URO hat geschrieben:Aus der ganzen Abrechnerei halte ich mich raus. Das überlaß ich der Stomafee. Einmal im Quartal rufe ich sie an und bestelle an Versorgung, was ich benötige.
Und das ist relativ wenig. Im Jahr ca. 60 Platten, 150 Beutel, Kompressen, Abfallbeutel usw.. Kleinere Sachen u. Pflegemittel kaufe ich mir bei Gelegenheit im Netz. Einmal in der Woche ist Plattenwechsel.
Das funktioniert schon einige Jahre hervorragend. Ich fahre viel Fahrrad und bewege mich häufig im Garten. Das Urostoma hat mir meine Lebensqualität signifikant erhöht.
Gruß, Peter
Hallo Peter
ich muss auch nichts abrechnen. Aber in der Schweiz bekommt man die Rechnungen des Versorgers in cc, die an die KK gehen. Es gibt aber auch KKs, da muss man es vorstrecken. Das System in der Schweiz unterscheidet sich stark von Deutschland.
Meine Aussage mit dem wenigen Material bezieht sich vor allem auf Colo- und Ileostomaträger:innen in der Schweiz. Viele kleben sehr bedenkenlos, weil sie es verdient haben, es praktisch ist oder sonst was. Niemand denkt dran, dass es indirekt auch wieder die Beiträge der anderen betrifft, wenn es einen Mehrbedarf gibt. Im Gegensatz zu Deutschland können die KK-Beiträge nämlich auch wieder sinken, wenn die KK weniger Geld ausgeben musste.
...und aus umwelttechnischen Gründen finde ich es sowieso nicht zeitgemäss, wild in der Gegend rumzukleben. Es ist ein Privileg, dass ich ausreichend Material bekomme, damit bin ich es aber der Gesellschaft und der Umwelt schuldig, damit verantwortungsbewusst umzugehen. Schliesslich möchte ich noch 55 Jahre auf der Erde verweilen. Da ist es schön, wenn ich nicht zusätzlich noch mehr Müll produziere, als unbedingt nötig.
Ich bin jetzt nicht die absolute Öko-Tante. Aber aufgrund der Gebührensäcke (das sind die Abfallbeutel, die man hier im Supermarkt kauft, sonst wird der Müll nicht mitgenommen) sehe ich genau, was wir an Müll produzieren. Mit künstlicher Ernährung hat uns aus hygienischen Gründen kaum ein 35l Sack pro Woche gereicht. Jetzt, mit Sandostatin, hat sich mein Bedarf an Beuteln verringert und PE brauche ich auch keine mehr. D.h. jetzt haben wir etwa noch 25l Müll pro Woche. Und das ist wirklich ALLES (exkl. Glas, Weissblech und Pappe).
Ich denke, wir sollten uns bewusst sein, wir kleben uns da Plastik auf den Bauch, was schwer zersetzbar ist - sonst würde uns Urin oder Stuhl regelmässig die Beine runter laufen oder es würde stinken. Ich bin froh um diese Beutel - auf jeden Fall!!! Aber man muss ja nicht verschwenderisch damit umgehen.
So, das war das Wort zum Sonntag (was an niemanden speziell gerichtet ist, sondern einfach ein paar Gedanken von mir sind, die auch nicht kommentiert werden müssen - ich möchte niemanden seinen Lebensstil vorschreiben).
Ein schönes Wochenende allen