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panische angst vor meiner rückverlegung – Seite 1

Oft ist das Stoma nur vorübergehend notwendig. Aber die Situationen nach der Rückverlegung sind so unterschiedlich wie die Ursachen, die zum Stoma geführt haben. Tauscht hier eure Fragen und Erfahrungen zur Stoma-Rückverlegung aus.
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13 Beiträge • Seite 1 von 21, 2

panische angst vor meiner rückverlegung

Beitrag von beakol » 22.03.2015, 16:01

Hallo zusammen,

letztes jahr im oktober hatte ich eine perforierte sigmadivertikulitis, not-operation, koma und nach 14 tagen auf intensiv auch noch einen kleinen schlaganfall und bekam dann mein Colostoma und war sechs wochen im krankenhaus.
vor zwei wochen hatte ich dann wieder eine darmspiegelung und es steht laut den ärzten einer rückverlegung meines stomas nichts mehr im wege.
diese habe ich am 01.04.2015
nun ist es aber so, das ich panische angst vor dieses rückverlegung habe und manchmal schon kurz davor bin, meinen op-termin wieder abzusagen. gedanken, wie wird nachher alles sein, wie lange dauert es, bis der schliessmuskel wieder so intakt ist, wie vorher?
ich denke, das es vielen von euch so geht wie mir und vielleicht schafft ihr es ja, mir ein stück angst zu nehmen, bin echt verzweifelt :cry:

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beakol

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panische angst vor meiner rückverlegung

Beitrag von Ariela » 22.03.2015, 16:42

Hallo beakol,
zunächst mal herzlich willkommen :roseSchenken: hier im Forum!

Vermutlich ist es völlig normal, vor der RV Angst zu haben. Ich hatte meine am 3. März, und noch am Morgen davor habe ich mich gefragt, ob ich denn wirklich sicher bin. Allerdings war die Anwort ein klares "JA".
Wenn du vor allem wegen des Schließmuskels besorgt bist, dann kann ich dir nur raten, sofort mit Beckenbodentraining anzufangen, falls du es noch nicht gemacht hast. Deine Operation liegt noch nicht sehr lange zurück, deshalb solltest du eigentlich keine größeren Schwierigkeiten haben... jedenfalls nicht, sobald du die Anfangszeit überstanden hast, bis sich der Darm wieder daran gewöhnt hat, (mehr oder weniger) normal zu funktionieren.
Soviel ich bisher begriffen habe, ist es praktisch unmöglich vorher zu sagen, wie das ganze ausgeht, ich habe sowohl von einer wochen- oder sogar monatelangen Umstellungszeit gelesen, aber hier findet man auch Fälle, wo innerhalb weniger Tage die Verdauung wieder ganz normal funktioniert hat. Ich nehme mal an, das hängt auch sehr stark von der Vorgeschichte ab.

Die Entscheidung kann dir niemand abnehmen, du selbst musst Vor- und eventuelle Nachteile abwägen.
Ich kann dir nur sagen, dass ich auch in Nachhinein wieder dieselbe Entscheidung treffen würde, auch wenn es manchmal noch ganz kurze Momente gibt, in denen ich an die Bequemlichkeit des Beutels zurückdenke ;) (allerdings hat sich bei mir die Verdauung noch nicht völlig wieder eingespielt).

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Ariela

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panische angst vor meiner rückverlegung

Beitrag von beakol » 22.03.2015, 17:18

hallo ariela,

vielen dank für deine umfangreiche und schnelle antwort.

ich habe mir gerade mal deinen bericht von der rückverlegung durch gelesen und habe noch mal eine frage an dich, legt man die magensonde immer?
damals bekam ich vor der op nämlich auch eine magensonde und ich habe das legen dieser sonde in keiner guten errinnerung.

ich glaube, ich überlege mir das wirklich noch mal, mit der op, weiß echt nicht mehr, ob ich das noch machen soll, jeder aus meiner familie sagt mir, wenn ich es nicht mache, werde ich es irgendwann bereuen, keine ahnung, ob die recht haben.

lieben gruss, bea

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beakol

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panische angst vor meiner rückverlegung

Beitrag von snoopy66 » 22.03.2015, 18:56

Hallo beakol,

ich bin sozusagen halb RV, ich hatte damals ein endständiges Ileo sowei Colostoma.
RV werden konnte nur das Ileo.
Ich brannte damals förmlich auf die RV, mit dem Ileostoma war es für mich nicht sehr einfach.Ich hab mir relativ wenig Gedanken gemacht, wie es sein könnte...
Ich glaube aber das unabhänig von dem Verlauf nach der RV, der ja nun bei jedem anders ist, auch deine eigene Einstellung eine wichtige Rolle spielt.
Auch wenn es jetzt möglich ist, du dich dadurch aber zu sehr unter Druck setzt, ist es nicht wirklich optimal, so wie ich das lese, hast du doch mächtig panik :troesten:
Vielleicht gibst du dir selbst noch ein bisschen Zeit.Das ist eine Entscheidung die du selbst für dich treffen solltest, egal was andere sagen.
Eine RV ist auch später noch möglich, da gibt es eigendlich keine festen Vorgaben, wenn du noch ein halbes Jahr oder Jahr brauchst, ist das kein Problem

LG Katja und :willkommen: :roseSchenken:

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snoopy66

Ansprechpartnerin des Stoma-Treff Dierdorf

panische angst vor meiner rückverlegung

Beitrag von Börny » 22.03.2015, 19:39

Grüß Dich Bea...

Ich glaube , daß von uns jeder Betroffene panische Angst vor weiteren Eingriffe haben....besonders bei seiner Krankengeschichte..Intensivaufenthalte Komplikationen etc..Das ist völlig normal....dennoch bin ich immer wieder froh wenn ich die Situation gemeistert habe....Sicher kannst du noch mit Deiner Entscheidung noch warten.....
Bei mir war es halt 2000 soooo , daß man mir eine RV zwar Zusprach.....aber gar nicht einhalten konnte. Man hatte mich nur wieder psychisch aufbauen wollen....Ich möchte nur damit sagen.....daß ich das1. te Jahr überhaupt keiner RV zugestimmt hätte.....denn auch meine Angst war sehr groß....
Eigentlich hätte mich mein Chirurg gar nicht anlügen müßen....denn als ich Ihn 1 Jahr später nach der RV ansprach...teilte er mir mit , daß eine RV im meinem Fall gar nicht mehr möglich ist. Über seine Lüge war ich ziemlich sauer....konnte ihn dennoch auch verstehen...Trotzdem ging ich dann noch in eine Fachklinik wo nur Stomas und RV gemacht werden. Dort versicherte prof. Dr. ....
das keine RV möglich ist....und mit dieser Entscheidung konnte ich dann bis heute auch gut Leben.

Also , mußt Du für Dich selbst entscheiden.....ob du es zuläßt oder auch nicht. jeder gute Chirurg wird Deine Entscheidung ernst nehmen und aktzeptieren. Also darf man auch bei Ärzten oder gar Prof. Grenzen setzen.
Solltest du für den 1. April bereit sein.....würde ich Dir empfehlen psychologischen Beistand in der Klinik ( wenn vorhanden ) anzunehmen....Die meisten Krankenhäuser haben inzwischen solche Hilfen im Angebot...Mir hat das jedesmal sehr geholfen....Vielleicht ein Tipp...

Wünsche Dir für egal was du Dich entscheidest, alles Gute .....und viel viel Glück
Es grüßt aus Hilden ...Bernhard

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Börny

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panische angst vor meiner rückverlegung

Beitrag von Addie » 22.03.2015, 19:45

Liebe Beakol
Willkommen im Forum :roseSchenken: .
Ich habe mein Stoma im April 14 bekommen und im November 14 wurde rückverlegt. Ich kann Deine Ängste nachvollziehen. Deine grosse OP ist ja noch nicht sooo lange her. Jener KH-Aufenthalt wird Dir noch in den "Knochen" liegen, vorallem Koma und ITS sind keine tolle "Erfahrung". Ich hätte mein Stoma auch schon früher rückverlegen können (3 Mt nach der grossen OP), aber da waren mir die Erinnerungen an meine erste OP noch zu nahe. Ich hätte mich da auf keinen Fall schon wieder unters Messer gelegt. Aber im November war ich dann bereit :) . Ich denke Du brauchst Ärzte zu denen Du "blindes" Vertrauen hast, dann fällt Dir diese Entscheidung auch einfacher.
Wie kommst Du denn mit dem Stoma zurecht? Falls Du Dir noch ein paar Monate mit Deinem neuen "Begleiter" vorstellen kannst, dann verschieb die OP um ein paar Monate, bis Du das Gefühl hast, dass es für Dich passt.
Ich hatte keine Magensonde, hatte aber mit der Ernährung/Magen selten Probleme. Somit konnte ich ca. 5 Tagen nach der RV langsam von Schonkost auf Normalkost umstellen.

Liebe Grüsse Addie :winke:

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Addie

ehemaliges Mitglied

panische angst vor meiner rückverlegung

Beitrag von Trudi » 22.03.2015, 20:35

Hallo,

ich hab mein Stoma im Nov.13 im Rahmen einer Eierstockkrebs-OP bekommen!
Ich hätte es nach der Chemo zurückverlegen lassen können, hab dann aber in Absprache mit Doc und Prof. entschieden, das Avastin nicht auszusetzen und erst diesen Sommer eine RV anzugehen.
In dieser Zeit hatte ich zwar fünf kleinere OPs von Harnleiterstein bis Abszess, aber das waren Peanuts gegen so eine Riesen-OP.

Was ich dir sagen will, wenn du mit deinem Stoma zurechtkommst, die Panik im Moment die Freude, normal aufs Klo gehen zu können, überwiegt, dann lass es! Vorerst - Bis du wirklich bereit bist!

Wie Addie schon fragte, was spricht dagegen, zu warten, bis auch dein Kopf etwas bereiter ist???
Jetzt so laaaangsam beginne ich, bereit zu werden, mich nochmal so groß unters Messer zu legen. Vor einem Jahr hätte ich das nicht gekonnt.! Das wär mir zu kurz hintereinander gewesen!

Lass dich zu nix drängen zu dem du nicht bedingungslos bereit bist!
Erst dann solltest du es angehen!
Lass dir und deinem Körper Zeit!

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Trudi

Mitglied

panische angst vor meiner rückverlegung

Beitrag von Börgi » 23.03.2015, 14:15

Grüß Dich Beakol,
herzlich willkommen! :roseSchenken: :roseSchenken:
Du bist mit Deiner Angst nicht alleine! :troesten:
Gerade wenn man solche relativ schwierige OP's hinter sich hat, dann kriegt man schon beim bloßem Gedanken an eine weitere Panik!
Aber wir lassen uns nicht bange machen und das mit dem Schließmuskel kriegst Du auch gebacken, immer schön die Übungen machen und dann wird das schon was. :super:
Für die ersten Tage nach der OP würde ich Windelhöschen empfehlen, denn es kann doch mal was zu schnell ins " Freie" kommen. ;) :D Und immer optimistisch sein!!! :super:
Alles Gute von Börgi. :winke: :winke:

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Börgi

Mitglied

panische angst vor meiner rückverlegung

Beitrag von beakol » 23.03.2015, 15:13

hallo zusammen

vielen lieben dank für eure ausführlichen berichte, ich habe heute morgen bei meinem stomatherapeuten einen termin für mittwoch für ein gespräch ausgemacht und hoffe, das er mir etwas von meiner panischen angst nehmen kann.
ihr schreibt, ob ich schon mit den beckenboden-übungen angefangen bin, ja, das bin ich, jetzt soll ich auch noch ein tensgerät bekommen, wo ich den schliessmuskel noch besser mit stärken kann.
hat jemand von euch auch so ein gerät benutzt?
verstehe auch eigentlich nicht, wieso ich das jetzt erst so kurz vor meiner op bekomme, da hätte ich doch schon viel früher mit anfangen können.
wünsche euch allen noch einen schönen tag und würde mich sehr freuen vielleicht noch mal etwas von euch zu lesen :winke:

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beakol

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panische angst vor meiner rückverlegung

Beitrag von Känguru auf Zeit » 23.03.2015, 16:05

Moin Moin!
Natürlich haben wir alle Angst vor einer weiteren OP
Es geht aber nicht bei jedem etwas schief. Von den vielen, die problemlos durchkommen siehst du und hörst du nichts, die schreiben nicht in Foren weil sie auch kein Problem haben.
Ich bin das leuchtende Beispiel, dass egal wieviel vorher schief gegangen ist, es hinterher auch mal gut gehen kann.
Nach meiner Ileostoma Rückverlegung bekam ich keine Magensonde sondern am Abend nach der OP eine echte Suppe. Es wurde bei meiner OP zwar noch mal 40 cm Dünndarm entfernt aber es ist trotzdem alles sehr gut gelaufen. Da ich einen mit 20 Klammern verschlossenen querverlaufenden Bauchschnitt mit Vakuumpumpe hatte durfte ich von November (RV Termin) bis vor zwei Wochen die Bauchmuskulatur nicht trainieren.
Das darf ich nun und erfreue mich strengsten Muskelkaters.
Eine Osteopatin ist dabei meine Innereien neu zu sortieren, ich kann alles essen und trinken und bis auf schweres Heben führe ich wieder ein ganz normales Leben.
Kopf hoch! Es darf auch mal gutgehen!
Grüße vom glücklichen EX Känguru :winke:

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Känguru auf Zeit

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