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Rückverlegung aber große Angst ..

Oft ist das Stoma nur vorübergehend notwendig. Aber die Situationen nach der Rückverlegung sind so unterschiedlich wie die Ursachen, die zum Stoma geführt haben. Tauscht hier eure Fragen und Erfahrungen zur Stoma-Rückverlegung aus.
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Rückverlegung aber große Angst ..

Beitrag von KevinPatrik » 15.03.2016, 21:19

Hallo melo 24, ich hatte 08/2012 ein Rektum- Karzinom, bei der OP wurden ca. 30 cm vom Dickdarm incl. das Sigma entfernt und ein zunächst endständiges Colonstoma gelegt. Im Dez. 2012 wurde mir das Colonstoma zurückverlegt und gleichzeitig ein Illestoma gelegt, damit sich der Colon (Dickdarm) erholen kann. Ich finde, das war eine gute Entscheidung der Ärzte. Schon 6 Wochen später war der Colon bei mir gut verheilt, das Illestoma rückverlegt und der natürliche Darmausgang wieder hergestellt. Allerdings kann es sein, dass man nach der Rückverlegung zum natürlichen Darmausgang hinterher Darmkrämpfe bekommt, weil der Darm ist erst mal " beleidigt" weil man ihn hin - und her geschoben hat und der Darm muss wieder seine normale Funktion erlernen. Ich konnte es mir Anfangs nicht vorstellen, dass der Darm lernen kann, aber es ist tatsächlich so, man braucht eben Geduld, und es lohnt sich!!! Auch bei mir ist ein gewisser " Stumpf" am After, d.h. bei mir fehlt eben auch das Sigma, was bedeutet, dass der Stuhlgang direkter zum Ausgang geht. Das bedeutet, Mann muss viel öfter auf die Toilette als gesunde Menschen. Aber auch dafür bekommt man ein Gespür, man lernt damit umzugehen. Bei mir ist es so, da ich ein Rektum- Karzinom hatte, müssten die Ärzte auch ein Stück vom Schließmuskel entfernen, das bedeutet wiederum, dass ich den Stuhlgang nicht halten kann und seitdem bis an mein Lebensende Windelträger bin.
Ob das bei Dir auch der Fall ist, weiß ich jetzt nicht, aber wenn, gibt es Mucofalk, das dickt bei richtiger Anwendung ( wenig Wasser zum Portionsbeutelchen Mucofalk) den Stuhlgang ein. Ich machte den Fehler und nahm, wie im Beipackzettel zu lesen war, bis zu 5-6 mal
am Tag und mit viel Wasser, doch das ist falsch, 3 X täglich. reicht, so ist der Darm gezwungen, zu lernen. Ich hoffe, ich konnte Dir Mut zusprechen und wünsche Dir alles Gute. Es wird gut!! Gruß KevinPatrik

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KevinPatrik

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Rückverlegung aber große Angst ..

Beitrag von ungeduldiger » 15.03.2016, 21:39

Na diese Pumpe hatte ich beim erstenmal auch. Nur ob das reicht , damit sich die Wunde komplett schließt. Das soll ja auch irgendwann mal gut sein mit dem ganzen dreck.

Fitness und Arbeitgeber warten auch schon. Hoffe nur das man danach fix wieder alles machen kann

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ungeduldiger

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Rückverlegung aber große Angst ..

Beitrag von Trudi » 15.03.2016, 21:53

Also bei mir hat das geholfen!

Ohne hätte das Monate gedauert! Und ich hatte "nur" eine Minipumpe, die man in der Hosentasche mitnehmen konnte.

MiniVac von Smi...&Nep....
Die muss zwar alle 7 Tage erneuert werden, dann ist die Batterie leer, Verbanswechserl alle 3 -3 1/2 Tage, kein Kanister, die "Suppe" dampft über das Pflaster ab.

Mit einer "großen" Krankenhaus-Vac geht es viel schneller....

Eine andere, wenn auch veraltete Methode, gerade bei Abszesshöhlen wären Leukasekegel, die reingestopft werden und dann Enzyme freigeben, die die Wundheilung beschleunigen!
Da die Dinger Antibiotika enthalten, sind sie verschreibungspflichtig und nur noch wenige Humanmediziner wenden es an. Ich weiß nicht, ob es in der Humanmedizin zugelassen ist, Arzt fragen!!!

Ein Freund hatte das 2007 noch bei einem Abszess an einer Bauchnarbe nach Not-Op bei einem Magendurchbruch, heute ist es out, gat damals aber suuuuuper geholfen!

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Trudi

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Rückverlegung aber große Angst ..

Beitrag von doro » 16.03.2016, 09:19

Mir gehts wie Trudi :winke: ohne Pumpe hätte sich die Heilung von meinem Bauchplatzer endlos in die Länge gezogen.

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doro

ehemaliges Mitglied

Rückverlegung aber große Angst ..

Beitrag von Webkänguru » 16.03.2016, 09:27

Hallo KevinPatrick,

hast du Alternativen probiert, z.B. die anale Irrigation? Hier ein aktueller und sehr guter Artikel zum Thema: Inkontinenz nach Rückverlegung - Stoma oft die bessere Alternative.

Viele Grüße,
Christian

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Webkänguru

Moderator

Rückverlegung aber große Angst ..

Beitrag von Hamburger Deern » 25.03.2016, 11:52

Hallo,
vor der Rückverlegung meines Colostoma habe ich versucht mich übers Internet schlau zu machen, was mich erwartet. Gefunden habe ich überwiegend Berichte, in denen die RV eher schwierig war. Das hängt sicher auch von der jeweiligen Vorerkrankung ab. Meine Vermutung war aber auch, dass diejenigen, bei denen alles gut und unkompliziert verlaufen ist, einfach nicht darüber berichten, weil sie froh sind, alles gut überstanden zu haben, während diejenigen mit einer schwierigen RV das Bedürfnis haben, sehr eingehend über alle Schwierigkeiten zu berichten.

Deshalb möchte ich hier über eine ziemlich reibungslose RV berichten, um auch mal ein Gegengewicht zu setzen und Mut zu machen.

Ich hatte im Juni 2015 eine schwere Unterleibsentzündung aufgrund eines Tuboovarial-Abzesses. Der Dickdarm war durch die Entzündung von außen bereits angegriffen. In einer minimal-invasiven gynäkologischen OP in einer Asklepios-Klinik in Hamburg konnte aufgrund der heftigen Entzündung (Uterus, Ovarien, Blase miteinander verklebt) wenig bewirkt werden, allerdings wurde dabei offensichtlich der Darm verletzt. Vier Tage später hatte ich eine Not-OP, in der 15 cm des Dickdarms entfernt und ein Colostoma angelegt wurde. Dies war rückverlegbar, allerdings sollte ich mindestens ein halbes Jahr mit der RV warten. Ich hatte im Anschluss eine schwere Wundheilungsstörung, es dauerte 31/2 Monate, bis die OP-Naht geschlossen war. Insgesamt war die ganze Mobilisierung schwierig, weil ich nach der schweren Entzündung, 3 Wochen intravenöser Antibiose und dem ganzen Krankenhausaufenthalt sehr geschwächt war.

Die RV sollte deshalb im Februar 2016 in derselben Klinik erfolgen. Aufgrund der schweren Entzündung war mit starken Verwachsungen und Vernarbungen zu rechnen. Mir wurde angekündigt, dass bei 30-40% der Patienten bei einer RV der Darm nach dem Zusammenfügen erst mal ausheilen müsste, auch sei aufgrund des veränderten GEwebes die Dichtigkeit möglicherweise nicht sofort gegeben und es müsse deshalb für eine Zeit von ca. 6 Wochen ein Ileostoma gelegt werden würde. Dies könne jedoch erst unter der OP entschieden werden. Außerdem wurde mir angesichts der Vorschädigungen geraten, einen Harnleiter-Katheder zwischen Blase und Niere legen zu lassen, da der Harnleiter leicht verletzt werden könnte – mit recht unangenehmen Folgen.
Aus unterschiedlichen Gründen (Wechsel des Chefarztes, schlechte Vorerfahrungen in diesem Krankenhaus, auch hinsichtlich der Pflege und der Unterbringung) entschied ich mich, eine zweite Meinung im Israelitischen Krankenhaus in Hamburg einzuholen.
Hier wurde mir versichert, dass ein vorübergehendes Ileostoma nicht notwendig wäre. Die Verlegbarkeit des Stomas sei aufgrund der verbliebenen 20 cm Darm gegeben. Der Rest sei handwerkliches, chirurgisches Können und selbstverständlich werde die Dichtigkeit des Darms hinlänglich überprüft. Man wollte den vorhandenen horizontalen Schnitt von 30 cm allerdings nicht wieder öffnen, weil man in diesem Krankenhaus einen vertikalen Schnitt bevorzugte und damit auch besser ins kleine Becken käme. Eine erneute Wundheilungsstörung könne allerdings nicht ausgeschlossen werden, da ich aufgrund meines „Bauchspecks“ dafür idealen Nährboden mitbrächte.
Ich sollte einen Tag vor der OP aufgenommen werden, um in der Klinik noch eine Darmspiegelung durchzuführen. Geplant war ein Aufenthalt von ca. 10 Tagen, davon der erste postoperative Tag obligatorisch auf Intensivstation. Zusätzlich zur Anästhesie sollte ich eine Periduralis erhalten, über die anschließend auch die Schmerzbehandlung laufen sollte. Dies wurde damit begründet, dass die notwendigen starken Schmerzmittel wie Opiate Darmträgheit bewirkten, während dieser nach der OP ja gerade mobil werden solle. Außerdem sollte ein zentraler Venenkatheder gelegt werden. Das fand ich gut, denn bei meinem vorigen Krankenhausaufenthalt waren die Zugänge immer undurchlässig geworden, sodass ich in 3 Wochen insgesamt 12 Zugänge erhalten hatte und irgendwann kaum noch was Heiles zu finden war.

Meine RV-OP war dann fast genau 8 Monate nach der Anlage des Stoma. Am Tag vor und am Morgen der Aufnahme musste ich den Darm gründlich reinigen. Alle, die das bereits einmal hinter sich gebracht haben wissen: Es schmeckt halt nicht doll und man muss wahnsinnig viel trinken. Ich fand es sehr hilfreich, dass ich Stomabeutel mit Auslass verwendet habe. So war es gar kein Problem, sonst hätte ich ja x-mal den Beutel wechseln müssen. (Obwohl ich ein Colostoma hatte, habe ich die ganze Zeit einteilige Beutel mit Auslass verwendet, die eigentlich für Ileostoma vorgesehen sind. Ich fand sie sehr hilfreich, wenn es mal Blähungen oder Durchfall gab oder der Beutel mal zwischendurch abgelassen werden musste).

Die Darmspiegelung ergab dann keine negativen Befunde. Am Tag der OP überraschte mich der Prof., der mich operieren sollte mit der Ansage, er hätte sich überlegt, minimalinvasiv zu operieren. Ich konnte es kaum glauben, denn davon war niemals die Rede gewesen und konnte mein Glück kaum fassen: kein weiterer großer Bauchschnitt, zumal ja ein neuer Schnitt angelegt worden wäre. Damit hätte ich ein Kreuz auf dem Bauch gehabt.
Es hat tatsächlich geklappt. Eine Periduralis wurde bei der minimalinvasiven OP nicht gemacht. Ich wurde am späten Vormittag 21/2 Stunden operiert, der Chirurg sagte mir, es sei viel Arbeit gewesen. Ich konnte aus dem Aufwachraum sofort auf die chirurgische Station. Die Intensivstation blieb mir erspart. Meine Schmerzmedikamente bekam ich über eine Schmerzpumpe durch den zentralen Venenkatheder und konnte so selbst steuern, wann ich sie brauchte. Allerdings wurde mir davon übel und ich musste mich nachmittags heftig übergeben. Am Nachmittag musste ich bereits einmal aus dem Bett, das ging einigermaßen. Ich hatte einen Blasenkatheder durch die Bauchdecke, das war wesentlich angenehmer als durch die Harnröhre. In der ersten Nacht, in der ich nur auf dem Rücken liegen konnte, hatte ich eher Rücken- als andere Schmerzen. Allerdings wurde mir weiterhin übel von den Opiaten und ich bat am nächsten Morgen in der Visite um andere Schmerzmittel. Die Schmerzpumpe wurde abgenommen und ich erhielt dann dreimal täglich Ibuprofen. Das war vollkommen ausreichend und ich habe sie eigentlich nur die ganze Zeit im Krankenhaus genommen, weil sie ja auch eine entzündungshemmende Wirkung haben. Ich wäre mit weniger ausgekommen. Nach dem Krankenhausaufenthalt habe ich sie reduziert und rasch absetzen können.

Außer der 6 cm-Naht, wo das Stoma gewesen war, hatte ich nur 5 winzige, feine Schnitte von max. 3-4 cm. Alles heilte super. Mittwochs operiert, bekam ich nach 2 Suppentagen bereits ab Freitag morgen normale Kost, allerdings kein Vollkornbrot. Da ich keine Schmerzen hatte, konnte ich mich im Bett bewegen und Aufstehen war ebenfalls kein Problem. Das war bei den vorhergehenden Ops eine ungemeine Quälerei gewesen, aber da hatte ich ja auch die schwere Entzündung. Ich mochte m ich gerne bewegen und bin viel auf dem Flur und im Wintergarten gelaufen und das hat auch der Verdauung sehr gut getan.
Ich hatte dann auch ab Freitag Stuhlgang. Der kam sehr häufig, aber es war kein Durchfall, sondern weicher, breiiger Stuhl. Es war so toll, wieder ganz normal auf Toilette gehen zu können und gut händelbar. Ich hatte mir vorher vorgestellt, dass sich der Stuhl durch den Darm quält, aber zu meinem Erstaunen tat es überhaupt nicht weh. Durch die häufigen Stuhlgänge (ca. 8mal täglich) war allerdings der Darmausgang wund und mein altes Hämorrhoiden-Leiden kam wieder zum Vorschein.
Am Montag, dem 5. Tag nach dem OP-Tag, habe ich gefragt, ob ich nach Hause kann. Dem stand nichts im Wege. Ich hatte die ganze darauf folgende Woche das Gefühl eines ungeheuren Zeitgeschenks. Schon eine Woche nach der OP konnte ich mich auf die Seite drehen und zeitweilig auf der Seite schlafen. Ich hatte mir vorher – klug geworden durch meine Erfahrungen nach den ersten Ops – ein Stillkissen (ca. 1,60 m lang, Bananenform) als Seitenschläferkissen besorgt. Das hat eine angenehme Festigkeit, die den Bauch gut unterstützt. Ich war ebenfalls eine Woche nach OP in der Lage mir die Füße nach dem Duschen abzutrocknen und konnte mich bücken. Ich hatte insgesamt das Gefühl, dass ich letztes Jahr mindestens 2 Monate gebraucht habe, bis ich da war, wo ich nun bereits eine Woche nach der OP war.

Die OP-Schnitte heilen hervorragend. Letztes Jahr hatte ich wg. der Wundheilungsstörung mehrere Wochen einen Pflegedienst gebraucht, bevor ich die OP-Naht selber versorgen konnte. Erst nachdem ich nach 2 Monaten privat einen Wundmanager hinzugezogen und auf eine ganz andere Wundversorgung umgestellt hatte, heilte das ganze besser, war aber erst nach 31/2 Monaten zu.

Die Hämorrhoiden habe ich bei meinem Proktologen veröden lassen und damit schnell in den Griff bekommen. Ich hatte in den Foren gelesen, dass Flohschalensamen hilfreich für die Regulierung des Stuhls und auch bei Hämorrhoiden und Analfissuren gut sein sollten. Davon nehme ich seitdem dreimal täglich einen Teelöffel. Nach ca. einer Woche nach Entlassung hat sich die Häufigkeit des Stuhlgangs auf 2-3 mal täglich bei relativ verlässlichen Zeiten eingependelt.

Die OP liegt nun einen Monat zurück und es geht mir gut. Bei der Krankengymnastik merke ich einerseits, was ich schon wieder kann, aber auch noch, wie anstrengend manche Bewegungen sind. Ich brauche noch viel Ruhe und Erholung, an Sport (Fahrradfahren und Yoga) traue ich mich noch nicht heran. Drei Monate lang darf ich max. 5 kg tragen, das nehme ich auch ernst.
Ich hatte großes Glück, mit Prof. Zornig im Israelitischen Krankenhaus in Hamburg einen so erfahrenen und kompetenten Chirurgen zu finden. Ich kann diese Klinik Patienten mit Darmerkrankungen wärmstens empfehlen, sie haben damit sehr viel Erfahrung und sehr gute Erfolge. Die Versorgung ist gut, ein viel besserer Personalschlüssel als bei Asklepios. Das mache ich auch daran fest, wie intensiv man sich um meine 92jährige Bettnachbarin gekümmert hat.

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Beitrag von ungeduldiger » 05.04.2016, 21:00

Trudi hat geschrieben:Also bei mir hat das geholfen!

Ohne hätte das Monate gedauert! Und ich hatte "nur" eine Minipumpe, die man in der Hosentasche mitnehmen konnte.

MiniVac von Smi...&Nep....
Die muss zwar alle 7 Tage erneuert werden, dann ist die Batterie leer, Verbanswechserl alle 3 -3 1/2 Tage, kein Kanister, die "Suppe" dampft über das Pflaster ab.

Mit einer "großen" Krankenhaus-Vac geht es viel schneller....

Eine andere, wenn auch veraltete Methode, gerade bei Abszesshöhlen wären Leukasekegel, die reingestopft werden und dann Enzyme freigeben, die die Wundheilung beschleunigen!
Da die Dinger Antibiotika enthalten, sind sie verschreibungspflichtig und nur noch wenige Humanmediziner wenden es an. Ich weiß nicht, ob es in der Humanmedizin zugelassen ist, Arzt fragen!!!

Ein Freund hatte das 2007 noch bei einem Abszess an einer Bauchnarbe nach Not-Op bei einem Magendurchbruch, heute ist es out, gat damals aber suuuuuper geholfen!


Ich habe die Krankenhaus VAC Pumpe bekommen. Der Schwamm wurde per OP 3mal gewechselt. Die Wunde ist abgeheilt und der rest soll von alleine heilen. Mein Arzt meinte, das nähen da unten ist keine gute Lösung.
Ich stehe der ganzen Sache natürlich sehr skeptisch gegenüber. Aber man soll ja geduld haben :schlecht:

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Rückverlegung aber große Angst ..

Beitrag von melo24 » 21.05.2016, 14:20

Hallo Leute :winke:

Habe nach mehrmaligem hin und her endlich meine große Rückverlegung hinter mir.
Es wurde letztendlich doch ein Schutzileo gelegt.
Der Arzt erklärte, dass er bei mir keine Risiken mehr eingehen möchte.
Die erste Woche war der Horror der Darm hat komplett gestreikt überhaupt nicht gearbeitet hatte Luft stecken und Stuhl. Die Schmerzen waren sowas von unerträglich, dass ich auf die Intensiv musste damit man mir eine höhere Dosis an Schmerzmittel geben kann. Nach einer Woche hatte ich noch Krämpfe, aber es war soweit auszuhalten. Was mich sehe stört ist, das ich jemand bin der sehr auf sein Aussehen achtet und sich die eng anzieht und wenn der Beutel sich beim Ileo mit viel Luft und Flüssigkeit füllt fühle ich mich so als ob ich beobachtet werde. 5-8 mal am Tag muss ich den Beutel leeren. Anders war es beim Colo, da hatte ich morgens einmal Stuhlgang und das wars für den Tag. Nach 2 so grossen Op's und so vielen Narben hat die Psyche schon sehr gelitten. In letzer Zeit bin ich sehr traurig und fühle mich nicht mehr atraktiv. Dazu kommt noch hinzu, dass ich an Morbus chron leide und letzes Jahr durch ein Ärztefpfusch fast daran gestorben bin. Seit der ersten grosse Op bin ich Schubfrei, doch ich fühle mich so als hätte ich eine tickende Zeitbombe in mir die jeden Moment wieder hochgehen kann. Wie geht ihr um mit solchwn Problemen? Ich war früher ein sorgenlosee spontaner Mensch nur jetzt muss ich mich immer nach meinem Befinden einstellen und planen.

lg melos :roseSchenken:

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melo24

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Rückverlegung aber große Angst ..

Beitrag von KevinPatrik » 31.05.2016, 20:18

Hallo, ich bin KevinPatrik und habe eine ähnliche Odyssee hinter mir wie Du.
Vorweg zu Deiner Info. Bevor der Darmkrebs bei diagnosziert wurde, war ich Karatesportler, Motorradfahrer und erfüllter Ehemann.
Danach bekam ich diese furchtbare Krankheit, zunächst ein Colo, dann ein ilos zur Sicherung. Dannfolgten z w ö l f OP's, eine davon mit Ärztepfusch, an dem ich heute noch massiv leide.
Jetzt zu den Indikatoren, die mir geholfen haben.
Zunächst und allererstes meine Frau, so hat mir im ersten Stadium der Krankheitsgeschichte die meiste Kraft gegeben. Dann! Besinne auf Deine Freunde, besinne Dich auf das, was Du in Deinem Leben alles schon Gutes getan hast. Glaube mir, es hilft, wenn man an sich selbst glaubt. Es ist ganz wichtig, dass Du Dich imMittelpunkt siehst, dass Du eigentlich ganz wichtig bist und? Das man auf Dich weiter zählen kann. Mich hat es in dieser Situation stark gemacht.
Lese, was bei mir dabei herausgekommen ist. Ich habe den Krebs besiegt, ich habe den Ärzten gesagt, was sie mit mir machen dürfen und sollen. Die Kraft habe ich durch meine Frau, meine Freunde, mein soziales Umfeld und durch den Glauben an mich gehabt.
Durch den Ärztepfusch bin ich jetzt zwar inkontinent auf Lebzeiten, aber ich kann damit umgehen und werde noch alles unternehmen, um diesen Arzt zur Verantwortung zu ziehen.
In diesem Sinne hoffe ich, Dir paar Impulse vermittelt zu haben und wünsche Dir viel Erfolg in Deiner Genesung. Grüße von KevinPatrik

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