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Zuverlaessigkeit von Blut/Stuhl tests

Viele Wege führen zu einem Stoma. Hier ist Platz für eure Fragen zu Erkrankungen, Behinderungen und Therapien, die ein Stoma notwendig werden lassen.
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8 Beiträge • Seite 1 von 1

Zuverlaessigkeit von Blut/Stuhl tests

Beitrag von with_joerg » 27.01.2023, 11:39

Hallo ,

ich hatte als jugendlicher bis zur Colektomie allerschwerste Colitis Ulzerosa. Damals bei mir (in den 80ern) hatte es aber zwei Jahre gedauert in denen ich on/off Beschwerden hatte die Aerzte nicht zuordnen konnten. Am Ende hies es dann ich haette Haemorrhiden und was in der Psyche. War natuerlich nicht wahr.

Mein Sohn (14) ist nun in einer aehnlichen Lage mit diffusen Beschwerden im Bauch, am Anus etc.. Die Aerzte versichern mir, dass es ja psychisch sein muss, weil heute hat man 100% aussgakreaftige Blut und Stuhl tests (Prolaktin? Kann mich nicht an den Namen erinnern) und die sind bei ihm negativ. Also waer er ein Fall fuer den Psychologen oder so.

Meine Frage: Wer weiss was das fuer tests sind und wie aussagekraeftig die wirklich sind? Meine Mutter hat Colitis, ich habe Colitis, warum sollte mein Sohn einen an der Waffel haben?

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with_joerg

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Zuverlaessigkeit von Blut/Stuhl tests

Beitrag von Butterfly » 03.02.2023, 21:19

Hoi Jörg

Ich glaube, dass du mit deiner Frage besser beim DCCV Forum aufgehoben bist. Da wird der Wert häufig diskutiert. Stell da mal deine Frage ein.

Aus eigener Erfahrung kann ich dir aber sagen (bei mir gab es diesen Wert noch nicht), dass auch ich einen „an der Waffel“ hatte, weil es nicht sein konnte, dass ich bei meinen Durchfällen mit Blut keine Bauchschmerzen habe (ähnlich wie bei dir). Der Darm hat schon geeitert und ich bin zur Schule gegangen.

Bei dem Sohn eines Bekannten war dieser Wert, den du meinst, auch nicht aussagekräftig. Aufschluss gibt im Endeffekt bis heute nur eine Spiegelung mit Stufenbiopsie (20 Proben oder mehr). So ist bei meinem Bruder damals die Colitis ulcerosa entdeckt worden (er ist wenig gewachsen, ich diagnostiziert). Bei solch einer familiären Häufigkeit wäre m.E. eine Dickdarmspiegelung bis zur Klappe angesagt.

Viele Grüsse
Butterfly

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Butterfly

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Zuverlaessigkeit von Blut/Stuhl tests

Beitrag von Melli » 06.02.2023, 01:11

Hallo Jörg,

eigentlich wäre die Waffel ja besser als die Colitis...
Ich gehöre auch zu den 80er Kindern, aber meiner Ansicht nach ist eine Spiegelung eher angeraten als der Psychologe. CEDs wurden ja schon immer gerne als "eingebildet" abgetan.

Viele Grüße
Melli

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Melli

Moderatorin

Zuverlaessigkeit von Blut/Stuhl tests

Beitrag von Butterfly » 06.02.2023, 11:23

Echt? Ich finde ja die Colitis ulcerosa besser. Psychische Erkrankungen sind immer noch stigmatisierend für die Betroffenen. Und für die Betroffenen und Angehörigen ist es ein Kampf gegen - ja, was eigentlich? - den eigenen Kopf bzw. den Menschen, den man liebt.
Beim Darm ist der „Gegner“ greifbarer.

Aber so unterschiedlich ist es. Spannend, wie wir das sehen.

Jörg, das sollte jetzt aber keine Wertung sein. Wichtig ist meist die Diagnose. Wählen kann man ja eh nicht. Aber mit einer Diagnose wird es für alle leichter…

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Butterfly

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Zuverlaessigkeit von Blut/Stuhl tests

Beitrag von Martha » 06.02.2023, 23:23

Psychische Erkrankungen sind nicht "immer noch stigmatisierend für die Betroffenen", längst nicht IMMER.
Da hat sich in den letzten Jahren zum Glück auch in den Köpfen der Nicht-Betroffenen sehr viel verändert.
Aber leider kommt immer mal wieder jemand um die Ecke, der diese schlimmen Erkrankungen, die viel zu oft tödlich enden, "einen an der Waffel haben" nennt.

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Martha

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Zuverlaessigkeit von Blut/Stuhl tests

Beitrag von Butterfly » 07.02.2023, 08:51

Hoi Martha

„einen an der Waffel haben“ ist ein Zitat von einem der Ärzt:innen - nicht Mellis eigene Worte. Nur, falls du das nicht gelesen hattest und abnimmst, irgendjemand hier wüsste nicht um die Ernsthaftigkeit von psychischen Erkrankungen. Trotzdem finde ich deinen Hinweis gut.

Ansonsten muss ich leider sagen, dass es in der freien Wirtschaft doch so ist, dass es „immer mal wieder“ jemanden gibt, der psychische Erkrankungen weniger stigmatisierend empfindet (Ausnahmen bestätigen die Regel), wohingegen für die Mehrheit derjenigen, die sagt, dass sie psychisch erkrankt ist, dies damit verbunden ist nicht mehr weiter befördert zu werden. Das wird bestimmt noch 5-10 Jahre dauern, wäre meine Vermutung. Bei den meisten Kolleg:innen kann ich dir jedoch viel über körperliche Erkrankungen mitteilen, die öffentlich ohne Bedenken von ihnen geteilt werden (manchmal fast wie ein Wettkampf).

Grüsse aus der Ferne
Butterfly

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Butterfly

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Zuverlaessigkeit von Blut/Stuhl tests

Beitrag von Martha » 07.02.2023, 23:07

Hallo Butterfly,
wie kommst Du darauf, dass ich Melli meinte ? :?
Der Thread-Ersteller benutzte die Formulierung mit der Waffel. Er, nicht seine Ärzte.
Ich lese immer alles sehr genau ;)

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Martha

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Zuverlaessigkeit von Blut/Stuhl tests

Beitrag von Butterfly » 08.02.2023, 07:55

Da hast du recht. Wahrscheinlich, weil ich Jörg die Ärzte innerlich zitieren höre - macht wohl die eigene Erfahrung mit genau solchen Aussagen von Ärzten und Pflegepersonal in Deutschland (z.B. wurde meiner Mutter über mich gesagt „simuliert“, „lügt“, „ist psychisch gestört“ — Darm ist vereitert; „sie sollten ihre Tochter einweisen“, „ist psychisch krank“, „hysterische junge Frau“, „die nicht kapiert, dass sie gesund ist“ — bei Darmverschluss).

Aber tatsächlich, Vielleicht ist es kein wortwörtliches Zitat von Jörg. Aber auch hier, als Vater wird er schon etwas von obigen oder die „Waffel“ von einem Arzt gesagt bekommen haben, der „ganz im Vertrauen“ zu ihm als Vater „offen“ „Klartext“ sprechen wollte - weil „irgendjemand es ja mal sagen muss“.

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Butterfly

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