Ernährungsfrage
Verfasst: 04.02.2007, 23:44
Hallo,
bevor ich zu meiner eigentlichen Frage komme, möchte ich mir gerne etwas Kummer von der Seele schreiben bzw. einfach nur mal aufschreiben, wie sich das Leben meiner Mutter und ihrer Angehörigen so schnell so drastisch verändern konnte.
Ich freue mich sehr, dass es jemanden gibt, der ein solches Forum bereitstellt! Vielen Dank!
Ich habe gestern bereits viel hier gelesen und bin sehr beeindruckt von der Harmonie, die hier herrscht und von der Einfühlsamkeit, die meine Mutter im KH leider nicht erfährt.
Nun aber:
Bei meiner Mutter (55) wurde im Rahmen einer normalen Vorsorgeuntersuchung mit Darmspiegelung ein großer Polyp festgestellt, der von einem "Polypenteppich" umgeben war. Die Ärztin riet zur OP, weil sie bisher noch nie so einen Befund hat gut ausgehen sehen, sprich, dieser "Polypenteppich" würde eines Tages bösartig entarten.
Meine Mutter haderte sehr mit sich, ob sie diese OP überhaupt machen lässt, ließ sich aber dann darauf ein, weil ihre Mutter mit 56 an Leberkrebs infolge von Darmkrebs verstorben ist.
Die OP sollte ein nicht allzu schwieriger Eingriff sein, aber natürlich mit Risiken verbunden, wie jede OP.
Es verlief zunächst gut. Der Stuhl ließ allerdings 6 Tage auf sich warten, dann wurde sie entlassen. Das war letzten Mittwoch.
Abends bekam sie 40 °C Fieber und heftige Darmkontraktionen, konnte den Stuhl nicht mehr halten.
Freitag wachte sie nach einer Not-OP mit einem Ileostoma auf.
Die Naht im Darm war anscheinend nicht richtig dicht und die ganze Scheiße *sorry* lief in den Bauchraum. Der Bauchraum wird gerade mittels einer Pumpe, wo ein Teil, was sich jetzt im Bauch befindet regelmäßig gesäubert werden muss - immer unter Vollnarkose - gereinigt. Sie bekommt natürlich rund um die Uhr Antibiotika.
Im nachhinein, sehe ich, dass es schon viele Anzeichen dafür gab:
1. Ihr war mehrere Nächte übel -> man verpasste ihr MCP (ein Mittel gegen Übelkeit)
2. Einmal klagte sie über stärkere Schmerzen, obwohl sie ständig Schmerzmittel bekam -> sie bekam ein weiteres Schmerzmittel
3. Der Eisenwert sank und sank, auch noch 2 Tage nach der OP (ich schob das auf das unausgewogene Essen) -> sie bekam Eisentabletten (nach der Not-OP leider auch noch 2 Blutkonserven)
4. Trotz der Schmerzmittel, die gleichzeitig auch fiebersenkend wirken (eins davon war z.B. Berlosin), hatte sie jeden Morgen Temperaturen von über 37 °C -> die Ärzte sagten, nach einer OP sei das normal
Jedenfalls wurde nach der letzten OP gesagt, sie könne ruhig alles essen, außer Zitrusfrüchte, weil die die Haut am Ausgang reizen könnten.
Meine Mutter hat ihre Ernährung, genauso wie ich, vor 2 Jahren auf vitalstoffreiche Vollwertkost umgestellt, d.h. kein Zucker, keine Auszugsmehle, keine raffinierten Fette, viel Frischkost.
Ich brachte ihr Vollkornbrot, Obst und Pastinaken vorbei.
Prompt sagte die Ärztin, sie dürfe keine Vollkornprodukte und nicht so viel Frischkost essen, solange sie den künstl. Ausgang hat (soll zum Glück in 3-4 Monaten wieder rückverlegt werden). Das würde zu schnell "durchrauschen". Sie bräuchte aber Energie und solle lieber Weißbrot und auch mal etwas Schokolade essen.
Ähm, geht es hier ums Leben oder ums Dahinvegetieren???
3 Monate Weißbrot und Schokolade? Vielleicht sollten wir uns schon mal nach der Diabetologie erkundigen!
Jetzt also meine Frage:
Sind Vollkornprodukte wirklich problematisch?
Ich meine, sie soll ja auch schnell wieder fit werden und in Weißbrot befinden sich nun mal keinerlei "Gesundmacher."
Ich backe Brot immer selbst und mahle das Getreide dazu frisch. D.h. da sind fast noch alle Nährstoffe drin. Und diese braucht sie doch jetzt auch! Der Dünndarm funktioniert doch noch und soll doch die Nährstoffe wie gewohnt aufnehmen! Wie soll das Eisen steigen, wenn sie nur sehr wenig Obst zu sich nehmen kann (Vit. C steigert die Eisenaufnahme)?
Ich muss auch sagen, dass ich von einem Vollkornbrötchen wesentlich länger satt bin, als von einem weißen Brötchen. Da "rauscht" doch nichts durch!
Es ist schon sehr schwer für meine Mutter, die Tatsache, dass sie längere Zeit mit einem Stoma leben muss, zu akzeptieren. Sie weint viel, verständlicherweise.
Jetzt wird sie auch noch in ihrer Ernährungsphilosophie überfahren, was ihr auch viel Kummer bereitet, denn seit der Ernährungsumstellung geht es ihr allgemein viel besser.
Ich würde mich freuen, wenn ihr ein paar Worte zur Ernährung mit Vollkornprodukten und frischem Obst und Gemüse für uns hättet.
Liebe Grüße!
Ella, mit Tränen im Gesicht
bevor ich zu meiner eigentlichen Frage komme, möchte ich mir gerne etwas Kummer von der Seele schreiben bzw. einfach nur mal aufschreiben, wie sich das Leben meiner Mutter und ihrer Angehörigen so schnell so drastisch verändern konnte.
Ich freue mich sehr, dass es jemanden gibt, der ein solches Forum bereitstellt! Vielen Dank!
Ich habe gestern bereits viel hier gelesen und bin sehr beeindruckt von der Harmonie, die hier herrscht und von der Einfühlsamkeit, die meine Mutter im KH leider nicht erfährt.
Nun aber:
Bei meiner Mutter (55) wurde im Rahmen einer normalen Vorsorgeuntersuchung mit Darmspiegelung ein großer Polyp festgestellt, der von einem "Polypenteppich" umgeben war. Die Ärztin riet zur OP, weil sie bisher noch nie so einen Befund hat gut ausgehen sehen, sprich, dieser "Polypenteppich" würde eines Tages bösartig entarten.
Meine Mutter haderte sehr mit sich, ob sie diese OP überhaupt machen lässt, ließ sich aber dann darauf ein, weil ihre Mutter mit 56 an Leberkrebs infolge von Darmkrebs verstorben ist.
Die OP sollte ein nicht allzu schwieriger Eingriff sein, aber natürlich mit Risiken verbunden, wie jede OP.
Es verlief zunächst gut. Der Stuhl ließ allerdings 6 Tage auf sich warten, dann wurde sie entlassen. Das war letzten Mittwoch.
Abends bekam sie 40 °C Fieber und heftige Darmkontraktionen, konnte den Stuhl nicht mehr halten.
Freitag wachte sie nach einer Not-OP mit einem Ileostoma auf.
Die Naht im Darm war anscheinend nicht richtig dicht und die ganze Scheiße *sorry* lief in den Bauchraum. Der Bauchraum wird gerade mittels einer Pumpe, wo ein Teil, was sich jetzt im Bauch befindet regelmäßig gesäubert werden muss - immer unter Vollnarkose - gereinigt. Sie bekommt natürlich rund um die Uhr Antibiotika.
Im nachhinein, sehe ich, dass es schon viele Anzeichen dafür gab:
1. Ihr war mehrere Nächte übel -> man verpasste ihr MCP (ein Mittel gegen Übelkeit)
2. Einmal klagte sie über stärkere Schmerzen, obwohl sie ständig Schmerzmittel bekam -> sie bekam ein weiteres Schmerzmittel
3. Der Eisenwert sank und sank, auch noch 2 Tage nach der OP (ich schob das auf das unausgewogene Essen) -> sie bekam Eisentabletten (nach der Not-OP leider auch noch 2 Blutkonserven)
4. Trotz der Schmerzmittel, die gleichzeitig auch fiebersenkend wirken (eins davon war z.B. Berlosin), hatte sie jeden Morgen Temperaturen von über 37 °C -> die Ärzte sagten, nach einer OP sei das normal
Jedenfalls wurde nach der letzten OP gesagt, sie könne ruhig alles essen, außer Zitrusfrüchte, weil die die Haut am Ausgang reizen könnten.
Meine Mutter hat ihre Ernährung, genauso wie ich, vor 2 Jahren auf vitalstoffreiche Vollwertkost umgestellt, d.h. kein Zucker, keine Auszugsmehle, keine raffinierten Fette, viel Frischkost.
Ich brachte ihr Vollkornbrot, Obst und Pastinaken vorbei.
Prompt sagte die Ärztin, sie dürfe keine Vollkornprodukte und nicht so viel Frischkost essen, solange sie den künstl. Ausgang hat (soll zum Glück in 3-4 Monaten wieder rückverlegt werden). Das würde zu schnell "durchrauschen". Sie bräuchte aber Energie und solle lieber Weißbrot und auch mal etwas Schokolade essen.
Ähm, geht es hier ums Leben oder ums Dahinvegetieren???
3 Monate Weißbrot und Schokolade? Vielleicht sollten wir uns schon mal nach der Diabetologie erkundigen!
Jetzt also meine Frage:
Sind Vollkornprodukte wirklich problematisch?
Ich meine, sie soll ja auch schnell wieder fit werden und in Weißbrot befinden sich nun mal keinerlei "Gesundmacher."
Ich backe Brot immer selbst und mahle das Getreide dazu frisch. D.h. da sind fast noch alle Nährstoffe drin. Und diese braucht sie doch jetzt auch! Der Dünndarm funktioniert doch noch und soll doch die Nährstoffe wie gewohnt aufnehmen! Wie soll das Eisen steigen, wenn sie nur sehr wenig Obst zu sich nehmen kann (Vit. C steigert die Eisenaufnahme)?
Ich muss auch sagen, dass ich von einem Vollkornbrötchen wesentlich länger satt bin, als von einem weißen Brötchen. Da "rauscht" doch nichts durch!
Es ist schon sehr schwer für meine Mutter, die Tatsache, dass sie längere Zeit mit einem Stoma leben muss, zu akzeptieren. Sie weint viel, verständlicherweise.
Jetzt wird sie auch noch in ihrer Ernährungsphilosophie überfahren, was ihr auch viel Kummer bereitet, denn seit der Ernährungsumstellung geht es ihr allgemein viel besser.
Ich würde mich freuen, wenn ihr ein paar Worte zur Ernährung mit Vollkornprodukten und frischem Obst und Gemüse für uns hättet.
Liebe Grüße!
Ella, mit Tränen im Gesicht