Rückverlegung bei Rollstuhlfahrer
Verfasst: 23.09.2020, 23:38
Hallo,
ich bin 34 Jahre alt und sitze aufgrund einer Muskelerkrankung im Rollstuhl. Seit November 2012 habe ich aufgrund eines Darmdurchbruchs wegen einer Divertikulitis im Rahmen einer Notoperation ein Colostoma bekommen.
Bis jetzt klappt die Stomaversorgung bis auf kleinere Pannen sehr gut. Da ich weder gehen noch stehen kann, hatte ich immer Schwierigkeiten unterwegs auf Toilette zu gehen, da ich mich immer umsetzen lassen musste und man mir irgendwie meine Hose runterwursteln und am Ende wieder hochwursteln musste. Dadurch bedeutete das Stoma für mich am Anfang auch Freiheit. Deshalb beschloss ich mich damals erst mal gegen eine Rückverlegung.
Dennoch wächst in mir immer mehr der Wunsch, das Stoma wieder rückverlegen zu lassen. Ich würde gerne wieder einen glatten Bauch haben ohne Beutel dran. Ich wünsche mir einfach wieder ein Stück mehr Normalität.
Im Juli war ich in der Chirurgie und habe mich dort bei einem Arzt zum Thema Rückverlegung informiert. Er sagte mir, dass eine Rückverlegung technisch möglich sei. Diese würde aber bei mir auch aufgrund einer langen Kortisonbehandlung in zwei Operationen durchgeführt. Einmal die Rückverlegung und die Anlage eines doppelläufigen Ileostomas. Nach drei Monaten wird das Ileostoma wieder rückverlegt.
Er riet mir jedoch insgesamt von einer Rückverlegung ab. Er sagte, dass es passieren kann, dass die Naht nicht richtig zusammenwächst, bei meiner Notoperation hat aber alles auf Anhieb geklappt. Und ich kann eine Embolie bekommen, was aber bei jeder OP passieren kann. Und es kann passieren, dass ich die Narkose nicht vertrage und einen Luftröhrenschnitt benötige, bisher hatte ich jedoch schon mehrere Vollnarkosen, die ich immer vertragen habe. Dann sprach er noch davon, dass ich inkontinent sein könnte, nach der Rückverlagerung. Und die Pflegesituation wird danach erschwert, obwohl das ja meine Sorge sein wird. Er argumentierte, warum soll ich einen guten Status quo aufgeben, aufgeben und eine ungewisse Situation haben.
Aber dennoch habe ich den Wunsch, mein Stoma wieder rückverlegen zu lassen. Wenn ich nicht im Rollstuhl säße, wäre, denke ich, bei meiner Situation logisch, dass das Stoma wieder rückverlegt wird.
Wie denkt ihr darüber. Bin ich verrückt, dass ich das Stoma trotz der Schwierigkeiten rückverlegen möchte oder ist das ein nachvollziehbarer Wunsch?
Viele Grüße,
Nicolas
ich bin 34 Jahre alt und sitze aufgrund einer Muskelerkrankung im Rollstuhl. Seit November 2012 habe ich aufgrund eines Darmdurchbruchs wegen einer Divertikulitis im Rahmen einer Notoperation ein Colostoma bekommen.
Bis jetzt klappt die Stomaversorgung bis auf kleinere Pannen sehr gut. Da ich weder gehen noch stehen kann, hatte ich immer Schwierigkeiten unterwegs auf Toilette zu gehen, da ich mich immer umsetzen lassen musste und man mir irgendwie meine Hose runterwursteln und am Ende wieder hochwursteln musste. Dadurch bedeutete das Stoma für mich am Anfang auch Freiheit. Deshalb beschloss ich mich damals erst mal gegen eine Rückverlegung.
Dennoch wächst in mir immer mehr der Wunsch, das Stoma wieder rückverlegen zu lassen. Ich würde gerne wieder einen glatten Bauch haben ohne Beutel dran. Ich wünsche mir einfach wieder ein Stück mehr Normalität.
Im Juli war ich in der Chirurgie und habe mich dort bei einem Arzt zum Thema Rückverlegung informiert. Er sagte mir, dass eine Rückverlegung technisch möglich sei. Diese würde aber bei mir auch aufgrund einer langen Kortisonbehandlung in zwei Operationen durchgeführt. Einmal die Rückverlegung und die Anlage eines doppelläufigen Ileostomas. Nach drei Monaten wird das Ileostoma wieder rückverlegt.
Er riet mir jedoch insgesamt von einer Rückverlegung ab. Er sagte, dass es passieren kann, dass die Naht nicht richtig zusammenwächst, bei meiner Notoperation hat aber alles auf Anhieb geklappt. Und ich kann eine Embolie bekommen, was aber bei jeder OP passieren kann. Und es kann passieren, dass ich die Narkose nicht vertrage und einen Luftröhrenschnitt benötige, bisher hatte ich jedoch schon mehrere Vollnarkosen, die ich immer vertragen habe. Dann sprach er noch davon, dass ich inkontinent sein könnte, nach der Rückverlagerung. Und die Pflegesituation wird danach erschwert, obwohl das ja meine Sorge sein wird. Er argumentierte, warum soll ich einen guten Status quo aufgeben, aufgeben und eine ungewisse Situation haben.
Aber dennoch habe ich den Wunsch, mein Stoma wieder rückverlegen zu lassen. Wenn ich nicht im Rollstuhl säße, wäre, denke ich, bei meiner Situation logisch, dass das Stoma wieder rückverlegt wird.
Wie denkt ihr darüber. Bin ich verrückt, dass ich das Stoma trotz der Schwierigkeiten rückverlegen möchte oder ist das ein nachvollziehbarer Wunsch?
Viele Grüße,
Nicolas