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Komplikationen nach Rektumamputation – Seite 1

Viele Wege führen zu einem Stoma. Hier ist Platz für eure Fragen zu Erkrankungen, Behinderungen und Therapien, die ein Stoma notwendig werden lassen.
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12 Beiträge • Seite 1 von 21, 2

Komplikationen nach Rektumamputation

Beitrag von jamchen » 22.02.2007, 11:07

Hallo
Ich suche nun schon seit geraumer Zeit im Internet nach Erfahrungsberichten, bzw. irgendwelchen Tipps, die mir weiterhelfen könnten. Vielleicht bin ich ja hier richtig?
Also, hier mein Problem:
Mir wurde 1998 ein Ileostoma infolge MC gelegt. Da sich der Enddarm nicht beruhigen wollte und total vernarbt war, musste der schliesslich auch raus. Dies geschah im Januar 2003, es wurden mir bei dieser OP folgendes entfernt: Gebärmutter, linker Eierstock, und das verbliebene Rektum. Die Wunde wurde zugenäht und ich nach 3 Wochen KH entlassen. Doch schon wenige Tage später platzte die Wunde auf und meine Probleme begannen...
Es bildete sich eine 25 cm tiefe Wundhöhle mit Fistelgängen und sämtlichen Bakterien und Viren, die es überhaupt gibt.
hm, langer Rede kurzer Sinn: 4 Jahre nach der OP ist diese Wunde immer noch da, schmerzt tierisch und sondert mehrmals täglich, eigentlich ständig, Eiter ab. Die Ärzte sind ziemlich ratlos, wollen mir schon lange einen Muskel aus dem Oberschenkel reintransplantieren, um die Wundhöhle zu verschliessen. Aber solange die Entzündung da noch so wütet, würde das nicht angenommen werden...
Gegen Antibiotika bin ich schon lange resistent....
Hat jemand von Euch ähnliche Erfahrungen? Oder kennt jemanden? Oder sonst irgendwelche Tipps für mich??
Bin froh um jede Antwort!
Vielen Dank!

Danke!!

Liebe Grüsse, jamchen

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jamchen

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Komplikationen nach Rektumamputation

Beitrag von jamchen » 23.02.2007, 11:17

Hallo, ich nochmal...
Habe gehört, dass normalerweise bei einer solchen OP die Wunde offen gelassen wird und innerhalb einiger Monate dann selber von innen heraus zugranuliert. Wie war das bei Euch?
Liebe Grüsse

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jamchen

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Komplikationen nach Rektumamputation

Beitrag von Linie 22 » 23.02.2007, 15:12

Hallo jamchen,

erst einmal herzlich willkommen in unserer Runde.:D:D:D

Ja, ich kenne diese Fistelerkrankung in der Rektumhöhle.Ohjeeeeee, ohjeeeeeeee.:je: :je: :je:

Vier Jahre sind seither in`s Land gegangen, als ich diese Hölle durchquert habe. Achtmonatige chirurgische Behandlungen d. h. täglich erneutes Aufreißen, spülen, ausstopfen und verbinden der Höhle. Nach und nach verheilte die Höhle von innen nach außen. Ein winzig kleines Löchlein in mitten der Rektumnarbe erninnert bis dato an arg schlimme Zeiten.

Der Chirurg DR. Kühnert leistete ganze Arbeit.
Im Abschlussgespräch wies er mich darauf hin, Wiederholungsfälle sind aber nicht 100pro auszuschließen. Fisteln sind heimtückisch und können nach langer Zeit wieder ausbrechen.


Dem Anschein nach wiederholt sich diese Fistelerkrankung bei Dir? Oder, es hat sich ein Abszess gebildet?

Leider nur sehr wenige Ärzte sind in solchen Fällen fachlich kompetent und erfahren.:( :(:(

Wurdest du denn eigentlich schon Geröngt???? Bei mir wurde damals ein Fistelröntgenbild erstellt, damit der Doc. erkennen konnte in wie weit sich die Fistel ausgebreitet hatte.

Sonst kann ich dir bedauerlicher Weise auch nicht weiterhelfen. :(:(:(
Mein Tipp: Die ratlosen Kurpfuscher in die Tonne kloppen :versteck: :versteck: :versteck: und schnellstens einen anderen erfahrenen Doc.(Chirurg) aufsuchen!

Es grüßt ganz herzlich die Linie 22, mit den Wünschen baldiger Genesung und einem happy end.
:winke: :winke: :winke: :rose: :rose: :rose:

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Linie 22

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Komplikationen nach Rektumamputation

Beitrag von jamchen » 23.02.2007, 16:58

Hallo Linie 22!!
Erstmal herzlichen Dank für Deine Antwort, dachte schon, ich sei allein auf weiter Fluh...:(
Zum Glück endet Deine Geschichte mit einem Happy End, es scheint, dass Deine Wunde nach der OP offen gelassen wurde, damit sie zugranulieren kann. Ich glaube, genau das war der Fehler, der bei mir begangen wurde. Ich wurde zugenäht. Und jetzt hab ich den Schlamassel...:angry:

Ja, ich wurde in den letzten 4 Jahren ausgiebig untersucht, mit Rönten-Kontrast in den Fistelgängen, Computer-Tomographien und etlichen Untersuchen in Vollnarkose. Gebrachts hats mir nix. Die Chirurgen schlagen halt bloss immer das mit dem Muskel transplantieren vor... darauf hab ich keine Lust, geht eh schief bei der Entzündung...
Ein Abszess muss schon irgendwo sein, bei dem Eiter, das tagtäglich rauskommt...:haarezuberge: aber zum Glück ist er offen und der Eiter kann abfliessen.
Ich wohne in der Schweiz und habe mittlerweile alle Spitäler und Spezialisten im ganzen Land hier mit meinem Hintern beglückt... sogar ein Fistelspezialist aus Italien wurde hinzugezogen...:wiebitte:
Naja, anscheinend bin ich wieder mal die einzige mit diesem Problem, vielleicht muss ich ja doch noch mal über diese Muskeltransplantation nachdenken. Obwohl die Ärzte selber auch keine grosse Chance sehen, dass der anwächst... So ein Mist...:angry:

Danke trotzdem nochmal für Deinen lieben Bericht, ich wünsche Dir auch Alles Gute!
Liebe Grüsse aus dem sonnigen Süden, jamchen

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jamchen

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Komplikationen nach Rektumamputation

Beitrag von Webkänguru » 23.02.2007, 21:29

Hallo jamchen,

bei mir wurde nach der Rektumamputation auch zuerst die Wunde zugenäht. Mit dem Ergebnis, dass drei Monate später die Wunde noch einmal komplett geöffnet wurde. Danach heilte Sie von innen nach außen zu. Dauerte zwar einige Monate, hat aber funktioniert und ich habe bis heute keine Probleme, ist jetzt fast 10 Jahre her.

Von einer Situation so schlimm wie von dir geschildert höre ich zum ersten Mal. Da du schreibst, dass du gegen Antibiotika schon resistent bist und auch schon alle greifbaren Ärzte durch hast, fällt mir echt nichts ein. Ich weiß nicht ob wir dir wirklich einen Rat geben können.

Viele Grüße,
euer Webkänguru

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Webkänguru

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Komplikationen nach Rektumamputation

Beitrag von Monsti » 23.02.2007, 21:31

Ohje, und das nach meinem dringenden Wunsch zu lesen, meinen nervtötenden Rektumstumpf loszuwerden, ist nicht grad aufbauend ... Sorry, ist nur laut gedacht, hat absolut nix mit Dir zu tun. Kürzlich hatte ich halt einen entsprechenden Thread dazu. Mein Rektumstumpf NERVT, aber wenn das Resultat möglicherweise auch nicht so super ist, lebe ich lieber mit dem blöden Stumpf.

Liebe Grüße von
Angie

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Monsti

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Komplikationen nach Rektumamputation

Beitrag von Linie 22 » 23.02.2007, 22:16

:rose: :rose: Hallo jamchen:rose: :rose: ,

bei mir wurde das Rektum auch sofort geschlossen.Ich glaube die Heilungsmethode mit offener Höhle nach der OP findet heute gar keine Anwendung mehr.

Hier noch etwas aus meinem Nähkästchen:
So etwa drei Wochen nach der OP, war eben erst zur AHB angetreten, begann die Odyssee.
Die Kurpfuscher bei der AHB meinten die Fistel sei doch nicht so auffällig.:schwester: :schwester: :schwester:

Als ich nach drei Wochen AHB zu Hause angekommen war, konnte ich schon fasst in der Fistelbrühe baden.:absauf: :absauf: :absauf:


Sofort bin ich zum Notdienst gefahren. Dort eröffnete mir dann die wahre Diagnose, trotzdem wurde ich, nach erfolgter Spülung, wieder nach Hause entlassen. Allerdings mit dem Vermerk unverzüglich einen Chirurgen aufzusuchen.:confused::confused::confused:

Also, neuer Tag, neues Glück, auf zum Chirurgen. Der Chirurg, zu dem ich eigentlich wollte, war aber gerade zum Seminar. War vielleicht auch gut so?????????????
Also, auf zum nächsten Chirurgen.
Und daaaaaaaassssss war mein Ticket in`s Glück. Auf diesem (Um)Weg bin ich zu Dr. Kühnert gelangt.:):):) "Auch ein blindes Huhn (Pechvogel) findet mal ein Körnchen."

Liebe jamchen, bitte verzweifle nicht! "Wunder gibt es immer wieder......":troest::troest::troest:

Für heute sage ich ganz lieb tschüß, drücke Dir ganz fest die Daumen, das es Dir bald wieder besser geht
Linie 22

:winke: :winke: :winke: :winke:

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Linie 22

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Komplikationen nach Rektumamputation

Beitrag von Sabine1965 » 23.02.2007, 22:33

Linie 22 hat geschrieben:Ich glaube die Heilungsmethode mit offener Höhle nach der OP findet heute gar keine Anwendung mehr.


Doch, doch. Das wird immer noch so gemacht.

Bei mir wurde anfangs auch zugenäht und nach ca 1 Woche geöffnet. Es hat einige Wochen gedauert bis die Wunde so sauber war, dass sie die Heilung begann. Ganz und gar zu war es dann nach ziemlich genau 10 Monaten.

glg
Sabine

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Sabine1965

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Komplikationen nach Rektumamputation

Beitrag von chaosbarthi » 23.02.2007, 23:14

Hi Jamchen,

gegen welche Antibiotika sind deine Keime resistent. wurde diesbezüglich eine Laboruntersuchung gemacht. Gegen viele resistente Keime wirkt z. Z. immer noch Vancomycin (daoch auch da gibt es schon Resistenzen). Hast du z. B. einen MRSA (einen resistenten Staphylokokkus aureus) dabei, kann auch die Therapie mit Vancomycin durchaus länger dauern. Das hängt davon ab, wie nah und gut es über die Blutgefäße an den Ort des Geschehens gebracht werden kann. Vancomycin kann nur intravenös verabreicht werden und ich habe im Internet Beschreibungen gefunden, nach denen es erst nach 21 Tagen angeschlagen hatte - was gegen deine 4 Jahre aber wohl ein Klacks ist. :troest:

Suche dir einen Arzt der auf komplizierte Wundheilungsphänomene spezialisiert ist. Ich hatte mit meinem Keim damals Glück, weil in meiner Hausarztpraxis gerade ein Doc angefangen hatte, der sich jahrelang im Labor mit diesen Wundkeimen beschäftigt hatte. Er hat meinen MRSA übrigens mit einem Antibiotikum (Tavanic) wegbekommen, gegen das mein Keim angeblich resistent war. Er hat experimentiert und nicht mehr nach Packungsbeilage verschrieben, sondern die Dosierung so hochgeschraubt, wie er meinte, es gerade noch vertreten zu können.

Ich wünsche dir viel Glück!

:kiss: LG chaosbarthi

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chaosbarthi

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Komplikationen nach Rektumamputation

Beitrag von jamchen » 24.02.2007, 00:14

Hallo!

@Angie: lass Dich bitte nicht verunsichern durch meine Geschichte, die ist DURCHGEHEND so... ich habe wahrscheinlich den atypischsten Crohn, den man haben kann und sämtliche Komplikationen, die es überhaupt gibt und noch einige mehr... also mach Dir keine Sorgen, bei allen anderen geht es zum Glück gut:troest: also sicher auch bei Dir!

@Linie 22: ja, diese Odysse kenne ich auch, als ich mit der offenen Narbe zur Nachuntersuchung beim Chirurgen war, fand er das auch nicht schlimm und wollte mich 2 Wochen zur Kur schicken, das würde dann schon von selber heilen. Meine Schmerzen spielte er runter: da unten hat man nicht so viele Nerven, dass kann nicht so schlimm sein!
Das wars, als es immer schlimmer wurde, konnte ich ihn telefonisch nicht mehr erreichen, eine Ausrede nach der Anderen..:mad:
Dann ging die Suche los nach Ärzten, die mein Problem ernst nehmen und vor allem etwas gegen diese grausamen Schmerzen taten... Nach über 10 Jahren komplikationsreichem Verlauf von MC war ich ja einiges an Schmerzen gewöhnt, aber das war jenseits von gut und böse und reagierte auf kein Morphium und Fentanyl.
Naja, war ziemlich lange ziemlich am Ende deswegen...
Aber jetzt ist mein Kampfgeist wieder erwacht, es muss doch eine Lösung geben!!!!!!!:angry::angry::angry:

@chaosbarthi: ich habe in all den Jahren Spital so ziemlich alle Antibiotika durch, wurde auch jedesmal schön untersucht im Labor zuerst, um zu sehen, welches geeignet wäre... hm, das sagt sich so leicht, ich suche schon Jahre nach diesem Arzt, der Erfahrungen mit solchen Wundhöhlen hat...
Bin jetzt seit Kurzem bei mir an der Schule für Heilpraktik bei einem meiner Lehrer (Arzt) in Behandlung, er meint, er bringe die Entzündung einigermassen in den Griff bis im Sommer/Herbst, so dass man dann nochmals an eine OP denken könne...
Vielleicht muss ich einfach NOCH mehr Geduld haben, plötzlich findet sich eine Lösung...Ich geb die Hoffnung nicht auf!!

Vielen herzlichen Dank für Eure Unterstützung, das baut mich auf:ballon::ballon::ballon:

Herzliche Grüsse!
jamchen

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jamchen

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