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Stoma nach Unfall - wie geht es weiter?

BeitragVerfasst: 08.04.2018, 22:21
von Marie67
Lieber Arno,

toll, wie schnell es wieder bergauf gehen kann! Dein Freund ist halt "knackige" 31 Jahre jung (das wären hier wohl auch einige gerne nochmal) und hat keine Krankheit.
Bei mir ging es nach der RV wieder ganz schnell nach oben und es ist alles wie vor dem Stoma!

Wenn Du dann zu gegebener Zeit Fragen zur RV hast, schreib' mir gerne eine PIN.

Hier vertreten vielleicht einige Leute die Meinung, dass Dein Freund die RV selbst machen/bezahlen soll.

Grüße aus Hamburg

@ Vera

Ja, traurig und vor allem erschreckend!!!

Stoma nach Unfall - wie geht es weiter?

BeitragVerfasst: 08.04.2018, 23:27
von Merlina
Hallo Arno,

noch eine Internetseite: http://www.betanet.de/betanet/soziales_ ... ng-17.html
Hieraus der Punkt
Erkrankungen des Verdauungsapparats und Zustand nach Operationen an den Verdauungsorganen
liest sich schon so, als wenn die Indikation passt. Aber letztlich muss das Krankenhaus das auch befürworten und in die Wege leiten.

Manchmal hakt ja einfach nur die Kommunikation....war bei meiner letzten OP auch so. Ich wurde nur gefragt, ob ich das Entlass-Management in Anspruch nehmen wolle. Ich habe vor lauter Aufregung vor der OP nicht richtig nachgefragt was das bedeutet, und damit war der Zug abgefahren.
Theoretisch könntet Ihr aber ja noch einen Antragsversuch machen, denn die zwei Wochen sind ja noch nicht um?

Aber natürlich kann man auch alles ambulant machen, das hat sicher einige Vorteile...keine Fremdbestimmung, keine fremde Kost, keine befremdlichen Geschichten oder Therapien...das muss ja alles einigermaßen passen, damit es etwas bringt. Gerade wenn man viel Sport und dgl. gemacht hat, ist das Angebot in der AHB evtl. low level....vom Beckenbodentraining mal abgesehen, wenn es gut angeleitet wird.
Ich habe jedenfalls festgestellt, dass ich für AHB oder Reha „nicht geeignet“ bin!
Ich kann mich selbst besser und differenzierter organisieren. Bebo-Training gibts auch ambulant.

Für mich war das größte Problem nach der Stomaanlage, dass mich das Gewicht des vollen Beutels belastete und körperlich gefühlt aus dem Gleichgewicht brachte. Die richtige Versorgung (Coloplast Sensura Mio Flex) und der Bilby (vor allem nachts) von Stoma-na-und waren darum sehr hilfreich.
Und der Rest kam tatsächlich durch langsam gesteigerte Bewegung und Kräftigung.

Schön, dass es nun für Deinen Freund so schnell bergauf geht und schön, dass mit Dir und Deinem souveränen Umgang mit der Gesamtsituation :DD deutlich wird, wie kostbar richtig gute Freunde sind! :roseSchenken:

LG, Merlina

Stoma nach Unfall - wie geht es weiter?

BeitragVerfasst: 08.04.2018, 23:44
von uwe2111
Marie67 hat geschrieben:Lieber Arno,

toll, wie schnell es wieder bergauf gehen kann!



Bingo, sowas macht Hoffnung im Popo! Die Zeit bis dahin wird sicher hart wie ein Brückenpfosten aber geht vorbei.

Nein, ich habe schon oft hier und auch in anderen Freds geschrieben das ich nichts gegen (Schwule) Menschen mit anderer Orientierung habe. Im Gegenteil, zb in Lokalen, die von Menschen aus dem Bereich gerne besucht werden, geht es harmonisch zu, man wird mal von einem Mann, mal einer Frau herzlich gedrückt und keiner macht sich Gedanken, ob alles echt war.
Vera freut sich, Ratschläge zu geben, wenn es soweit ist und weil Arnos Freund durch die einjährige Abstinenz gelernt hat, wo was rein gehört, werden seine Dildos die Mülltonne verstopfen.
Egal, Arno ist ja nun Mitglied auf Lebenszeit und länger hier, er wird wieder nachfragen, ob es nach der dritten Analdeformation Chancen gibt weiterhin den jungfraulichen Arsch ficken zu können.
Und es wird wieder Gutmenschen hier geben, die volles Verständnis dafür haben. Leider sind sie dann auch in einem Fred sehr aktiv, wenn es darum geht, welche Hilfsmittel sie nicht bewilligt bekommen..... Stichwort Abwurfbeutel und Kompressen!

Ich möchte mich hier öffentlich für die Beiträge von Martha, Banditensocke und Peter51 bedanken. Ich habe sicherlich jemanden vergessen, der auch so denkt wie wir,.... sorry.
Das waren Beiträge mit Fakten, die nicht widerlegt wurden, weil sie wahr sind!
Der Rest der letzten Seiten war Empörung über angeblichen Schwulenhass, den niemand geäußert hat, Entsetzen wegen ficken, auch gut, ab einem gewissen Alter schreibt man im Foren und erinnert sich mit Schrecken an alte Zeiten

Nun ihr, lach .

Stoma nach Unfall - wie geht es weiter?

BeitragVerfasst: 09.04.2018, 00:01
von uwe2111
Merlina hat geschrieben:Hallo Arno,

Für mich war das größte Problem nach der Stomaanlage, dass mich das Gewicht des vollen Beutels belastete und körperlich gefühlt aus dem Gleichgewicht brachte.

LG, Merlina


Und für Freund Arno wohl die Bauchlage.

...Arno hat sich doch bedankt für die Beiträge zur Sache. Also bitte nicht weiter aufblasen mit angeblichen Wissen. Oder wie du mir empfohlen hast, beruhigen.
Ich bekomme das hin und falls es dir möglich ist Dinge in Reihenfolge zu beobachten, hättest du es kapiert.
Ne, dann zur Erinnerung. Holz nachlegen! statt mal die Klappe zu halten. Ok, kannst gerne nachlegen, dann aber nicht gleichzeitig Ruhe rufen.
In diesem Sinne....

Stoma nach Unfall - wie geht es weiter?

BeitragVerfasst: 09.04.2018, 19:52
von Melli
Martha, das ist ganz einfach zu verstehen, mein Vergleich - wenn man will. Hier wird die ganze Zeit skandiert "selber schuld, dann soll das nicht gezahlt werden"...und schon gar nicht nach Hilfe fragen darf der Freund, weil ja selbst verschuldetes Leid durch Blödheit. Das gilt dann aber für alle Leute, die ihr Leben bei dämlichen Sportarten oder Berufen wie F1 Fahrer unnötig riskieren.
Wie gesagt, ob jemand Mitleid hat (mehr oder weniger) ist hier nicht die Frage gewesen. Es ist vollkommen klar, dass die allermeisten inkl mir sauer sind, wenn Leute ihre Gesundheit nicht zu schätzen wissen und sie zerstören, während sie uns genommen wurde und wir damit leben müssen.
Aber das war nicht die Frage des Threads.

Ich weiß, hier wird immer extrem herum gezetert, wenn ich einen Thread schließe, aber hier wird dies als nächstes geschehen, wenn das noch weiter so geht.
Es ist alles gesagt und Trudis Schlusswort ist es.

Viele Grüße
Melli (Admin)

Stoma nach Unfall - wie ging es weiter?

BeitragVerfasst: 19.08.2020, 00:22
von Arno
Hallo Alle,

für die, die es interessiert, hier noch ein Update.

Unser Freund hat sich prima erholt. Die Anfangszeit war zwar schmerzhaft und er hat ca. zwei Wochen ziemlich starke Schmerzmittel genommen (Oxycodon als Dauermedikation und gegen Durchbruchschmerzen nachts Temgesic). Aber das wurde schnell besser. Im Juni 2018 waren wir in Italien im Urlaub. Das war sehr entspannend und hat sicher einen Teil zur Erholung beigetragen.

Ein großer Teil ist aber der Tatsache zuzuschreiben, dass ein gesunder junger Körper einfach gute Heilungsmechanismen hat. Wir haben zusammen viel trainiert und man hat zusehen können, wie die verlorengegangene Muskulatur wieder wächst.
Ich habe das mit 35 nach einem schweren Verkehrsunfall auch erlebt, wo ich nach Wirbelsäulenfraktur drei mal operiert wurde... In dem Jahr habe ich so hart trainiert wie nie. Und nach einem Jahr war von der Verletzung fast nichts mehr zu spüren...

Auch mit dem Stoma ist er gut zurechtgekommen. Es gab keine Komplikationen oder größere Probleme - einmal ist nachts der Beutel abgeflogen. Es war ein zweiteiliges System und vielleicht nicht richtig eingerastet... Duschen, Bettwäsche wechseln, weiterschlafen... aber das war es ausch schon...

Die Tatsache, dass er eines hat, hat er auch gut verkraftet. Da hatte ich eigentlich die größten Bedenken - dass ihm das psychisch sehr zusetzt. Ich habe ihm so einen Stomagurt gekauft, den er beim Sport und auch sonst oft getragen hat. Anfangs war er zögerlich, am Strand und so, aber das hat sich gelegt.

Am 8.10.2018 habe ich unseren Freund früh ins Krankenhaus gefahren. Er wurde im Laufe des Tages operiert und das Stoma zurückverlagert. Auch diese Operation hat er gut verkraftet und sich gut erholt. Aber dieses Mal hat es länger gedauert, bis er wieder sein altes Gewicht erreicht hat...
Erfreulicherweise ist die Darmfunktion wieder nahezu vollständig so wie früher.

Wir haben ihm sehr ins Gewissen geredet, seinen Körper, dieses wertvolle Geschenk des Universums, mehr zu wertschätzen. Und ihm angeboten, zu uns zu ziehen uns mit uns zusammenzuleben. Damit wir ihm Familie und Rückhalt sein können.

Das ist seit April 2018 der Status Quo. Wir drei haben viel Arbeit investiert, um ein Zuhause für uns Drei zu schaffen. Und es ist uns gelungen. Hier am Dorf, wo wir wohnen, da kennt man uns als Triade und es ist irgendwie völlig natürlich. Wenn die freiwillige Feuerwehr, wo ich aktives Mitglied bin, ein Fest macht, dann kommen wir zu dritt... Und es wird nix blöd geredet.
Meine Eltern haben das leider nicht gepackt, dass wir zu dritt leben und unser Verhältnis, das eh nie so toll war, ist weiter sehr sehr abgekühlt... aber das ist ne andere Geschichte...

Unten hab ich noch drei Bilder angehängt, die so den Fortschritt eines Jahres zeigen...

Liebe Grüße an Alle, die mir damals was 'Schönes' geschrieben haben...

Arno

Stoma nach Unfall - wie geht es weiter?

BeitragVerfasst: 19.08.2020, 19:55
von saoirse
Hallo Arno,

es ist schön zu hören, dass es eurem Freund so gut geht. Ich habe mich gewundert, dass es tatsächlich schon zwei Jahre her ist. Die Zeit vergeht wie im Flug.

Weiterhin alles Gute für Euch