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Stoma und Opium

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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9 Beiträge • Seite 1 von 1

Stoma und Opium

Beitrag von Hans-Kaspar » 24.09.2016, 15:21

Hallo zusammen; nehme seit 5 Jahren täglich 4 x 15 Tropfen Tinctura Opii, zum Eindicken des Stuhls. Dickdarm ganz raus (Hartmann-Stumpf). Dünndarm zum Teil entfernt Kurzdarmsyndrom). Wer hat Erfahrung? DRINGEND!!!

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Hans-Kaspar

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Stoma und Opium

Beitrag von Melli » 24.09.2016, 23:48

Hallo Hans,

welche Art Erfahrung meinst du? Ob man es auch nimmt? Wie lange? Wie es wirkt?
Ich selbst habe es fast 10 Jahre genommen und ich wünschte, ich hätte es nie gemacht. Allerdings war ich rückverlegt, als Stomaträger brauche ich es absolut nicht. Den Darm lähmt es, und man muss weniger auf die Toilette, aber dass es eindickt, habe ich nie festgestellt.

Viele Grüße
Melli

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Stoma und Opium

Beitrag von Hans-Kaspar » 25.09.2016, 10:24

Hallo Melli;
schönen Dank für die Rückmeldung. Seit 1973 bin ich Krebspatient (Darmkrebs). Rückfall 1995 und 2008, dann Ileostoma. Seitdem nehme ich Opiumtropfen. Es helfen auch Kartoffeln und Möhren 1 1/4 Std. gekocht und zu Püree verarbeitet. Seit der Kobaltbestrahlung 1973 habe ich nur noch eine Niere. Deshalb sind Kartoffeln wegen des hohe Kaliumgehaltes nur eingeschränkt zu verzehren.
Aus Angst vor Abhängigkeit habe ich schon versucht, die Tropfen zu reduzieren. Das geht gar nicht, da der Stuhl dann so flüssig ist, das meine Restniere kaum noch Flüssigkeit bekommt.
Eine Rückverlegung ist bei mir nicht möglich. Die Frage nach Erfahrung betrifft die Abhängigkeit und wie lange der restliche Dünndarm die Manipulation noch toleriert ehe er endgültig "gute Nacht" sagt.

Liebe Grüße
Hans-Kaspar

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Hans-Kaspar

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Stoma und Opium

Beitrag von Melli » 25.09.2016, 11:24

Hallo Hans-Kaspar,

bist du immer gleich mit der Dosis? Bei mir war es leider so, dass sie stieg und stieg, so dass ich über die Jahre von 3x7 Tropfen auf 6x40 oder ich glaube sogar mehr gestiegen bin. Abhängig war ich auch, weiß nicht, ob nur physisch, ich denke auch psychisch.
Wenn die Dosis nicht steigt, ist es sicherlich besser. Bei mir ließ sich das irgendwie nicht halten. Wenn es ohne absolut nicht geht, dann gibt es meiner Ansicht nach leider auch keinen adäquaten Ersatz.
Wie sieht es bei dir zum Eindicken mit Früchten aus? Papaya, Erdbeere oder so? Natürlich die olle Banane (kann keine mehr sehen). Kartoffel gingen bei mir auch gut. Ich bin so glücklich, dass ich das alles nicht mehr brauche, seitdem ich mein Stoma (wieder) habe.
Wir haben hier noch einige im Forum, die Opiumtinktur nehmen. Da kommt sicherlich noch besseres Feedback.

Viele Grüße
Melli

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Melli

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Stoma und Opium

Beitrag von Merlina » 25.09.2016, 23:46

Hallo Hans-Kaspar!

Ich kann zwar auf Deine Frage nicht antworten, bin aber kürzlich auf diese Seite zum Thema Dünndarmresektion gestoßen.....
http://www.gesundheits-lexikon.com/Orth ... ktion.html
.......Ich finde, es sind sehr differenzierte und interessante Informationen. Vielleicht ist für Dich auch noch etwas Neues dabei, was Dich unterstützen kann.

LG, Merlina

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Merlina

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Stoma und Opium

Beitrag von Hanna70 » 26.09.2016, 22:39

Hallo Hans-Kaspar,

bei mir fehlen ca. 50 cm Dickdarm incl. Sigma und ca. 2 m Dünndarm incl. Ileozökalklappe.

Nachdem ich fast 3 Jahre lang mehr oder weniger auf der Toilette gelebt hatte, empfahl mir meine Ernährungsärztin Tinctura OPII. Ich nehme sie seit nunmehr 5 Jahren, 3 x 30 Tropfen und konnte die Leerungsfrequenz des Beutels auf durchschnittlich 10 bis 12 x/Tag reduzieren. :gut:

Ich denke nicht, dass ich psychisch abhängig bin, aber mein Darm "rächt" sich sofort, wenn ich die Tropfen einmal vergessen habe. Bis auf eine permanente Müdigkeit, die allerdings auch noch andere Gründe hat, geht es mir wesentlich besser, seit ich die Opi-Tropfen nehme.

Wenn Du Dir den Link von Merlina angesehen hast, wirst Du sicher auch zu dem Schluss kommen, dass die Einnahme der Opi-Tropfen immer noch die bessere Variante ist, als die Mangelerscheinungen bei massiven Durchfällen es sind. Jedenfalls bei Kurzdarmpatienten. Vitamine B12 und D bekomme ich trotzdem alle 4 Wochen gespritzt, aber ansonsten ist das große BB nach der Einnahme von Tinctura OPII wesentlich besser geworden.

Mit 75 Jahren sind mir inzwischen "Abhängigkeiten" auch mehr oder weniger wurscht. ;) Mir geht es um die Lebensqualität, die ich JETZT habe!

Im Gegensatz zu Loperamid & Co. dickt Tinctura durch die längere Verweildauer des Stuhls im Darm doch besser ein. Jedenfalls nach meiner Erfahrung.

Hast Du auch massiven Fettstuhl?

LG Rosi

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Hanna70

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Stoma und Opium

Beitrag von fluse » 26.09.2016, 23:16

Hallo Merlina, war ein prima Link! Vieles weiss man - aber so wird es nochmal zusammengefasst. Danke! Mir hilft im übrigen Opium nicht die Bohne, Imodium nur gelegentlich, Natrium chloratum D 6 erstaunlicherweise sorgt meist für weniger flüssige Ausscheidung, aber an manchen Tagen läuft literweise "Wasser" ohne Stuhl und da hilft nichts. Gruss fluse

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fluse

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Stoma und Opium

Beitrag von Merlina » 27.09.2016, 00:20

Hallo,

ja mir ging es auch so mit der Internetseite. Und über den Navigator auf der rechten Seite lassen sich viele differenzierte weitere Infos öffnen....falls jemand das übersehen hat....

Hans-Kaspar, der Teil über die Gallensäuren beinhaltet ja auch noch Hinweise zum Thema Ernährung und Nierensteine; das könnte ja für Dich und Deine Situation auch noch wichtig sein. Aber vermutlich ist Dir das alles bekannt.
Wenn ich diese Informationen lese, finde ich es wirklich sehr schwer, durch Eure komplexen Bedingungen mit Kurzdarm durchzufinden.

....zum Thema Loperamid:
erstaunlicherweise wissen einige Gastros nicht, dass man mit Kurzdarm, aktiver CED oder Stoma teils sehr kurze Passagezeiten hat und verschreiben Loperamid/Imodium Kapseln.
Hätte ich zu Dickdarm-Zeiten gewusst, dass es Imodium lingual gibt, die sich sofort unter der Zunge auflösen und ihre Wirkung antreten, wären mir so einige extrem fiese Situationen erspart geblieben.....

LG, Merlina

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Merlina

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Stoma und Opium

Beitrag von Peter51 » 27.09.2016, 14:20

Hallo und einen schönen Tag allerseits,
Hallo Hans-Kasper,
Merlina hat ja wie ich finde dir einen wertvollen Hinweis zum Medikament Imodium gegeben und ich rate dir auch unbedingt in Form lingual verordnen zu lassen.
Ich kenne es nun schon 4 Jahre dieses Medikament zum reduzierten "Durchfall" mit extremer Anzahl.
Bei dieser Dosierungsform, kann man schneller auf akute Auswirkungen reagieren wenn alle natürlichen Lebensmittel die etwas "eindicken" nicht ausreichende Wirkung haben.

Meine völlig persönliche Erfahrungen im Umgang mit Opium/Opiaten ff ( "Eindickung ,Reduzierung Ausscheidunsvolumen und Schmerztherapie) begegne ich mit damaligen Erfahrungen sehr kritisch.
Natürlich machen derartige "Hammermedikamente" psychisch aber auch physisch bei längerer Einnahme abhängig, wer das Gegenteil meint "belügt sich selber.
Bei keinen dieser Preparaten, hat ein Mensch mit starken Schmerzen oder auch in der Einnahme von Opium irgendwelche "Glücksgefühle" ff wie Immer die Drogenabhängigen wohl haben sollen??

Auch die von Merlina angegebenen Internetseite ist für uns "kranken Hühner" interessant zu lesen.
Wir können hier nur persönliche Erfahrungen versuchen zu vermitteln, aber einer Besprechung/Beratung mit deinen Fachartz nicht ersparen.
Genau aus diesen Grund wie Merlina es bereits darlegte, kann man eine gewollt schnelle Wirkung dosieren zur Anwendung bringen.
Ich habe zwar ein Dickdarmausgang der aber wie ein Dünndarmausgang (ich schreibe bewußt überlegt nicht in medizinischen Ausdrucksform) fördert und meine Fistelausgängen oben drauf vorwiegend extrem aggressiven Ausscheidungen.

Nein, meine persönlichen langjährige Erfahrungen im Umgang mit derartigen Medikamente, zwingen mich förmlich relativ junge Menschen zu raten, BITTE geht im Interesse eurer Gesundheit sehr vorsichtig damit um.
Auch Ärzte sehen mitunter, nur die schnelle Hilfe in der Verordnung für ihren zu leidenden Patienten und leider nur die sehr guten Schmerztherapeuten ff in der Gesamtheit.
Nicht jeder hat das Glück Ärzte aufsuchen zu können, die in der Therapieansätze mit Opiaten ff auch im Detail eventuell anderer Medik.....sowie die Langzeitwirkungen für ihren Patienten ausreichend Beachtung schenken.

LG aus Berlin Peter51 der heute wieder unterwegs ist (im KH) und den Beitrag ohne Korrektur lesen zu wollen (klimpert auf smartphon) eintellt.
Jegliche Schreibfehler sind ungewollt lach

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Peter51

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