Hallo conspectumortis,
alles was Christian schreibt sehe ich auch so.
Ich möchte noch aus eigener Erfahrung ergänzen:
1.Dadurch das wir bei laparaskopischen OP‘s nur kleine Narben sehen, denken wir alles ist schon wieder so gut geheilt, wie die kleinen Narben auf dem Bauch. Die größeren Narben sind aber in der Bauchhöhle. Das dürfen wir nicht ignorieren und müssen der Heilung der inneren Bereiche viel mehr Zeit geben, als äußerlich erkennbar ist.
Die Irritation des Darms durch die Teilentfernung und seine Lageveränderung, die Luft, die für die OPs in den Bauch geblasen wird, die Narkosereste und viele Dinge mehr muss der Körper erstmal verarbeiten. Der emotionale Stress, große Sorgen um die Gesundheit und die Zukunft etc. müssen sich auch erstmal wieder beruhigen.
2. Zur Hernien-Op kann ich Dir sagen, dass dabei vermutlich Teile des eigenen Bauchnetzes mit festgenäht wurden. Das eigene Netz ist sehr schmerzempfindlich und es dauert, bis sich das verläuft.
Die Bruchbinde musst Du im Liegen anlegen! Nicht stramm, sie soll nur unterstützen. Wenn Du eine von Basko hast, kann die sehr fest sein, sie soll nicht einklemmen, nur halten!
http://www.stoma-naund.de hat Neoprenbandagen, die sich sehr gut anpassen.
Und sonst noch:
Hast Du mal Deinen OP-Bericht gelesen? Der kann interessante Informationen enthalten um alles besser zu verstehen.
Wenn Deine Laborwerte, speziell die Entzündungswerte in Ordnung sind, gibt es vermutlich keinen Grund zur Sorge. Ich würde an Deiner Stelle in den nächsten drei Wochen beim Hausarzt zur Sicherheit den CRP und die Leukos prüfen lassen.
Auch wenn Du Schmerzen hast, versuche mehrfach am Tag in kleinen Einheiten Deine Laufstrecken zu verlängern. Versuche
vorsichtig und nur sehr wenig Dich trotz Schmerz die Schmerzgrenze zu überschreiten, sodass Du Schonhaltungen vermeidest und langsam mehr Zutrauen bekommst. Bewegung ist extrem wichtig, aber muss sehr sorgsam dosiert sein. Langsam und stetig, langsam steigern, keine kurzfristigen Peaks, keine Gewichte über 5 kg in den ersten Wochen.
Wenn die Schmerzen nachhaltig so stark sind, dass Dir davon schwindelig wird o.ä., musst Du dem nochmal nachgehen lassen.
Mir hat am Anfang geholfen viele kleine Spaziergänge zu machen, nur Dinge zu tun, die mir guttun. Freunde besuchen etc. Das hatte erstmal mit „Weggehen“ noch nichts zu tun. Aber das kommt!
Ernährung ging für mich anfangs nur mit kleinen Mahlzeiten, vorwiegend frische Gemüsesuppen oder Nudeln mit Soße, keine rohen Gemüse, wenig Obst.
Viel trinken, und vorwiegend Wasser, Schorle oder viel Tee ist sehr wichtig!
Gib Dir noch ein bisschen Zeit, es wird sich langsam aber stetig regulieren.
LG, Merlina