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RV – Seite 2

Oft ist das Stoma nur vorübergehend notwendig. Aber die Situationen nach der Rückverlegung sind so unterschiedlich wie die Ursachen, die zum Stoma geführt haben. Tauscht hier eure Fragen und Erfahrungen zur Stoma-Rückverlegung aus.
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21 Beiträge • Seite 2 von 31, 2, 3

RV

Beitrag von Chief » 28.05.2008, 15:17

Zitat von "Minimops"

hallo kaktus,
...z.B. hängt es stark davon ab, was genau gemacht worden
ist. z.b. ist enddarmbestrahlung und entfernung von rektum
und sigma wohl recht langwierig. (das ist bei mir der fall)....


Hallo Ulli (Minimops),

mal `ne Frage am Rande, wie geht das denn mit der RV nach einer Rektumamputation. Da wird doch auch u.a. der Schließmuskel entfernt. Habe ich da etwas falsch verstanden ? Bitte kläre mich mal auf.

Gruß
Uli (Chief)

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Chief

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RV

Beitrag von Frank38 » 28.05.2008, 16:22

Huhu Chief,

Bei ausgedehnten oder weiter unten sitzenden Befunden wird eine vollständige Entfernung des Mastdarms durchgeführt (Rektumamputation, Rektumexstirpation). Dabei wird auch der Schliessmuskel enfernt, man bekommt dann halt das entständige Kolo. Aber es kann auch der fall sein durch eine kombinierte Strahlen-/Chemotherapie vor der Operation der Tumor so verkleinert werden, dass der Schließmuskel erhalten werden kann ging bei mir nicht mehr war zu tief unten. Es gibt aber eine möglichkeit die Graziloplastik, ist eine Rekonstruktion des Schließmuskels aus anderem, herübergezogenen Muskelgewebe (Musculus gracilis aus dem Oberschenkel). Hier muss ebenfalls ein Schrittmachersystem eingearbeitet werden. Wird meistens bei Stuhlinkontinenz angewand.
Aber ob ich mir sowas antuen würde, wenn es gehen sollte denke mal nicht bin mit meinem Stoma zufrieden:) und mir gehts sehr gut. Ist dann auch wieder eine grosse OP und ob das dann danach in Ordnung ist wer weiss vor allen die Nerven und so müssen mitspielen.

Gruss Frank

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Frank38

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RV

Beitrag von Chief » 28.05.2008, 16:54

Hey Frank,

danke für die Antwort. Habe selber auch vor meiner OP Radio- / Chemo bekommen. Leider war es nicht ganz so erfolgreich das ich um die OP herum gekommen wäre. Da bei mir der Krebs direkt auf bzw. am Schließmuskel saß, gab es in meinem Fall dann auch keine andere Lösung. Komme aber auch recht gut mit meinem Stoma klar und würde darum solch eine OP (wie von Dir beschrieben) auch nicht machen lassen.
Wollte eigentlich auch nur mal von Minimops wissen was er genau damit gemeint hat.

Gruß
Uli

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Chief

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RV

Beitrag von Beutelmaus » 28.05.2008, 17:22

Hallo Leute,

ein sehr interessantes Thema die RV nachdem der Schließmuskel entfernt wurde. Wie soll ich mir einen Schrittmacher vorstellen? Vielleicht kann mich jemand aufklären?:confused:

Gruß

Beutelmaus

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Beutelmaus

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RV

Beitrag von Frank38 » 28.05.2008, 20:24

Huhu Beutelmaus,

So ich beschreib es mal hoffe es ist so richtig, bei bestimmten Nervenschäden empfiehlt sich manchmal die Stimulation von Spinalnerven im Kreuzbeinbereich durch einen Schrittmacher. Zunächst wird versucht, ob der Schließmuskel eine erhöhte Kraft aufweist das heisst, zuerst wird durch eine akute percutane Teststimulation (PNE) der sakralen Spinalnerven S2-S4 die Muskelfunktion getestet, wenn ein bestimmter Nerv durch Elektroden stimuliert wird (Sakralnervenstimulation). Bei positivem Ergebnis werden Elektroden im Nervenbereich eingesetzt, die mit einem Schrittmachergerät verbunden sind. Dies kann z.B. am Gürtel befestigt werden und wird später bei weiter bestehender Schließfunktion durch die Elektroden in die Unterhautschicht von Bauch oder Gesäß einoperiert werden. Der Schrittmacher ist dafür da das sich der Schliesmuskel öffnet, wenn er über denn Schrittmacher angeregt/stimmuliert wird. Das System simuliert die natürliche Funktion des Schließmuskels und bietet damit dem Betroffenen eine bessere Kontrolle über die Darmaktivitäten. So kommt hierdurch eine ausreichende Kontinenz oder zumindest Verbesserung zustande aber nur dann wenn diese Therapie anschlägt. Wie gesagt das ist nur für leute mit Stuhlinkontinenz oder wenn man einen Unfall hatte und der Schliessmuskel defekt ist danach. Aber ich habe auch schon gelesen das es nach einer Rektumamputation gemacht worden ist, mit einem so genannten "A.M.I.® soft anal band" dies ist derzeit eine neue und vielversprechende Therapieoption . Dieses Analband wird auch verwendet, um Patienten mit einem endständigen Stoma nach kompletter Entfernung des Enddarmes mitsamt des Schließmuskelapparates (Rektumextirpation) "kontinent" zu machen. Ich würde es mir nicht machen lassen, ist halt für leute gedacht die mit dem Stoma nicht klar kommen. Hoffe ich habs richtig beschrieben so das man es versteht.

vlg Frank

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Frank38

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Beitrag von Beutelmaus » 29.05.2008, 14:46

Hallo Frank,

vielen Dank für die Infos. Scheint ein sehr komplizierter Eingriff mit sehr hohem Risiko zu sein.

Dann bleibe ich lieber eine Beutelmaus. Mittlerweile funktioniert der künstliche Ausgang gut und bereitet keine Probleme. :D

Gruß
Beutelmaus

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Beutelmaus

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RV

Beitrag von Frank38 » 29.05.2008, 16:11

Huhu,

Stimmt warum soll man was ändern was gut läuft :), ist wirklich nur für leute die Stuhlinkontinenz haben und eine andere Lösung bevorzugen als ein Stoma. Damit halt die Lebensqualität wieder besser wird.

Gruss Frank

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Frank38

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RV

Beitrag von Sabine049 » 29.05.2008, 21:50

Liebe Beutelmaus,

Pionier der sog. Gracilisplastik ist der Amerikaner Pickrell, der diese Technik bereits in den 50-zigern Jahren des vergangenen Jahrhunderts durchführte.

Gefolgt von u.a. Prof. Rehbein in modifizierter Form.

Nachfolger dessen war die zusätzliche Weiter-Entwicklung Mitte der "80-ziger" mithilfe eines Pacemakers.

Nach weit über 60 Jahren stecken diese Schließmuskelrekonstruktionen immer noch weitestgehend in den Kinderschuhen. Ich war zweimaliges "Versuchskanickel", leider schlugen beide Versuche fehl, auuser dass ich heutzutage um den schlangen Oberschenkel Gracilis musculus beidseitig "ärmer" bin ;).

Neueste Innervation verspricht das Analband. Bei Interesse gebe/gibt mal unter "Suche" - blauer Balken das Stichwort: Gracilis Plastik ein.

Liebe Grüße und gute Nacht Sabine

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Sabine049

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RV

Beitrag von Minimops » 30.05.2008, 12:28

hallo uli,

ich habe es genau wie oben beschrieben ist, gemeint.
bei mir konnte der schliessmuskel usw. erhalten bleiben,
aber die enddarmbereiche sigma und rektum (mastdarm)
wurden entfernt.

Gruss Ulli

Chief hat geschrieben:Hey Frank,

danke für die Antwort. Habe selber auch vor meiner OP Radio- / Chemo bekommen. Leider war es nicht ganz so erfolgreich das ich um die OP herum gekommen wäre. Da bei mir der Krebs direkt auf bzw. am Schließmuskel saß, gab es in meinem Fall dann auch keine andere Lösung. Komme aber auch recht gut mit meinem Stoma klar und würde darum solch eine OP (wie von Dir beschrieben) auch nicht machen lassen.
Wollte eigentlich auch nur mal von Minimops wissen was er genau damit gemeint hat.

Gruß
Uli

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Minimops

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RV

Beitrag von Beutelmaus » 30.05.2008, 15:47

Hallo Sabine,

vielen Dank für die Infos. Schade, dass es bei Dir der gewünschte Erfolg nicht erreicht wurde.

Aber die Hoffnung darf man nicht aufgeben.

Irgendwann werden "die computergesteuerten Hilfsmittel" uns Beutelmenschen eine noch bessere Lebensqualität ermöglichen.:D

Gruß
Beutelmaus

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Beutelmaus

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