Neu hier? | schnell registrieren!

Rückverlegung – Seite 1

Oft ist das Stoma nur vorübergehend notwendig. Aber die Situationen nach der Rückverlegung sind so unterschiedlich wie die Ursachen, die zum Stoma geführt haben. Tauscht hier eure Fragen und Erfahrungen zur Stoma-Rückverlegung aus.
Antwort erstellen
7 Beiträge • Seite 1 von 1

Rückverlegung

Beitrag von pocotio » 25.08.2008, 17:16

Hallo allerseits.
70 Jahre alt, und habe in einer Not OP im Juli 2007 ein Stoma bekommen.Vorgeschichte:Darmverschluss 2006 Sigmaresktion 2006
darmverschluss Juli 2007, Not OP Juli 2007.Ergebniss Colostomi.
Mir wurde seitens der Aerzte ,von einer Rueckverlegung abgeraten.Ich komme relativ gut mit der Beutelei zurecht,aber mir graut davor, bis an mein Lebensende mit dem Beutel rum zu rennen. Kann mir einer mit einer vieleicht aehnlichen Vorgeschichte einen Rat geben?

Gruss Pocotio.

kein Profilfoto
pocotio

Mitglied

Rückverlegung

Beitrag von Sabine049 » 25.08.2008, 18:15

Hallo pocotio,

sei herzlich Willkommen!

Wenn dir ärztlicherseits von einer Rückverlegung - RV abgeraten wurde und weiterhin wird, würde ich mich deinerseits mit dem "Umstand" arrangieren, zumal du doch verhältnismässig gut mit der Versorgung deines Colostomas zurecht kommst. Wurdest du schon bereits in die Irrigation - Darmspülung angeleitet. Dank dieser Option können wir Colostomieträger/INNEN ein völlig unbeschwertes "Känguruh"dasein ohne jedwede "Geruchsbelästigungen", Unterwanderungen etc. führen. In den ausscheidungsfreien Zeiten reichen an Versorgungsmaterialien i.A. Kappen, Verschlüsse o. hautfarbene Minibeutelchen aus.

Aber okay, deine Anfrage betreffend ...: "Weshalb lehnen die Ärzte eine etwaige RV ab?" - evtl. im Zuge der Sigmaresektion ein nicht mehr ganz intakter Schließmuskelapparat = sphinkter ani!? - rein spekulativ - o. ein zu hohes Operationsrisiko!? Du hast doch sicherlich ein endständiges Colostoma nach Hartmann!?

Liebe Grüße Sabine

kein Profilfoto
Sabine049

Mitglied

Rückverlegung

Beitrag von pocotio » 25.08.2008, 18:46

Hallo Sabine.

Danke fuer die schnelle Antwort.Die Aerzte raten von der Rueckverlegung ab,mit der Begruendung ,es waere schon zuviel an dem Darm herumoperiert worden.

viele Gruesse

Pocotio.

kein Profilfoto
pocotio

Mitglied

Rückverlegung

Beitrag von hmengers » 25.08.2008, 19:03

Hallo,

zwar keine ähnliche Krankheitsgeschichte, aber mit 62 ein schon nicht mehr ganz so niedriges Alter. Mit einem Colostoma kann man sich gut arrangieren. Und ein Risiko eingehen, das von den Ärzten schon so gesehen wird, würde ich nicht. Ich "könnte" auch, aber aus anderen gründen bleibe ich bei meinem Stoma und habe kein Problem damit, das "bis zum Lebensende" zu tragen.

Herbert

kein Profilfoto
hmengers

ehemaliges Mitglied

Rückverlegung

Beitrag von Monsti » 25.08.2008, 20:57

Hallo Pocotio,

auch aus Tirol ein sehr herzliches Willkommen!

Meine Geschichte ist zwar etwas anders als Deine, aber irgendwie doch vergleichbar. Einst hatte bei mir lediglich eine subtotale Kolektomie stattgefunden, die aber schnell zu Komplikationen führte, so dass mir im Zuge der Not-OP der Restdickdarm entfernt und ein endständiges Ileostoma angelegt wurde.

Damals war ich 47 und war einige Tage lang haarscharf dabei, nie 48 Jahre alt zu werden. Ich hatte es überlebt und habe seitdem mein Ileo-Spuckerle, das mich definitiv den Rest meines Lebens begleiten wird. Diese Vorstellung juckt mich überhaupt nicht, denn ich lebe mit dem Stoma wesentlich besser als ich mir das je vorgestellt habe. Mein Bauch ist mittlerweile derart verwachsen, dass da ohne lebensbedrohlichen Anlass kein Chirurg mehr ran geht. Ich finde das auch schwer in Ordnung.

Ich empfehle Dir, Dich mit Deinem Stoma als beständigen Lebenspartner anzufreunden. Und das geht, wenn man nur will!

Selbst dann, wenn eine Rückverlegung möglich bzw. erfolgreich wäre, hättest Du in Deinem Alter wahrscheinlich massive Anpassungsprobleme über sehr lange Zeit. Diese dauern dann nicht - wie bei jungen Menschen - mehrere Monate bis über ein Jahr an, sondern mehrere Jahre. Ist DAS Dein Traum? :confused:

Mein Rat: Vergiss die Rückverlegung und freue Dich, dass Du ein gut zu versorgendes Colostoma hast. Solltest Du auch noch irrigieren können, um so besser.

Liebe Grüße aus Tirol
Angie

kein Profilfoto
Monsti

Mitglied

Rückverlegung

Beitrag von GnomeRanger » 25.08.2008, 21:36

Hallo Pocotio,

ich bin erst 36....ok fast 37 und habe das gleiche Problem wie du. Besitze seit dem Sommer zum zweiten Mal ein Colostoma und das soll auch nicht mehr zurückverlegt, da ich zu starken Verwachsungen neige und mein Darm nach der ersten Rückverlegung sich vereengte und beim Weiten gerissen ist. Jetzt befürchten die Ärzte das es bei einer erneuten Rückverlegung zu den selben Problemen kommt und da ich beim letzten Eingriff beinahe meinen Schöpfer getroffen hätte, habe ich mich damit abgefunden (hoffe ich doch)

Ich kann dir nur sagen, das es schlimmeres gibt als ein bis zweimal am Tag den Beutel zu wechseln. Ein Colostoma ist echt pflegeleicht...soweit die Platte oder der Einteiler hält (was bei mir beim ersten Mal nicht richtig geklappt hat, aber diesmal ist alles ok).

Lass dich nicht davon runterziehen.

LG
Mickey

kein Profilfoto
GnomeRanger

Mitglied

Rückverlegung

Beitrag von ediwa » 25.08.2008, 21:51

Hallo Potocio,

hier mal auch unsere Meinung, die meines betroffenen Mannes und meine (als seine Pflegerin und ständige Stütze in jeder Beziehung):
Wir haben gerade heute über die RV gesprochen. Mein Mann ist zwar etwas älter als Du, aber zu gleicher Zeit 07/07 in einer Not-OP mit einem Ileo-Stoma ausgestattet worden. Die OP war sehr schwierig, zumal er vorher auch noch eine Herz-OP hatte. Er hatte einen Darmverschluß mit Perforation. Sein Leben hing am seidenen Faden, und am meisten hatte ich darunter gelitten :heul: Ich war ständig unterwegs, um ihm im Kh beizustehen, und meine Zweifel waren oft sehr groß. Als ich ihn nach ca. 2 Monaten aus dem Kh herausholte, war er ein Pflegefall Stufe II. Gemeinsam haben wir daran gearbeitet, ihn wieder auf die immer noch etwas wackeligen Beine zu stellen. Darüber freuen wir uns nun täglich, denn das bedeutet ein neues Leben für ihn. Als der Chirurg bei der ersten und einzigen "Sichtkontrolle" festlegte: "NIE NIE wieder eine OP!", war ich etwas geschockt :shock: und habe mir auch nicht getraut, dem Mann das zu sagen. Aber die gesamte folgende Zeit haben wir uns immer wieder darüber unterhalten, ob er wirklich eine RV riskieren will und waren uns beide einig geworden, daß wir auf dieses Risiko lieber verzichten wollen :kiss:
Heute hatte ich endlich den Mut, ihm zu sagen, daß daraus eh nix wird. Er nahm es gelassen hin, denn mit unserem kleinen "Vulkani" kommen wir ganz gut zurecht. Und obwohl wir hier in Spanien keine beratende Unterstützung von irgendwoher bekommen, machen wir alles in Eigenregie und neuerdings mit öfter einem Blick ins Stoma-Forum. So wollen wir gemeinsam "unser" Vulkani behalten und pflegen ohne erneuten Kh-Streß. :ballon:

Viele liebe Grüße ediwa :winke: :winke:

kein Profilfoto
ediwa

Mitglied

Antwort erstellen
7 Beiträge • Seite 1 von 1


Beiträge der letzten Zeit anzeigen:
Sortiere nach: