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Narbenpflege und Verwachsungen – Seite 2

Viele Wege führen zu einem Stoma. Hier ist Platz für eure Fragen zu Erkrankungen, Behinderungen und Therapien, die ein Stoma notwendig werden lassen.
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15 Beiträge • Seite 2 von 21, 2

Narbenpflege und Verwachsungen

Beitrag von Udde » 20.09.2007, 23:09

Hallo Angie,
das hört sich ja gut an.
Bin ja schon froh, wenn ich weniger Schmertzmittel brauche, um aufrecht gehen zu können.
Hat bei Dir bei den Subileuszuständen Dein Stoma nicht mehr gearbeitet oder hattest Du bloß Schmerzen?
Meine Ärztin hat nämlich heute sehr genau meine Darmgeräusche abgehört, nachdem ich ihr erzählt habe, dass ich gestern akute Ischiasschmerzen bekam, die aber nicht mit Schmerzmitteln weggingen,sondern nachdem ich im Bauchraum etwas wie ein Krampf verspürt habe. Danach war ich schlagartig beschwerdefrei.
Meine Ärztin meinte, dass sind Symptome von inneren Verwachsungen. Das Stoma hat aber die ganze Zeit gearbeitet.
Habe nun Angst vor einem (erneuten) Subileus. Ich gerate sonst nicht so leicht in Panik, aber die letzten Monate haben mir sehr viel Gelassenheit genommen.
Wäre nett, wenn Du mir meine Frage beantworten könntest.
Vielen Dank!!!

Liebe Grüße von Ute

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Udde

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Narbenpflege und Verwachsungen

Beitrag von Jutta B » 21.09.2007, 05:39

Hallo,

ich lasse mein empfindliches Gebäuchel nun schon fast 10 Jahre osteopathisch behandeln, was mir sehr gut bekommt. Zudem erhält die Osteopathie bei mir wenigstens einen Minimalgrad an Mobilität, ohne wäre ich im Rollstuhl.

Was ganz besonders wichtig ist, einen GUTEN Osteopathen zu finden.
In den letzten 3-4 Jahren schoßen diese Zusatzbehandlungsangebote wie die Pilze aus dem Boden, da durch die Gesundheitsreform die Physiotherapeuten empfindlichst an ihrem Einkommen gekürzt wurden. So machten viel schnell mal ne Schnelldurchlauf-Zusatzausbildung hier, eine da, aber nicht wirklich fundiert.

Die Ausbildung sollte sich nicht nur auf ein paar Wochen beschränkt haben, sondern sie erfordert viele Wochen nacheinander mit kontinuierlicher Weiterbildung. Hat ein Physiotherapeut gerade mal 6-8 Wochen investiert, reicht das nicht aus! Die Behandlung kann dadurch mehr schaden als nützen.

Also bitte nachfragen wie lange ausgebildet, wie oft zur Weiterbildung, Zertifizierung :brief: zeigen lassen. Wird dies verweigert, oder mit Larifarigewäsch abgetan :angry: ... Finger weg!

LG
Jutta B

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Jutta B

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Narbenpflege und Verwachsungen

Beitrag von Monsti » 21.09.2007, 10:25

Hallo Ute,

Subileuszustände merkte ich zu allerst daran, dass das Stoma aufhörte zu liefern. So nach 2-3 Stunden Null-Lieferung begannen dann üble Darmkrämpfe, verbunden mit sehr lauten, quietschenden Geräuschen (bei mir immer links oben). Löste sich dann trotz Massage und Wärmflasche immer noch nichts, wurde mir zunehmend schlecht. Das ging bis zum Koterbrechen.

Erste Gegenmaßnahme: NICHTS mehr essen, aber viel trinken. Wärmflasche, Bauchmassage, heißes Bad ... hilft das nicht ---> Krankenhaus!

Was die Osteopathie betrifft, so sind wir in Österreich in der glücklichen Lage, dass kein Physiotherapeut eine osteopathische Therapie anbieten darf, der nicht eine fundierte Ausbildung absolviert hat. Soweit ich weiß, dauert die Ausbildung drei Jahre.

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

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Narbenpflege und Verwachsungen

Beitrag von Sabine049 » 21.09.2007, 19:50

Hallo all,

auch ich unterziehe mich seit etwa zwei Jahren einmal wöchentlich einer osteopathischen Behandlung, mit dem Ergebnis, dass die Motilität/Verdauung allgemein besser funktioniert, inwieweit tatsächlich Verwachsungen = Adhäsionen und Briden = fibrinöses Exsudat = eiweißreicher Flüssigkeitsabsonderungen verursachte Verklebungen von Baucheingeweiden und -fell behoben werden, vermag ich nicht beurteilen zu können. M.W. können die Symptome gelindert und die Neubildung von Verwachsungen minimiert, aber keinesfalls gänzlich aufgehoben werden.

Zusätzlich sprechen viele Verwachsungsgeplagte - mich eingeschlossen - sehr gut auf Akupunktur und einer Neuraltherapie an. Aufgrunddessen begebe ich mich sowohl 1xmal wöchentlich zu einer Osteopathin als auch in die Hände eines guten Akupunkteurs (Schulmediziner mit Zusatzqualifikation zum Schmerztherapeut und zu alternativmed. Therapien).

Liebe Ute, ich empfehle dir, wie Jutta bereits schon getan, dich genauestens nach einem guten kompetenten Osteopathen umzusehen. Ein Osteopath ist i.A. ein Physiotherapeut, der sich zusätzlich in einer fünfjährigen Ausbildungszeit zum Osteopathen qualifiziert und ein fundiertes Wissen anlegt, Fazit: die Ausbildungsdauer entspricht die eines Med.studiums.

Ich kann in jeder Hinsicht Jutta´s Ausführungen beipflichten und uneingeschränkt unterschreiben.

Apropos Subileus - liebe Ute, von einem Subileus wird im med. Sinne erst gesprochen, wenn u.a. in der Abdomenübersicht oder sonographisch, also im Ultraschall Auffälligkeiten im Sinne eines Klaviertastaturphänomens, stehende Darmschlingen, freie Luft im Abdomen = Bauch etc. erkennbar sind.

Grundsätzlich sollten wir uns bei plötzlichen Stuhl- und Windverhalt, heftigen Koliken und Erbrechen umgehend in stationäre Obhut begeben. Erbricht der Pat. bereits Stuhl, das sog. Koterbrechen ("Misere"), hat dieser unverzüglich das nächste Haus aufzusuchen, weil sich dann bereits ein Akutileus anbahnt.

nachdem ich ihr erzählt habe, dass ich gestern akute Ischiasschmerzen bekam, die aber nicht mit Schmerzmitteln weggingen,sondern nachdem ich im Bauchraum etwas wie ein Krampf verspürt habe
Zitat Udde

In den Fällen sprechen die Ärzte i.d.R. von entweder einer Blockade oder einer Stuhlentleerungsstörung, Koprostase o. massiven Verstopfung.

Wir können mittlerweile - siehe Angie - unsere Symptome selbst sehr gut zuordnen und dementsprechend agieren. Nichtsdestotrotz für den Fall das keine Wärme, kein Anspülen usw. anschlagen, werde selbst ich, zähneknirschend das nächstgelegene Haus avisieren, lieber einmal zu viel nach dem Motto: (ohne) Gefahr im Verzug, als an einem Ileus zu verenden.

Abschliessend bei wiederholten Erbrechen und einer kontinuierlichen Zunahme der Beschwerdesymptomatik insbesondere der Koliken bitte ungeniert postwendend den Rettungswagen anfordern. Im Juli`05 hatte ich mich vehement mit Händen und Füssen gegen eine stat. Einweisung gesträubt, aber die Schmerzen waren zuguterletzt dermassen vernichtend und heftig, so dass ich mich nicht einmal mehr verbal "wehren" konnte und meinen Mann gewähren ließ ;), in dem er auf Anraten meiner H.-Ä. den Rettungswagen :angry: verständigte.

Ich verharrte in der Seitenlage, so dass ich nur noch liegend transportfähig war, obwohl mich der Doc mit Buscopan und Consorten bis zum Anschlag abgeschossen hatte.

G´ttseidank war es "nur" eine passagere Stuhlentleerungsstörung mit massiven Erbrechen.

Umgekehrt entsinne ich mich, dass ich bei meinem ersten Ileus auf allen Vieren in die Liegendaufnahme gekrochen war und zunächst sowohl vom Pflegepersonal als auch von der Ärzteschaft belächelt worden war.

Nach Erhebung des Blutstatus, Abdomen-Leeraufnahme blablabla war erst der Ernst der Lage erkannt worden, und ich landete umgehend auf dem Tisch. Wenige Std. später ... wäre ich an den Folgen u.a. eines Ileus verstorben, mein Leben hing am seidenen Faden.

Sorry, ich wollte nicht abschweifen, sondern explizit zum Ausdruck bringen: Bitte, bei diffusen, unerklärlichen und heftigen Beschwerden generell einen Doc kontaktieren, notfalls ... eine Zweitmeinung einholen. Niemals selbst an der Symptomatik herumdoktern.

Das war das Wort zum Freitag :D

Ups ... hins. Osteopathie-Verordnung: Osteopathie kann hier in D. nicht zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen abgerechnet werden, weil sie leider bisher noch nicht anerkannt ist :(. Entweder selbstzahlend :shock:, die Kosten für eine Sitzung liegen nach meinen Erkenntnissen bei etwa 50 Euro, oder Ute und Sonja, ihr laßt euch sowohl eine Verordnung über Manuelle ... als auch eine bspw. Physiotherapie nach Bobath ausstellen. Beide Verordnungen decken die Kosten der Osteopathischen Behandlung.

Liebe Grüße Sabine

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Sabine049

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Narbenpflege und Verwachsungen

Beitrag von Udde » 21.09.2007, 21:48

Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für dir Tipps.
Ich werde am Montag gleich noch mal bei der Osteopathin anrufen und ihr auf den Zahn fühlen.
Auch finde ich es ganz lieb, dass Ihr mir so genau die Symptome eines Subileus beschrieben habt.
So weiß ich, ab wann ich mir ernsthafte Gedanken machen muss.
Ich dachte, dass ich psychisch wieder relativ stabil bin, habe aber gemerkt, dass dies nicht so ist; hatte richtig Panik, als die Schmerzen da waren.
Na ja, ist vielleicht auch nach Notoperartion wegen geplatztem Darm normal. Da muss ich noch an mir arbeiten.
Also, nochmals vielen Dank!!!
Ich wünsche Euch allen ein schönes Wochenende.

Liebe Grüße von Ute.

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Udde

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