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Bericht Rückverlegung eines endständigen Ileostomas – Seite 1

Oft ist das Stoma nur vorübergehend notwendig. Aber die Situationen nach der Rückverlegung sind so unterschiedlich wie die Ursachen, die zum Stoma geführt haben. Tauscht hier eure Fragen und Erfahrungen zur Stoma-Rückverlegung aus.
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Bericht Rückverlegung eines endständigen Ileostomas

Beitrag von BlackDog » 09.03.2008, 13:53

Hier mein kleiner Bericht.

Stomaanlage: Juni 2007 im Rahmen von Komplikationen (Peritonitis/Sepsis) nach Nahtinsuffizienzen nach Morbus Crohn OP.
Stomatyp: Endständiges Ileostoma.
Vorhandener Dickdarm: ca. 40cm Dickdarm, inkl. Rektum und Mastdarm, also 40cm aufwärts ab Schließmuskel. Colon transversum und ascendens fehlen komplett.
Vorhandener Dünndarm: terminales Ileum um 50cm verkürzt.
Rückverlegung: Februar 2008

Vor der Rückverlegung fand nur eine Blutuntersuchung statt sowie die üblichen Aufklärungsgespräche. Abführen war nicht nötig, auch kein Röntgen, CT, Schließmuskeltest und was man sonst noch so liest. Ich bin am Donnerstag um 8:30h im Krankenhaus angekommen. Seit Mittwoch Abend war ich nahrungskarent.

Die Rückverlegung fand am Donnerstag, 28.2.2008 von 11:00h bis 15:45h statt, die OP Zeit betrug also 4:45h. Dabei wurde die alte Längsnarbe (also horizontal) ausgeschnitten und einige Verwachsungen gelöst. Die Nacht verbrachte ich auf der Aufwachstation. Am nächsten Tag ging es auf die Normalstation. Da ich noch nicht sofort lauffähig war und ich nicht im Bett auf den Pot wollte habe ich bewusst mit der Nahrungsaufnahme etwas länger gewartet. Die erste Suppe habe ich am Sonntag Mittag gegessen. Stuhlgang setzte in der Nacht Sonntag/Montag ein - da konnte ich schon selbst zum Klo laufen. Montag gab es wieder Suppe. Dienstag Weissbrot und Kartoffelbrei. Mittwoch habe ich einen Teller Nudeln verdrückt und ab Donnerstag war das Essen normale Vollkost.

Der Stuhlgang war anfänglich wässrig und mit viel Luft verbunden. Meist so um die 10-12 mal am Tag und auch ab und an Nachts. Seit ich nun zuhause bin futtere ich Abends eine Portion Pommes - das bewirkt bei mir einen festen Stuhlgang am Morgen und dann bis Mittags nix mehr. Ich muss nun, 10 Tage nach der OP so 5-6 Mal auf die Toilette, Nachts garnicht mehr. Mit der Ernährung kann ich die Konsistenz gut beeinflussen. Es ist schon weicher, aber absolut erträglich.

Gegen den wunden Hintern habe ich im Krankenhaus nach den Stuhlgängen feucht gereinigt und mit Chiron gecremt. Auch zwei Sitzbäder habe ich gemacht. Hier zuhause benutze ich ein feuchtes Toilettenpapier (das mit dem Bärchen) und creme ab und an Chiron. Sitzbad ist nicht mehr nötig. Es ist absolut nix wund. Ab und an ist mal ein bisschen Blut beim Abwischen am Papier, aber es tut nix weh.

Die Heilung der Bauchwunde ist sensationell. Die Hauptnarbe ist mit 30 Klammern getackert, die Stomanarbe mit 9 Klammern. Meine Beweglichkeit ist heute schon wieder so wie vor der OP. Allerdings sind bei mir im Bauch auch keine Faszien und Muskeln mehr vorhanden, die zusammenwachsen müssten - es ist also auch vorher schon eingeschränkt gewesen. Ich habe einen knapp 7cm x 25cm Bauchdeckenbruch. Da kommt dann demnächst (naja nächstes Jahr) ein Netz rein. Wer dazu Tipps und Tricks hat bitte per Boardmail an mich oder einen neuen Thread aufmachen.

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