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Neuling, hat Fragen nach Dickdarm Entfernung – Seite 1

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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Neuling, hat Fragen nach Dickdarm Entfernung

Beitrag von Rosella » 18.04.2017, 18:16

Hallo.
Mir wurde vor 4 Wochen der Dickdarm entfernt. Nun habe ich ein Stoma. Habe dazu einige Fragen: Zur Zeit ist es so, daß ich m Tage 6 Beutel Eindickungsmittel und 2 mal täglich Imodium bekomme, damit der Stuhlgang eingedickt ist. Ohne diese Maßnahmen, geht es nicht. Dazu die Frage : Wird das immer so bleiben ? Muß ich das Imodium lebenslang nehmen ? Auch die Zeiten, an denen ich den Beutel entleeren muß machen mir stark zu schaffen. Ich muß von 20 Uhr bis morgens 9 Uhr meist 18 mal entleeren. Zwischen 9 und 20 Uhr ist es meist nur 4- 6 mal. Frage dazu ; Wie lange kann es gehen, bis es merklich weniger wird? Und was kann ich tun, daß es sich mehr auf den Tag verschiebt und ich nicht Nachts alle 45 Min. den Wecker stellen muß?
Mr wurde in Aussicht gestellt, daß man das Ganze wieder zurück verlegen kann, wenn ich körperlich wieder fitter bin ( ca 6 Monate ).Was im Moment leider nicht der Fall ist. Ich frage mich nur: Sitze ich dann die Ganze Nacht auf der Toilette ?
Es wäre nett, wenn sich Betroffene hier mit mir austauschen würden und mir ihre Erfahrungen mitteilen.
vielen Dank für Antworten im Voraus
MFG

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Rosella
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Neuling, hat Fragen nach Dickdarm Entfernung

Beitrag von Börgi » 18.04.2017, 19:10

Grüß Dich Rosella,
und ein herzliches Willkommen bei uns. :roseSchenken:
Ich hab nach meiner Dickientfernung gar keine Medis zum Eindicken bekommen. Bei mir lief verdauungstechnisch alles normal. Ich mußte natürlich aufpassen,was ich gegessen hab. Alles was mit Säften und Fasern zu tun hatte,da mußte ich vorsichtig sein. Mein Dünndarm hat sich relativ schnell an seine neue Funktion gewöhnt.
Ich hab meinen Beutel immer geleert,wenn ich zur Keramik mußte oder wenn er voll war. Wie oft,weiß ich nicht mehr, war auch jeden Tag unterschiedlich. Nachts bin ich auch mindestens einmal gelaufen.

Im Juno bin ich nun 2Jahre rückverlegt ( 5Jahre Stoma) und hab das Schlimmste und Anstrengste hinter mir! Aber ich muß ein Leben lang Colysteramin ( Gallensäurebinder) und Loperamin (Immodium) nehmen, außerdem jeden morgen ein halbes Glas Flohsamen. Das geht nun mal nicht anders, wenn man kein "Speicher" mehr hat. :hmm:
Man gewöhnt sich halt an alles. :gut: Ich bin zufrieden mit mir und meiner "Diva"!!! :D

Alles Gute wünscht Börgi!!! :winke:

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Börgi
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Neuling, hat Fragen nach Dickdarm Entfernung

Beitrag von Rosella » 18.04.2017, 20:01

Hallo
Danke für deine schnelle Antwort.
Bei mir geht ohne Eindickung gar nichts , Geht ab , wie Wasser. Hoffe, da noch nicht viel Zeit vergangen ist, daß es sich noch mehr normalisiert. Was im Moment sehr schwierig ist, alle 3/4 Stunde den Wecker zu stellen, bis morgens . Da in der Nacht bei mir die "Hölle" los ist. Ich hoffe, daß ich hier noch viele Tips bekomme, wie ich mit Essen und Trinken umgehen soll, um nachts auch mal zu schlafen. Frühstücke um 8 Uhr Mittagessen 13 Uhr Abendbrot um 18 Uhr. Trinken bis 23 Uhr. Soll ich was ändern ?
MFG

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Rosella
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Neuling, hat Fragen nach Dickdarm Entfernung

Beitrag von Renni » 18.04.2017, 20:18

Hallo Rosella,
ich begrüße Dich in unserer Runde. Mein Dickdarm wurde 2001 vollständig entfernt. In der ersten Zeit habe ich auch Mucofalk zu eindicken genommen. Mit einer bewussten Ernährung kann ich die Stuhlgänge auf ein erträgliches Maß begrenzen. Zuerst habe ich meine Nahrungsmittelaufnahme beobachtet. Wie schnell ist meine Verdauung und was, kommt wie wieder raus? Meine letzte feste Mahlzeit ist auch um 18:00h und ich gehe dann 2x in der Nacht zur Toilette um meinen Ausstreifbeutel zu leeren. Das hat bei mir mehr als 4 Wochen gedauert. :winke:
Liebe Grüße Renate

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Renni
Ansprechpartnerin des Stoma-Treff Hamburg-Nord und Hamburg-West
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Neuling, hat Fragen nach Dickdarm Entfernung

Beitrag von fluse » 18.04.2017, 20:33

Hallo Rosella, ich finde die Anzahl Deiner Ausscheidungen schon extrem. Im übrigen bringt Imodium beim Ileostoma nicht viel. Wie sind Deine Trinkgewohnheiten? Günstig ist schluckweises trinken zwischen den Mahlzeiten und hier möglichst nicht immerzu Wasser. Kaffee rauscht ganz schön durch. Muss man ausprobieren. Trinkmenge etwa 2,5 l. Nahrungsmittel weden auch unterschiedlich gut vertragen. Generell stopfen Bananen, gelbe Rüben (gekocht), Brokkoli, Kartoffelbrei, Nudeln ec. Leider schreibst Du nichts zu Deinen Essgewohnheiten - wäre ganz interessant. Viele entwickeln nach DarmOp's eine Lactoseintoleranz, bei mir kam noch eine Fruktoseintoleranz dazu. Ein Ernährungstagebuch ist manchmal ganz hilfreich. Ich hatte und habe ca 7 Beutlleerungen a. Tag und 2 in der Nacht. Gelegentlich kanns schon mal mehr sein. Um mein Flüssigkeitsdefizit aufzufüllen gibts an schlechten Tagen Haferfschleim - ganz lecker mit Gemüsebrühe, etwas gewürzt. Gruss,flusd

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fluse
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Neuling, hat Fragen nach Dickdarm Entfernung

Beitrag von Rosella » 18.04.2017, 20:43

Hallo.
Danke für deine Antwort.
Mein Arzt hat zur Entlassung gesagt, ich kann alles essen. Außer Faserreiche Lebensmittel ( Spargel )und blähende , sollen vermieden werden. Ich meine, daß alles was in der Nacht ausgeschieden wird eingedickte Getränke sind. ( Mineralwasser ) Aber wie soll ich das ändern ? Trinken soll ich am Tag mind. 3 Liter. damit die Nieren nicht kaputt gehen. Die Ausscheidung der Nieren ist leider nicht toll. Hoffe aber, daß sich das noch bessert. Leider ist es heute in den Kliniken so, daß keinerlei Beratung mehr statt findet. Mein körperlicher Zustand bei der Entlassung war leider sehr schlecht und ist jetzt auch noch nicht viel besser. Aber das interessiert heute ja keinen mehr. Die Blutwerte sind immer noch sehr schlecht. Habe auch immer noch unter der OP- Narbe einen Endzündungsherd 10 auf 8cm . Erst hies es es sollte nochmals geöffnet werden. dann sagte man, man warte ab. Seit 2 Tagen hat sich nun endlich die Wunde verschlossen. Ich hoffe, daß
es nach einigen Wochen , doch noch etwas normalisiert.
Es wäre nett, wenn noch einige hier mir mit Rat zu Seite stehen. Bin über jeden Tip dankbar.
MFG

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Rosella
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Neuling, hat Fragen nach Dickdarm Entfernung

Beitrag von Smile » 19.04.2017, 07:23

Hallo Rosella,

bei mir hat vor allem zu Beginn Natrium Chloratum D6 und/oder D12 geholfen, dass es nicht so arg flüssig ist (ja ich weiß, eigentlich wirkungslos, aber hier haben schon einige geschrieben, dass es hilft).

Hilfreich ist es auch ein Ernährungstagebuch zu führen. Die Reaktionen des Körpers scheinen bei jedem anders zu sein. Bei mir macht die oft empfohlene Kartoffel maximal flüssigen Stuhlgang (nur Pommes gehen halbwegs).

Ansonsten habe ich die Haferflocken (zart) zum eindicken für mich entdeckt (von Köln jetzt auch glutenfrei, falls damit ein Problem besteht). Ich starte und beende den Tag mit einer Schüssel Haferflocken und zum Essen (vor allem zu Fleischgerichten, die machen die Ausscheidungen bei mir besonders aggressiv und flüssig) gibt es meist auch ein paar Löffel dazu (immer mit heißem Wasser angerührt, morgens zusätzlich mit TK-Heidelbeeren und Honig, manchmal auch mit Schokolade. Von Bauck gibt es auch einige leckere Sorten). Ich dachte am Anfang auch, dass mit kochendem Wasser aufgegossene Haferflocken ungenießbar sind - habe mich jedoch schnell daran gewöhnt und finde es je nach Sorte sogar ganz lecker.

Wenn ich nur Wasser trinke, läuft das auch so durch. Nicht so richtig gesund, bei mir jedoch am angenehmsten ist dünner schwarzter Tee mit etwas Zucker.

Wie gesagt, das kann bei Dir ganz anders sein. Daher am besten mal die einzelnen Reaktionen aufschreiben.

Imodium habe ich auch getestet und es zeigt bei mir wenig Wirkung.

Bei mir waren die Ausscheidungen zu Beginn auch so extrem, jetzt muss ich nachts maximal 1x aufstehen (habe allerdings auch einen relativ großen Beutel). Ich trage eine Stomabandage aus Baumwolle, damit wird der volle Beutel vor allem nachts ganz gut in der richtigen Position gehalten, auch tagsüber ist es damit angenehmer: http://www.stoma-na-und.de/epages/es927907.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/es927907/Products/7/SubProducts/7-20-4. Falls mal eine Platte nicht gehalten hat, konnte dieser auch meist "schlimmeres" verhindern (ich meine die Putz- und Aufräumarbeiten waren geringer ;) )

Herzliche Grüße
Katja

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Beitrag von doro » 19.04.2017, 08:36

Katjas Haferflocken Tipp kann ich nur bestätigen.Morgens zum Müsli,Kölln Flocken und ich habe den Vormittag Ruhe.Einmal nach dem Frühstück den Beutel leeren,das reicht bis zum Mittag. :winke:

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Neuling, hat Fragen nach Dickdarm Entfernung

Beitrag von Börgi » 19.04.2017, 12:21

Hallo Rosella,
es ist nicht einfach mit der ganzen Esserei und Trinkerei! :cry: Vorallem so kurz nach der OP ist der restliche Darm noch beleidigt vom Eingriff und zickt gewaltig rum!!! Das dauert bis sich die Diva beruhigt hat.

Ich hab nach meinen Darm- OP's immer streng Diät gelebt, auch wenn die Ärzte mir ebenfalls gesagt haben, ich könnte alles essen. Die wissen gar nicht wo von sie reden. :x In der Theorie geht vieles, die Praxis sieht ganz anders aus!!!! :(

Ich hab von trocknem Toast, Schwarzem Tee (ohne Zucker, dafür eine Prise Salz), Salzstangen und Bananen ( ich kann sie nicht mehr sehen) gelebt. Alleine schon um ein bißchen Ruhe in den Bauch zu bekommen. Hat ganz gut funktioniert bei mir. Abends eben nur Salzstangen oder Brezel und Tee (zum stopfen)!!!
Ich muß auch viel trinken, da durch den Stuhlgang auch viel Flüssigkeit verloren geht!!!

Kartoffeln, gekocht oder auch als Brei kann ich überhaupt nicht vertragen, nur Pommes oder Spalten aus dem Ofen.

Ich weiß , manchmal ist es zum verzweifeln mit der "Kackerei", ob nun mit Beutel oder ohne, aber es wird mit der Zeit besser und reguliert sich dann. Man muß viel Geduld haben, und ab und zu ist man mit den Nerven dann am Ende! Aber es wird besser!!! :troesten:

Gute Besserung wünscht Börgi!!! :roseSchenken:

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Neuling, hat Fragen nach Dickdarm Entfernung

Beitrag von Rosella » 19.04.2017, 23:41

Hallo
Vielen Dank, allen die hier geschrieben haben. Es hat mich sehr viel weiter gebracht. Vor allen der Tip mit der Stomabandage finde ich super. Werde mir dies besorgen. Ja, es ist nicht einfach. Heute war wieder so ein tag, an dem der Beutel sich in 2 Teile zerlegt hat und viel "Sauerei" war. Aber auch damit wird man fertig. Ich muß eben noch viel über Ernährung lernen und herausfinden was mir gut tut. Belastend ist im Moment daß ich ab 24 Uhr, alle 3/4 Stunde den Wecker stelle und dies bis 8-9 Uhr anhält. Ich hoffe, daß sich dies doch bald etwas normalisiert. Wie macht ihr das mit dem Trinken ? Trinkt ihr auch 2-3 Liter am Tag ? So weit ich dies analysiere, kommt nachts nur eingedicktes Wasser. Das Abendessen ist ungefähr nach 6 Stunden ausgeschieden. Ich wollte schon das Trinken nach 18 Uhr einstellen, aber so komme ich nicht auf meine 2,5 Liter Trinken am Tag. Wie haltet ihr dies mit dem Trinken am Abend ?. Heute hatte ich erstmals so dicker Stuhlgang, daß ich eine Imodium am Mittag abgesetzt habe. Ich glaube, man muß da einiges probieren, bis man das im Griff hat. Noch mals Danke allen für eure Beiträge. Bin für jeden Tip dankbar.
MFG
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