von
CarolineK
» 12.08.2012, 09:12
Hallo Ihr Lieben,
Ich glaube, ich muss jetzt schon sagen, wenn es dieses Forum nicht geben würde, würde ich mich selbst als Angehörige (die Mutti gehört nun auch zu den Beuteltierchen (ihr Wortlaut ) wirklich unsicher fühlen - also
Die Mutti hatte am Dienstag dieser Woche ihre OP, ist mit ihren 66 nicht mehr ganz die Stärkste und nun ist wieder so eine Situation eingetreten, in der sie nicht ganz weiß, was nun gut ist. Die Hauptschwestern ihrer Station und auch der Pfleger für die Bewegungstherapie sind alle noch sehr vorsichtig, gestern war jedoch eine Schwester da, die plötzlich anfing "ja, sie liegen zu viel, sie müssen mehr rumlaufen, sonst besteht Trombosegefahr und Lungenentzündungen können auftreten" und eigentlich müsste sie sich "immer mal wieder aus dem Bett bewegen". Den Harnschlauch sollte man auch entfernen, damit sie von selbst wieder zumindest zum kleinen Geschäft auf Toilette gehen solle, vor allem auch in der Nacht.
Wo ich jedoch auch nur den Kopf schütteln konnte war die Aussage "na sonst liege sie die ganze Nacht ja nur rum".
Die Mutti kann sich jedoch noch nicht richtig auf den Beinen halten, hatte sich am Donnerstag nur ein wenig falsch bewegt und dann Scherzen im Unterbauch bekommen.
Ich sagte ihr ebenfalls sie solle immer mit der Ruhe machen und sich nicht verrückt machen lassen, aber das ist wie das Haar in der Suppe - jetzt rumort es in ihrem Köpfchen, was sie nun tun soll. Was ist besser - vor allem jetzt so nah nach der OP.
Wie war es bei Euch?
Liebe Grüße
Caro
von
Bag-Owner
» 12.08.2012, 09:36
Hallo Caro ,
es ist schon ein wenig so wie die Schwestern sagen. Bewegung ist gut, aber übertreiben sollte man eben nicht. Es ist aber auch dem Alter deiner Mutter und dem OP-Verlauf geschuldet, dass es auch mal ein wenig länger dauern kann, bis man sich relativ schmerzfrei und sicher auf den Beinen halten kann.
Ich musste schon am zweiten postOP-Tag aufstehen und erste Gehversuche machen. Natürlich hat man da noch Schmerzen, aber die waren auszuhalten und wurden von Tag zu Tag weniger.
Na ja, die Aussage der Schwestern - von wegen "nachts rumliegen" - ist ja mal so richtig sinnfrei . Für was gibts denn die Thrombose-Spritzen!!!
Also, das wird schon
Bag-Owner
von
CarolineK
» 12.08.2012, 09:51
Hallo Bag-Owner,
Ja, das scheint wohl so, nur sie ist halt dann als Patient irgendwie total irritiert gewesen und wir (Brüderle und ich) ebenfalls - sind ja nun mal kein medizinisch geschultes Personal.
Es wird einem ja nunmal nicht Tag täglich der Unterbauch aufgeschnitten und der Darm weggeschnipselt
Wenn ich dann mal so direkt an alle noch die Frage loswerden darf - die Mutti hat im Moment noch sehr starke "Blähungen", Druck im Bauch, der ihr doch sehr unangenehm gegen das Zwerchfell drückt, findet halt alles nicht so schnell den Weg nach draußen. Das lässt dann ihren Blutdruck in die Höhe schießen. Jetzt soll die Drainage (für den Blut/Flüssigkeitsablauf) aus dem Wundebereich entfernt werden, weil die auch nochmal die Blähungen mitverursachen könnte, wenn die zu lange drinbleibt.
Kennt ihr das ebenfalls? Kann die Mama selbst begünstigend was tun?
Ich weiß, die Mutti ist etwas ungeduldig
Ganz lieben Dank!!!!!
Caro
von
olli72
» 12.08.2012, 11:01
Hallo Caroline!
In erster Linie ist die Mobilisation deiner Mutti schon wichtig. Denn umso länger sie liegt, desto schwieriger wird es. Die Muskulatur in den Beinen baut ab, der Kreislauf wird geschwächt usw...
ABER: Fakt ist, was die Physios und Ärzte dazu sagen und nicht die Meinung einer einzelnen Krankenschwester.
Kleine Schritte bewirken manchmal mehr, als die Hauruckmethode.
Wie sagt man so schön?? Mit Gewalt lässt sich kein Stachelschwein am Ar... lecken
Deine Mutti sollte sich mehrmals täglich einfach mal auf die Bettkante setzen und die Beine baumeln lassen, Schritte simulieren und den Kopf hochhalten. Das bringt den Kreislauf schon mal ein wenig in Wallung.
Auch ruhig mal (mit Unterstützung!!) hinstellen und ein-zwei Minuten stehen bleiben. Alles gut für den Kreislauf.
Und zu den Blähungen... ...
Du musst wissen, das die Ärzte ja bei der OP den ganzen Darm "umgewühlt" und seine Lage, welche er ja bis dahin immer hatte, verändert haben.
Und unser Darm ist da eben eine Diva. Er ist tatsächlich eingeschnappt und nimmt uns sowas ziemlich übel.
Bis er sich wieder eingewöhnt hat, dauert es nun ein Weilchen.
Er reagiert plötzlich auf gewisse Speisen anders als vorher, rumort umher und meckert wo er nur kann. Blähungen gehören da leider dazu...
Lefax hilf da ein wenig. Und natürlich Tee! Es gibt da einen Anis-Kümmel-Fenchel Tee, der mir sehr geholfen hat.
Du merkst sicherlich, was das Wichtigste im Moment ist??
GEDULD!
Frei nach dem Motto: Abwarten und Tee trinken
Liebe Grüße an Dich und natürlich besonders an deine Mutti!!
Olaf
von
Waltraud Mayer
» 12.08.2012, 11:08
Deine mutter sollte vor allem einfach mit den zuständigen Arzt reden, soll sich vorher aufschreiben was sie fragen will damit sie nichts vergisst.
wegen aufstehen, kommt es wirklich drauf an wie fit der Patient ist.In der Regel kommt ein Krankengymnast oder Physiotherapeut und bewegt den Patienten so gut es halt geht und jeden Tag ein bisschen mehr und nicht die Schwestern... für die Thrombosegefahr kriegt sie ja sicher die "Bauchspritzen" die ich immer so hasse und wo ich immer schau das ich schnell auf die Beine komme und dann absetzen darf...obwohl ich hab jetzt gehört das man die eigentlich 28 Tage bekommen soll, aber da muß ich nochmal nachfragen...
Das wird schon, alles braucht seine Zeit, laßt euch von der einen Schwester nicht verunsichern
LG Waltraud
von
CarolineK
» 12.08.2012, 16:48
Jups, die Mutti macht mit der Ruhe, hat aber heute bei unserem Besuch dann auch nochmal vom Oberarzt bestätigt bekommen, das ihr das gut tun würde, wenn sie zumindest langsam aufsteht, einfach mal ein paar Minuten stehen bleiben oder die Beine mal über die Bettkante baumeln lässt, ein wenig ums Bett läuft mit Festhalten, wenn es die Beine noch nicht gleich wieder so machen wie sie gern möchte. Das wirkt sich dann auch besser auf den Bauchdruck aus und setzt alles wieder etwas in Bewegung. Dann bewegen sich die Gase auch eher Richtung Ausgang und drücken nicht mehr so nach oben, was sich negativ auf ihren Blutdruck ausgewirkt hat/tut.
Und ja lieber Olaf, das mit dem Teetrinken ist wohl wahr - da verträgt sie im Moment sehr gut Fencheltee.
Und gegen Thrombosegefahr bekommt sie auch noch die Spritzen, da ist sie sehr picksresistent - da wäre ich schon 10 Mal umgekippt - ich mag keine Nadeln
Aber man macht sich halt doch immer Sorgen. Wie heißt es so schön: Zuerst kümmern sich die Eltern um die Kinder, dann die Kinder um die Eltern
Ich wünsche Euch noch einen tollen Sonntag Ihr Lieben!!!
Caro
von
noch ein Beuteltier
» 20.08.2012, 20:22
Hallo,
ich kann nur sagen - Deine Mutter sollte tun was möglich ist.Auf der Bettkante sitzen, Beine bewegen, vor und zurück schieben, Arme bewegen, so oft wie möglich beim Essen an der Bettkante oder am Tisch sitzen, Aufstehen mit Hilfe und auch Gehen (Rollator wenn es geht, ansonsten mit Hilfe des Pflegepersonals)
Mein Vater lag jetzt 6 Wochen, in denen es für ihn kaum möglich war sich zu bewegen und andererseits wenig im Krankenhaus dafür getan wurde - es gab immer wieder Entschuldigungen warum man eben nicht....
Er ist Muskelmäßig auf Null.Ein 80 kg Mann bestehend aus Haut und Knochen kann keine 0.5kg Hantel mehr bewegen.
Alles was geht, ohne die Wunde (aussen wie innen) zu belasten ist gut für Muskeln und Kreislauf.
Alles Gute
Anja
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