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Wie weiter nach der Klinikentlassung – Seite 1

Du hast ein Urostoma und Fragen zur Harnableitung? Diskutiert mit anderen Betroffenen eure Fragen zu einem Ileum- oder Colon-Conduit und anderen Formen der Harnableitung (Operation, Stomaversorgung beim Urostoma, mögliche Komplikationen (z.B. Harnwegsinfekte, Harnkristallbildungen), kontinente Alternativen wie der Mainz-Pouch II usw).
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9 Beiträge • Seite 1 von 1

Wie weiter nach der Klinikentlassung

Beitrag von Lubiene » 16.05.2015, 14:12

Meine Mutter (77 )hat seit 06.05 ein Urostoma nach einer Blasenresektion. OP und Klinikaufenthalt sind bisher sehr gut verlaufen.Sie will auch das Stoma schnell selbst versorgen, wird aber Zeit und Anleitung brauchen. Leider ist die Stomaversorgung in der Klinik jeden Tag undicht und muß durch das Personal gewechselt werden. Da sie Anfang nächster Woche entlassen werden soll, macht sich langsam bei uns Panik breit, weil sich bisher noch keine Stomaschwester blicken ließ. Auf meine täglichen Anfragen bei Ärzten und Schwester bekommen wir nur die Antwort ,es käme jemand vorbei.Was ist wenn meine Mutter entlassen wird, die Versorgung undicht ist und niemand kann ihr helfen ? Wie ist überhaupt der Ablauf der Versorgung ? Muß man sich selbst eine Stomaschwester besorgen und wer stellt das Rezept für die Hilfsmittel aus ? Wird man solange betreut, bis die Versorgung selbst klappt. Fragen über Fragen. Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen.

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Lubiene

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Wie weiter nach der Klinikentlassung

Beitrag von Hanna70 » 16.05.2015, 16:04

Hallo Lubiene,

bei mir war es ähnlich im KH, eine Stomaschwester sah ich nur "flüchtig" - im wahrsten Sinne des Wortes! :schlecht:

Am Entlassungstag sagte sie noch schnell durch die Tür: "Zu Ihnen kommt morgen jemand nach Hause". Zumindest das klappte! Aber von da an habe ich mich nie um die Stomaversorgung kümmern müssen. Das hat - vom Rezept vom Hausarzt bis hin zum Liefertermin - immer alles die Stomaschwester erledigt. :gut:

Zu Deiner Sicherheit kannst Du ja auch mal bei der KK anrufen. Dort nennt man Dir auch die unter Vertrag stehenden Stomaversorger, falls Du mit dem vom KH bestellten nicht zufrieden bist.

Noch ein Tipp: Viele sind sehr zufrieden mit einem der großen überregionalen Versorger. Die sind meist in der Versorgung flexibler und haben auch meist gut ausgebildete Stomaschwestern vor Ort.

Beim ersten Besuch sollte die Stomaschwester Deine Mutter so gut einweisen, dass sie die Versorgung, wenn sie körperlich dazu in der Lage ist, allein hinbekommt. Lasst Euch die Telefonnummer geben, damit Ihr sie im Notfall anrufen könnt. Je nachdem, wie Deine Mutter klarkommt, wird sie anfangs sicher etwas öfter kommen. Auf jeden Fall muss sie Deine Mutter so lange betreuen, bis sie eine Versorgung hat, die überwiegend dicht ist. Unfälle passieren immer mal. ;)

LG Rosi

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Hanna70

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Wie weiter nach der Klinikentlassung

Beitrag von Renni » 16.05.2015, 20:15

Hallo Lubiene,
es geht auch anders. Vor der Operation hat die Stomaberaterin mit dem operierenden Arzt die mögliche Anlagestelle auf den Bauch gemalt. Dabei wurden mögliche Bewegungen beobachtet und meine Auswahl der Kleidung einbezogen. Gleich nach der OP kam die Stomaberaterin und hat eine Beurteilung über das Stoma abgegeben und mir vorübergehend Hilfsmittel mitgegeben. In der Anschlussheilbehandlung wurde ich durch die Stomaberaterin, der Reha-Klinik, angeleitet die Stomaversorgung selbstständig zu kleben. Zu Hause habe ich die Versorgerfirma, die mich im KH mit Hilfsmittel versorgt hat, wieder angerufen um die benötigten Hilfsmittel zu bestellen.
Da die Stomaberater in den Kosten der Stomahilfsmittel eingerechnet werden, sind die möglichen Hilfen begrenzt. :hmm:
Wenn der Patient weiterhin Hilfe braucht, besteht die Möglichkeit vom Arzt eine Verordnung für "Behandlungspflege" zu bekommen. Ein ambulanter Pflegedienst kann nach Anleitung der Stomaberatung die Versorgung durchführen. :super:
Liebe Grüße Renni

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Renni

Ansprechpartnerin des Stoma-Treff Hamburg-Nord und Hamburg-West

Wie weiter nach der Klinikentlassung

Beitrag von doro » 16.05.2015, 20:40

Hallo Luniene,
da ich mein Stoma in einer Not Op bekam, war bei mir nichts mit großartiger Vorbereitung.Der Narkosearzt war froh, das er die Aufklärung noch einigermaßen hin bekam.

Euch ist nun aber nicht geholfen, wenn ich von meinen Erfahrungen berichte,denn ich habe seit 11 Jahren zum Glück eine perfekte Stomaschwester.

Du siehst, es kann so oder so gehen.Damit Ihr aber auf alles vorbereitet seid, würde ich Hannas Rat beherzigen und bei der Krankenkasse zwecks Stomaversorger Kontakt aufnehmen.Rufe bei Puplicare,GDL oder andere Homcare Unternehmen an und frage, ob man Euch von dort mit einer in Eurer Region tätigen Stoma Schwester helfen kann.Nur, wenn dieses der Fall ist, bittet um einen Hausbesuch.Damit sollte dann alles seinen gewohnten Gang gehen, das man Euch mit Versorgung betreut, bis alles sitzt.Klappt es nicht, zur Not den Versorger wechseln.Hier ist guter Service gefragt und wird von Euch als Kunden auch erwartet.

Viel Glück, bei weiteren Fragen, immer heraus damit, wir helfen gern. :winke:

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doro

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Wie weiter nach der Klinikentlassung

Beitrag von doro » 16.05.2015, 21:58

Statt GDL nimm eher die GHD ( Gesundheits GmbH Deutschland) :DD :winke:

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doro

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Wie weiter nach der Klinikentlassung

Beitrag von GilmoreGirl » 17.05.2015, 09:37

Hallo Lubiene

Ich hatte auch schon vor der Anlage meines Urostomas regelmässig Kontakt zu einer Stomaberaterin. Nach der Operation war ich zwei Wochen im Krankenhaus, dann zwei Wochen daheim und anschliessend nochmal drei Tage im Krankenhaus. In diesen drei Tagen hat sich die Stomaberaterin intensiv um mich gekümmert und mehrmals täglich das Katheterisieren und die Versorgung meines Stomas mit mir geübt. Ausserdem hat sie für mich Kontakt zu Publicare aufgenommen und alles in die Wege geleitet, damit ich dort jederzeit und unkompliziert Material bestellen kann.

Ich finde es eine Frechheit, dass die deine Mutter einfach so ahnungslos nach Hause schicken wollen. Sich mit einem Stoma anzufreunden ist schon schwer genug, da hat man jede Unterstützung verdient und gerade in der ersten Zeit ist es so wichtig, dass man sich gut aufgehoben und ernst genommen fühlt.

Ich wünsche euch, dass ihr bald von professioneller Seite Unterstützung und Antworten auf eure Fragen bekommen.

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GilmoreGirl

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Wie weiter nach der Klinikentlassung

Beitrag von Lubiene » 18.05.2015, 11:30

Vielen Dank für die guten Hinweise. Heute kommt zu meiner Mutter eine - Beratung- auf Station und wir werden sehen wie es weiter geht.

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Lubiene

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Wie weiter nach der Klinikentlassung

Beitrag von Lubiene » 26.05.2015, 17:56

Ein Hallo noch einmal an alle und nochmals Danke für die Tipps.
Meine Mutter ist nun seit einer Woche zu Hause und bei uns ist es so abgelaufen, wie Rosi geschrieben hat. Am Vortag der Entlassung stand plötzlich eine Schwester am Bett, hat die Versorgung gewechselt, zwei Beutel dagelassen und einen Vertrag abgeschlossen. Ich habe mir dann den Vertrag geschnappt und solange telefoniert , bis ich wußte wer am Entlassungstag die Betreuung übernimmt. Von da an läuft es gut. Meine Mutter hat eine geduldige Stomaschwester und ist nun bei einer einteiligen Versorgung von Hollister gelandet.Sie braucht noch ein bisschen Anleitung,ist aber optimistisch, Ende der Woche allein mit der Versorgung klar zu kommen.Pannen mit der Versorgung sind auch bisher nicht aufgetreten. Also es wird!
LG Lubiene

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Lubiene

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Beitrag von Hanna70 » 26.05.2015, 18:23

Hallo Lubiene,

das klingt doch schon mal sehr gut. Sehr wichtig und gut finde ich, dass Deine Mutter das Stoma so schnell wie möglich selbst versorgen will! :gut:

Auch noch wichtig! Pannen passieren auch, wenn man das Stoma schon jahrelang hat. :troesten: :DD Nicht entmutigen lassen!

LG Rosi

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Hanna70

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