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Flüssigkeitsverlust bei Ileostoma – Seite 2

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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29 Beiträge • Seite 2 von 31, 2, 3

Flüssigkeitsverlust bei Ileostoma

Beitrag von Doro1 » 17.01.2019, 19:48

So viel hilfreiche Leute hier, super!

Das eine Problem ist, dass meine Mutter momentan verwirrt ist. (Ich führe das auf die Dehydrierung zurück.) Sie selbst kann das Problem also nicht angehen. Damit scheidet zurzeit auch so etwas wie ein Ernährungstagebuch aus. Da ich nicht ständig in der Reha-Klinik bin, kann ich auch nur bedingt unterstützen.
Das andere Problem ist, dass der Arzt das meines Erachtens nicht richtig ernst nimmt. Er erkennt zwar die Dehydrierung, aber der Zusammenhang zum Stoma ist, glaube ich, noch nicht so recht angekommen.

Zum Stomatherapeuten der Klinik habe ich einen guten Draht. Den habe ich auch befragt und er ist der gleichen Meinung wie ich, dass der Stuhl viel zu flüssig ist. Die Ärzte hat er darauf auch aufmerksam gemacht. Wobei er mir sagte, dass er immer nur Empfehlungen geben kann und die Ärzte nicht darauf hören müssen. Immerhin wurde daraufhin das Flohsamenschalenpulver eingesetzt. Nachdem ich mit dem Arzt gesprochen habe, wird jetzt kontrolliert, wie viel Flüssigkeit rein und rausgeht und es werden noch einmal Infusionen gegeben.

Julian, ich habe jetzt bei der Hausärztin meiner Mutter angerufen und hoffe, dass die mich zurückruft und mir weitere Hilfestellung geben kann. Im Krankenhaus, in dem das Stoma gelegt wurde, hatte sie auch schon eine Dehydrierung. Da war das Problem des Flüssigkeitsverlustes über das Stoma anscheinend auch nicht bekannt. In der Reha-Klinik gibt es nur die Neurologie.
Die Blutwerte meiner Mutter kenne ich leider nicht (es ist auch äußerst schwierig, Infos von den Ärzten zu erhalten). Was würden HB-Wert und Kreatinin aussagen?

Hallo Doro :winke: Ich habe mal der Einfachheit halber eine 1 an Doro drangehängt.
Tja, das mit dem Ausprobieren ist zur Zeit schwierig (siehe oben). Es ist wirklich ein Teufelskreis.

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Doro1

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Flüssigkeitsverlust bei Ileostoma

Beitrag von Julian0101 » 17.01.2019, 20:15

Dehydrierung

Hallo Doro 1
Was würden HB-Wert und Kreatinin aussagen?

Ich versuche es mal bildlich zu schreiben, ein Arzt würde natürlich darüber lachen:
Bei Flüssigkeitsmangel kann der HBWert anteigen, das Blut wird dick.
Bei Flüssigkeitsinfusion kann der HBWert sinken, das Blut wird dick.

Die Niere mag überhaupt nicht zu wenig Wasser zu haben.
Die Niere holt Giftstoffe aus dem Blut und gibt die Stoffe in den Urin ab.
Wenn zu wenig Wasser im Körper, vergiftet sich die Niere selbst.
Ein Anhaltspunkt ist der Kreatinin-Wert!

Achtung: Blutwerte haben natürlich viele andere Ursachen, auch das alter eines Menschen wie Doro schreibt! !!!Bei Abweichungen der Blutwerte, kann natürlich sehr viele Ursachen haben!!!

Ein Arzt kann auch an der Zunge möglicherweise erkennen, ob Flüssigkeit fehlt!

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Julian0101

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Flüssigkeitsverlust bei Ileostoma

Beitrag von doro » 17.01.2019, 20:45

Er erkennt zwar die Dehydrierung, aber der Zusammenhang zum Stoma ist, glaube ich, noch nicht so recht angekommen.

Das ist leider so,denn meine Urologin sieht da gar keinen Zusammenhang.Neiiiin,ein Stoma hat mit Flüssigkeitsverlust gar nichts zu tun :cry: mach was :( Mein Operateur sieht es G.s.D. anders.

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doro

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Flüssigkeitsverlust bei Ileostoma

Beitrag von doro » 17.01.2019, 20:51

Die Niere holt Giftstoffe aus dem Blut und gibt die Stoffe in den Urin ab.
Wenn zu wenig Wasser im Körper, vergiftet sich die Niere selbst.
Ein Anhaltspunkt ist der Kreatinin-Wert!

Das war ja mein Problem: Blasenentzündung = Entzündungswerte unter aller Würde
Kreatin = grottenschlecht
Da wirklich zu wenig Wasser im Körper war haben sich die Gifte und andere böse Stoffe bereits in die
Blutbahn geschlichen und haben mich recht dumm aussehen lassen.

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doro

ehemaliges Mitglied

Flüssigkeitsverlust bei Ileostoma

Beitrag von Aquamarin » 18.01.2019, 00:19

Die Wasser-Resorptionskapazität der Dünndarmschleimhaut wird durch Budesonid deutlich verbessert.

https://www.aerzteblatt.de/archiv/40577 ... -Ileostoma

Viele Grüße
Aquamarin

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Aquamarin

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Flüssigkeitsverlust bei Ileostoma

Beitrag von Doro1 » 18.01.2019, 07:54

Julian, vielen Dank. Klingt plausibel. Ich hake mal bei den Ärzten nach, was die Blutwerte sagen.

Doro, blöd an der Situation meiner Mutter ist, dass sie sich die Ärzte nicht aussuchen kann. Wenn die das nicht ernst nehmen bzw. den Zusammenhang nicht sehen, ist das kritisch.

Aquamarin, danke für den Tipp.

Vielen Dank nochmal für die reichliche Unterstützung

Doro

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Doro1

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Flüssigkeitsverlust bei Ileostoma

Beitrag von Smile » 18.01.2019, 10:04

Hallo Doro1,

bitte bedenken, dass Budenosid eine Art Kortison ist, was im Körper wieder andere Probleme machen kann...

Bevor ich das verwende, würde ich erst die anderen Möglichkeiten testen. Ist aber nur meine persönliche Meinung.

LG
Smile

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Smile

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Flüssigkeitsverlust bei Ileostoma

Beitrag von doro » 18.01.2019, 10:08

Smile hat geschrieben:Hallo Doro1,

bitte bedenken, dass Budenosid eine Art Kortison ist, was im Körper wieder andere Probleme machen kann...

Bevor ich das verwende, würde ich erst die anderen Möglichkeiten testen. Ist aber nur meine persönliche Meinung.

LG
Smile

Liebe Smile,

Danke Dir für Deinen Rat :gut: das Thema hatten wir ja erst kürzlich und ich habe es mir gut gemerkt.
@Aquamarin,
Dir auch ein „Dankeschön“ aber wie gesagt,eben Cortison. :cry:

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doro

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Flüssigkeitsverlust bei Ileostoma

Beitrag von Doro1 » 19.04.2019, 21:04

Hallo,

nachdem ich hier so nett Hilfe erhalten haben, wollte ich mal den aktuellen Stand durchgeben.

Nachdem meine Mutter ja mehrfach in Kliniken dehydriert ist, sollte ein Port gelegt werden. Zunächst fand ich das auch gut, da der Flüssigkeitsverlust ja immer wieder zu Verwirrtheit geführt hat. Andererseits ist auch nie versucht worden, den Stuhl fester zu bekommen, außer mal mit Flohsamenschalenpulver, das nur anfangs gewirkt hat. Ich habe dem Arzt also gesagt, dass ich es besser finden würde, wenn zunächst mal da alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Daraufhin hat er sich erstmal schlau gemacht, was tatsächlich bei meiner Mutter gemacht worden ist. Durch die vielen Krankenhausaufenthalte war das ein bisschen wie Stille-Post spielen, jedes Krankenhaus hat ein bisschen was weitergegeben. Schlussendlich wurden zwei Medikamente gegeben, Opium-Tinktur und Loperamid, die zu einem Eindicken des Stuhls geführt haben. Tatsächlich geht es meiner Mutter seitdem viel besser. Ob es dauerhaft dabei bleiben muss, wird man sehen. Nun ist sie endlich wieder zuhause und kann vielleicht auch über die Ernährung einiges regeln.

Mich schockiert nur nach wie vor, dass es so lange gedauert hat, bis sich ein Arzt genauer Gedanken darüber gemacht hat. Vier Monate, nachdem sie das erste Mal dehydriert ist. Eigentlich hätten die Ärzte in der Klinik, in der das Stoma gelegt wurde, schon auf die Gefahr des Flüssigkeitsverlustes hinweisen müssen und auch etwas dagegen unternehmen müssen, als meine Mutter auf ihrer Station dehydriert ist. Das hätte viel Leid erspart.

Viele Grüße
Doro1

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Doro1

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Flüssigkeitsverlust bei Ileostoma

Beitrag von Nicki86 » 22.04.2019, 18:11

Huhu!

Flohsamenschalen sind falsch!!!!! Denn sie gibt man in Kombination mit viel Flüssigkeit um den Stuhl weicher zu machen!! Also um eine Obstipation zu beheben/ vorzubeugen!
Hoher Flüssigkeitsverlust ist bei einem Ileostoma normal da die Wasserrückresorption aus dem Stuhl im Dickdarm geschieht. Deshalb sollte man 2-3 Liter täglich trinken. Vorsicht bei Niereninsuffizienz/ Dialysepatienten.
Um den Stuhl einzudicken kann man Budenofalk ( 1-2 Kapseln täglich) geben. Kartoffeln dicken den Stuhl auch ein. Salzreiche Kost und ein entsprechend mit Mineralien angereichertes Mineralwasser sind wichtig um die Elektrolyte im Normbereich zu halten. Regelmäßige Laborkontrollen der Elektrolyte und des Kreatininwertes sind wichtig!

Gruß Nicki

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Nicki86

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