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Rückverlegung am 16.6.20 - Dickdarm komplett weg - Bericht – Seite 5

Oft ist das Stoma nur vorübergehend notwendig. Aber die Situationen nach der Rückverlegung sind so unterschiedlich wie die Ursachen, die zum Stoma geführt haben. Tauscht hier eure Fragen und Erfahrungen zur Stoma-Rückverlegung aus.
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110 Beiträge • Seite 5 von 111, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 ... 11

Rückverlegung am 16.6.20 - Dickdarm komplett weg - Bericht

Beitrag von inki » 16.08.2020, 19:53

Hallo Stefan,

mit der massiven Empfehlung muss ich die Opiumtinktur unbedingt zeitnah ausprobieren.
Werde mich gleich morgen darum bemühen hier berichten :)

Schönen Gruß,
Ingo

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inki

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Rückverlegung am 16.6.20 - Dickdarm komplett weg - Bericht

Beitrag von inki » 04.09.2020, 04:40

Zwischenmeldung - Eine beschissene Nacht:
Nichts ist perfekt. Heute Nacht ging eine ordentliche Ladung daneben. Einlage im Müll, Unterhose, Schlafanzughose, Bettwäsche & Co sind auf ihrer extra Runde in der Waschmaschine…

Das kommt wirklich sehr selten vor, aber nervt total. Hab eben an die Kontrolle mit dem Stoma denken müssen. Naja, ich hatte ja immer ein doppelläufiges und da hat sich die Platte ab und an auch nachts gelöst….

Ich muss mit dem J-Pouch in jeder Nacht mindestens einmal aufstehen, weil etwas Brühe aus mir rausgelaufen ist und die Haut so reizt, dass ich davon wach werde. Ich muss immer mit Einlagen schlafen. Auf die Einlage lege ich dann noch eine doppelte Schicht Klopapier und in aller Regel reicht das auch aus, um alles was rauskommt aufzunehmen. Dann muss ich für den nächsten Teil der Nacht nicht die Einlage wechseln. Wenn ich Pech habe, muss ich noch ein zweites Mal raus.

Wenn ich viel Pech habe, dann ist es so wie heute Nacht aber wiederholt. Wobei - das ist dann doch noch nicht vorgekommen :D

Ach ja: Ich bin der Empfehlung gefolgt, am Abend 15 Tropfen Opiumtinktur zu nehmen. Leider wirkt das Zeugs bei mir nicht. Selbst mit 25 Tropfen gab es nicht die geringste Änderung in Bezug auf diesen nächtlichen Stuhlverlust.

Tagsüber ist es inzwischen so, dass vielleicht rund einmal je Woche mal einige Tropfen in die Unterhose gehen; nichts was mich dazu verleiten würde etwa regelmäßig eine Einlage rein zu legen - aber vielleicht dann doch nur 99% Dichtigkeit…

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Beitrag von Stefan71 » 04.09.2020, 16:38

inki hat geschrieben:Zwischenmeldung - Eine beschissene Nacht:
Ach ja: Ich bin der Empfehlung gefolgt, am Abend 15 Tropfen Opiumtinktur zu nehmen. Leider wirkt das Zeugs bei mir nicht. Selbst mit 25 Tropfen gab es nicht die geringste Änderung in Bezug auf diesen nächtlichen Stuhlverlust.


Herje, dass ist wirklich keine gute Nachricht zumal bei 25 Tropfen (bei einigen die ich kenne und die die Tinktur auch nutzen) schon fast ein Verschluss über etliche Stunden eintritt. Bedeutet Du hast aber auch kein unbändiges Dranggefühl das dich sofort aus dem Schlaf reißt. Die Suppe lüppt ohne Vorlaufzeit einfach raus. Das kann sich mit der Zeit (mittelfristig) noch einstellen, zumindest wünsche ich Dir das sehr.

Gruß
Stefan

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Stefan71

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Rückverlegung am 16.6.20 - Dickdarm komplett weg - Bericht

Beitrag von inki » 04.09.2020, 17:05

Hallo Stefan,

danke für Deinen Kommentar. In der Tat wache ich in der Regel nicht wegen eines Dranggefühls auf, sondern weil das halbe Schnapsglas, was nach draußen abgelassen wurde anfängt auf der Haut zu brennen... (trotz Cavilon-Schutzfilm).
Ich hoffe jetzt auch auf die langfristige Adaption des Pouches.

Auf jeden Fall kann ich mich damit arrangieren. Vorkommnisse wie letzte Nacht mit größeren Mengen Stuhl kommen ja so gut wie nie vor. Da habe ich sicher eine ungünstige Mischung von Speisen und Getränken zu mir genommen...

Gruß,
Ingo

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inki

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Beitrag von inki » 16.09.2020, 09:27

Monat 3:
Zu meinem letzten Statusbericht 2 Monate nach der OP hat sich nichts verändert. Meine Osteopathin bearbeitet die Stoma-Narbe und ich bilde mir ein, dass sie sich etwas aus dem Speck erhebt :-), die nächtlichen Ausflüge aufs Klo sind gesetzt.

Ich fühle mich wieder absolut gesund und habe auch sportlich die Leistungsfähigkeit von vor der ersten OP wieder erreicht.

Für ein gutes Auskommen mit der Säure im Stuhl komme ich mit 2x2g Colestyramin am Tag zurecht (6 und 18 Uhr).

Nächstes Update in 4 Wochen

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Beitrag von Tilda » 27.09.2020, 10:12

Vielen Dank für deinen sachlichen Bericht! Er hat mir einige Ängste genommen. Bei mir wird Ende Oktober ein Pouch als Ersatz für meinen Dickdarm gesetzt.

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Beitrag von inki » 27.09.2020, 14:29

Tilda hat geschrieben:Vielen Dank für deinen sachlichen Bericht! Er hat mir einige Ängste genommen. Bei mir wird Ende Oktober ein Pouch als Ersatz für meinen Dickdarm gesetzt.


Hallo Tilda,

freut mich, dass mein Bericht seinen Zweck erfüllt :D . Ich habe aber wohl auch zumindest kein Pech mit dem Verlauf gehabt. Garantien gibt es nicht, aber immerhin Optionen.

Im Vorfeld der Pouch-OP solltest Du deshalb meines Erachtens großen Wert auf die Auswahl eines erfahrenen Chirurgen setzen, dem Du auch absolut vertraust. Der Profi sollte auch schon zahlreiche Pouches angelegt haben und seine letzte derartige OP sollte noch nicht lange her sein.
Bei mir wurde ja laparoskopisch operiert, was mir nur wenige sichtbare Narben auf dem Bauch hinterlassen hat. Das war für mich zwar ursprünglich kein Kriterium bei der Arztwahl, es wäre aber heute sicher eines.

Ach ja - Tipps für die OP:
(1) Lass Dir vom Chirurgen im Vorfeld bestätigen, dass Du bei Schmerzen nach der OP immer hinreichend viele Schmerzmittel bekommst und weise Deine Pfleger und Krankenschwestern darauf hin, wenn die Schmerzen kommen - notfalls mit Nachdruck und Androhung den Chef zu rufen. Man versucht immer mit den Opiaten zu sparen, was ja auch gut ist um eine Abhängigkeit zu vermeiden. Aber wenn die anderen Schmerzmittel nicht helfen, musst man sich das nicht gefallen lassen.

(2) Versuche unbedingt so schnell wie möglich nach der OP auf die Beine zu kommen und zu laufen, notfalls unter starken Schmerzmitteln und auch mit Schmerzen. Ich konnte das nach der Kolektomie leider nicht (fiese Schmerzen durch die Drainage) und dadurch ist der Darm nicht mehr richtig angesprungen - Magensonde und ein paar Tage extra im Krankenhaus waren bei mir die unangenehmen Folgen...

Ich wünsche Dir eine erfolgreiche OP und schnelle Genesung!

Schönen Gruß,
Ingo

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Beitrag von Tilda » 27.09.2020, 19:41

Danke Ingo. Ich glaube, dass ich bei meinem Chirurgen gut aufgehoben bin. Er hat viel Erfahrung mit dieser OP. Ich muß dafür zwar einen weiten Weg in Kauf nehmen, weil das Krankenhaus in einer anderen Stadt ist. Aber das ist das kleinere Problem.

Viele Grüße von Tilda

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Beitrag von inki » 18.10.2020, 14:40

Monat 4:
Die Rückverlagerung meines Stomas ist jetzt vier Monate her und es ist nach wie vor alles unverändert gut.

Ich brauche inzwischen weniger Colestyramin und nehme es, wie auch die Cavilon Creme, nur noch gelegentlich nach Gefühl. Offenbar gewöhne ich mich langsam an den aggressiven Stuhl und brauche nicht mehr soviel Schutz.

Für den heutigen Status habe ich nochmal 24 Stunden etwas genauer beobachtet. Ergebnis:
Stuhlkonsistenz: abhängig von der Ernährung zwischen Pudding und Grießbrei
Stuhlfrequenz: 6, also etwa alle 4 Stunden
Nacht: 1-2x Schmierstuhl, wovon ich wach werde und dann auf die Toilette gehe

Wegen der nächtlichen Schmier-Inkontinenz habe ich etwas experimentiert:

    1.
    Mit reichlich Flohsamenschalen kann ich eine Stuhlkonsistenz erreichen, die fast geformt wirkt. 
Auswirkungen auf die Kontinenz hat das leider nicht.

    2.
    Opiumtinktur - mit bis zu 25 Tropfen zur Nacht wirkt nicht. Ich werde alternativ versuchen, wie es sich mit über den Tag verteilter Gabe (etwa 3x10 Tropfen) verhält.

    3.
    Loperamid mit Einmaldosis 6 Tabletten wirkt nicht. Auch hier werde ich noch mit anderer Dosierung testen.

    4.
    Tramadol 200mg habe ich wegen Hexenschuss einmalig am Abend genommen und dann zufällig bemerkt, dass ich die darauf folgende Nacht durchschlafen konnte und dicht war. In einer weiteren von insgesamt drei Nächten hat das erneut funktioniert. Leider gab es Nebenwirkungen (Müdigkeit, Übelkeit, Konzentrationsstörung). Die Dosis war aber auch recht hoch und ich werde es mit niedriger Dosis nochmal testen.

    5.
    Auf jeden Fall werde ich nach der Erfahrung mit Tramadol noch weitere Beruhigungsmittel ausprobieren…

Nächstes Update in 4 Wochen

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Beitrag von Stefan71 » 18.10.2020, 16:29

Hallo Inki,
ich hatte vor ca. einer Woche das monatliche Treffen mit unseren Beutelveteranen und wir kamen zufällig auf das Thema Schmierstuhl bzw. nächstliche "Unfälle". Selbst bei denen die schon länger zurückverlegt sind kommt dies ab und an mal vor. Als wir dann bei Opiumtinktur waren, kam der berechtigte Einwand warum wir immer über die Anzahl der Tropfen sprechen und nicht über die Höhe der Wirkstoffmenge. Nach dem kleinen Aha - Erlebnis habe ich dann mal auf meine Flasche geschaut und bei mir sind 50 g auf 80 ml Gesamtmenge angegeben. Da ich nie das Mischungsverhältnis die Tinktur hinterfragt habe oder wie diese in der Apotheke hergestellt wird, könnte hier ein Ansatzpunkt liegen der Dir evtl. weiterhilft.

Dann noch ein bewährter Tipp von unserem Beutelopa (habs selbst nie ausprobiert). Er nimmt zweimal am Tag 15 Tropfen Tinktur und trinkt dazu über den Tag verteilt 3 x 1 Beutel Aplona (http://www.athenstaedt.de/aplona.htm). Ich habs mal gegoogelt, es handelt sich um getrocknetes Apfelpulver / Apfelstärke, hochdisperses Siliciumdioxid (SiO2 ein natürliches Fliessregulierungsmittel, als Träger, zur Kontrolle der Viskosität) und Maisstärke. Vielleicht eine Alternative zu den Flohsamenschalen.

Das was Du über hochdosierte Einmalgabene von Loperamid schreibst können wir alle bestätigen. Gleiches gilt überings auch für fast alle Opiumderivate, wobei Tramal noch eines der planungssicheren syntetischen Opioiden ist - damit meine ich das die Gefahr der Abhängigkeit gering ist so wie auch das Nebenwirkungsprofil.
Da Dir subjektive persönliche Erfahrungsberichte an diesem Punkt nicht weiterhelfen, bleibst Du mit dem Thema besser bei dem Arzt Deines Vertrauens.

Ich Drück Dir weiter die Daumen und würde mich freuen weitere Updates von Dir zu lesen :-)

Hau rein, alles Gute
Stefan

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Stefan71

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