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Druckgefühl Enddarm/Pouch – Seite 1

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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7 Beiträge • Seite 1 von 1

Druckgefühl Enddarm/Pouch

Beitrag von Sandra1977 » 26.04.2017, 09:38

Hallo meine Lieben,
So..mit den Aphten hab ich mich momentan abgefunden, scheint ja echt nix richtig zu helfen :(

Aber jetzt hab ich ein weiteres Problem: Ich habe ja die ganze Zeit blutige Schleimabgänge aus dem Pouch. Da ich im Juni ja einen Termin in Heidelberg habe, will ich nicht vorher in die Ambulanz dorthin fahren ( Ärtze ansich machen mir Angst...und die in der Ambulanz sind echt furchtbar :oops: . . Daher dachte ich ich könnte das Problem bis dahin aufschieben. Aber seit 2 Tagen hab ich ein wirklich komisches Gefühl in meinem Hintern. Kann es gar nicht richtig beschreiben....ein enormes Druckgefühl in Richtung Steissbein, merke es wenn ich im Büro auf drm Stuhl sitze oder rumlaufe. Auf der Toilette merke ich es extrem wenn ich den Pouch versuche leerlaufen zu lassen. Da hier die Stenose anscheinend wieder dicht macht hab ich hiermit mega Probleme. Vielleicht kommt es vom enormen Drücken, damit die Flüssigkeit über die Stenose rutscht...ich weiß es nicht. Hatte von Euch jemand so einen Druck auf den Gesäß schon einmal? Ich jedenfalls nicht. Man ich will doch nur meine Ruhe :cry: jeden Tag was anderes.

LG Sandra

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Sandra1977

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Druckgefühl Enddarm/Pouch

Beitrag von doro » 26.04.2017, 12:46

Hallo Sandra,

bei mir ohne Pouch, geht dann und wann,recht unregelmäßig also,aus dem After Schleim ab.Meist klar kann aber auch mit etwas dunklem vermischt sein.Bei mir ist das völlog geruchslos.
Man hat es mir so erklärt das das arbeitslose Darmende immer noch Schleim produziert,weil es glaubt,der wird noch gebraucht. :cry: April,April, :DD deshalb der Schleimknoten der oft wirklich so stark drückt,als wären es alte Zeiten,
Ich denke,bei Dir ist es ähnlich das Herr Hartmann sich auf diese Art meldet.

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doro

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Druckgefühl Enddarm/Pouch

Beitrag von Merlina » 26.04.2017, 13:24

Hallo Sandra,

eine Stenose entsteht meist nach dauerhafter Entzündung und nachfolgender Vernarbung.
Das bedeutet für Dich, dass die Stenose möglicherweise ein verhärteter Ring ist, der sich weiter zuzieht, weil Du eine dauerhafte Entzündung im stillgelegten Schenkel und Pouch hast. Die Blut- und Schleimabsonderungen sind ein klarer Hinweis auf die Entzündung.

Wenn Du durch Pressen Druck auf die Stenose ausübst, wird das nicht wirklich helfen, denn das Gewebe wird dort sehr starr sein und was dicht ist, ist dicht.
Was Du durch das Pressen vermutlich erreichst ist, dass Deine Blutgefäße dort unten unter Druck geraten, was schlimmstenfalls zu einer Sepsis führen könnte.
Weiter wird es so sein, dass das Gewebe um Deinen Darmausgang und Pouch ebenfalls sehr beansprucht sein wird und ggfs. "aufgeweicht" und durchlässiger als gesundes Gewebe.
Wenn die Absonderungen nicht rauskönnen, werden sie durch den Druck möglicherweise ins Gewebe gepresst - irgendwo muss das Zeug ja hin - es besteht die Gefahr der Abszess-/Fistelbildung!
Der Druck auf dem Steißbein ist ein Zeichen dafür.

Ich hatte einen Abszess dort und in der Folge habe ich eine Fistel. Der Schmerz nahm sehr zu über ca. 4 Tage, er war schließlich sehr extrem und fies, sehr spitz, sodass ich nur noch ins Krankenhaus konnte! Ich vermeide auch jeden unnötigen Arztbesuch.

Du hast keinen Hartmann mehr, sondern mit dem Pouch zwar ein stillgelegtes, aber noch durchblutetes und Flüssigkeit produzierendes Ersatzorgan. Durch die Stillegung enststeht automatisch eine Entzündung (Diversionscolitis). Der Pouch und der abführende Schenkel schrumpfen und verengen weiter.
Du wirst nichts anderes tun können, als das so schnell wie möglich untersuchen zu lassen. Die Flüssigkeit muss durch Dehnung oder wie auch immer abgelassen werden.
Ich glaube auch weiterhin, dass Du um die Entfernung des Pouches und abführenden Schenkels nicht herum kommst.
Wenn Du in der Nähe von Heidelberg lebst, dann ist ja evtl. Limburg (Prof. Heuschen) oder Ravensburg (Prof. Jehle) für Dich erreichbar. Beide sind absolute Spezialisten auf "unserem" Gebiet. Sie sind Pouchspezialisten und können vermutlich auch am besten Deinen Pouch ausbauen.

Alle Bedenken die Du hast, Sandra (Hund, Arbeit etc.) helfen nicht daran vorbei, dass Du gerade mit immer mehr Risiko für Dein Leben alles vermeidest, was Dir helfen könnte!
Heidelberg scheint Dich nicht richtig zu betreuen. Wäre ich an Deiner Stelle, würde ich so schnell wie möglich einen Termin mit einem der beiden o.a. Ärzte machen. Am besten sogar in dieser Woche noch dort in die Ambulanz gehen.

LG Merlina

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Merlina

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Druckgefühl Enddarm/Pouch

Beitrag von Hanna70 » 26.04.2017, 18:18

Hallo Merlina,

:guterBeitrag: :guterBeitrag: :guterBeitrag: :roseSchenken:

LG Rosi

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Hanna70

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Druckgefühl Enddarm/Pouch

Beitrag von Sandra1977 » 26.04.2017, 19:32

Hallo,
Vielen Dank für Eure Antworten :winke:

Ja , ich denke mittlererweile auch, dass die Stilllegung des Pouches keine so gute Idee war. :oops:
Und die Sache mit der Selbstdehnung der Stenose ist auch nicht von Erfolg gekrönt.
Es ist halt weil Ärzte einem immer etwas schönreden. Mir hat man die letzte Op als minimalen Aufwand verkauft mit der Aussicht auf enorme Verbesserung meiner damaligen Situation. Das Entfernen des Pouches wäre ein riesiger Eingriff mit seinen üblichen Komplikationen , wozu man mir damals nicht geraten hat. Aber das ich mich seither nur noch mit meinem Gedärms und meinem Hintern auseinandersetzen muss macht mich fertig :schlecht: .

Ich komme aus dem schönen Saarland, und soviel ich erleben musste kennt sich hier keiner richtig mit unseren Problemen aus. Sie behaupten es zwar, aber ich habe mich jedesmal wie ein Versuchskaninchen gefühlt wenn ich hier irgendwo in Behandlung war. Die Blutwerte waren das letzte mal , wie immer bombig. Entzündungswerte sind auch normal. Daher schiebt mein Doc momentan keine Panik.
LG Sandra

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Sandra1977

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Druckgefühl Enddarm/Pouch

Beitrag von doro » 26.04.2017, 20:23

@Merlina,

tolle Aufklärung.Danke dafür.Ich ahnte zwar,das ein Pouch andere Voraussetzungen benötigt,nun ist es auch klar :super:

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doro

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Druckgefühl Enddarm/Pouch

Beitrag von Merlina » 26.04.2017, 22:12

Hallo Sandra, Rosi, Doro,

danke für die :roseSchenken:

Wenn ich es richtig erinnere, Sandra, hast Du Dein doppelläufiges Stoma in ein endständiges umwandeln lassen und dabei alles, was unterhalb des Stomas Richtung Ausgang liegt, so belassen.
Dein Ziel war, die Ausscheidungen loszuwerden und das ewige Dehnen der Stenose. Das Dehnen war erforderlich, weil die Ausscheidungen raus mussten, oder ?

Was nun also mit der Umwandlung in ein endständiges gemacht wurde ist, oben zuzumachen. Oben heißt oberhalb des abführenden Schenkels=unterhalb des Stomas.
Da aber, solange ein Darmstück "lebt" = durchblutet wird und noch ansatzweise ein Hohlorgan ist, es auch Sekrete produziert, hast Du nichts erreicht. Die Sekrete wollen/müssen weiterhin raus, die Stenose ist im Weg, Du kannst nicht nicht einmal mehr von oben etwas in den abführenden Schenkel reingeben, z.B. ein Medikament oder etwas zum Spülen. Du wirst das Problem vermutlich nicht loswerden, solange Pouch und abführender Schenkel noch drin sind.

Deine Ärztin konnte Dir schon damals den Sinn der OP nicht erklären, ich glaube, sie ist nicht die richtige für Dich. Ich würde mir zumindest eine Zweitmeinung einholen!
Die Laborwerte sind häufig sehr gut, das heißt erstmal nichts.
Und wenn Du nicht weißt, was abgenommen wurde, hilft diese Aussage auch nicht weiter.

Ich habe noch einen Vorschlag, falls Dir das nicht bekannt ist: Du könntest im Forum von Prof. Raedler nachfragen.
http://www.ced-hospital.de/service/patforum/main.php
Er ist eine Gastro-Koryphäe aus Hamburg, und in seinem Forum antwortet er meist täglich, manchmal allerdings meist sehr kurz und knapp. Wenn Du dort fragst, schildere die Symptome, erwähne die Stenose und teile ihm mit, wie lange der Pouch schon existiert ohne dass er aktiviert wurde.
Vielleicht bringt Dich das weiter.

LG, Merlina

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Merlina

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