Hallo Doro,
wie Banditensocke schon schrieb, kann Morbus Crohn den gesamten Verdauungstrakt befallen.
Darum kann man auch nicht vorwiegend per Coloskopie die Diagnose stellen, weil man mit dem Endoskop nur ca. 20 cm bis max 40 cm in den Dünndatm kommt, dann hat das Endoskop sein Maximum an Länge ausgeschöpft.
Wenn sich der
MC vorwiegend im Dickdarm abspielt, was bei einigen Menschen der Fall ist, ist die Diagnose leichter, weil man schon an der Schleimhautstruktur makroskopisch (mit dem bloßen Auge) viel erkennen kann.
Stichworte sind hier für CU: Fahrradschlauch-Phänomen, fehlende Haustrierung, kontinuierlicher Entzündungsherd und Ulcera.
Für MC: Pflastersteinrelief der Schleimhaut, Ödeme, Stenosen, diskontinuierlicher Entzündungsverlauf.
Bei sehr vielen MC-Patienten fängt die
Entzündung des MC aber im terminalen Ileum an. Das letzte Stück des Dünndarms. Dort findet auch die Galleresorption statt (Stichwort Gallensäureverlustsyndrom) und auch die Vitamin B-Aufnahme. D.h. Galle im Stuhl oder Vit B-Mangel können kleiner Teil der Diagnosefindung sein.
Das terminale Ileum und der ca. 7m lange Dünndarm sind am besten durch ein MRT-Abdomen mit Kontrastmittel zu beurteilen, weil man über das Kontrastmittel mögliche Stenosen als typisches Zeichen abgelaufener Entzündungen darstellen kann.
Außerdem lagert sich das KM in den entzündeten Stellen an. Die Entzündungen sind bei MC typischerweise in verdickten/ödematösen Dünndarmwänden zu finden. Denn anders als bei der CU, deren Entzündung sich eher in der Schleimhaut des Darmrohrs abspielt, findet die Entzündung des MC in allen Wandschichten des Darmrohrs statt.
Vielleicht wird so deutlich, wie wichtig die Darstellung durch MRT ist.
Für die Diagnose bei Verdacht auf MC ist also vorerst wichtig ein MRT-Abdomen mit Kontrastmittel!
Wenn die Wahrscheinlichkeit auf CU gegeben ist, eine Koloskopie, die aber ja belastender für den Betroffenen ist, als ein MRT-Abdimen; meist wird die Gastroskopie direkt im Anschluss mit gleicher Propofol-Dröhnung gemacht, falls eine Koloskopie angeordnet wird. So wird zusätzlich zum Dickdarm der mögliche Befall des Magens und Zwölffingerdarms ausgeschlossen.
Für die Diagnose wird meist der Calprotectin im Stuhl bestimmt. Er ist in der Folge für die Verlaufskontrolle üblicher Entzündungsmarker im Stuhl.
Außerdem wird beim guten Gastro üblicherweise der Stuhl auf pathogene Keime (Clostridien, Yersinien, Chlamydien und mehr) bestimmt.
Das Blut weist ggfs. Vit B-Mängel (auch B6 testen lassen) und Ferritinmangel (nicht nur HB) auf, und kann aufgrund der Entzündung erhöhte Thrombozyten haben.
Außerdem ist als Entzündungswert im Blut nicht die BSG (Blut-Senkungsgwschwindigkeit) sondern der CRP wichtig. Allerdings haben viele CU-Patienten trotz schlimmen Verlaufs einen relativ normalen CRP. Ich bin mir nicht sicher, ob das beim MC auch der Fall sein kann.
Ansonsten wäre interessant die Frage nach der Ernährung der Person, auch Trinkgewohnheiten, Milch-, Zucker- und Brotkonsum-Menge.
Denn als Ursache für die beschriebenen Symptome wäre ggfs. eine Fructoseß oder Laktoseintoleranz möglich, oder andere NM-Unverträglichkeiten. Ausschließen kann man diese Dinge durch Atemtests. Gluten/Zöliakie wäre noch ein Stichwort.
Und zuletzt könnte ursächlich auch eine Antibiotika-Einnahme sein, auch eine erheblich wichtige Frage! Sie wurden ggfs. nur wegen einer kleinen Blasenentzündung oder wegen einer Zahn-OP eingenommen; manchmal werden dann sehr starke Antibiotika verschrieben, die zu erheblichen Dysbalancen im Darm führen können, bis zur Barrierestörung.
Dann kann man mit Demeter-Naturjoghurt und Flohsamenschalen die natürliche Darmflora unterstützen.
So....Ende des Romans
LG, Merlina