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Verdacht auf Austrocknung - kann Port helfen? – Seite 1

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum fĂŒr eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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Verdacht auf Austrocknung - kann Port helfen?

Beitrag von Hartmut » 26.01.2007, 01:19

Hallo an alle,
ich bin neu im Forum und habe zur Zeit ein ganz massives Problem: nachdem ich vor 2,5 Jahren ein Ileostoma bekommen habe, ging es mir zunĂ€chst blendend. Nach einem Vierteljahr hatte ich die ersten Schmerzen an der Niere - vermutlich Steine, die aber nie beim Ultraschall gesehen wurden und auch beim Harnlassen nicht entdeckt werden konnten. Mit konservativer Behandlung waren die Beschwerden nach 2 Tagen behoben. Meine Uroligin sagte mir damals, dass dies bekannte Nebenwirkungen nach einer Stoma-Op seien - ich solle halt viel trinken. Vor ein paar Tagen, fast genau 2 Jahre spĂ€ter, ereilten mich dieselben Schmerzen. Auch diesmal Verdacht auf Nierensteine und zunĂ€chst Behandlung mit Buscopan. Nach 2 Tagen waren die Schmerzen weg, ein Stein aber ebensowenig gefunden. Nur war der Kreatinin-Wert bei 2,5 und geht inzwischen wieder zurĂŒck . Mir ist inzwischen klar, dass mein Körper, insbesondere die Niere, zu wenig FlĂŒssigkeit bekommt und Verdacht auf Austrocknung besteht. Hilft denn eine Zufuhr von NaCl-Lösung (1-2l)jeden 2. Tag, um dieses Problem in den Griff zu bekommen? Wo wird so ein Port gelegt und wie lebt es sich damit? Kann man sich da evtl. auch selbst behelfen (wenn der Port liegt) oder muss es ein Arzt durchfĂŒhren? Vielleicht kann jemand seine Erfahrungen schildern, da ich den Eindruck habe, dass die Ärzte etwas ratlos sind.

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Hartmut

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Verdacht auf Austrocknung - kann Port helfen?

Beitrag von Monsti » 26.01.2007, 11:02

Hallo Hartmut,

erst einmal

HERZLICH WILLKOMMEN !


Zum Port: Ich hatte einen solchen von Ende MĂ€rz 2004 bis Anfang Oktober 2006, allerdings nicht nur einen, sondern insgesamt 5, die ersten unterhalb des rechten SchlĂŒsselbeins, den letzten auf der linken Seite.

Hauptproblem bei einem Port, der stĂ€ndig befahren wird, ist zum einen die große Infektionsgefahr. Bei Infusionen alle 2 Tagen wĂŒrde das ja bedeuten, dass Du permanent eine liegende Nadel hast, die alle 7-10 Tage ausgetauscht wird. Zum anderen ist das Thromboserisiko nicht eben klein. Mit letzterem hatte ich zum GlĂŒck nie zu tun, dafĂŒr mit ersterem zur GenĂŒge.

Mein vorletzter Port musste Anfang Juli vergangenen Jahres nach einer Infektion entfernt werden. Die Wunde wurde offen gelassen und musste von innen heraus heilen. 4,5 Wochen spÀter war die Wunde dicht, so dass mir wenig spÀter ein neuer Port auf der linken Seite implantiert wurde. Nicht einmal 6,5 Wochen spÀter musste auch dieser wegen eitriger Infektion wieder raus. Wieder das gleiche Spiel: offengelassene Wunde ... nur dass diese nicht mehr von selbst zuheilte, so dass vor 3 Wochen eine Wundrevision erfolgen musste. Seitdem habe ich endlich Ruhe.

Außerdem, so sagte mir mein Chirurg, gehe mit der stĂ€ndigen parenteralen Zufuhr ĂŒber kurz oder lang die Leber kaputt. Nun versuche ich es ohne Port und ohne Infusionen und komme einigermaßen klar. Alle vier Wochen wird mein Elektrolythaushalt kontrolliert, und bisher schaut's gut aus.

Vorteil des Ports war fĂŒr mich die gute DurchspĂŒlung der Nieren, d.h. ich hatte eine normale Harnmenge von 1000-1200 ml tĂ€glich. Jetzt komme ich mit MĂŒhe auf 600-700 ml hochkonzentrierter BrĂŒhe, wobei meine Nierenwerte nach wie vor grandios gut sind.

Der weitere Vorteil ist die Möglichkeit der Selbstversorgung. Ich musste lediglich zum Nadelwechsel zum Doc, alles andere erledigte ich selbst (TPE in den ersten 10 Monaten, spĂ€ter nur noch FlĂŒssigkeits- und Vitaminzufuhr).

Du siehst, so ein Port hat Vor- und Nachteile. Wenn Du mehr wissen willst, melde Dich!

Liebe GrĂŒĂŸe von
Angie

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Monsti

Mitglied

Verdacht auf Austrocknung - kann Port helfen?

Beitrag von Hartmut » 26.01.2007, 23:02

Hallo monsti,
vielen Dank fĂŒr deine schnelle Antwort und deine Erfahrungen. Klingt einerseits nicht gerade nachahmenswert, andererseits hats deiner Niere und der Harnmenge gut geholfen. Ich hatte mich heute morgen schon wieder im KH eingefunden, nachdem meine Urologin mich um kurz nach 7 angerufen und mir den neuesten Kreatinin-Wert (2,1) mitgeteilt hatte. Sie wollte unbedingt, dass ich eine Blasenspiegelung machen lasse. Der Chefarzt schickte mich jedoch wieder nach Hause, nachdem er meine Nieren geschallt hat und nichts Bedrohliches entdecken konnte. Jetzt habe ich nĂ€chsten Dienstag den Termin fĂŒr die Untersuchung, direkt am Montag davor habe ich per Zufall noch einen Termin bei einem Nephrologen bekommen. Vielleicht kann der mir eine Lösung anbieten. Außerdem habe ich vor, mal die Menge meines ausgepinkelten Urins zu messen - ich glaube, mehr als 500-600 ml bekomme ich nicht zusammen. Außerdem werde ich mal versuchen, ob Bier zu einer besseren BewĂ€sserung der Nieren fĂŒhrt(diese Erfahrungen haben wohl schon einige hier im Forum gemacht). Im Moment bin ich schmerzfrei, fĂŒhle mich aber einfach ein wenig schlapp. Ich halte euch im Forum auf alle FĂ€lle auf dem laufenden.

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Hartmut

Mitglied

Verdacht auf Austrocknung - kann Port helfen?

Beitrag von Monsti » 27.01.2007, 12:13

Hallo Hartmut,

ursprĂŒnglich bekam ich meinen Port wegen der Notwendigkeit parenteraler ErnĂ€hrung, die sich ĂŒber einen peripheren Venenzugang schwierig gestaltet. Reine FlĂŒssigkeit lĂ€sst sich auch ĂŒber einen peripheren Venenzugang oder (bei ausreichendem Unterhautfettgewebe) auch subcutan zufĂŒhren. Letzteres könntest Du auch selbst erledigen.

ZunĂ€chst solltest Du aber versuchen, Deine Nieren auf "normale" Weise zu stimulieren. Seit knapp zwei Wochen mache ich mir tĂ€glich 1 l Nierentee, den ich schluckweise ĂŒber den Tag trinke. Und siehe da: Ein wenig hilft's. Bier bekommt mir nur abgestanden, sprich ohne KohlensĂ€ure, und das schmeckt dann einfach nur bĂ€h.

Ich bin gespannt, was Dir der Nephrologe rÀt. Vielleicht profitiert unsereins auch davon.

Liebe GrĂŒĂŸe von
Angie

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Monsti

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