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Reaktion einer Kollegin auf meine Schwerbehinderung – Seite 2

Das Forum zum Erfahrungsaustausch rund um sozialrechtliche Themen, z.B. zur Schwerbehinderung, zum Bezug der Hilfsmittel, zu Zuzahlungen und vielen anderen Themen.

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36 Beiträge • Seite 2 von 41, 2, 3, 4

Reaktion einer Kollegin auf meine Schwerbehinderung

Beitrag von Frau Lachmann » 10.12.2007, 00:58

Hallo,

ein schwieriges Thema.

Manchmal wünschte ich mir, ich hätte einen dicken Verband auf dem Kopf oder eine Krücke in der Hand - das empfinden die Leute/Kollegen meistens schlimmer als ein unsichtbares "Leiden".

Mir wurde auf Arbeit auch einmal von einer Kollegin gesagt, ich bekäme mein Geld (Lohn) ja geschenkt. Als ich erklärte, daß ich auch weniger Geld bekomme, wenn ich weniger arbeite, schüttelte sie den Kopf und erklärte mir, daß ich lüge. :abgedreht:

Ok, da muß man dann durch und man braucht wirklich ein dickes Fell, um solche Frechheiten zu ignorieren. Fällt mir auch schwer.

LG Lachi

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Frau Lachmann

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Reaktion einer Kollegin auf meine Schwerbehinderung

Beitrag von Chief » 10.12.2007, 10:38

Hallo Beutelmaus,

da kann ich mich einigen Vorrednern nur anschließen.
Dickes Fell anziehen und die "Kollegen" dumm stehen lassen.
Mit mir würde hier in der Firma niemand so umspringen (zum Glück sind bei mir in der Firma alle sehr verständnissvoll). Naja, seine Arbeitskollegen kann man sich nun mal nicht aussuchen. Tut mir echt leid für Dich.

Gruß
Chief :troest:

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Chief

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Reaktion einer Kollegin auf meine Schwerbehinderung

Beitrag von Frank38 » 10.12.2007, 17:30

Huhu Beutelmaus,

Ja dickes Fell anziehen oder erstmal eins bekommen, ist halt nicht jeder damit ausgestattet. Aber man kann sehen mit was für Menschen man Jahrelang zusammen gearbeitet hat, finde sowas schon krass so ist die Geselschafft halt, man wird einfach abgestempelt alles geht nur noch nach leistung.
Kann dir nur empfehlen härter zu werden und auf dumme sprüche zu Kontern, habe auch Glück in einer Firma zu arbeiten wo es noch sehr Familiaer zu geht.

Gruss Frank

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Frank38

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Reaktion einer Kollegin auf meine Schwerbehinderung

Beitrag von Biggi0001 » 10.12.2007, 22:15

Kleiner Nebenabschwenk sozusagen:

Wer sich "solche Schuhe" anzieht, dem scheinen sie zu passen - das soll beileibe KEIN Vorwurf sein!!

Was ich damit meine, ist folgendes:

Das "Selbstverständnis" bzw. die "Akzeptanz" der eigenen Person fängt IMMER und ausnahmslos im EIGENEN Inneren an.

Daran zuerst arbeiten - ganz wichtig!! Wenn du dich "selbstverständlich akzeptieren" kannst als das, was du bist - vielleicht nicht mehr soo leistungsfähig, ja und?! - dann beginnst du auch, über solchem Zeugs wie von Deinen Kollegen verzapft, zu stehen.

So lang du dich selbst als "behindernd" empfindest - und nicht als "Mensch mit WERT und SELBSTVERSTÄNDLICH auch mit dem Recht, hier zu sein (wo auch immer "hier" ist)", werden dich solche oder ähnlich dumme Äußerungen IMMER treffen und auch mental runterziehen und unterlegen machen, egal woher und von wem diese Äußerungen kommen.

Einen guten Tag wünsch ich Dir
Biggi

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Biggi0001

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Reaktion einer Kollegin auf meine Schwerbehinderung

Beitrag von bernd1 » 11.12.2007, 00:37

Hi,

also ich habe immer von Anfang an mit offenen Karten gespielt... und es ist immer so weit auch gut gegangen... bis jetzt haben meine Kollegen immer so reagiert, wie ich es wollte, naemlich einfach normal... auch heute, wo ich in Irland lebe ist es normal fuer mich und meine Kollegen, dass manche Dinge mit Stoma eben nicht mehr so gehen wie vorher, ich kann z.B. nicht mehr alles essen oder auch nicht mehr soviel trinken (ausser Cider, aber das hatten wir schon... :D). Meine Kollegen akzeptieren das so wie es ist und ich gehoere einfach dazu...

Es ist sicher auch eine Frage dessen, wie das Umfeld generell mit dem Thema Behinderung umgeht, die Company fuer die ich arbeite (ohne Werbung machen zu wollen, es ist IBM) ist so aufgestellt, dass jeder nach seinen Faehigkeiten beurteilt wird und nicht nach seinen Behinderungen. Ich bin nicht der einzige, der behindert ist, und keiner von uns hat ein Problem damit, wir machen den gleichen Job... wir verdienen das gleiche Geld

Zugegebenermassen, das ist sicherlich nicht normal, aber fuer diese Company ist es einfach nur normale Geschaeftspolitik, von der sich manch deutsches Unternehmen eine Scheibe abschneiden koennte....

Viele Gruesse aus dem "windy corner" Irland....

Bernd

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bernd1

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Reaktion einer Kollegin auf meine Schwerbehinderung

Beitrag von Jutta B » 11.12.2007, 05:49

Hallo,

Es ist einfach zu sagen, leg dir ein dickes Fell zu, zieh dir den Schuh nicht an .... obwohl es wichtig für das tägliche Leben mit solchen Kollegen ist, und man es sich wirklich zulegen muß.
Beutelmaus hat gerade eine Krebserkrankung hinter sich, da muß zuerst daran gearbeitet, das Ganze verdaut werden ... und Leute, das ist keine Sache von 5 Minuten. Der Arbeitgeber stellt sich sogar bei den lebensnotwendigen Nachsorgeuntersuchungen quer, wie sollen da manche Kollegen noch "Nachsicht" haben ??? Da stinkt das Menschliche vom Kopf der Firma her schon gewaltig!!! :angry: :angry: :angry:

@Beutelmaus, ich hoffe, du hast die Kraft denen die "kalte Schulter" zu zeigen, wenn auch es auch nach außen vorerst gespielt ist. :troest::troest::troest:

Alles Liebe
Jutta B

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Jutta B

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Reaktion einer Kollegin auf meine Schwerbehinderung

Beitrag von Biggi0001 » 11.12.2007, 20:05

Hallo Jutta - ich denk mal, wir alle sind uns bewusst, daß man sich ein dickes Fell nicht mal eben in 5 Minuten zulegt. Ich selbst mag den Ausdruck "dickes Fell" nicht besonders, denn das bedeutet, daß gar nichts ankommt - ich möchte es lieber auf die Ebene der "Selbstverständlichkeit" ziehen :)

Nicht zu leugnen auch, daß hier einige hart an sich selbst gearbeitet haben, um genau dieses Selbstverständnis zu erreichen und die dann genau solche "Weisheiten" von sich geben. Im Grunde aber, ganz egal welche "Geschichte" jemand hinter sich hat oder in welcher er/sie sich grade befindet - wir sprechen hier von der Realität, ist leider so.

Und da ist ein nettes Kopftätscheln und ein "nimm's nicht so tragisch" leider nicht die Lösung des Problems, das siehst du ja genauso wie ich.

Aber ich kann aus eigener und indirekter Erfahrung als SchwbV nur folgendes sagen: "wenn irgendwas noch nicht verarbeitet ist, dann ist der JOB genau der falsche Platz für einen Verarbeitungsversuch - da ist nun mal Leistung gefragt, Punkt&aus".

Ich weiß, daß sich jetzt einige wieder ganz fürchterlich benachteiligt und angegriffen vorkommen - aber sehen wir es mal ganz klar:

Das Gehalt kommt - dafür muss Leistung gebracht werden.
Die Kollegen/Chefs sind keine Therapeuten.
Deine Probleme sind nicht die Probleme der Kollegen/Chefs.
Wer sich nicht durchsetzt, hat verloren.

Deshalb immer mein DRINGENDER RAT: Bleibt lieber etwas länger krank, seht zu, daß ihr körperlich UND mental fit werdet - und dann, und wirklich erst dann!, kann man wieder an den Beruf denken.

Natürlich sind Zustände, wie von Beutelmaus beschrieben, völlig daneben - aber wenn sie sich nicht zur Wehr setzt, egal warum, ist das letztendlich ihr Problem.

Wir können ihr sagen, wie die Lage zu beurteilen ist und ihr ggf. die "Waffen" (mental oder sonstwie) an die Hand geben, dagegen etwas zu tun ... aber tun muss sie es nun mal selbst.

Wenn sie das aber nicht will oder nicht wissen will, wie die Lage vom "beruflichen" Standpunkt aus zu beurteilen ist oder sich nur mal über die böse Welt unterhalten möchte, dann ist der Beitrag hier drinne falsch und sollte besser in "Leben mit Stoma" oder sowas geschoben werden, denn wie gesagt, mit Bedauern und so ist im Beruf, wo es um Leben, Überleben, Jobbehalten geht, in keinster Weise jemals jemandem geholfen worden.

Sorry für die klaren Worte,
Biggi

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Biggi0001

Mitglied

Reaktion einer Kollegin auf meine Schwerbehinderung

Beitrag von Monsti » 11.12.2007, 20:35

Hallo Biggi,

exakt so sehe ich das auch, zumal ich lang genug selbstständig war, um zu wissen, wie hart das Bestehen am Markt ist. Es geht ums wirtschaftliche Überleben, und das betrifft auch jeden Mitarbeiter. Das ist das eine. Das andere ist, wie einzelne Menschen diesen Wettbewerb für sich und andere gestalten.

Ich finde "dickes Fell" schon den passenden Begriff, um sich in der eingangs beschriebenen Situation zu behaupten. Wen so ein dummer, gedankenlos dahergesagter Satz bis ins Mark trifft, hat ein Defizit, das es zu bearbeiten gilt. Ansonsten hat er leider verloren. Mensch neigt nun leider dazu, in kritischen Phasen irgendwo die Schuld zu suchen, natürlich nicht bei sich selbst, sondern bei anderen, vermeintlich Schwächeren. Findet er sie bei einem anderen, schaut die Welt schon wieder rosiger aus. Das war schon immer so und wird sich leider auch nicht ändern.

Insofern kann man selbst nur zusehen, nicht zur Zielscheibe zu mutieren. Das ist ein Lernprozess, was gleichzeitig aber heißt: 1. Man kann es lernen. 2. Es dauert.

Ich kann mit meinen knapp 52 Jahren natürlich leicht reden. Nie und nimmer wäre ich z.B. mit 25 oder 30 Jahren in der Lage gewesen, einen solchen Spruch an mir quasi "neutral" vorbeiziehen zu lassen. Die Erlebnisse in jüngeren Jahren (ohne Stoma!!!) waren z.T. echt hart, aber für mich und meine weitere Entwicklung immens wichtig. Heute könnte mich eine so dämlich-gehässige Bemerkung einer Kollegin ganz sicher nicht mehr aus dem Gleichgewicht bringen.

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

Mitglied

Reaktion einer Kollegin auf meine Schwerbehinderung

Beitrag von doro » 11.12.2007, 20:59

zumal ich lang genug selbstständig war, um zu wissen, wie hart das Bestehen am Markt ist.

Ich habe häufig das Gefühl,daß diese Einstellung wahrhaftig bei uns" Selbstständigen" stärker vorhanden ist als bei den "Angestellten";).
Oder ich sage es einmal etwas brutal: Ich muss ob ich kann oder nicht :), jeden Morgen in das oft sehr stressige Arbeitsleben.Mir hilft mein 100%er Ausweis nix wenn mal etwas über meine Kräfte geht ;) denn wenn ich ausfalle,ist´s am Monatsende dunkel auf dem Konto (oder etwas später):)

Das ist sicher auch ein Grund,dass ich
Das Gehalt kommt - dafür muss Leistung gebracht werden.

recht kräftig unterstütze.:cool:

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doro

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Reaktion einer Kollegin auf meine Schwerbehinderung

Beitrag von Monsti » 11.12.2007, 21:36

wenn ich ausfalle,ist´s am Monatsende dunkel auf dem Konto.


Ja, bedauerlicherweise, aber so ist es tatsächlich. Ich bin schon mal gegen 9.30 Uhr direkt aus dem KH entlassen samt der Reisetasche direkt in mein Büro gefahren, weil bis mittags um 12.00 Uhr ein immens wichtiger Auftrag fertiggestellt werden musste. Exakt um 11.55 Uhr war's geschafft *schwitz*. Es war ein einziger Alptraum, aber ich war schließlich stolz wie Bolle. :abgedreht: Den gesamten Nachmittag hatte ich dann :zzz: .

Aber mit der eingangs dargestellten Situation hat das nichts zu tun. Dort geht's um die Reaktion von evtl. überforderten Kolleg(inn)en. Die beschriebene Reaktion war eindeutig unpassend und dämlich. So dumme Sprüche sind aber leider an der Tagesordnung, und ziemlich sicher kommen sie nicht von Chefs/Firmeneigentümern.

Grüßle von
Angie

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Monsti

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