Hallo Christian,
nach Deinem letzten Hinweis fühle ich mich nun auch angesprochen.
Da bei mir die einzige Möglichkeit der "Trockenlegung" die beidseitige Nierenfistelung ist, liegen mir 2 Themen am Herzen.
1. Die Aufklärung durch die Ärzte
Als man mir sagte, es müsste eine Nierenfistelung erfolgen, lehnte ich das intuitiv ab. Trotzdem stand im Aufklärungsbogen zur OP, dass diese vorgesehen sei. Zum Glück im Unglück verlief die OP so mit Komplikationen, dass die Fistelung nicht gemacht wurde - GsD! Die Urologen wollen sie immer noch machen, aber auch andere Ärzte, die mein Vertrauen mehr haben, raten mir davon ab.
Denn im Nachhinein habe ich mich dazu kundig gemacht und ich bin mir heute so sicher wie nie, dass ich das auf keinen Fall will (auch im Hinblick auf mein Alter).
Ich sehe das so, dass die Operateure in der Trockenlegung ihren Erfolg sehen, aber sich mit dem weiteren Verlauf, mit Risiken von Infektionen beim Katheterwechsel ca. aller 5 Wochen oder auch bei Unterwanderungen des Colostomas nicht weiter beschäftigen. Sie sehen die Erkrankung, aber nicht den Menschen und ob der mit der auch körperlichen Belastung der Versorgung klarkommen wird.
2. Die Versorgung mit Inkontinenzvorlagen
Nach zweimaligem (wegen Versorgerwechsels) harten Kampf um eine ausreichende Versogung bekomme ich diese nun endlich. Aber das war ein mehrere Wochen dauernder Kampf, den ich ohne rammis Hilfe
und das Verständnis einer Mitarbeiterin meiner KK wahrscheinlich nicht gewonnen hätte. Und ich glaube, nicht jeder Patient ist in der Lage, so hartnäckig wie ich zu sein und zahlt dann die benötigten Hilfsmittel aus der eigenen Tasche.
Eine Pflegeschwester erzählte mir sogar, dass eine ihrer Patientinnen die benutzten Vorlagen zum Trocknen auf die Heizung gelegt hat, um wieder ein trockenes Gefühl zu haben...
Der Umgang mit solchen Patienten ist unmenschlich. Dass die KK an die Versorgerfirmen im Monat nur eine Pauschale von 18,00 € zahlen, ist eine Schande für unser Gesundheitswesen. Wenn man es nicht schafft, eine Einzelfallentscheidung zu erreichen, ist man der Verlierer auf der ganzen Strecke.
Nach meiner Meinung sollte eine eindeutige Diagnose ausreichen, um eine angemessene Versorgung zu erhalten.
Wäre schon schön, wenn man mal darüber sprechen würde.
Liebe Grüße
Rosi