Fehlgeschlagene Rückverlegung
Verfasst: 01.09.2021, 16:01
Hallo Stoma-Forum.
Ich bin hier eher der stille Mitleser, aber möchte Euch von meinem Verlauf einer fehlgeschlagenen Rückverlegung berichten.
Wie es angefangen hat, habe ich damals in den Willkommens-Thread gepostet.
Ich gehe in Kürze auf den Beginn meiner Reise ein:
Anfang 2018 wurde bei mir eine gedeckt perforierte Sigmadiverkulitis entdeckt, mit Abszess im kleinen Becken. Der beschädigte Teil des Darms wurde entfernt, der Abszess entfernt, der Darm wieder zusammengenäht, Bauch wieder zugetackert - und gut sollte es sein.
War es dann leider nicht, ich bekam einen Platzbauch, der Darm ist gerissen und ein größerer Teil musste entfernt werden. Durch die Ausscheidungen im Körper war ich schwer vergiftet, ich hatte das nur knapp überlebt. Dann ich habe ein Colostoma verpasst bekommen.
Ende 2019 habe ich dann einen ersten Rückverlegungsversuch gestartet, aber der Dickdarm wollte nicht wirklich mitarbeiten, zur weiteren Schonung wurde das Colostoma entfernt und mir ein Ileostoma angelegt. Man machte mir Mut, dass die Rückverlegung in einem Jahr wohl gut verlaufen werde, obwohl ich nur noch einen kleinen Stumpf hatte.
Im Oktober 2020 habe ich dann erneut eine Rückverlegung geplant. Corona wütete bereits, ich durfte ab dem Zeitpunkt wo ich das Krankenhaus betrat keinen Besuch empfangen. Da ich nur von wenigen Tagen Aufenthalt ausging, war das für mich in Ordnung.
Letztenendes lag ich 6 Wochen in der Klinik, ohne dass meine Frau mich besuchen durfte, die Rückverlegungsversuche sind gescheitert und ich habe meinen Dickdarm komplett verloren.
Zuerst hielt eine Naht nicht, sodass es erneut zu Ausscheidungen in meinen Körper kam.
Erneute EndoVac Anlage, mein Bauch wurde erst gar nicht mehr zugenäht, täglicher Schwammwechsel.
Insgesamt 12 operative Eingriffe in 6 Wochen, zweieinhalb Wochen Intensivstation, Organversagen.
Mein Dickdarm hatte durch die ständigen Manipulationen auch keine Lust mehr zu arbeiten, die Durchblutung versagte und er starb ab. Daraufhin wurde er vollkommen entfernt.
Ich bin nun dauerhaft Ileostomaträger, habe einen GdB von 60, und versuche mich langsam wieder ins Leben zu befördern, was mir immer noch schwerfällt. Zum einen habe ich immer noch starke Schmerzen im Bauch und Unterleib, zum anderen auch die üblichen Probleme mit dem Flüssigkeitsverlust über das Stoma. Und all den kleinen Blessuren, die das Ganze mitbringt. (Nierenprobleme, Harnwegsverengung nach Kathederbehandlung, Harnsteine, Prostataverengung, ...)
Ich möchte niemandem den Mut nehmen, wenn eine Rückverlegung möglich ist sollte man es versuchen. Aber wirklich darauf verlassen kann man sich nicht.
Liebe Grüße ins Forum.
Ich bin hier eher der stille Mitleser, aber möchte Euch von meinem Verlauf einer fehlgeschlagenen Rückverlegung berichten.
Wie es angefangen hat, habe ich damals in den Willkommens-Thread gepostet.
Ich gehe in Kürze auf den Beginn meiner Reise ein:
Anfang 2018 wurde bei mir eine gedeckt perforierte Sigmadiverkulitis entdeckt, mit Abszess im kleinen Becken. Der beschädigte Teil des Darms wurde entfernt, der Abszess entfernt, der Darm wieder zusammengenäht, Bauch wieder zugetackert - und gut sollte es sein.
War es dann leider nicht, ich bekam einen Platzbauch, der Darm ist gerissen und ein größerer Teil musste entfernt werden. Durch die Ausscheidungen im Körper war ich schwer vergiftet, ich hatte das nur knapp überlebt. Dann ich habe ein Colostoma verpasst bekommen.
Ende 2019 habe ich dann einen ersten Rückverlegungsversuch gestartet, aber der Dickdarm wollte nicht wirklich mitarbeiten, zur weiteren Schonung wurde das Colostoma entfernt und mir ein Ileostoma angelegt. Man machte mir Mut, dass die Rückverlegung in einem Jahr wohl gut verlaufen werde, obwohl ich nur noch einen kleinen Stumpf hatte.
Im Oktober 2020 habe ich dann erneut eine Rückverlegung geplant. Corona wütete bereits, ich durfte ab dem Zeitpunkt wo ich das Krankenhaus betrat keinen Besuch empfangen. Da ich nur von wenigen Tagen Aufenthalt ausging, war das für mich in Ordnung.
Letztenendes lag ich 6 Wochen in der Klinik, ohne dass meine Frau mich besuchen durfte, die Rückverlegungsversuche sind gescheitert und ich habe meinen Dickdarm komplett verloren.
Zuerst hielt eine Naht nicht, sodass es erneut zu Ausscheidungen in meinen Körper kam.
Erneute EndoVac Anlage, mein Bauch wurde erst gar nicht mehr zugenäht, täglicher Schwammwechsel.
Insgesamt 12 operative Eingriffe in 6 Wochen, zweieinhalb Wochen Intensivstation, Organversagen.
Mein Dickdarm hatte durch die ständigen Manipulationen auch keine Lust mehr zu arbeiten, die Durchblutung versagte und er starb ab. Daraufhin wurde er vollkommen entfernt.
Ich bin nun dauerhaft Ileostomaträger, habe einen GdB von 60, und versuche mich langsam wieder ins Leben zu befördern, was mir immer noch schwerfällt. Zum einen habe ich immer noch starke Schmerzen im Bauch und Unterleib, zum anderen auch die üblichen Probleme mit dem Flüssigkeitsverlust über das Stoma. Und all den kleinen Blessuren, die das Ganze mitbringt. (Nierenprobleme, Harnwegsverengung nach Kathederbehandlung, Harnsteine, Prostataverengung, ...)
Ich möchte niemandem den Mut nehmen, wenn eine Rückverlegung möglich ist sollte man es versuchen. Aber wirklich darauf verlassen kann man sich nicht.
Liebe Grüße ins Forum.