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Flüssigkeitsverlust bei Ileostoma – Seite 1

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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29 Beiträge • Seite 1 von 31, 2, 3

Flüssigkeitsverlust bei Ileostoma

Beitrag von Doro1 » 17.01.2019, 14:30

Hallo,

meine Mutter hat ein Ileostoma. Anfangs wurde sie (aus anderen Gründen) künstlich ernährt, nachdem sie auf die normale Nahrung umgestiegen ist, ist sie nun schon zweimal dehydriert. Nach einem Hinweis einer Schwester (zurzeit ist sie in der Reha-Klinik), dass die Ausscheidungen über das Stoma auch sehr dünnflüssig sind, habe ich mich mal schlau gemacht und erfahren, dass der Flüssigkeitsverlust bei Ileostoma nicht ungewöhnlich ist. Ihr Stuhl ist auch so flüssig wie Urin.
Nachdem ich in der Reha-Klinik darauf hingewiesen habe, bekommt sie nun dreimal am Tag aufgelöstes Flohsamenschalenpulver. Leider mag sie das gar nicht, ihr wird eher übel davon. Durch die Dehydrierung ist sie zurzeit auch geistig verwirrt. Das heißt, es ist schwierig, sie davon zu überzeugen, es dennoch zu sich zu nehmen.
Auf die Ernährung habe ich wenig Einfluss, weil sie das Essen der Klinik zu sich nimmt.
Habt ihr Tipps, was ich ihr mitbringen kann, damit der Stuhl fester wird. Bananen habe ich ihr schon gebracht. Gibt es noch andere Snacks, die helfen können?
Von Natrium Chloratum habe ich hier im Forum auch gelesen. Soll das als Globuli oder als Schüssler Salz genommen werden?
Viele Grüße
Doro

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Doro1

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Flüssigkeitsverlust bei Ileostoma

Beitrag von Smile » 17.01.2019, 14:53

Hallo Doro1,

vom Natrium Chloratum habe ich kleine Tabletten.

Am besten man bereitet sich die Flohsamen selber zu: Zu Beginn ein Telöffel (ggf. steigern) mit wenig Saft er(einen den man gerne mag) im Schraubgals mit Deckel kräftig schütteln und sofort (!) trinken. Wenn das eine Weile steht, ist das nur noch "fester Glibber" und bewirkt bei mir gar nichts.

Apfelpulver (Aplona aus der Apotheke) hilft bei mir auch, dass die Ausscheidungen etwas eindicken und vor allem nicht so aggressiv ist.

Vor ein paar Monaten habe ich festgestellt, dass Imodium (Loperamid) lingual hilft (nur die Lingual, die sich im Mund auflösen - nicht die normalen Tabletten). Im Beutel sieht es zwar immer noch relativ flüssig aus, es wird jedoch viel mehr über die Blase ausgeschieden. Ich muss jetzt sogar häufiger nur zum Blase entleeren zur Toilette - sonst war immer der Beutel der erste der voll war :) .

Ernährung ist auch absolut auschlaggebend, was den Output angeht und leider ist das bei jedem anderes. Am besten für den Start ein genaues Ernährungstabebuch + Zustand und Häufigkeit des Outputs notieren. Ohne eindickende Hilfsmittel saugen mich zum Beispiel Pellkartoffeln mit Quark oder Fleisch mit Gemüse regelrecht aus. Haferflocken mit Wasser und Honig (ggf. etwas Obst) angerührt vor jedem Essen helfen mir auch.

Bei Dehydrierung wäre es notwendig, ihr die fehlende Flüssigkeit über die Vene zuführen zu lassen.

Herzliche Grüße
Smile

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Smile

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Flüssigkeitsverlust bei Ileostoma

Beitrag von Julian0101 » 17.01.2019, 15:20

Bei mir hat nichts geholfen.
Habe eine Port bekommen und bekomme jetzt darüber täglich Infusionen 1-2 Liter.
Mehrmals im Krankenhaus wegen Nierenversagen.

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Julian0101

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Flüssigkeitsverlust bei Ileostoma

Beitrag von Doro1 » 17.01.2019, 16:05

Danke, Smile, für deine Tipps. Ich muss mal schauen, was sich umsetzen lässt, während sie noch im Krankenhaus ist. Das Natrium Chloratum kann sie auf jeden Fall schon mal nehmen.
Es ist leider blöd, dass die Ärzte in der Klinik das gar nicht so richtig ernst nehmen. Von daher sind da auch keine vernünftigen Absprachen möglich, z. B. bezüglich Ernährung oder anderer Medikamente.

Julian, dir auch danke für deine Info. Mich erschrickt das, da der Arzt gesagt hat, wir geben nicht so gerne Infusionen wegen der Infektionsgefahr und weil es dem Patienten den Durst nimmt. Und ich denke mir, wenn es notwendig ist, weil sie dehydriert ist, dann soll sie es kriegen, besser als Schäden durch die Dehydrierung davonzutragen. Wer hat bei dir den Port denn veranlasst?
Welcher Arzt ist überhaupt für ein Stoma der beste Ansprechpartner? Meine Mutter liegt zurzeit in der neurologischen Reha. Als sie das erste Mal dehydriert ist, lag sie noch auf der chirurgischen Station eines Krankenhauses. Bei den Ärzten beider Kliniken habe ich nicht den Eindruck, dass sehr viel Wissen bezüglich des Stomas gegeben ist.

Viele Grüße
Doro

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Doro1

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Flüssigkeitsverlust bei Ileostoma

Beitrag von Smile » 17.01.2019, 16:48

Hallo Doro,

ich denke auch, dass Du ihr das Natrium Chloratum und das Aplona Apfelpulver mitbringen kannst, wenn sie noch im Krankenhaus liegt.

Das mit dem Imodium lingual würde ich kurz mit den Ärzten absprechen bzw. fragen, ob sie das im Krankenhaus vorrätig haben (nur lingual!) und ansonsten wenn es O.K. ist selbst besorgen. Ich habe immer nur die Tabletten bekommen und die ergaben keine Verbesserung. Mein aktueller Arzt meinte, dass die einzige langfristige Nebenwirkung Verstopfung sein kann und davon bin ich mehr als weit entfernt.

Im Krankenhaus gab es die Flohsamen mit Geschmack (Orange oder Apfel) und diese werden in der Apotheke auch meist empfohlen. Ich mag diesen künstlichen Geschmack gar nicht und bestelle immer gemahlene Flohsamenschalen oder Flohsamen ohne Zusätze (mein Vater fand die mit Aromen gut - so unterschiedlich sind die Geschmäcker...).

Zusätzlich würde ich Ihr ein oder zwei kleine Gläser mit mit Deckel mitbringen. Wenn man Aplona und Flohsamen kurz kräfitg mit etwas Wasser oder Saft schüttelt gibt es keine Klümpchen und es ist angenehmer zu trinken. Bitte nicht so viel Wasser nehmen wie üblich bzw. wie es in der Packungsbeilage empfohlen wird, dann dickt es im Darm nicht mehr ein.

Die Maßnahmen kann man nach kurzem erstem Testen auch später parallel anwenden. Aus meiner Sicht behindern sie sich nicht, da Flohsamen und Aplona eher "mechanisch" wirken und sich mit Loperamid nicht im Weg steht. Wenn man gleich am ersten Tag alles zusammen nimmt und darauf ungünstig reagiert, weiß man nicht, woran es gelegen hat.

Ich habe auch erst Ende letzten Jahres Infusionen mit Flüssigkeit bekommen (Magen-Darm-Virus mit Ileostoma...) und es gab kein Problem mit Infektionen. Die gewünschte Trinkmenge habe ich mir morgens hingestellt und zugesehen, dass das Abends leer war. Ich habe nicht gemerkt, dass ich das aufgrund der Infusionen schlechter trinken kann.

Herzliche Grüße
Smile

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Smile

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Flüssigkeitsverlust bei Ileostoma

Beitrag von Julian0101 » 17.01.2019, 17:46

Hallo Smile,
ich denke du hast deine Infusionen in die Hand bekommen, direkt in die Venen.

Hallo Doro,
kannst du mit einem Gastrologen oder Hausarzt oder wo KH wo der Stoma angebracht darüber sprechen bzw. anfragen?

Es gibt Menschen die kommen mit einem Iliostaoma sehr gut zurecht, genügend Nahrung und Flüssigkeit darüber aufzunehmen inkl. Zur Arbeit zu gehen und es gibt Menschen dort geht es überhaupt nicht.
Leider sind die Ärzte auf Menschentyp 1 geschult.

Infektionsgefahr, gibt es beim Port:
Hier gibt es Wartungsarbeiten => Nadelwechsel einmal pro Woche durch Arzt oder Fachpersonal
Und bei einem Port , bei einer Infusion muss sehr Hygienisch gearbeitet werden.
Geht selbst oder über Pflegedienst. Pflegedienst ist die bessere Wahl!!!
Auch mit Port habe ich Durst und kann jede Menge trinken!
Weil aber alles sehr schnell im Beutel landet, verliere ich dadurch auch Temperatur, auch wenn ich warmen Tee trinke.
Wie ist derzeit, das Gewicht?

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Julian0101

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Flüssigkeitsverlust bei Ileostoma

Beitrag von Julian0101 » 17.01.2019, 17:50

Hallo Doro,
Gibt es im Reha-Zentrum nicht noch weitere Fachbereiche, neurologische Themen?

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Julian0101

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Flüssigkeitsverlust bei Ileostoma

Beitrag von Julian0101 » 17.01.2019, 18:05

Hallo Doro,
Wie sehen die Blutwerte aus, HB-Wert und Kreatinin?
Gibt es eine Stomabetreuung in der REHA oder hast du gute Kontakte zu deinem Stomaversorger?

Es gibt auch Ärzte die möchten gerne eine Bilanz sehen, wie viel Flüssigkeit geht rein wie viel Flüssigkeit Stoma und Urin kommt aus dem Körper raus. Mich hat dies immer genervt!
Ich habe immer gesagt wenn ich weniger wie 400ml Urin pro Tag habe ist dies zu wenig.

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Julian0101

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Flüssigkeitsverlust bei Ileostoma

Beitrag von Smile » 17.01.2019, 18:54

Hallo Julian,

ja, direkt in die Vene, aber in der Armbeuge und nicht in der Hand.

LG
Smile

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Smile

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Flüssigkeitsverlust bei Ileostoma

Beitrag von doro » 17.01.2019, 19:15

Hallo Julian 0101,

das ist nun sehr putzig,denn als „doro“fühle ich mich natürlich angesprochen zumal ich Weihnachte 18 mit meinem 2.Nierenversagen im Krankenhaus lag.Die Portgeschichte ist mir auch als Idee gekommen.
@ Aber nun zu Doro1 :winke:
Ich habe 15 Jahre mit einem braven Ileostoma gelebt,alles gut täglich 1 und 1/2 Liter getrunken.
Seit letztem Jahr zicken meine Nieren.Den Grund sehe ich,das ältere Menschen weiniger Leistung der Nieren haben.
Deine Ma wird so im ruck zuck Verfahren den Stuhl nicht eingedickt bekommen.Trotzdem testet Nudeln,Kartoffeln,Bananen aus, bei mir dicken Kartoffeln gut ein.
Letztlich ist mindestens 2 Liter täglich trinken, für einen Ileo Pflicht.Das ist meine Meinung.
Bei mir half auch kein Flohsamen, aber das wird unterschiedlich sein, ich wünsche es Euch.
Testet alle Tipps die Euch hier gepostet werden,denn die Diva Darm hat bei jedem andere Empfindlichkeiten. :(

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doro

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