Perspektiven sehr geholfen und ich denke eine weitere kann nicht schaden.
Vorgeschichte:
Ich bin heute 52 Jahre alt und hatte eine seit fast 20 Jahren eine Pancolitis Ulcerosa, die mit Azathioprin gut unter Kontrolle war (kaum Entzündungen, kein Blut, 2 Stuhlgänge am Tag).
Per Zufallsbefund bei einer Kontroll-Koloskopie wurde ein sehr kleines Karzinom (Stecknadelkopfgroß) entdeckt und schon im Dezember 2019 vollständig entfernt. Die nächste Kontrolle zeigte dann High-grade Dysplasien und so war die Kolektomie angesagt.
Mein Dickdarm wurde am 24.3.20 von Prof. Kienle in Mannheim vollständig entfernt und in dieser OP wurden auch ein J-Pouch und ein flach liegendes temporäres doppelläufiges Ileostoma mit suboptimaler Beutel-Anbindung geschaffen
Glücklicherweise wurde kein weiteres Karzinom gefunden und somit war auch keine diesbezügliche weitere Therapie (etwa Chemo) nötig.
Die RV war von vornherein 3 Monate nach der Kolektomie geplant und ich sehe ihr mit gemischten Gefühlen entgegen.
Einerseits wünsche ich mir den Beutel wieder los zu sein, keine Einschränkungen mehr beim Heben, keine Leckagen am Bauch, keine wunde Haut und kein Anhängsel mehr zu haben.
Andererseits kenne ich die aktive Colitis mit ihren unzählbaren und unmittelbaren unkontrollierbaren Stuhlgängen und möchte den gut steuerbaren Beutel nicht dagegen eintauschen.
Nach der RV rechne ich nach meinen Recherchen hier und anderswo mit häufiger Stuhlfrequenz analog einem ordentlichen Colitis-Schub, aggressivem Stuhl und Hautreizungen. Die Frequenz soll ja mit der Zeit auf ein erträgliches Maß runter gehen, die Kontrolle besser sein als bei einer aktiven Colitis.
Diese Information und die Berichte von Betroffenen, die letztlich mit dem J-Pouch gut zurecht kommen, lassen mich an der RV festhalten.
Vorsorglich habe ich mit Hinblick auf den aggressivem Stuhl im Haus ein Dusch-WC installiert und ein Reisebidet für den Klinikaufenthalt und unterwegs erworben. Damit kann ich schon einmal eine gute Reinigungswirkung ohne mechanische Beanspruchung erzielen.
Zusätzlich bin ich mit Cremes ausgestattet und werde auch Einlagen und Windeln mit ins Krankenhaus nehmen. So bin ich gut gerüstet.
Ich will den Weg ohne Beutel und mit aktiviertem J-Pouch ausprobieren und die Chance auf Unabhängigkeit nutzen. Zurück zum Stoma oder Kock-Pouch kann man jederzeit.
Ich werde hier weiter berichten.
-
Ingo
meine RV steht am kommenden Dienstag an und ich möchte hier ein wenig darüber informieren, auch und insbesondere über die Zeit danach. Es ist IMHO so eine Sache mit der Vergleichbarkeit der Aussagen, weil ja doch jede Krankengeschichte und jeder Körper anders ist. Mir haben die verschiedenen Perspektiven sehr geholfen und ich denke eine weitere kann nicht schaden.
Vorgeschichte:
Ich bin heute 52 Jahre alt und hatte eine seit fast 20 Jahren eine Pancolitis Ulcerosa, die mit Azathioprin gut unter Kontrolle war (kaum Entzündungen, kein Blut, 2 Stuhlgänge am Tag).
Per Zufallsbefund bei einer Kontroll-Koloskopie wurde ein sehr kleines Karzinom (Stecknadelkopfgroß) entdeckt und schon im Dezember 2019 vollständig entfernt. Die nächste Kontrolle zeigte dann High-grade Dysplasien und so war die Kolektomie angesagt.
Mein Dickdarm wurde am 24.3.20 von Prof. Kienle in Mannheim vollständig entfernt und in dieser OP wurden auch ein J-Pouch und ein flach liegendes temporäres doppelläufiges Ileostoma mit suboptimaler Beutel-Anbindung geschaffen

Glücklicherweise wurde kein weiteres Karzinom gefunden und somit war auch keine diesbezügliche weitere Therapie (etwa Chemo) nötig.
Die RV war von vornherein 3 Monate nach der Kolektomie geplant und ich sehe ihr mit gemischten Gefühlen entgegen.
Einerseits wünsche ich mir den Beutel wieder los zu sein, keine Einschränkungen mehr beim Heben, keine Leckagen am Bauch, keine wunde Haut und kein Anhängsel mehr zu haben.
Andererseits kenne ich die aktive Colitis mit ihren unzählbaren und unmittelbaren unkontrollierbaren Stuhlgängen und möchte den gut steuerbaren Beutel nicht dagegen eintauschen.
Nach der RV rechne ich nach meinen Recherchen hier und anderswo mit häufiger Stuhlfrequenz analog einem ordentlichen Colitis-Schub, aggressivem Stuhl und Hautreizungen. Die Frequenz soll ja mit der Zeit auf ein erträgliches Maß runter gehen, die Kontrolle besser sein als bei einer aktiven Colitis.
Diese Information und die Berichte von Betroffenen, die letztlich mit dem J-Pouch gut zurecht kommen, lassen mich an der RV festhalten.
Vorsorglich habe ich mit Hinblick auf den aggressivem Stuhl im Haus ein Dusch-WC installiert und ein Reisebidet für den Klinikaufenthalt und unterwegs erworben. Damit kann ich schon einmal eine gute Reinigungswirkung ohne mechanische Beanspruchung erzielen.
Zusätzlich bin ich mit Cremes ausgestattet und werde auch Einlagen und Windeln mit ins Krankenhaus nehmen. So bin ich gut gerüstet.
Ich will den Weg ohne Beutel und mit aktiviertem J-Pouch ausprobieren und die Chance auf Unabhängigkeit nutzen. Zurück zum Stoma oder Kock-Pouch kann man jederzeit.
Ich werde hier weiter berichten.
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Ingo