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metabolische Azidose

BeitragVerfasst: 08.12.2019, 12:24
von Hauko
Ich bin mal wieder total verzweifelt, bei mir wurde eine metabolische Azidose (übersäuerung des Blutes) diagnostiziert, die wie ich las häufig bei Stomaträgern anzufinden ist. Habe einiges gelesen darüber, viele sagen, dass Ernährung hier keine Rolle spielt, andere sind anderer Meinung, sogar die Ärztemeinungen gehen auseinander. Nun erklären sich mir auch meine bereits langjährigen Elektrolytentgleisungen , denn dies geschieht schleichend. Kann mir jemand sagen, ob ihr davon schon gehört habt? Könnte es auch sein, dass meine tägliche Irrigation damit zu tun hat? Ärzte sind da auch nicht so wissend und die Stomafeen - naja. Habe jetzt solche Bicarbonattabl. bekommen, die das Blut entsäuern sollen, aber so richtig aufgeklärt hat mich keiner. Ich möchte gern auch was tun, was mir gut tut, aber so wenig Ärzte beschäftigen sich damit. Habe gerade eine Odyssee hinter mir und bin allem sehr skeptisch gegenüber, vielleicht sogar auch verbittert, denn ich bekam die Diagnose MDS (schwarz auf weiß in einem Arztbericht). Das ist eine Art Blutkrebs - habe mir dazu in einem Kompetenzzentrum eine Zweitmeinung eingeholt, da war mein Arzt schon mal "satt". Dieses Kompetenzzentrum diagnostizierte mir, dass ich keine Bluterkrankung und schon gar keinen Krebs habe, schüttelte nur den Kopf und auch eine weitere Meinung fiel so aus. Ein Telefonat mit der dt. Leukämie-Stiftung und nun ist mein Arzt pappesatt. Warum macht man sowas? Ich bin derzeit so verzweifelt. Aber wichtig wäre mir diese Info zur Azidose mit dem Irrigieren, ob ich da zu viel herausspüle und dadurch der Körper übersäuert? Ich habe schon viel gesucht, aber leider nichts gefunden. Vielleicht ja jemand von Euch schon mal ähnliches gehört, bitte - es wäre mir sehr wichtig. Danke erstmal und Grüße von Haus zu Haus.

metabolische Azidose

BeitragVerfasst: 20.01.2020, 15:09
von borsini
Moin Hauko,
leider kann ich Dir im Moment keine Tips dazu geben. Ich leide aber selber unter dieser Übersäuerung,
also der metabolischen Azidose. Ich bin auch Stomaträger, aber Ileumconduit. Ich nehme seit einiger Zeit auch Bicanormtabletten, wobei ich keine Verbesserung merke. Mir geht es auch gerade sehr schlecht, anscheinend hat das zu einer wirklichen Lethargie, also dauernde Müdigkeit sowie Antriebslosigkeit geführt. Kann man auch mal googeln. Leider gibt es wohl tatsächlich kaum Leute, die
sich damit auskennen. Eine Zeit lang hatte ich mit wässrigen Durchfällen zu tun, die sowas auch hervor-
rufen können. Diese sind zwischenzeitlich zwar deutlich weniger geworden, aber eine Verbesserung kann ich dennoch nicht feststellen. Ein Gastroenterologe meinte während einer Untersuchung ganz nebenbei, Stomaträger hätten das eben. Nun gut. Vielleicht bleiben wir in Kontakt und jemand gesellt sich noch dazu.

metabolische Azidose

BeitragVerfasst: 22.01.2020, 16:02
von Hauko
Hi Borsini, hatte schon gar nicht mehr mit einer Antwwort gerechnet, naja gehört ja auch nicht so unbedingt hier herein, aber wie du schreibst, betrifft es meist Menschen mit Stoma? Dazu konnte mir meine Ärztin nichts sagen und meinte das läge an den Nieren. Nehme auch diese Tabletten, aber habe sie auch schon abgesetzt, weil sie mir nicht bekommen - Durchfall etc. Auch die Lunge kann hierfür ein Indikator sein, das erfuhr ich gerade, denn bin derzeit in der "Mangel" wegen einer Raumforderung in der Lunge, bin fix und fertig. Man wollte sofort eine Bronchoskopie machen, was aber zweitrangig sein soll, bekam auch keine Aussagen über Größe, Form und Lage des sogar entzündeten Rundherdes, was ich den anscheinend stark überforderten Ärzten sehr übel nahm. Entweder Bronchoskopie (ohne Narkose oder Schlafspritze) oder ich könne gehen. Liess mich am gleichen Tag noch abholen und weiß nun nicht mehr weiter bzw. an wen ich mich wenden soll, Befunde bekomme ich erst noch, so dass ich auch erstmal nirgends hingehen kann. Nun hat man schon diese Sch... am Hacken und man macht es einem so schwer, manchmal verliert man wirklich den Mut. Aber wir können gern in Kontakt bleiben, wenn du was neues weißt lass es mich wissen und ich mache das auch so, schöne Grüße

metabolische Azidose

BeitragVerfasst: 23.01.2020, 15:55
von borsini
Moin Hauko,
das ist es ja gerade. Jeder Arzt meint was anderes oder wirft irgendetwas unbedacht in den Raum. Und das Thema Azidose gehört schon hierher. Ich habe im Februar einen Termin bei meiner Nephrologin, also Nierenspezi, für einige übliche Untersuchungen. Die war es auch, die die metabolische Azidose mit den wässrigen Durchfällen erklärt hat. Meine Nierenwerte wären so schlecht nicht, meinte sie. Weil ich die Hoffnung aufgegeben habe, war ich auch länger nicht in diesem
Forum. Leider ist es auch bei der Auswahl der Ärzte oft einfach nur Glück, dass doch mal eine/r die richtige Idee hat. Sofern ich es nicht vergesse, werde ich mich nach diesen Untersuchungen melden.
Also, wir hören von einander....Und immer wenn man meint, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo
ein Lichtlein her.

metabolische Azidose

BeitragVerfasst: 05.02.2020, 07:46
von Häslein
Hallo,

typisch oder häufig ist eine metabolische Azidose beim Stoma nicht - sicher nicht.

Meistens zählt die Diagnose zu den intensivmed. Notfällen.

Ich müsste Deine Werte mal sehen, um Genaueres sagen zu können; pauschal ist das völlig unmöglich.

Letzte BGA-Werte ( Blutgasanalyse, Astrup )... und zwar ein arterieller, kein kapillärer oder gar venöser Astrup!

Diese Werte, die auf dem kleinen Ausdruck stehen, sind richtungsweisend für weitere Infos bzw “Tips“ ... steil die bitte mal hier ein... isr ja anonym.

Eine Anmerkung: Sog. basische Ernährung, Basenpulver, Bäder uvm gehören in den Bereich der anedkdotischen Evidenz.
Eine med. Evidenz dafür gibt es nicht. Gar keine. Auch nicht, wenn es ganze Bücher füllt oder man Basenpulver in der Apo kaufen kann. Oder XY das behauptet.

Die Therapie richtet sich nach der Art der metabolischen Azidose. Welche Art liegt vor?

Ich habe auch noch keinen gesehen, der der Azidose mit basischer Kost ( :ichKannsNichtGlauben: ) beirücken konnte... hätte mir viel Arbeit erspart. :DD

Gruß, Häslein

metabolische Azidose

BeitragVerfasst: 05.02.2020, 12:56
von Hauko
bin derzeit als Notfall im KH gelandet mit Darmbluten Rettungstelle und acschl. Rheumaklinik wegen ischämischer Kolitis. Nun wieder unverrichteter Dinge nach Hause. Antibiotika und andere Pillen. War Verdacht auf Sepsis, Gott sei dank nicht bestätigt, obwohl Blutwerte danach aussahen. Grüsse Euch alle

metabolische Azidose

BeitragVerfasst: 16.02.2020, 17:02
von Hauko
Hallo, bin wieder zu Hause und es geht so la la, jeden Tag etwas besser - denke ich. Muss aber sehr engmaschig betreut werden und für lange Zeit Medis nehmen, so erstmal der Plan. Dies war mein erster richtiger blutiger Notfall, es war die Hölle. Ich habe derzeit ziemlich festen Stuhl, was mir eigentlich sehr recht ist und ich besser unter Kontrolle habe, Unfälle hatte ich genug. Brauche mal einen Rat. Aber ich glaube das wurde hier schon oft beschrieben, der Stuhl rutscht nicht runter, bleibt ober liegen und immer dieses Fummeln ist auch nicht toll. Ja ich weiß, vorher in den Beutel pusten, ein Kügelchen Papier in den Beutel, etwas Öl zum Gleiten, die Klebchen benutzen und Luft reinlassen etc.pp. Gibt es diesbezüglich was neues? Dies alles hilft mir nicht wirklich. Was darf ich bei Kolitis eigentlich trinken? Außer Tee, Säfte sind ja wohl tabu und auch Obst, dabei hätte ich so einen Appetit auf was frisches. Habt ihr eine Idee? Die Ernährungstante kam am Entlassungstag und hat mich für 10 Minuten mal so dazwischen geschoben, aber besser als gar nichts, nun weiß ich wenigstens, dass Grahambrot für entzündeten Darm das beste ist. Kenne ich noch von ganz früher und ist nicht das schlechteste. Übrigens wers noch nicht wusste, (ich z.B, selbst auch nicht) keine Vollkornprodunkte, scharf gebratenes, krosses Brötchen sind auch tabu. Man, die nehmen einem aber auch jegliche Lebensqualität. . . . . . Liebe Grüße an alle

metabolische Azidose

BeitragVerfasst: 16.02.2020, 17:58
von Butterfly
Hallo Hauko

Ich kann dir nur sagen, wie es bei einer Colitis ulcerosa ist. Manche vertragen im Schub gar nichts - ausser Sahnetorte und die fettesten Fritten.
Ich habe im KH verlangen nach McDonalds gehabt und meine Mutter durfte es vom Arzt aus mitbringen - Stichwort Lebensqualität. Es bringt nichts auf alles zu verzichten, die Psyche verabschiedet sich und das hat auch wieder Konsequenzen auf die Entzündung.

Man muss im Colitis ulcerosa-Schub froh um jede Kalorie sein, die hängen bleibt. Wenn also keine Engstellen vorhanden sind, die ischämische Geschichte bei dir (den Arzt fragen!), Allergien, Diabetes oder sonst was dagegen spricht, ist auch mal ein Brötchen, was Frisches oder was Gegrilltes drinnen. ... und verträgst du es nicht, wird dein Körper das Verlangen nicht mehr haben.

Fang langsam an und teste, was DU gut verträgst und vom Arzt aus darfst. Sicherlich ist das eine entzündungsfördernder als das andere. Die Menge macht das Gift, trifft auch hier zu.
Gedämpfte Karotten verträgt z.B. jeder, weshalb ich es im KH bekommen habe und Saftschorle geht auch. Dumm nur, dass ich nicht „jeder“ war und beides ging gar nicht. Dafür aber Tomaten und Schimmelkäse („Edelschimmel ist ganz schlecht und Tomaten nur das Fleisch, keine Kerne oder Häute“). Bei mir ging beides super und ich bin nicht auf der ITS gelandet. Der Arzt hat die Ernährungsregeln entkräftet, eine Colitis ulcerosa ist noch nie durch Ernährung geheilt worden. Es ist ein Gendefekt.

In 10min kann sie dir kaum die Zusammenhänge erklären oder gezielt auf deine Vorgeschichte eingehen. Entweder du machst dich selbst schlau im Internet, fragst deinen Arzt um Rat oder lässt dir eine Ernährungsberatung verschreiben.

Viele Grüsse und guten Appetit
Butterfly

metabolische Azidose

BeitragVerfasst: 16.02.2020, 20:09
von Hauko
Hallo Butterfly, danke für deine aufmunternden Worte, aber du hast recht. Auf das was man Appetit hat - das bekommt einem in Maßen meistens. Trinke schon lange kaum noch Kaffee, weil einfach keine Lust - ha, und ich die richtige Kaffeetante vorm Herrn. Am Dienstag habe ich Arzttermin, dann werde ich all diese Fragen stellen. Schon lange hatte ich Fibrinabgänge aus dem Stoma, habe dem Arzt Fotos davon gezeigt, Achselzucken. Aber genau diese Fibrinauflagen legen sich zum Heilen auf die Wunden. Das zeigt sich durch kleine weiße Fäden, die aus dem Stoma gucken. Man lernt ja dazu. Jetzt hat sich herausgestellt, dass nun auch schon der Magen beginnt, sich an dieser Geschichte zu beteiligen. Aber ich habe große Hoffnung bei dem Arztgespräch, dieser war zu meinem stationären Aufenthalt gerade in Urlaub und hat mich einbestellen lassen. Melde mich dann wieder, wenn ich neues weiß, so lernt jeder pö a pö was dazu. Apropos Psyche: da hast du wirklich ein wahres Wort ausgesprochen, man kann nicht auf alles verzichten. Tschüß bis demnächst.

metabolische Azidose

BeitragVerfasst: 17.02.2020, 18:26
von NatzRatz
Hallo Hauko,

Ich kann dir leider gar nix raten,da ich keine Ahnung hierzu habe..

Ich wollte dir dennoch alles gute wünschen..
Liebe Grüße Natalie