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Wir mischen uns ein: Ausschreibungen und das HHVG – Seite 1

Das Forum zum Erfahrungsaustausch rund um sozialrechtliche Themen, z.B. zur Schwerbehinderung, zum Bezug der Hilfsmittel, zu Zuzahlungen und vielen anderen Themen.

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Wir mischen uns ein: Ausschreibungen und das HHVG

Beitrag von Webkänguru » 27.08.2016, 16:58

Seit der Gesundheitsreform im Jahr 2007 und der Verabschiedung des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz (GKV-WSG) durch die damalige große Koalition haben Krankenkassen die Möglichkeit über Ausschreibungen die Hilfsmittel-Versorgung für einzelne Bereiche zu vergeben. Ausschreibungen orientieren sich allerdings ausschließlich am niedrigsten Preis, der Qualitäts-Aspekt findet kaum Berücksichtigung. In der Folge ist die Versorgungs-Qualität in einigen Bereichen stark zurück gegangen. Besonders die Versorung mit Inkontinenz-Hilfsmitteln stand in den vergangenen Monaten in der öffentlichen Kritik.

Wie die Stoma-Versorgung gehören auch Inkontinenz-Hilfen zu den zum Verbrauch bestimmten Hilfsmitteln. Mit der Kaufmämnnischen Krankenkassen KKH hat im April 2016 die erste Krankenkasse auch die Stoma-Versorgung für ihre Versicherten ausgeschrieben.

Aufgrund der negativen Erfahrungen in anderen Versorgungsbereichen und der Ausschreibung der KKH zur Stoma-Versorgung, sieht die Selbsthilfe Stoma-Welt e.V. eine qualitativ gute Hilfsmittel-Versorgung von Stomaträgern in Gefahr.

Im Februar 2016 hat das Bundesgesundheitsministerium ein Gesetz zur Verbesserung der Hilfsmittel-Versorgung angekündigt, der Gesetzentwurf wurde am 23. Juni 2016 vorgelegt. Zur Unterstützung der aktuellen politischen Diskussion hat der Vorstand der Selbsthilfe Stoma-Welt e.V. folgende Forderungen aufgestellt:

1. Die verpflichtende regelmäßige Aktualisierung des Hilfsmittelverzeichnis unter Berücksichtigung der fortlaufenden Weiterentwicklung und Verbesserung der verfügbaren Hilfsmittel.

2. Die Aufnahme einer mit der Abgabe der Hilfsmittel zur Stomaversorgung verbundenen Dienstleistung im Hilfsmittelverzeichnis, die den tatsächlichen Bedarf der Patienten berücksichtigt.

3. Eine aufzahlungsfreie Hilfsmittel-Versorgung, die jedem Stoma-Patienten ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht.

4. Die Wahlmöglichkeit zwischen allen am Markt verfügbaren Hilfsmitteln zur Stoma-Versorgung in der Form, dass Nischen-Produkte, die besonders schwierige Versorgungs-Situationen abdecken, nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden.

5. Eine aktive und transparente Information der Krankenkassen gegenüber ihren Versicherten über den gesetzlich zugesicherten und darüber hinaus mit den Vertragspartnern vereinbarten Leistungsanspruch.

6. Eine verpflichtende Kontrolle der Versorgungsqualität durch die Krankenkassen über Patientenbefragungen und Veröffentlichung der Befragungs-Ergebnisse.

Die ausführlichen Begründung der Forderungen findet ihr hier: Forderung zur aktuellen Situation in der Hilfsmittel-Versorgung von Stomaträgern

Einige Diskussionen zum Thema im Stoma-Forum:


Wir halten euch hier im Forum auf dem Laufenden, wie sich die gesundheitspolitische Diskussion zum Thema entwickelt.

Viele Grüße,
Christian

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Webkänguru

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