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Enddarm wird entfernt und Stoma bleibt nun doch für immer

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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7 Beiträge • Seite 1 von 1

Enddarm wird entfernt und Stoma bleibt nun doch für immer

Beitrag von clawitter » 20.04.2017, 21:56

Ihr Lieben,
nachdem ich vor einigen Wochen meine Geschichte vorgestellt habe, war ich die meiste Zeit Stille Leserin und habe mir einige Tipps aus älteren Beiträgen geholt.Nachdem ich nun seit 7 Wochen im Besitz eines doppellaufigen colostomas bin, das eigentlich nur vorübergehend mich begleiten sollte, habe ich heute erfahren, daß mein" Anton" nun für immer bleibt. Das ist ok, hab mich mit ihm angefreundet und nach einer harten chemo vor vier Wochen, nun auch bestens versorgt mit einem einteiligen System.Was mir Sorge bereitet ist meine OP Anfang Mai, bei der unter anderem mein Enddarm entfernt wird...ich hab mächtig Bammel vor dem Eingriff... Ebenso soll der Teil vom Dickdarm, der jetzt nicht mehr gebraucht wird auch entfernt werden... :cry: das alles soll natürlich dazu beitragen, daß ich den doofen Krebs los werde..Angst hab ich trotzdem...
Meine Ärztin, wollte mein Stoma bei der op noch etwas tiefer legen, Anton sitzt jetzt recht hoch oberhalb meines nabels. Da ich aber keine Probleme mit ihm habe, möchte ich alles beim alten belassen. Das geht auch...aber, war meine Entscheidung zu vorschnell?? Bekomme ich später evtl. Probleme, WG. Des hoch angesetzten stomas? Vlt könnt ihr Erfahrenen mir Tipps geben...oder Mut zusprechen... Wäre toll..Danke im voraus
Liebe Grüße clawitter :winke:

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clawitter

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Beitrag von Renni » 21.04.2017, 03:48

Hallo clawitter,
ich lebe seit 2001 mit einem endständigen Ileostoma. Der Restdarm ist ebenfalls entfernt. Vor der Operation hat der operierende Arzt mit der Stomtherapeutin im Krankenhaus und mir den eventuellen Stomaausgang auf meinen Bauch markiert. Es war wichtig, um Trageprobleme des Beutels zu vermeiden. Ich lebe mit dieser Situation, ohne Ängste, dass die Colitis weiteren Schäden in meinem Darm verursachen kann. Mein Leben mit dem Stoma habe ich angepasst. Ich lebe mit dem Stoma besser als mit der Situation der häufigen Krankenhausbesuchen bei häufigen Darmentzündungen mit Medikamenten.
Die Dignose Krebs ist nicht mit Colitis zu vergleichen. Aber die Entscheidung der endgültigen Stomaanlage habe ich nicht bereut.
Liebe Grüsse Renate :winke:

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Renni

Ansprechpartnerin des Stoma-Treff Hamburg-Nord und Hamburg-West

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Beitrag von clawitter » 21.04.2017, 07:52

Guten Morgen liebe Renni,
ich danke dir für die schnelle Antwort.... Du bist ja ein Nachtschwärmer ;) Bin auch davon überzeugt, daß mein Stoma dazu beiträgt, wieder mehr Lebensqualität zu erhalten. Die Wochen davor waren sehr "unschön" ....wenn ich es richtig verstanden habe hast du einen Dünndarm Stoma? Der liegt unterhalb des Bauchnabels,oder? Meiner sitzt ja praktisch unter dem rechten Rippenbogen....Frage mich,ob ich ihn doch tiefer legen lassen sollte,da er ja nun für immer bleibt :? Wie lange hast du gebraucht, bis du wieder normal sitzen oder laufen konntest? Möchte so gerne abschätzen können, ob ich diese Saison noch aufs Motorrad komme :hmm:
Nun ja... Vorerst bin ich froh, wenn ich alles hinter mir habe....
Wünsche dir einen schönen Tag

Liebe Grüße Claudia :winke:

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clawitter

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Beitrag von Börgi » 21.04.2017, 13:15

Grüß Dich Clawitter,
und herzlich willkommen bei uns!!! :roseSchenken:
Das Du nun Deinen Darm verlierst ist nicht so schön, aber wenn dadurch der Krebs weg ist, ist das doch akzeptabel!!! Hauptsache Dir geht es dann wieder gut und dieser Horrorkrankheit ist Einhalt geboten!!!
Ich wünsche Dir, das alles zum Guten verläuft!!! :roseSchenken:

Ich hatte mein erstes Stoma (Colonstoma) auch unter dem rechten Rippenbogen sitzen und das fand ich gar nicht so schlecht! Da konnte ich zu mindestens normale Hose bzw. Jeans anziehen. Später nach der Kolektomie saß das Ileostoma etwas schräg rechts unter dem Nabel.Ich hab dem Chirurgen drum gebeten und er hat das dann auch so hin "gebastelt", so das ich in Punkto Hosen keine Probleme hatte. :super:
Laufen und sitzen konnte ich schon am Tag nach der OP. Je schneller man in die Beine kommt um so besser verläuft meistens der Heilungsprozeß!!! Ich wurde von oben bis unten aufgeschnitten und wieder zugetackert (im Laufe der Jahre an die 4x), war nicht so schlimm, wie es sich anhört,gegen die Schmerzen gab es Medis, so das ich keine hatte. Heute ist das alles nur noch Erinnerung und manchmal frag ich mich, hab ich das alles wirklich überstanden, echt krass !!!

Ich wünsch Dir Alles Gute und drück die Daumen, das Du schnell wieder auf dem Damm bist!!!!! :roseSchenken:

Liebe Wochenendgrüße von Börgi!!! :winke:

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Börgi

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Beitrag von Renni » 21.04.2017, 19:38

Hallo Clawitter,
es ist schon lange her und ich kann mich erinnern, dass die Zeit mit den Entzündungen und Cortisongaben viel unangenehmer war, als die Zeit nach der Operation. Noch während der Anschlussheilbehandlung konnte ich besser sitzen. Mein Stoma sitzt am rechten unteren Bauch mehr nach aussen und deutlich unter dem Bauchnabel. Wie ich schon geschrieben habe, ist es wichtig die Begutachtung mit den operierenden Arzt und der Stomaberatung. Die Körperform beeinflusst den Sitz für Deiner optimale Stomaanlage. Dein Heilungsprozess ist abhängig von der Grunderkrankung, den Medikamenten und Deiner körperlichen Situation.
Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig Mut geben. :super:
Liebe Grüsse Renate

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Renni

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Beitrag von Webkänguru » 22.04.2017, 10:22

Hallo clawitter,

einige Vor- und Nachteile zur Stomaposition wurden dir schon genannt. Du kannst dir von der Stomatherapeutin in der Klinik mal die alternative Stomaposition anzeichnen lassen. Ein Colostoma wird in der Regel im rechten unteren Bauch angelegt (von dir aus links unter der Bauchnabel-Linie).

Ob die alternative Position besser ist kannst du zum Beispiel so testen, indem du einen deiner Cololbeutel mit 250g Quark oder Kartoffelbrei füllst, auf die markierte Stelle aufklebst und mal den ganzen Tag drauf lässt. Dann merkst du recht schnell, ob die neue Position im Alltag für die funktionieren würde.

Viele Grüße,
Christian

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Webkänguru

Moderator

Enddarm wird entfernt und Stoma bleibt nun doch für immer

Beitrag von clawitter » 23.04.2017, 00:05

Ihr Lieben...
Vielen Dank für die Tipps und Anregungen! Und natürlich für die guten Wünsche.. Davon kann ich eine Menge gebrauchen :cry:
Der Tipp mit dem Ouark gefüllten Beutel habe ich heute ausprobiert :ichKannsNichtGlauben: nach einer Stunde war klar, mein Anton bleibt wo er ist :)
Da ich den vom Stoma entlasteten Teil meines Dickdarms und auch End bzw Rektum inkl allem :oops: entfernt bekomme, darf ich eine Woche lang nicht sitzen oder laufen. Meine Ärztin sagte mir, dass ich ein Vakuum Bett oder so ähnlich erhalte...bei meiner Op wird erst der Darmspezialist vom Proktologen und der dann vom Gynokologen u plastischen Chirurgen abgelöst :ichKannsNichtGlauben: Es wird also ne Mega Sache.... Puuh... Wenn ich das heil überstehe, gebe ich einen aus :D ( Galgenhumor ;) )
Ich wünsche euch allen einen schönen Sonntag
Bis dahin alles Gute
Claudia

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clawitter

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