Seite 2 von 2

Heute ist Welt-Stoma-Tag!

BeitragVerfasst: 13.10.2018, 02:29
von Realist
Hi Christian,

die sogenannten Betroffenen, die ich kenne, haben so nicht gedacht. Es wird einige geben, was aber nicht den Aufwand rechtfertigt.
Ein normales, komplikationloses Stoma ist nur eine andere Art sich der Endprodukte zu entledigen.
Gibt es eigentlich ein Forum wie Menschen ohne Stoma am besten sch... en?
Einen Ehrentag für die auch noch?
Dass sich Betroffene austauschen können ist ok, aber daraus ein riesen Ding zu machen ist schwachsinnig.
Kein normal veranlagter Mensch lässt sich die Rosette ablichten aber Bilder mit über der Kleidung getragener Stomaversorgung sollen was bewirken?
Wenn, dann das Gegenteil. Ein Stoma ist sichtbar, guckt aus der Hose raus, lässt sich vom Bikini nicht verdecken.

Grüße

Heute ist Welt-Stoma-Tag!

BeitragVerfasst: 13.10.2018, 09:24
von doro
aber daraus ein riesen Ding zu machen ist schwachsinnig.

Wie gut,das es Menschen gibt,die diesen Schwachsinn leben. :)

Kein normal veranlagter Mensch lässt sich die Rosette ablichten aber Bilder mit über der Kleidung getragener Stomaversorgung sollen was bewirken?

Immerhin bewirken sie,das Du Dir Gedanken darüber machst,ob diese Bilder etwas bewirken. :gut:
Das ist doch schon etwas. :winke:

Heute ist Welt-Stoma-Tag!

BeitragVerfasst: 13.10.2018, 23:34
von Realist
Doro, mal im Ernst, ich verkneife mir lieber meine Meinung zu deinen genialen Antworten.

Heute ist Welt-Stoma-Tag!

BeitragVerfasst: 14.10.2018, 15:12
von Webkänguru
Hallo Realist,

schau mal aus einem anderen Blickwinkel darauf. Solche Tage helfen ein gewisses gesellschaftliches Bewusstsein dafür zu schaffen, dass es uns und unsere Behinderung gibt. Schließlich sind wir auf die Unterstützung der Solidargemeinschaft angewiesen, solange wir das Stoma haben brauchen wir jeden Tag den Beutel auf dem Bauch und irgend jemand muss den ja bezahlen.

Aber wie gesagt, mir geht es vor allen Dingen darum andere zu motivieren, die glauben mit dem Stoma wäre ihr Leben jetzt einfach zu Ende. Denn so ist es einfach nicht.

Viele Grüße,
Christian

Heute ist Welt-Stoma-Tag!

BeitragVerfasst: 15.10.2018, 00:25
von Realist
Hi Christian,
deine Aussage mit der unterstützende Solidargemeinschaft und der Bezahlung der Versorgung passt in der heutigen Geiz ist geil Gesellschaft nicht zusammen. Im Gegenteil, es ist doch eher umgekehrt. Stelle eine Krankheit irgendwie in den Mittelpunkt und es gibt einige Interessenten. Es gibt in Hinblick auf die Kosten der Krankheit dann aber weit mehr, die nicht dafür aufkommen wollen.
Bei einer direkten Befragung sind die meisten einsichtig aber dann zuhause oder auf Arbeit wird anders geredet.

Warum muß ich oder andere darauf hinweisen, dass uns gibt?
Das ist mein Problem in dem Fred.
Ich lebe wie alle anderen und muss keinem erzählen, es gibt auch noch mich ohne richtiges Arschloch.

Deine Aussage, potentielle Kandidaten für ein Stoma zu motivieren ist korrekt!

Trotzdem meine Frage, gibt es Erkenntnisse, ob nach der Aufklärung über ein Stoma es mehr Menschen akzeptieren oder im Gegenteil lieber die Variante Tod oder schlechter Leben in Kauf nehmen.

Grüße vom Realist

Heute ist Welt-Stoma-Tag!

BeitragVerfasst: 15.10.2018, 18:28
von Frau Lachmann
Ich habe oft Patienten erlebt, die frisch ihr Stoma bekommen hatten und sehr unglücklich waren. Als ich Ihnen dann mein Stoma zeigte, waren sie erstaunt, dass man es so mit normaler Kleidung gar nicht sieht und als ich aus meinem normal aktivem Leben erzählte, schöpften sie Hoffnung für ihr eigenes Leben nach der Genesung. Und so sehe ich auch die Aktionen rund um den Stoma-Welt-Tag.

Ansonsten stimme ich Realist zu, dass man nicht immer jedem sagen muss, dass man ein Stoma hat, wie mir mal in einer Reha weis gemacht wurde. „Guten Tag, ich heiße ... und habe ein Stoma.“ genauso bekloppt wie „Guten Tag, ich heiße ... und habe Hämorrhoiden.“ :aah:

LG, Lachi

Heute ist Welt-Stoma-Tag!

BeitragVerfasst: 20.10.2018, 18:48
von Webkänguru
Hallo Realist,

ja, da gibt es tatsächlich Erkenntnisse bzw. Erfahrungen. In den 18 Jahren, die ich jetzt schon in der Selbsthilfe unterwegs bin, habe ich viele Gespräche mit Leuten geführt die sagten sie würde lieber sterben als ein Stoma zu akzeptieren. Nach den Gesprächen sah das meist anders. Wie Frau Lachmann schon schrieb, das eigene positive Beispiele gibt auf den Ausschlag.

Ich habe nur sehr wenig Leute kennen gelernt, die nach dem persönlichen Gespräch immer noch keine Bereitschaft zeigten, sich mit dem Stoma als Option ernsthaft auseinander zu setzen.

Deshalb, ein positives Beispiel vorleben, darüber sprechen, darüber schreiben, was kommt an und bewirkt etwas.

Viele Grüße,
Christian

Heute ist Welt-Stoma-Tag!

BeitragVerfasst: 24.10.2018, 00:25
von Realist
Hallo Christian, danke für deine Antwort.
meinte Überlegung ist dennoch, ob es günstiger ist, Betroffene direkt zu erreichen oder anzusprechen als mit großem Aufwand viele Menschen anzusprechen, wo es dann verpufft. Sicher kann es jeden erwischen aber die Wahrscheinlichkeit darf nicht vernachlässigt werden.
Oder anders gesagt, ich kann mich mit Info Material vor einen Supermarkt stellen oder vor eine Praxis für Onkologie usw.

Positive Beispiele bekommen wir heute leider zu viele und beachtet werden sie wegen der Reizüberflutung selten.
Jeder Sender hat seine Ratgebersendung. Das von Anbieter A ist gut aber nicht öko. Von B ist sehr, auch geschmacklich aber teuer. C ist der Hammer, öko, Bio, schmeckt... macht nur viel Abfall.

Ok, weit ausgehöhlt, aber der Mensch stumpft deswegen ab.
Werbung geht mir persönlich am Arsch vorbei, auch wenn da nix mehr ist.

Grüße vom Realist aus der Realität

Heute ist Welt-Stoma-Tag!

BeitragVerfasst: 24.10.2018, 09:13
von Frau Lachmann
Realist hat geschrieben: meinte Überlegung ist dennoch, ob es günstiger ist, Betroffene direkt zu erreichen oder anzusprechen als mit großem Aufwand viele Menschen anzusprechen, wo es dann verpufft.


Ich denke, die Aktionen dienen grade auch für die anderen. Die Betroffenen wissen ja, was sie haben. Ich wünschte mir, es wäre in der Öffentlichkeit so normal wie ein Beinbruch.

Heute ist Welt-Stoma-Tag!

BeitragVerfasst: 25.10.2018, 07:02
von Webkänguru
Frau Lachmann hat geschrieben:
Realist hat geschrieben: meinte Überlegung ist dennoch, ob es günstiger ist, Betroffene direkt zu erreichen oder anzusprechen als mit großem Aufwand viele Menschen anzusprechen, wo es dann verpufft.


Ich denke, die Aktionen dienen grade auch für die anderen. Die Betroffenen wissen ja, was sie haben. Ich wünschte mir, es wäre in der Öffentlichkeit so normal wie ein Beinbruch.


:super:

Viele Grüße,
Christian