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Stoma und weibliche Fremdakzeptanz – Seite 2

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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32 Beiträge • Seite 2 von 4 • 1, 2, 3, 4

Stoma und weibliche Fremdakzeptanz

Beitrag von Erik » 12.03.2017, 15:34

ich habe mir hier alles nötige bestellt
http://www.stoma-na-und.de/

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Stoma und weibliche Fremdakzeptanz

Beitrag von Sokrates » 12.03.2017, 21:36

Hallo Zacharias.

ich bin 30, hab seit kurzem ein Stoma und beschäftige mich aktuell eingehend mit der Frage, die du hier gestellt hast. Auf was ernstes habe ich mich noch nicht getraut einzulassen, kann aber meine bisherigen Erfahrungen schildern.

Zuerst einmal ist es möglich, das Stoma zu verheimlichen. Hatte mit meine Beutelchen ein paar Damen im Alter zwischen 21 und 30, die das gar nicht mitbekommen haben. Dazu esse ich 3-4 h vor der Stund der Wahrheit nichts mehr, klebe mein Minibeutel mit Fixumoll ab und erzähl eine Abenteuerliche Geschichte, kurz bevor die Dame es gar nicht mehr erwarten kann. Zur Not lasse ich mein T-shirt an. Abkleben und Bandage von Stoma-na-und zB. ist ne gute Lösung für unter das T-Shirt. Nackt mit der Bandage finde ich albern.

Sollte es etwas ernster werden, teilt sich nun die Spreu vom Weizen.
Meine EX Freundin hat mich praktisch noch im Krankenhaus verlassen. Sie konnte nicht damit umgehen. Meine erste Freundin hat mich trotz starken Schüben und der Aussicht auf eine Op über Jahre nicht verlassen.

Aktuell führe ich eine Frau, der ich auch emotional näher komme, langsam an das Thema ran, um zu schauen, wie ich mich öffnen kann. Rede initial über eine Op ohen Details... so oder so kommen die Verehrerinnen iwann näher und spüren in meinem Fall eine feste Bandage (Basko), die ich vor jedem ersten Date oder beim ersten Übernachten trage. Dabei verweise ich einfach wieder auf eine Op mit Bauchschnitten. Wir hatten auch schon was miteienander und Sie ahnt etwas, (Sie meinte einfach, dass ich es Ihr schon iwann sagen werde)....also so gehe ich gerade vor. Werde den Ausgang iwann weiter Posten. Ich versuch eben, mehr Bindung aufzubauen, bevor ich es punktuell benennen kann und will. Mehr Erfahrungen hab ich leider noch nicht.
Fazit: Es ist schwerer geworden.

Ich glaube schon, dass es ein Problem für zahlreiche Frauen sein kann, weil es mit Schwäche und Einschränkungen verbunden ist. Starndurlaub, Schwimmen etc. entfällt eben einfach. Ich bin da nicht so offen, dass ich mich so zeigen möchte.
Ich würde der Frau Zeit lassen, um dich kennen zu lernen, um zu sehen, dass vieles mit dir möglich ist und Sie anschließend langsam ran führen.
Sicher spürt man schon von Beginn an, ob es eine Person ist, welcher man mehr erzählen kann, oder eine, die eher zu wenig Lebenserfahrung für so eine Thematik hat. Bei Freunden war es bisher nie ein Problem, soviel ich weiß. Sind aber auch grundsätzlich recht offene/tolerante Menschen mit Verstand.
Schätzen würde ich, dass Frauen tendientiell weniger damit klar kommen wie Männer bei Ihrer Partnerin. Einfach, weil Frauen gerne einen Beschützer und kein Kranken möchten. Männer haben da ggf. den größeren Beschützer-Instinkt. Ist aber nur eine Erwartung, keine belastbare Aussage.

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Zuletzt geändert von Sokrates am 12.03.2017, 21:36, insgesamt 1-mal geändert.

Stoma und weibliche Fremdakzeptanz

Beitrag von fluse » 12.03.2017, 21:58

Ich verstehe nicht, wieso ein Mann nicht mit Beutel am Bauch zum Strandurlaub oder Schwimmen kann???? Ich war heuer das erste Mal mit Stoma am Meer. (bin mehr der Berge und Seen-Typ) und mir ist klar, das wir Frauen es mit der Badebekleidung einfacher haben. Als ich aus dem Wasser kam, stellte ich fest, dass mein Tankini-Oberteil hochgerutscht war, der Beutel frei am Bauch flappte und fühlte, dass mich jemand seitlich anstarrte. Als ich zurückguckte, stand da ein Typ mit Beutelchen am Bauch über einer ganz normalen Badehose mit einer ganz normalen Figur, machte überhaupt keinen komischen oder peinlichen Eindruck und auch weiter kein grosses Aufsehen. Wir haben uns angegrinst und ich denke, jeder hatte einen s hönen Tag. Solange da keine Riesensäcke am Bauch baumeln und der Mann schön locker daher kommt, beeinträchtigt das m.E. das Bild in keiner Weise. Fluse

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Stoma und weibliche Fremdakzeptanz

Beitrag von Zacharias » 13.03.2017, 03:17

Hallo Sokrates,

vielen Dank für Deine ausführliche, offene und ehrliche Antwort, die sehr präzise auf meine Fragen eingeht.

Verheimlichen liegt mir persönlich leide nicht so. Aber ich finde es erstaunlich, welchen Aufwand Du betreibst und wie geschickt Du das anstellst.

Nichts zu essen länger Zeit vorher habe ich mir auch schon überlegt. Klar, das ist eine Möglichkeit.

Minibeutel habe ich keine. Meine Krankenkasse genehmigt pro Monat immer nur eine Sorte Beutel und da nehme ich immer die mittelgroßen. Wie organisierst Du Dir die kleinen? Ah, ok, verstehe, dann hast Du da den kleinen Beutel mit Verband abgeklebt und sagst, das verheilt noch oder so. Ok. Wundere mich nur, dass das nicht auffällt. Und lange hält das ja auch nicht vor, wenn das ein kleiner Beutel ist, oder?

Welche Bandagen habt Ihr (Erik, Sokrates) denn von Stoma-na-und??

Ja, nackt mit der Bandage, habe ich mir auch überlegt, aber da muss ich auch schon so schmunzeln, wenn ich mir das vorstelle. Allerdings halte ich das für mich für die beste Lösung. Oder eben mit T-Shirt. Abkleben werde ich da nichts. Minibeutel sind aber so oder so eine gute Idee.

Tut mir leid, das mit Deiner Ex-Freundin. Sowas ärgert mich richtig. Mir wurde auch von einer langjärigen "Freundin" (platonisch) nach mehr als 13 Jahren im Krankenhaus als ich auf die Intensivstation kam, die Freundschaft gekündigt. Nicht des Stomas wegen, sondern wegen meiner schweren Krankheit. Sie könne es "emotional nicht mehr verkraften". Oooohhhh. Jaja, die lieben und sensiblen und mitfühlenden und fürsorglichen Frauen. Die haben leider bei mir in den letzten Jahren stark an Ansehen - auch vor der Krankheit schon - eingebüßt. Aber während der Krankheit erstrecht. Da hat sich der wahre Charakter aber von so einigen Menschen (männlich und weiblich) gezeigt. Auch recht heilsam.

Vielleicht solltest Du Dich um die früher Freundin nochmal bemühen? Das klingt wirklich gut.

Wieso trägst Du die Basko-Bandage beim ersten Rendevouz (vom Übernachten mal abgesehen)? Hat das einen besonderen Grund für Dich? Du hast eine Bandage ohne Loch, nehme ich an?

Ja, wäre klasse, wenn Du postest, wie es weiter ging oder geht. Ist ein wichtiges Thema.
Ich denke auch, dass es deutlich schwerer sein wird. Ich habe noch gar nichts unternommen, bin aber auch nicht so der Aufreißer-Typ. Wichtig ist mir das Thema aber dennoch, weil ich ja schauen muss, wie ich damit umgehe in Zukunft.

Ich denke auch, dass es für Frauen, genau aus den von Dir genannten Gründen, eher ein Problem ist, mit einem Stoma umzugehen, also insbesondere wegen der Schwäche und den davon abweichenden idealen Rollenbildern oder -phantasien (starker Mann, Beschützer, Ernährer) und damit einhergehenden impliziten Anforderungen. Von einem Bodybuilder weiß ich, dass ihn seine Frau verlassen hat, als er das Stoma bekam. Wie "nett und liebevoll". Indes denke ich nicht, dass man auf Strandurlaub und Schwimmen verzichten muss. Zumindest habe ich das nirgends gelesen und es wurde mir auch nicht bzw. anders gesagt. Also das ist m.W.n. kein Problem. Vielleicht informierst Du Dich nochmal oder bei Dir ist die Sachlage in irgendeinerweise speziell. Oder liegt es nur an den Schamgefühlen?

Du hast mir jedenfalls meine Sorge, dass in Sachen Frauen gar nichts mehr gehen wird, etwas gelindert. Da bin ich froh. Einfach ist es dennoch nicht. Aber ich denke, ich werde das ziemlich pragmatisch und relativ offen angehen. Mal schauen. Klar, hängt auch von den individuellen Eigenschaften des Gegenübers ab. Pluspunkt dürfte es jedenfalls nicht sein.

Viele Grüße
Zacharias

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Zacharias
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Beitrag von Butterfly » 13.03.2017, 08:04

.... Ich bin ne Frau und kann mir das Kommentar nicht verkneifen. Das erste Mal ging eine Beziehung in die Brüche, obwohl wir beide chronisch krank waren, weil ER mit potenziellen OPs ein Problem hatte. Das zweite Mal, als es zu Komplikationen kam und ER damit nicht umgehen konnte. Zumal einige Männer sich gern mit jüngeren hübschen Frauen schmücken. Sieht man sich aber bei mir Bauch und Portregionen re und li an, dann ist der makellose Körper unerreichbar. Und nun bitte nix von inneren Werten. Gerade am Anfang des Kennenlernens müsste ich mit Rollkragenpulli rumrennen...

Viele Grüße
Butterfly

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Stoma und weibliche Fremdakzeptanz

Beitrag von Erik » 13.03.2017, 09:02

Hallo Zacharias
Ich habe diese Bauchbinde http://www.stoma-na-und.de/epages/es927907.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/es927907/Products/7/SubProducts/7-20-4
Ich trage "dabei "´sonst nix...............macht euch nicht so viel Streß mit dem Verstecken. Das macht einem nur jeck, glaubt mir die Mädels haben damit weniger Probleme als ihr denkt. Ich habe am Anfang auch gedacht ich muss alles verstecken alles Unsinn
Eine Frau kennen lernen bzw. eine Beziehung aufbauen läuft nicht anders als vor dem Stoma nur sollte man das ganze vor dem Intim werden erklären.
Wenn ihr so einen riesen Aufwand treibt halten euch die Mädels für begkloppt ;) :)
Schwimmen oder in die Sauna geht alles, warum sollte man das lassen................in der Sauna benutze ich auch die Bauchbinde
Viele Grüße
Erik

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Stoma und weibliche Fremdakzeptanz

Beitrag von Sokrates » 13.03.2017, 09:05

Guten Morgen,

danke für eure Antworten und Beiträge die mich anregen.

Ich trage die Basko Bandage am Anfang, damit ich mich sicherer fühle, es ist alles sehr eng und man sieht es unter dem Hemd nicht und zum anderen spürt die Frau es, wenn Sie mich anfässt und kann sich bereits proaktiv gedanken machen. Ich habe eine mit Loch, die aber gut zu verschließen und wenn man sie leicht verschiebt auch wie eine ohne Loch zu verwenden ist.
Aufwand ist das Abkleben nicht. Es handelt sich um 2-5 Minuten, nach demman geübt ist.

Schritt 1: Ich schneider 3 dünne Streifen, Rolle mein Beutel zusammen und fixiere diesen
Schritt 2 : Ich schneide 3 größere Stücke zurecht und fixiere damit eine Kompresse, die ich auf den Beutel lege.
Schritt 3: Ich gehe in die Phase der Verführung über
"Es hat sich bewährt, zu erzählen, dass manauf Safarie von einem Nashorn angegriffen wurde, als man das Baby aus einer Falle befreihen wollte, die von Wilderern aufgestellt wurde."
Je nach dem , was die Situatione eben ergibt. ich geh da nicht groß darauf ein und es will dann in diesem Moment auch niemand wissen.

Das Fixumoll Pflaster hält über der Kompresse so gut, dass ich täglich 2 Streifen an die Seiten meines Einteilersystems als Versicherung klebe. Damit wurden bisher jegliche Unterlaufungen verhindert.

Ich kann dich beruhigen, die Anzahl deiner Frauen wird sich nicht verringer. Solange du es verheimlichts auch die Zielgruppe nicht. Ich hatte im laufe meiner Stoma Karriere Damen, die überhaupt nichts gemerkt haben. Ich finde es nicht schlimm, jeder verheimlicht doch etwas.
Die Minibeutel kaufe ich mir und sammel Tester oder verhandel mit meiner Stomaberaterin.
Als Bandage von Stoma-na-Und hat sich die Bilby-Variante bewährt. Gerne sehr eng tragen ( Größe S bei 85 KG Körpergewicht).

Um mir die Angst zu nehmen hat es mir geholfen, erst mal ohne das Thema anzusprechen, ein paar nette Frauen glücklich zu machen. Das muss aber jeder für sich selbst entscheiden. Ich hab dadurch gemerkt, dass alles ok ist und hab mich an die Sache rangetastet, wie ich es jetzt wieder mache.

Ich streichel und befriedige meine aktuelle Prinzessin sehr gerne erst mal proaktiv im Vorspiel, damit sie ganz entspannnt ist und auch toleranter wird. Und, ich bin deutlich charmanter geworden. Es ist lohnenswert, die Dame mit netten Worten vorzubereiten und nervös zu machen. Sie lieben das. Frauen haben meistens nicht körperlichen, sondern emotonalen Sex. Deswegen sind Geschichten so entscheidend. Also überlege dir, wie du dein Stoma schön reden kannst.
Ich beeinflusse Sie gerne, indem ich sage, dass ich es toll finde, wenn man in jeder erdenklichen Situation zusammen hält usw. Bau Romantik auf.

Welche Wege man dabei gehen möchte, kann jeder mit seinen eigenen Stärken aushandeln.
Aufwand stellte es keinen für mich dar, eher einen interativen Veränderungsprozess, welcher nunmal von der OP getriggert wurde. Das spielt sich alles ein. Auch als Teenager hat man getestet, wie das Spielchen funktioniert.

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Natürlich kann man auch mit Beutelchen am Strand sein, schwimmen und sich öffentlich zeigen, wenn man das notwendige Selbstvertrauen mtbringt. Ich persönlich traue mich das schlussendlich einfach nicht / möchte ich nicht.
Es ist zu erwähnen, dass ich mein Schmuckstück erst seit kurzer Zeit habe (6 M). GGf. werde ich da auch noch etwas abgehärteter. Trainieren tu ich wieder und einen sportlichen Körper habe ich allmal wieder, das ist also in der Tat möglich.

Zum Schluss glaube ich schon, dass es viele tolle Frauen udn Männer gibt, die einen genauso lieben können und wollen.
Es kommt wirklich stark darauf an, wie man selbst damit umgeht, wie man generell auf die Frauen wirkt duch seine Ausstrahlung und wie man seine Probleme angeht.
Ein rumheulenden Kranken möchte keiner ertragen. Ist man selbst stark und sieht die Dinge so positiv und klar wie möglich, überzeugt dies. Aber klar, einige Menschen fallen auch grundsätzlich raus. Ist eben so.

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Zuletzt geändert von Sokrates am 13.03.2017, 09:05, insgesamt 1-mal geändert.

Stoma und weibliche Fremdakzeptanz

Beitrag von Erik » 13.03.2017, 09:15

Hallo Sokrates
Mach dir keine Sorgen, nach 6 Monaten hatte ich auch noch nicht die Selbstsicherheit von heute, das kommt von alleine mit der Zeit
Viele Grüße
Erik

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Beitrag von Sokrates » 13.03.2017, 09:29

Danke Erik

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Beitrag von Zacharias » 13.03.2017, 10:09

@Butterfly: Du musst Dir nichts verkneifen. Jeder Kommentar ist willkommen. Tut mir leid das zu hören. Aber ich denke es ist die (für manche Frauen bittere) Wahrheit das Männern tendenziell eher hübsche, junge Frauen gefallen, weil diese fruchtbarer sind. Frauen gefallen nun mal Männer mit Ressourcen (sozial (Status) und materiell (Geld)), die auch noch gut gebaut und stark und gesund sind. Das sind evolutionsbiologisch die Präferenzen. Heißt allerdings nicht, dass es bei beiden Geschlechtern keine Ausnahmen geben kann oder solche Personen existieren, die sich das bewusst machen und ggf. auch bewusst anders verhalten und auf die "inneren Werte" schauen. Ich denke, dass ist aber nicht die Majorität. Wie gesagt, tendentiell und insbesondere unbewusst, instinktiv, ist es so. Ich empfehle dazu z.B. die Monographie von Karl Grammer (Humanethologe, also menschlicher Verhaltensforscher) "Signale der Liebe". Ich kann Deine Verärgerung darüber gut verstehen. Ging mir auch nicht anders. Unter günstigen Bedingungen lernt man die Menschen nicht so gut kennen, wie unter widrigen. Vielleicht ist ein Stoma und Krankheit wirklich ein guter Probierstein für den Charakter des potentiellen Partners. Allerdings kann die Hürde für viele - oder insbesondere wenn zu viele Schwierigkeiten zusammen kommen - für alle zu hoch sein. Traurig, aber wahr. Hoffen wir auf die Ausnahmen.

@Erik: Danke für den Link. Genau diese Bauchbinde hatte ich auch gefunden. Die sieht angenehm und gut aus. :D
Ok, prima, dass das bei Dir alles so unkompliziert ist. Vielleicht hast Du ja "besonderes große Vorzüge", die das wieder wett machen. ;P
Ja, die Frage von mir zielte eigentlich u.a. darauf, wie man das "vor dem intim werden" klärt. Sagt man: "Ach, ja, eine Sache muss ich Dir noch sagen, ich hab da ein Stoma, da läuft 24/7 die Sch**ße raus, deswegen habe ich da so einen Beutel am Bauch. Lass Dich davon nicht stören. Und hopp!"? :D Geht wohl schlecht. Irgendwie ist das eine ziemlich unangenehme Situtation für beide Seiten, denke ich. Und damit korrumpiert man nun auch wirklich jede Romantik oder Erotik des Unausgesprochenen.

@Sokrates: Verstehe Deine Beweggründe für die Bandage. Das ist sehr ausgefuchst, ihr so den Ball vorsichtig auf ihre Seite zu spielen. :)
Danke auch für die Spezifikation der Bandage. So eine habe ich auch, nutze Sie bisher nur nicht. Aber das ist ein guter Tipp. Ich denke, ich werde mir noch eine Bandage holen. Spiele aber auch mit dem Gedanken, solche Beutelüberzüge zu kaufen. Benutzt die jemand? Ich glaube, es gibt welche mit Batman-Motiv. :D
Danke auch für Deien detaillierte Beschreibung bzgl. Fixomull. Ich denke aber, das werde ich nicht machen. Ist mir zuviel Brimborium und am Ende muss man doch sagen, was sache ist, sofern es was Mittel- oder Längerfristiges ist. Da bin ich dann lieber offen und Direkt. Bandage ist allerdings eine Option, insbesondere für bestimmte Anlässe oder im Anzug, generell, unabhängig von Rendevouz.

"Es hat sich bewährt, zu erzählen, dass manauf Safarie von einem Nashorn angegriffen wurde, als man das Baby aus einer Falle befreihen wollte, die von Wilderern aufgestellt wurde."
LOL. Ja, sowas Ähnliches habe ich auch schon mal irgendwo gelesen. "Vom Haifisch gebissen", war das glaub ich. Soll richtig gut ankommen, wurde da berichtet. Funktioniert evtl. auch, wenn das mit dem Stoma offenbart wurde. :D
Sehr gute Tipps mit dem Fixomull! Ich vertrage zwar wegen meiner Pflasterallergie den weißen Kleber von diesen Pflastern nicht, aber für den Notfall ist das vielleicht mal hilfreich. Unterlaufungen habe ich glücklicherweise nicht oder nur sehr selten. Waren aber eher Anwendungsfehler, wenn es mal vorkam.
Sicherlich, jeder verheimlicht was, kein Thema, nur mache ich das sehr ungerne. Ist einfach nicht mein Stil und ich das ist mir auch immer unangenehm, wenn das sowas im Raum steht.
Super Hinweise zur Beschaffung der Mini-Beutel! Frage da auch mal meine Stoma-Tante.
Mit der Bilby-Bandage habe ich auch schon geliebäugelt. :)
:D, ich bin leider ein ziemlich sachlicher Mensch und Faktenorientiert. Schönreden ist so gar nicht mein Ding. Mal sehen, was ich mir einfallen lassen kann.
Lässt Du Dein Stoma denn nun rückverlegen oder nicht (habe gestern Deinen Thread gelesen)? Hattest Du nachder OP zugenommen? Und machst Du wieder Krafttraining, denn das will ich auch wieder machen? Habe jetzt erstmal seit langer Zeit wieder mit Laufen angefangen und schon gemerkt, dass es neben dem Stoma etwas ziept und will keine Hernie riskieren. Daher gehe ich es sachte an und hole mir erstmal wieder meine Kondition über den Ausdauersport zurück. Dabei baut sich sicherlich auch die Bauchmuskulatur wieder auf. Dann will ich aber mit Bandage und Kraftgürtel ans Training gehen. Durch die viele "gute Schonung", habe ich leider ca. 10 kg zugenommen und m.E. ca. 15-20 kg zuviel jetzt. Davor war es an der Grenze, aber jetzt ist es eindeutig zuviel. Das muss wieder runter. Wie war das bei Dir mit der Gewichtszunahme und wie sah Dein Training aus? Wie hast Du Dich rangetastet oder gleich voll losgelegt? Und wie sicherst Du den Bauch beim Training? Habe mir dazu auch angeschaut was Zoey Wright und Blake Beckford so machen bzw. gemacht haben.
An das Konzept "Ausstrahlung" glaube ich halt nun mal überhaupt nicht. Da schreibt man sich oder anderen Allmacht zu, andere so zu manipulieren können, wie man es will oder eben nicht will. In dem was man sagt, vermittelt man natürlich die Einstellung und wenn man viel weint und traurig ist, nehmen das andere auch wahr. Klar. Aber "Ausstrahlung", was soll das sein? Die Sonne strahlt, Plutonium strahlt, aber Menschen stahlen nun mal nicht. Sie lächeln, sie freuen sich. "Überzeugt dies", ist leider auch so eine Phrase, sorry. Das ist Journalisten-Sprech. Im Deutschen heißt es "überzeugt dies X (eine Person)". Etwas überzeugt nicht pauschal, alle, das durch diese Phrase impliziert wird. Etwas oder man kann nur jemanden überzeugen, z.B. mit Argumenten. Eine natürliche Einstellung zu dem ganzen ist sicherlich hilfreich, überzeugt aber niemanden und schon gar nicht alle pauschal. Von dieser Allmachtsphantasie würde ich Abstand nehmen. Das stellt eine Überforderung da. "Du musst nur Deine Ausstrahlung/Einstellung ändern und dann klappt es schon." So einfach ist es leider nicht. Die Erde dreht sich nicht in die andere Richtung, nur weil man seine Einstellung ändert und diese sich dann auch noch auf mysteriöse weise auf andere überträgt (abstrahlt). Umgekehrt ist auch nichts in Stein gemeißelt und bloß von den sachlichen Gegebenheiten abhängig. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo zwischen real Gegebenen und ideal Machbaren. Das ist das Spannungsverhältnis, in dem wir uns bewegen.

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