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Alles neu und tausend Fragen zum Alltag!

BeitragVerfasst: 24.01.2020, 14:07
von Zahlendreherin
Liebe Forumsmitglieder,

seit 1,5 Wochen habe ich ein Stoma, ich glaube ein Colostoma (der Dickdarm wurde aus der Bauchdecke herausgeführt, ein Stumpf blieb für die Rückverlegung zurück).

Seit 3 Tagen bin ich aus dem Krankenhaus raus und...übe. :?
Eine Stomaschwester war bereits hier und half mir und hat eine erste Bestellung aufgegeben.
Zur Zeit hab ich ne Platte plus Beutel zum ausstreifen. Umgestellt werden soll auf "Einteiler"

Nun zu meinen Fragen: da ich einen etwas größeren Bauch habe und durch die OP der Bauch noch sehr aufgebläht ist, sieht das bei mir wie ein Vulkan aus, das ganze dicht zu bekommen gestaltet sich schwierig (Ring, Paste)...ist es richtig dass das irgendwann "normal und glatt" wird?

Auch habe ich dadurch eine offene Stelle, die schmerzt, ich habe immer das Gefühl das ich das Stoma festhalten müsste (Ich seh aus wie ne schwangere)...kann ich dem mit einer Bandage entgegen wirken?

Nun das für mich wichtigste, ich wurde aus dem Krankenhaus entlassen mit "breiiger, pürrierter" Kost, Tee und Wasser. Ich habe versucht zuhause ungefähr das selbe zu essen wie im Krh. nun bin ich aber etwas ungeduldig, und der ewige Durchfall (3 mal nachts Beutel ausstreifen) wurde mir zu ...
daher dachte ich, ich muss ja mal wieder "normal" essen, also Graubrot gekauft, ein Stück Fleisch und ordentlich, wirklich sehr ordentlich gekaut....

nun hab ich seit 1 Tag überhaupt keinen Stuhlgang mehr....nur etwas Flüssigkeit im Beutel (Tröpfchen, wie Wundflüssigkeit, kein Stuhl)

hab ich jetzt alles "kaputt" gemacht, oder ist das mit der Verdauung normal?
Bauchschmerzen hab ich keine......nehme aber auch noch Schmerzmittel.....

Ich danke Euch für jede Antwort, die Licht in meine Dunkelheit bringt, gerade auch was das Essen / Trinken (Kohlensäure?) anbelangt. :winke:

Alles neu und tausend Fragen zum Alltag!

BeitragVerfasst: 24.01.2020, 14:48
von Renni
Hallo Zahlendreherin,

schade, dass im Krankenhaus nicht über die Ernährung gesprochen wurde.
Ich habe eine chronisch entzündliche Darmerkrankung und einige Lebensmittel machen Probleme.
Es gibt bei Divertikolose einiges in der Ernährung zu beachten.
Wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Bei 1 Tag ohne Ausscheidung würde ich noch abwarten. Du hast in der Zwischenzeit schwerverdauliche ( Graubrot ) gegessen.
Durch die Operation und Schmerzmittel kann es zu verzögerten Darmbewegungen kommen.
Um meinen Stuhlgang zu regulieren rühre ich mir Flohsamenschalen in Flüssigkeit um die Ausscheidungen einzudicken.
Wenn sich weiterhin nichts bewegt würde ich ärztlichen Rat einholen.

Liebe Grüße Renate

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BeitragVerfasst: 24.01.2020, 15:01
von Zahlendreherin
Liebe Renate, danke für Deine Antwort, also muss ich nicht gleich panisch werden?
Ich wusste nicht das Graubrot schwer verdaulich ist :hmm:
Auch nicht dass das Schmerzmittel den Darm träge machen kann.
Der von der Divertikulitus betroffene Bereich wurde wohl entfernt, 20 cm wurden heraus geschnitten. Lt. Krh soll ein langsamer Kostaufbau staftfinden, ich dachte ich könnte mit Graubrot und Fleisch langsam damit anfangen. Weiß nicht was damit gemeint ist.
Also zurück zu Kartoffelbrei, Joghurt und Toast? Wird der Stuhl dann irgendwann weniger flüssig?
Breiig?
Mir wurde gesagt ich soll blähendes, stopfendes und fasriges vermeiden, daher dachte ich das Flohsamen tabu wären....
Da muss ich wohl noch viel lernen. Trinken tue ich glaub ich genug, ca. 2 bis 2,5 Liter....
Erst einmal herzlichen Dank!

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BeitragVerfasst: 24.01.2020, 15:51
von Renni
Hallo Zahlendreherin,
auch wenn das Teil mit den Divertikel rausgeschnitten wurde, bleibt die Veranlagung Divertikel zu bilden, weiterhin erhalten. Ich verstehe, dass Du nicht über einen Kostaufbau bei Divertikelose aufgeklärt wurdest. Wurde Dir keine Anschlussheilbehandlung angeboten? Dort könnte besser auf deinen speziellen Kostaufbau eingegangen werden.
Ich denke, Du wärst mit Deinen Fragen gut bei einem Endrogastrologen aufgehoben.

Liebe Grüsse Renate

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BeitragVerfasst: 24.01.2020, 16:08
von Zahlendreherin
Liebe Renate,
Anschlussheilbehandlung?
Keine Rede davon.
Ich muss anscheinend ausprobieren.
Bin etwas ratlos....

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BeitragVerfasst: 24.01.2020, 17:20
von Renni
Liebe Zahlendreherin,

zur Erklärung:

Die Anschlussrehabilitation (AHB) ist eine ganztägig ambulante oder stationäre Leistung zur medizinischen Reha. Die Besonderheit dieser Leistung besteht darin, dass sie nur bei bestimmten Erkrankungen in Betracht kommt und sich unmittelbar (spätestens 2 Wochen nach der Entlassung) an eine stationäre Krankenhausbehandlung anschließt.
von Web-Seite Reha/Anschlussrehabilitation-AHB/anschlussrehabilitation-ahb.html

Es scheint, dass für Dich keine AHB im Krankenhaus beantragt wurde. Ich würde den Arzt bitten eine Reha-Maßnahme zu beantragen. In einer geeigneten Klinik oder Einrichtung könntest Du lernen mit der Divatikolose besser umzugehen.

Liebe Grüsse
Renate

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BeitragVerfasst: 24.01.2020, 18:44
von NatzRatz
Hallo

Wir sind hier auch relativ neu.
Mein Mann hat 2stoma bekommen.
Ich kann daher nur minimal beitragen..aber unsere Stoma Beraterin hat gesagt, aus dem Colostoma muss nicht tgl Stuhlgang kommen...aus dem Ileostoma im Gegenteil schon.

Das Gefühl des Festhalten müssens hat uns eine Bandage von
Stoma-na-und sehr erleichtert.
Ich kann dir die Seite sehr an Herz legen, weil auch sehr sehr viele Infos bebildert als Hilfestellung gegeben sind.

Alles.Gute dir

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BeitragVerfasst: 24.01.2020, 21:46
von Zahlendreherin
Oh das hört sich ja erstmal gut an!
Hatte schon Panik das ich wieder ins Krh muss!
Mit der Bandage schau ich mir an.
Bin nach der 2. OP so aufgepumpt das ich mir
hoch schwanger vorkomme, und das Beutelchen wippt und tut
dank der offenen Stelle weh. Etwas "Haltung" würde mir, glaub ich,
sehr gut tun.
Ich danke Dir /Euch für Eure Antworten.
Und für Deinen Mann alles, alles Gute!

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BeitragVerfasst: 25.01.2020, 00:06
von zwergmutter
Hallo Zahlendreherin,
als mein Mann noch ein Colostoma hatte, kam es zu Anfang auch vor das es einen Stau gab.
Trotzdem solltest Du darauf achten und den Darm etwas erziehen um gleichmäßig zu fördern.
Das hilft Dir auch für unterwegs und den Alltag, wenn Du Deine etwa Zeiten kennst.

Zu Anfang habe ich täglich aufgeschrieben was er verträgt und was nicht.
Was bei ihm fördert, stopft oder bläht.

So konnte ich nach kurzer Zeit seine Ernährung gut einstellen.

Würde Dir aber trotzdem raten, wie schon gesagt, eine REHA zu machen.

Alles Gute für Dich

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BeitragVerfasst: 28.01.2020, 12:41
von Dieliehei
Hallo Zahlendreherin!
Da ich ein Urostoma habe, kann ich dir zu deinen Stuhl-Problemen leider nicht helfen.
Aber ganz allgemein: :aah: Es ist eine große Schweinerei (entschuldigt den Ausddruck - aber das ist es!!!), dass man dich so uninformiert entlassen hat! Der Soziale Dienst des KH hätte eine Anschlußheilbehandlung beantragen müssen! Dort wirst du nicht nur über die Ernährung sondern auch über Versorgung informiert und angeleitet. Bitte deinen Hausarzt, dass er sich jetzt darum kümmert und dir behilflich ist. Ausprobieren ist schon richtig, aber nicht unbedingt beim Wichtigsten.

Setz dich duch! Frage nach! Ich wünsche dir viel Erfolg!
:winke: Dieliehei

Alle dies lesen: Doro fehlt :ichKannsNichtGlauben: . Sie hätter wieder Rat gewußt! :roseSchenken: