Hallo liebe Jessica,
verspätet ... dennoch möchte ich Nachstehendes zu deiner Anfrage beisteuern.
Ein Stoma-/ta (Plural) wird i.A. von einem entweder Visceral- und Allgemein- oder von einem Abdominalchirurg: Schwerpunkt Koloproktologie - angelegt.
Heutzutage sind das gros der Bauchchirurgen bedacht, kontinenterhaltend zu operieren, d.h. wenn ... überhaupt ein Stoma ... wird möglichst ein temporäres Übergangsstoma geschaffen zwecks Abheilung stillgelegter Darmanteile wie bspw. nach einer Colotomie oder Teilresektion des unteren Dickdarmes (Sigmoidum/Rektum infolge bspw. eines Carcinomes oder entzündlchen Prozessen wie bei CU und MC) mit operativer Anlage eines ileoanalen Pouches.
Das Pouch wird nach einer Einheilphase angeschlossen, in dem das temporäre Stoma zurückverlegt bzw. "versenkt" wird.
Zwecks Stomaversorgung + Versorgungshilfen stehen sogenannte Enterostomatherapeuten/Innen zur Verfügung, die nach ihrer Pflegerischen Ausbildung eine Fortbildung zum Stomatherapeuten/In absolviert haben.
Vor Ort bzw. im Umkreis liegende Krhs. in der Chirurgie verfügen über derartiges Fachpersonal. Hat ein Haus keine eigenen Stomatherapeuten wird die Versorgung durch ein "Fremdunternehmen" Sanitätshaus/diakonischen Stationen o.a. gesichert und gewährleistet.
@SarahNicole: generell stimme ich dir zu und i.d.R. verfügt jedwede größere chirurgische Fachabtlg. über fachkompetentes Personal. Wird allerdings in einem Haus evtl. per anno höchstens 10 Stomata infolge einer Not-OP angelegt, wird das Haus aus rein ökonomischen Gründen verständlicherweise auf die Einstellung eines ET`s verzichten und die Pat. an ausserhäusliche Fachkräfte verweisen.
Ferner der bereits zu Beginn angesprochener Aspekt, dass die meisten Chirurgen ungern überwiegend nur im Akutfall bereit sind, einen anus praeter anzulegen.
Liebe Grüße Sabine