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Dünndarmspiegelung bei Ileostoma – Seite 1

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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13 Beiträge • Seite 1 von 21, 2

Dünndarmspiegelung bei Ileostoma

Beitrag von Luise » 11.11.2007, 20:23

Hallo an alle!
Ich bin gard sowas von deprimiert und verzweifelt und um nicht meine FAmilie damit zu belasten schreib ich mir jetzt hier meinen Kummer von der Seele, ich hoff das ist ok. Also, seit drei Monaten kann ich ja kaum mehr was essen, die Ärzte sind ratlos, bemühen sich auch nicht sooo doll (einer eigentlich schon, aber bislang ohne Resultat) die anderen sagen, dass sie nichts finden und ich deshalb GESUND bin. Nur hab ich permant Schmerzen in diversen Darmschlingen, mein Darm gibt laute Geräusche von sich und nach Essen ist mir eigentlich gar nicht da ich keine Ahnung hab, was ich überhaupt essen soll. Vertragen tu ich Kartoffeln und Möhren, Kürbis, aber das ess ich jetzt seit drei Monaten, so langsam hängt mir das zum Hals raus. Und besser wird mir davon auch nicht, allerdings auch nicht noch schlechter. Einer der Ärzte, dessen Meinung nach ich ja aber gesund bin, meinte, er könne höchstens noch eine Dünndarmspiegelung vorschlagen.(Wegen evtl. Entzündung. HAtte CU, kein MC, daher ein SChub eher unwahrscheinlich) Hat das jemand von euch schon gemacht kriegt??? ICh hab ein bißchen im Internet recherchiert und weiß um die verschiedenen Methoden, aber ich möchte eigentlich im Lebenkeine Kapsel schlucken, denn was, wenn die nicht mehr rauskommt und irgendwo hängenbleibt??? Dann ist die OP ja da, und ich will keine mehr! Mit dem Schlauch zu spiegeln (OHNE BEWUSSTSEIN!) wäre mir lieber, aber eigentlich will ich das auch nicht, ich hab, seit ich bei einer Spiegelung mal perforiert wurde, Horrorpanik von Spiegelungen!!! Mit Bewußtsein würde ich das nie machen, ohne ist auch so schlimm genug für mich weil ich davor schon tagelang Panik hab und halbe Nervenzusammenbrüche. Wäre also schön, wenn jemand, der das schonn hinter sich gebracht hat, mir sagen könnte auf welche Art er so eine Spiegelung bekam und wie das verlief. Aber so langsam verlier ich die Geduld, KEINE Diagnose zu haben. Es zehrt unglaublich an meiner Psyche nicht genau zu wissen, was los ist, die bescheuerten Fragen der Kollegen warum man nicht das und das essen kann etc. So allmählich schaff ich es nicht mehr, den anderen vorzuspielen, dass ich damit klarkomm. Interessiert ja (zum Beispiel in der Arbeit) auch niemanden wie es einem geht, hauptsache man ist da, tut alles was verlangt ist und ist dabei auch noch möglichst frisch und gut gelaunt. Ihr kennt das ja sicher auch alles...
Tut mir leid, dass ich das jetzt aufgebürdet hab, aber vielleicht kann mir jemand eben noch Tipps geben! Danke!
Luise

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Luise

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Dünndarmspiegelung bei Ileostoma

Beitrag von Monsti » 11.11.2007, 20:52

Hallo Luise,

dass man den Dünndarm per Schlauch spiegeln kann, ist mir vollkommen neu. Ich kenne aus eigener Erfahrung nur die Sellink-Passage, bei der man (ähnlich wie bei der Magenspiegelung) einen dünnen Schlauch schluckt, der dann bis in den Zwölffingerdarm vorgeschoben wird. Danach wird der Dünndarm mit einem Kontrastmittel befüllt und die Passage am Bildschirm verfolgt. Diese Untersuchung war ziemlich nervig, weil der Schlauch über den Mund eingeführt wurde und ständig wild rumwackelte, so dass ich 45 min. (so lange hatte die Untersuchung gedauert) lang arg am Würgen war. Es gibt diese Untersuchung aber auch über die Nase. Das stelle ich mir wesentlich angenehmer vor.

Liebe Grüße
Angie

Nachtrag: Könnte es sein, dass Dich wie mich leider auch Verwachsungen plagen? Die damit verbundenen Schmerzen, die leider sehr heftig werden können (bei mir v.a. bewegungs-, verdauungs- und wetterbedingt) sind rein mechanischer Art. Natürlich kann es auch zu Passageproblemen kommen, aber ob es diese sind, lässt sich durch oben beschriebene Untersuchung feststellen.

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Monsti

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Dünndarmspiegelung bei Ileostoma

Beitrag von chaosbarthi » 11.11.2007, 20:53

Hi Luise,
mit dem Endoskop kommt man nur in den Zwölffingerdarm (Duodenum) bis etwa zur Galle und ausgehend vom Stoma auch nur ca. 20 bis 30 cm weit. Der Dünndarm ist aber einige Meter länger...

Die Kapselendoskopie ist demgegenüber eine relativ unproblematische und genaue Methode, den Dünni zu scannen. Wenn die Kapsel hängen bliebe, wäre es ein eindeutiger Hinweis auf das Vorliegen einer - wodurch auch immer verursachten - Passagestörung, die mit großer Sicherheit so oder so zu einer OP führen würde. Wenn ich evtl. eh operiert werden müsste, wäre es mir lieber, man wüsste, weshalb man wo operieren muss. Die Alternative hieße ja, mich irgendwann im Rahmen einer Not-OP aufmachen zu müssen, ohne dass man weiß, was los ist...

Eine weitere Möglichkeit wäre evtl. vorab mittels Sonographie, CT und/oder MRT zu schauen. Wie auch immer, ich persönlich hätte wahrscheinlich viel mehr Schiss vor dem, was evtl. kommt, wenn ich es untätig aussitze, als vor diesen Untersuchungen. Ich weiß, dass man mitunter so ein Gefühl von unschönen Vorahnungen hat und dann lieber den Kopf in den Sand steckt. Das ging mir mit meiner letzten Krebs-Nachsorge so. Es hat sich dann aber als völlig unbegründet herausgestellt. Tu Dir selbst den Gefallen und kläre es vernünftig ab, damit Du endlich wieder Alles essen kannst, was lecker ist...

:troest: LG chaosbarthi

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chaosbarthi

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Dünndarmspiegelung bei Ileostoma

Beitrag von Luise » 12.11.2007, 01:25

Hallo Chaosbarthi,

ganz lieben DAnk für Deine schnelle Antwort! Also, den Dünndarm mit einem Schlauch zu spiegeln, geht nach wie vor nicht, ist ja klar, einen so langen Schlauch gibt es nicht. Meinst Du mit Deiner ersten Antwort eine Kontrastmittel-Röntgenaufnahme? Das habe ich auch malgemacht bekomen, das ist SEHR unangenehm gewesen, es ging mir währendessen und danach sehr schlecht, das ist aber schon 13 Jahre her. Ich habe den Schlauch durch die Nase bekommen, das fand ich schon schlimm, aber ich glaub durch den Mund ist es noch viel schlimmer könntee ich mir vorstellen. Aber das hat bei mir damals mindestens 2 Stunden gedauert, der Untersuchungstisch war zu kurz, es war eiskalt, insgesamt hab ich da schlechte Erinnerungen dran. Aber das kam bei meinem ersten Beitrag nicht raus, ich würde natürlich trotzde alle nötigen Untersuchungen über mich ergehen lassen, weil mich diese Unsicherheit fertig macht. Egal wie schlimm es ist, irgendwie überlebt man es ja immer :abgedreht: Also wär ich auch zu scheußlichen Untersuchungen bereit. Ich habe eigentlich keinenVerwachsungsbauch, es wäre mir zumindest neu. Ich habe 2 Stellen wo der Darm denk ich an die Bauchdecke angewachsen ist, die spüre ich normalerweise im NOrmalzustand sehr selten, bislang ahben die mich zumindest kaum beeinträchtigt. Zum Glück! Alles fing jetzt mit einer Magen-Darm-Grippe an, seitdem ist nichts mehr normal. Und können Verwachsungen auch 9 Jahre nach der letzten OP auftreten? So quasi über Nacht? Ich dachte, das ist wenndann gleich in der Zeit nach der OP. Aber vielleicht irre ich mich darin?! Ich denke zumindest, dass in der einen Schlinge die vermutlich an der Bauchdecke festgewachsen ist auch eine Entzündung vorliegt. (Der BAuch ist an der Stelle auch ganz hart und schmerzt wenn man draufdrückt. War dazwischen mal besser und obwohl ich seitdem in der Ernährung absolut nichts verändert habe ist es seit 4 Tagen wieder viel schlechter geworden, das mag verstehen wer will...) Einen Ultraschall hatte ich vor Wochen, als ich in einem noch viel schlechterm war schonmal, da war der Darm voller Luft und hatte aufgehört zu arbeiten, es war allerdings keine Blockade sichtbar. Das Stoma läuft auch noch, mehr oder weniger wieder normal inzwischen. Die Zeit bis das Essen rauskommt hat sich verzögert, die Passagezeit dauert viel länger, aber bislang kam noch alles raus! Ich kann nur hoffen, dass es so bleibt! Weiß jemand, wie groß so eine Kapsel ist die man schluckt??? Klein genug, dass die beim Stoma wieder rauskommen könnte wenn nichts im Weg ist? Müßte ja sein, oder?
Also, nochmal danke für die Antwort! :danke: :rose:
Liebe Grüße, Luise

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Luise

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Dünndarmspiegelung bei Ileostoma

Beitrag von Melli » 12.11.2007, 03:02

Ich habe von Kindheit an Horror vor Schläuchen, vor allem denen von oben. Ich verweigere also alles, was man mir oben reinstecken will *schauder*

Hast du deinem Arzt als Gegenvorschlag schon mal ein CT oder MRT vorgeschlagen. Alles sieht man dort allerdings auch nicht.

Zur CU. ich möchte dir keine Angst machen, aber manchmal stellt sich im Nachhinein heraus, dass es ein MC oder eine CU-MC Mischung ist. Kann aber auch "einfach" eine Stenose oder/und eine Verschlingung des Darms sein

Verdaust du deine Möhrchen eigentlich? Das würde bei mir nicht klappen

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Melli

Moderatorin

Dünndarmspiegelung bei Ileostoma

Beitrag von Luise » 12.11.2007, 19:22

Hallo Meli,
das mit dem CT wäre natürlcih auch eine Idee, werde ich dem Arzt vorschlagen, er weiß ja, was für einen Horror ich habe. ICh hab im April eine Magen-Spiegelung über mich ergehen lassen müssen, er war total genervt was für ein geschiss ich da drum mach, der Narkosearzt auch ;-) Aber ich hab da eben echt PAnik, aber ich muss zugeben, ich hab nichts davon mitgekriegt und gespürt, auch danach nicht!
Ähm, Möhren verdau ich glaub ich schon. Aber esse die ausschließlich gekocht, dann kau ich sie auch und ich denke schon, dass sie verdaut rauskommen. Gut, der Stuhl ist dann eben eher orangefarben, aber ich würde schon sagen ich verdau die. Ungekochte, zum Beispiel Möhrensalat mit feingeraspelten Möhre, wenn ich da mal ein, zwei Gabeln voll davon esse, kommen steinhart zusammengepresst raus, also, das gönn ich mir maximal einmal im Jahr und jetzt bestimmt nicht :abgedreht: Was bei mir aber wie Wasser rausschießt ist Spinat (zumindest der erste Teil) und Spargel. Zucchini sind auch flott, aber manchmal ist mir das recht, dann hab ich das Gefühl der Darm wird mal wieder durchgeputzt :D
Danke für den Tipp!
Liebe Grüße, Luise

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Luise

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Dünndarmspiegelung bei Ileostoma

Beitrag von Monsti » 12.11.2007, 20:13

Hallo Luise,

die Kapselendoskopie wird grundsätzlich nur dann gemacht, wenn sich die Ärzte ganz sicher sind, dass keine Passagestörungen bzw. Stenosen vorliegen. Ich selbst habe eine solche Kapsel zwar noch nie geschluckt (wegen Passagestörungen), aber eine Bettnachbarin in der Klinik hatte diese Untersuchung hinter sich. Sie sagte, die Kapsel sei nur wenig größer als eine Kapsel Antibiotikum.

Passagestörungen sind per MRT und CT NICHT eindeutig erkennbar. Allenfalls erkennt man Stenosen bzw. extreme Knicke. Bei mir (CT) waren schwere Verwachsungen teilweise recht genau zu orten, allerdings nur im linken Oberbauch (starker Knick des Dünndarms mit der verwachsenen Milz und dem Zwerchfell) und im Unterleib (Hartmannstumpf, Uterus und Blase). Im Zentrum hieß es lediglich, dass der Dünndarm großflächig mit der Bauchwand verwachsen sei.

Ich glaube, je nachdem, was man rauskriegen möchte, ist diese oder jene Untersuchungsmethode sinnvoll.

Witzig, dass Du Karotten verdauen kannst. Bei mir kommen sie stets so wie zerkaut und geschluckt zum Stoma wieder raus (inkl. Geruch). Es ist dabei vollkommen egal, ob ich sie roh oder gegart esse. Für mich sind sie 100%ig unverdaulich. Nach Spargel geht es mir grausig, selbst dann, wenn ich nur die weichen Köpfchen esse. :angry:

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

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Dünndarmspiegelung bei Ileostoma

Beitrag von crab » 12.11.2007, 20:41

es ist schon geraume zeit möglich, den dünndarm zu spiegeln. die technik und vorgehensweise ist auf der
seite folgenden links nachzulesen.




http://www.charite.de/presse/de/archive ... 04_50.html

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crab

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Dünndarmspiegelung bei Ileostoma

Beitrag von Luise » 12.11.2007, 20:56

Hallo!
DAnke für den link der Charite, den Artikel hatte ich schon über google gefunden und wußte von der Möglichkeit! Ich wollte eben wissen, ob ds schon jemand gemacht hat von euch der ein Stoma hat.
Hm, Spargel (in mehreren Büchern die ich jetzt studiert hab stand, dass die sehr Ballaststoffarm sind, was ich als das Gegenteil empfinde!) schneid ich im rohen Zustand so in 2-3mm dünne Scheiben und koch ihn dann so. Damit sind ja die langen Fasern getrennt und können zu keiner Blockade führen. Vor Spargel warnte mich die Stomatherapeutin am Eindringlichsten, aber da ich den soo gern esse, jetzt eben auf diesem Weg, besser so als gar nicht. Hmmm, freu mich schon auf die Spargelzeit, noch 6 Monate... Aber wie gesagt, das kann ich auch nur essen wenn ich hinterher nirgends mehr hin will, weil so bin ich auch die nächsten 2-3 Stunden mit Beutelentleeren beschäftigt. Ist es mir aber wert :ballon::wc:
Also, dank an euch beide für die Antworten!

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Luise

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Dünndarmspiegelung bei Ileostoma

Beitrag von Frank38 » 13.11.2007, 00:45

Huhu Luise,

Hab da auch noch was, wegen Dünndarmspiegelung das mit der Pille und Kamera. Glaub das ist eine gute sache und ist ziemlich harmlos.

http://www.endoline.de/html/kapselendoskopie.html

Bis jetzt war ich noch nicht mutig Spargel zu Essen, werde es aber mal so versuchen wie du es beschrieben hast :). Sonst gab es nur Spargel als Suppe bis jetzt mal testen in 6 Monaten :).


Gruss Frank

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Frank38

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