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Der leidige Mehrbedarf

BeitragVerfasst: 18.05.2017, 11:10
von erdbeere1
Liebe User,

ich habe ein großes Problem mit der Versorgung:
Durch meinen großen Bruch und damit Unebenheiten, kommt es zu Unterwanderungen (Ringe helfen nichts, im Gegenteil, die sind zu hoch), und ich muss die Platte jeden zweiten Tag wechseln.

Habe ein Formular ausfüllen lassen von der Ärztin, aber die Krankenkasse meint, das sei keine Mehrversorgung bei mir, deshalb gibt es keine "Genehmigung".

Das hätte eben mit der Mischkalkulation zu tun, und die Versorger müssen lieferrn, was ich brauche.

Die KK hat nun eine Firma beauftragt, zu mir zu kommen, bis jetzt tut sich nichts.

Mittlerweile beschleicht mich das Gefühl, es wäre besser gewesen, wenn die Ärztin die genauen Artikel mit PZN-Angabe und Stückzahl aufs Rezept geschrieben hätte, dann bräuchte man das Formular wegen Mehrbedarf nicht extra bei der KK genehmigen lassen.

Sehe ich das richtig?

Viele Grüße
Erdbeere

Der leidige Mehrbedarf

BeitragVerfasst: 18.05.2017, 13:53
von anne14
Hallo Erdbeere,
meine Mutter hat auch einen extremen Bruch so das je nach Stuhlkonsistenz und vor allem wie sie sich bewegt die Platte abgehebelt wird. Wir holen uns jetzt bei jeder Bestellung ein zusätzliches Rezept wo drauf steht der Artikel und die Menge und der Text Mehrbedarf wegen Bruch. Das wurde zum Glück von der KK so akzeptiert.
Vlg Annette

Der leidige Mehrbedarf

BeitragVerfasst: 18.05.2017, 21:31
von Trineline
Hallo Erdbeere, hallo an alle,

hierzu habe ich auch eine Frage.

Bekommt ihr eure Kompressen komplett von der Kasse bezahlt?
Bin erst seit kurzen Kolostomaträger und ich muss meine Kompressen selber zahlen. Nur die ersten 8 Wochen postoperativ zahlte meine KK. Jetzt muss ich diese Kompressen selber zahlen.

Kann ich durch irgendein RZ mit bestimmter Begründung was bewirken?

Beste Grüße
Trineline

Der leidige Mehrbedarf

BeitragVerfasst: 18.05.2017, 21:59
von doro
Hu hu Trineline,

wenn die Krankenkassen die Kompressen ernsthaft verweigern,das wird sehr unterschiedlich behandelt,hilft es wenn Dein Arzt Dir eine kaputte Stomaumgebung attestiert und deshalb die Behandlung mit Kompressen verordnet.

Die Kompressen sorgen im Forum immer wieder für Gesprächsstoff,weil man ja seinen Po auch nicht mit Kompressen abwischt.Normal reichen dafür auch Küchentücher o.ä.
Sei es wie auch immer,ich nutze Kompressen. :DD Das ist mir mein Stummelchen wert.

Der leidige Mehrbedarf

BeitragVerfasst: 18.05.2017, 22:27
von Frederica
Ich bekomme drei Päckchen Kompressen von meinem Versorger. Damit reiche ich meistens nicht ganz hin. Daher kaufe ich mir alle paar Monate über Ebay 10 Päckchen zum Preis von nur insgesamt 17,90 Euro hinzu.
:winke:

Der leidige Mehrbedarf

BeitragVerfasst: 19.05.2017, 00:30
von Hanna70
Die Sache mit den Kompressen wird von den Versorgerfirmen sehr unterschiedlich gehandhabt, ebenso wie die Abwurfbeutel.

Ich bekomme auch Kompressen (noch ?) frei, muss aber seit einigen Jahren die Abwurfbeutel selbst zahlen. Bei anderen Versorgern ist es genau umgekehrt.

Aber noch mal zu erdbeeres Eingangsthema: Ich habe das ähnliche Problem mit den Vorlagen für die Inkontinenzversorgung.
Der Arzt verordnet 6 Stück/Tag, die Lieferfirma kürzt mitten in der Vertragslaufzeit auf 5. Die KK sagt, die Versorger müssten liefern, was auf der Verordnung steht, kümmert sich aber nicht darum, dass das auch so geschieht. Dabei wären die 6 Vorlagen nicht mal ein Mehrbedarf, sondern liegen im Limit. KK und Versorger schieben sich gegenseitig den schwarzen Peter zu und ich kaufe derweil jeden Monat zu. :schlecht: :x

Es ist eine unendliche Geschichte........... Wobei die Pauschale bei der Inko-Versorgung grundsätzlich viel zu niedrig angesetzt ist, nämlich 16,66 €/Monat! Mit diesem Betrag kann man einen Patienten mit Blasenschwäche sicherlich gut versorgen, aber niemanden mit totaler Harninkontinenz.

LG Rosi

Der leidige Mehrbedarf

BeitragVerfasst: 19.05.2017, 23:36
von Butterfly
Hallo,

Das gehört nun nicht unbedingt zum Thema. Aber wäre es nicht möglich, weil die Punkte Kompressen, Mülltüten, Umgang mit Mehrbedarf, Anzahl Platten etc. immer wieder aufkommt, eine Übersicht der Versorger zu erstellen, wo wir sammeln, was von wem gezahlt wird?
Zum Einen könnte das ein wenig Druck aufbauen, dass wir tatsächlich das bekommen, was uns zusteht, und zum Anderen wüsste man, wohin man wechseln kann, wenn es zu Problemen kommt.
Dabei sollte auch stehen, welche Regionen der Versorger abdeckt, da manche eher regional sind.

Christian, darf man das sammeln, sofern wir es für sinnvoll erachten, oder verstößt das gegen irgendwelche Richtlinien oder Rechte?

Viele Grüße
Butterfly

Der leidige Mehrbedarf

BeitragVerfasst: 21.05.2017, 17:57
von Webkänguru
Hallo Butterfly und alle,

gegen irgendwelche Rechte verstößt das nicht, ich bin mir aber nicht sicher ob es zielführend ist.

Rein rechtlich ist die Situation klar. Eure Krankenkasse hat dafür Sorge zu tragen, dass ihr die Versorgung erhaltet, die ihr tatsächlich benötigt. Sanitätshäuser und Homecare-Unternehmen sind sozusagen die "Erfüllungsgehilfen" eurer Krankenkasse, die sich vertraglich dazu verpflichtet haben eure Hilfsmittelversorgung sicher zu stellen, egal wie viel Material ihr tatsächlich benötigt und egal wie hoch die monatliche Pauschale ist (Stichwort Mischkalkulation). Tun sie dies nicht, ist die Krankenkasse die richtige Stelle für Beschwerden, dort muss man sich kümmern.

Es ist also nicht so, dass die Krankenkasse in jedem Einzelfall das Rezept prüft und genehmigt oder ablehnt.

Anders sieht es bei Kompressen und blickdichten Müllbeuteln aus, die gehören bis auf Ausnahmen nicht zur Stomaversorgung. Sie sind freiwillige Zugaben der Versorger, auf die wir keinen Rechtsanspruch haben.

Aber daneben könnt ihr euch hier natürlich jederzeit austauschen, mit welchem Versorger oder welcher Krankenkasse ihr gute Erfahrungen gesammelt habt.

Viele Grüße,
Christian

Der leidige Mehrbedarf

BeitragVerfasst: 21.05.2017, 22:30
von Hanna70
Webkänguru hat geschrieben:Rein rechtlich ist die Situation klar. Eure Krankenkasse hat dafür Sorge zu tragen, dass ihr die Versorgung erhaltet, die ihr tatsächlich benötigt. Sanitätshäuser und Homecare-Unternehmen sind sozusagen die "Erfüllungsgehilfen" eurer Krankenkasse, die sich vertraglich dazu verpflichtet haben eure Hilfsmittelversorgung sicher zu stellen, egal wie viel Material ihr tatsächlich benötigt und egal wie hoch die monatliche Pauschale ist (Stichwort Mischkalkulation). Tun sie dies nicht, ist die Krankenkasse die richtige Stelle für Beschwerden, dort muss man sich kümmern.


Hallo Chirstian,

könntest Du bitte einmal schreiben, wo das genau so steht? Evtl. auch einen Link?

LG Rosi