Hallo zusammen,
langsam rückt der Vortragstermin näher und ich habe mal versucht eure vielen, sehr guten Themen zusammen zu fassen und zu ordnen. Hier mal meine Ausbeute (ok, ist nach meinen Gedankengängen sortiert, die nicht unbedingt nachvollziehbar sein müssen
). Wie gesagt, Zuhörer sind die Pflegekräfte der Klinik.
Das Erlernen der selbständige Versorgung unterstützen- vertraut sein mit der Stomaversorgung, zumindest soweit, das auch Nachts und am Wochende Hilfestellung beim Versorgungswechsel gegeben werden kann
- jeder sollte mal ein paar Tage mit der Stomatherapeutin unterwegs sein
- zum selbständigen Versorgungswechsel motivieren, Patienten eigene Erfahrungen machen lassen
Die Suche nach der individuell passenden Versorgung
- Muster von allen Herstellern, für möglichst breite Auswahl beim Testen
- ernsthafte Auseinandersetzung mit Problemstoma, Optimierung der Stoma-Versorgung
- wenn die Versorgung umgestellt wurde, alle notwendigen Infos über die Veränderung an den Versorger zu Hause übergeben
- Aufklärung über die verfügbaren Stoma-Artikel und die Erstattungs-Situation durch die Krankenkassen
Professionelle Stoma-Betreuung- Verlaufsdokumentation, Probleme dokumentieren inkl. Empfehlung zur Weiterführung der eingeschlagenen Behandlungsweg für den Homecare-Betreuuer zu Hause
- Genaue Dokumentation der Stoma-Situation und Versorgung, Besprechung mit dem Stomaträger, Mitgabe der Doku zur Weitergabe an den Stomaträger zu Hause
- Nachsorge/Anleitung zur Umgang mit dem Rektumsstumpf, Hartmann-Situation, Pflege der Wunde nach Rektumaputation usw.
- Narbenpflege
- Beckenbodengymnastik
- Aufklärung über mögliche Komplikatione und Vorbeugung
- Hygiene und Pflege (Stoma, Rektum usw.)
Ernährungsberatung- wie tickt meine Verdauung (Aufgaben der einzelnen Organe, was fehlt mir wenn ein Stück Darm fehlt?)
- Ausscheidungen, Geräusche usw. über Enährunghrung beeinflussen
- Warum stellen sich nach Bauch-OPs Unverträglichkeiten ein?
Alltag mit Stoma- Beutelentsorgung (zu Hause, auf Reisen)
- Beutelwechsel unterwegs (Euro-WC-Schlüssel, praktische Tipps)
- Stomaträger zusammen bringen, Gruppengespräche, Erfahrungen austauschen, gemeinsame kleine Ausflüge
Die Akzeptanz des Stomas fördern- falls vorhanden, den eigenen Ekel überwinden, zumindest vor Patienten überspielen
- den Patienten aufmuntern, ihm nie den Eindruck vermitteln, dass er mit dem Beutel am Bauch irgendwie ein Mensch zweiter Klasse, eklig oder sonstwas ist...
- Das Stoma ist für viele ein Lebensretter... und speziell für die gastroenterologische Reha, Fragen sie mal ihren Patienten wie oft er heute schon an die Toilette gedacht hat.
- den Patienten in dem geschützten Raum der Reha mit möglichst vielen Alltagssituationen konfrontieren (schwimmen, Bewegung, Spaziergänge, Cafe-Besuch usw.)
- keine Themen ausklammern, auch Räume schaffen um über Partnerschaft, Sexualität, Attraktivität u.a. Themen sprechen zu können
- dazu motivieren, das Stoma in den Alltag zu integrieren
- Vertrauen in den eigenen Körper zurück gewinnen (Sport, Bewegung, Tanz, Yoga, Meditation, Tai Chi, Atemtherapie)
- Psychologische Betreuung, bei Bedarf deutlich öfter als einmal in der Woche
- Möglichkeit für den Patienten bieten die Themen anzusprechen, die ihn aktuell interessieren
Empathie, die Stomaträger mit ihren Problemen ernst nehmen- Unterschiedliche Ausgangssituationen: plötzlich lebensbedrohlich Krank vs. lange Krankengeschichte, Stoma als Entlastung
- "Bringen Sie die Bereitschaft mit, sich mit dem Stoma auseinander zu setzen. Ihre Patienten werden es ihnen danken."
- Ehrlich sein, die Situation ist nicht schön und niemand wünscht sich so einen Beutel am Bauch. Aber das Leben bleibt weiter lebenswert.
- Manch einer brauch auch einmal einen Tritt in den Hintern, um in die Gänge zu kommen und sich mit seiner neuen Situation auseinander zu setzen.
- Wertfreier Umgang mit den Patienten
- jeder Patient ist individuell, mit seinen persönlichen Bedürfnissen, aber auch mit seiner individuellen Stomaversorgung
- Selbstversuch: einen Tag Dienst mit einem halbvoll mit Wasser gefüllten Stomabeutel am Bauch...
- Checkliste bei Aufnahme und nochmal bei Halbzeit: welche Themen sind persönlich gerade am wichtigsten
Infos zum sozialer Unterstützung/Ansprüchen - Existenzängste auffangen, Wegweiser für die finanzielle Absicherung, Grundsicherung
- zurück in den Job, Möglichkeit der Wiedereingliederung, Arbeitsplatzausstattung usw.
- ist die Altersrente/Erwerbsminderungsrente eine Option?
- Antrag auf Schwerbehinderung
- Zuzahlungsbefreiung
Infos weiter geben, wo bekomme ich zu Hause Hilfe?- Internet, Stoma-Welt, Stoma-Forum usw.
- face2face-Selbtshilfe -> Selbsthilfegruppe vor Ort
Anekdoten und Geschichten aus unserem Alltagssituationen- Der Superpannenthread
Generell... mehr Zeit
Ihr habt mich jetzt echt in Schwierigkeiten gebracht... wie gesagt, 2 Stunden hab ich zur Verfügung...
Danke euch allen. Falls noch was fehlt, legt los.
Viele Grüße,
Christian