Hallo MHentschel,
das ist nicht schön, wenn man schon so darauf eingestellt war. Aber immerhin war das ja eine verantwortungsvolle Entscheidung.
Hoffentlich könnte Dein Mann das inzwischen verkraften und nun neu ansetzen?
Hallo Butterfly,
Dann hast Du Glück gehabt.
Ich habe bei drei großen OPs einen Blasenkatheter durch die Harnröhre bekommen. Ich hatte nicht ein einziges Mal das Glück, dass jemand Katheterpflege gemacht hat, auch nicht in dem KH mit allerbestem Ruf!
Da ich das Problem kenne, habe ich mich natürlich selbst darum gekümmert, aber trotzdem in einem Fall eine Blasenentzündung bekommen.
Also ich denke, ich habe leicht übertrieben, als ich oben schrieb
....dass jeder, der länger als vier Tage den klassischen Katheter über die Harnröhre liegen hat, eine Blaseninfektion bekommt. Dagegen gibt es dann ein Antibiotikum, dass man sich doch lieber ersparen kann....
Aus der Krankenpflege kenne ich die Aussage, dass man die Liegedauer so kurz wie möglich halten sollte, da das Risiko der Infektion nach 4 Tagen immens steigt...
Es sind gem. Wiki nicht 4 Tage sondern 10 Tage Liegedauer, nach denen die Quoto bei 100% liegt, siehe hier:
In
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Blasenkatheter findet man zum klassischen Blasenkatheter Unter “Komplikationen“:
Bei 40 bis 50 % aller Patienten mit Blasenkathetern treten Komplikationen aufgrund des Verschlusses des Katheters durch Ablagerungen und Inkrustation auf.[8] Dieses Problem tritt primär bei längeren Liegedauern auf, ein kompletter Verschluss des Katheters kann jedoch bereits nach einer Woche Liegedauer auftreten. Jeder Patient mit einem blockierten Katheter läuft Gefahr, sich als Notfall in der Notaufnahme wiederzufinden, da die Urinableitung nicht mehr stattfindet und sich der Urin bis zu den Nieren hinauf stauen kann, was zu einer lebensbedrohlichen Niereninsuffizienz führen kann.
Das Risiko einer bakteriellen Besiedlung eines Blasenkatheters steigt mit der Liegedauer mit jedem Tag um ca. 5 %, nach 7 bis 10 Tagen liegt das Risiko bei 100 %, d. h. praktisch jeder Patient ist dann von einer Katheterinfektion betroffen.[9] Solche Infektionen werden nur bei begleitenden Symptomen mit Antibiotika behandelt; einige Keimarten weisen allerdings Resistenzen auf, was die Behandlung erschwert. In der Regel handelt es sich jedoch um eine asymptomatische Keimbesiedelung (Bakteriurie), welche nicht behandlungsbedürftig ist.Ich habe in einem Krankenpflegejournal ähnliche Hinweise gelesen....finde die Homepage dazu aber gerade nicht wieder.
Man kann geteilter Meinung sein, was den suprapubischen Katheter (durch die Bauchdecke) angeht, denn es wird schließlich ein Zugang dort geschaffen, wo er nicht hingehört.
Auf der anderen Seite hat man hierbei die Risiken ausgeschaltet, die dadurch entstehen
könnten, dass das OP-Gebiet direkt neben dem Blaseneingang liegt.
Wer eine OP am Darm hat, der hat immer auch mit natürlichen und krankmachenden Keimen in dem OP-Bereich umzugehen! Wenn dann ein Schlauch wunderbar als Spazierweg in die Blase direkt daneben liegt, sind die hygienischen Herausforderungen umso größer.
Niemand will in einem geschwächten Zustand zusätzlich noch Nierenprobleme haben, oder?
Ein tagelang liegender klassischer Blasenkatheter hat ggfs. auch gerade bei älteren Menschen Folgen für die Elastizität der Harnröhre, sie wird schließlich tagelang ausgedehnt.
Dies zur allgemeinen Information. Wenn man gefragt werden sollte, kann man ja selbst entscheiden bzw. ansonsten um Katheterpflege bitten.
LG, Merlina