von
Bechti
» 06.02.2013, 13:42
1. War die Anlage des Stomas eine Erleichterung oder ein negativer Einschnitt in deinem Leben?
Für mich war es ein negativer Einschnitt. Bei einer OP wurde der Darm beschädigt, was eine Not-OP zur Folge hatte, bei der dann das Stoma gelegt wurde.
2. Habt ihr schonmal negative Reaktionen von eurem Umfeld wahr genommen? Vielleicht sogar Ausgrenzungen oder Diskriminierung?
Nein.
Nur bei einer Bekannten hab ich gemerkt dass sie mit meiner Erkrankung und dem Stoma nicht so recht klar kam. Im Gespräch kam dann raus, dass sie Angst hatte was falsches zu sagen, was mich evtl. verletzen könnte. Die Sorge konnte ich ihr nehmen und damit ist unser Verhältnis wieder wie vor meiner Erkrankung.
3. Vermisst ihr bestimmte Aktivitäten oder Ähnliches in eurem Alltag, welche ihr vor der Anlage des Stomas ausführen konntet?
Meine Aktivitäten haben sich kaum geändert, doch ich bin nicht mehr so belastbar wie vorher. Der Grund dafür ist aber weniger das Stoma als die dauernden Schmerzen durch meinen Verwachsungsbauch.
Was mich etwas nervt, ist dass ich immer eine (zumindest kleine) Tasche mit Stomaversorgung mitschleppen muss, damit ich notfalls unterwegs den Beutel wechseln kann.
4. Hat sich euer Freundes- bzw. Bekanntenkreis verändert?
Es sind ein paar neue Bekannte hinzugekommen, aber das hat mit dem Stoma nichts zu tun.
5. Gibt es aus eurer Sicht einen Unterschied der Reaktionen von Kindern oder Erwachsenen auf das Stoma?
Da kann ich nichts dazu sagen.
von
wuschel
» 06.02.2013, 14:33
Hallo,Ihr drei Schwestern,
großes Kompliment, dass Ihr Euch mit dem Thema beschäftigt und so vielleicht etwas dazu beitragen könnt, dass zukünftigen Stomaträgern ein wenig die Angst genommen werden kann.
Also meine Antworten:
1. War die Anlage des Stomas eine Erleichterung oder ein negativer Einschnitt in deinem Leben?
Nach zwei Jahren schrecklicher Schmerzen war es eine Erleichterung; zumal ich mein Stoma in der Wendezeit bekam und selbst Stomatherapeuten ausgebildet hatte und die damals für uns neuen, exczellenten Stomaversorgungsmate-rialien vorstellen konnte.
2. Habt ihr schonmal negative Reaktionen von eurem Umfeld wahr genommen? Vielleicht sogar Ausgrenzungen oder Diskriminierung?
Ja, einmal. In einem Sportpark in Berlin wurde mir trotz Vorlage einer ärztlichen Bescheinigung, dass ich Schwimmen darf und hygienisch keine Bedenken bestehen, der Zugang zum Schwimmbecken versagt.
3. Vermisst ihr bestimmte Aktivitäten oder Ähnliches in eurem Alltag, welche ihr vor der Anlage des Stomas ausführen konntet?
Nein, keine.
4. Hat sich euer Freundes- bzw. Bekanntenkreis verändert?
Verändert nicht, aber ich "pflege" unsere Freundschaften bewußter und habe mir sehr wertvolle, aber irgendwie eingeschlafene Freundschaften wiederbelebt.
5. Gibt es aus eurer Sicht einen Unterschied der Reaktionen von Kindern oder Erwachsenen auf das Stoma?
Sowohl meine eigenen Kinder, die damals zwischen 6 und 12 Jahre alt waren, als auch meine Enkel reagieren sehr viel unbefangener als die Erwachsenen. Ich würde sogar sagen, meine Kinder haben die ganze Situation damals total entspannt, weil sie sehr direkt und offen damit umgegangen sind und wahnsinnig viel gefragt haben.
von
Webkänguru
» 07.02.2013, 20:04
Hallo ihr drei
Falls ihr die Seite noch nicht kennt, schaut doch auch mal hier rein: www.Wir-leben-mit-einem-Stoma.de
Viele Grüße,
euer Christian
von
Mohnblume
» 07.02.2013, 21:26
Moin...
1. Erleichterung, weil ich jetzt fast ohne Schmerzen lebe. Manchmal psychisch für mich nicht so einfach, weil meine körperliche " Ganzheit " gestört ist.
2. Nein.
3. Ich gehe nicht mehr so unverkrampft mit Sexualität um, wenn ich jemanden kennenlerne.
4. Nein.
5. Kinder sind unbefangener.
Viele Grüße
Mohnblume
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