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Stoma nach Unfall - wie geht es weiter? – Seite 3

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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67 Beiträge • Seite 3 von 71, 2, 3, 4, 5, 6, 7

Stoma nach Unfall - wie geht es weiter?

Beitrag von Arno » 20.03.2018, 09:18

Hallo Alle,
Anmerkung zu meinem vorherigen Post: 'mal schauen, wann die Aufklärung kommt' bitte nicht falsch verstehen. Was ich zum Ausdruck bringen wollte: mal sehen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist für ein Gespräch über den weiteren zeitlichen Ablauf.
Ich war wohl heute früh noch nicht ganz wach.

Vielen lieben Dank an alle mit aufmunternden Worten.... und zum Nachdenken für die, die 'selber schuld' schreiben:
Wir 'Erwachsenen' sind ja auch nur deshalb gesund bzw. noch am Leben, weil wir einfach nur Glück hatten...

Wenn ich da so in meine Vergangenheit zurückblicke... und ich glaube nicht, dass ich da besonders aus der Reihe falle...

  • mit 8 Jahren bin ich volle Lotte mit dem Rad in einen Gartenzaun gebrettert und hab mich dabei überschlagen. Hab mich nicht getraut, davon zu berichten. Erst viel später ist meinem Vater die völlig verbogene Vorderradgabel am Rad aufgefallen. Ich wusste von nichts...
  • natürlich haben wir als Jugendliche Böller gebastelt und mit Sprengstoff experimentiert. Einer meiner Klassenkameraden ist bei einer selbstverschuldeten Explosion ums Leben gekommen.
  • klar haben wir gezündelt. Ich kannte die Gefahren, aber konnte ich sie damals auch schon vollständig verstehen? Oder hatte ich einfach nur Glück, dass unsere Feuer unter Kontrolle blieben?
  • Rauchen? Logisch... Damals haben die 'coolen Jungs' fast alle geraucht...
  • Bier? Hey, wir leben in Bayern...
  • Mit dem Bollerwagen den Berg runtergebrettert. Leider lenkt sich der Bollerwagen echt beschissen, wenn man drin sitzt. Und Bremsen hat er auch nicht.
  • Ski gefahren wie ein Henker...
  • was wir damals für Autos hatten, würde heute wahrscheinlich sofort aus dem Verkehr gezogen...
  • Baumfällaktionen vom THW aus, ohne richtige Ausbildung über Bäume fällen am Hang...
  • schwerer Radunfall mit 35, seitdem hab ich ein Wirbelsäulenimplantat. Nur durch ständiges Training keine Rückenbeschwerden. Hätte auch schlimmer ausgehen können (Querschnitt, Tod), der Unfall wurde durch einen auffahrenden LKW verursacht. Hatte auch das Glück, dass zu dieser Zeit bereits die Operationsmöglichkeiten und Implantate existierten.
  • Während der Fahrt 'nur mal eben schnell' aufs Handy geguckt?
  • usw...

Eines ist klar, der eigene Körper ist eines der größten Geschenke, die man von seiner Mutter, dem Schöpfer, dem Universum, wie auch immer, bekommen hat. Entsprechend sollte man ihn auch wahrnehmen, und darüber werd ich mit meinem Freund mal reden. Weil er im letzten Jahr einigen Mist gebaut hat...
Aber ein Schiff ist nicht für den Hafen, sondern fürs Meer gebaut, ein Auto nicht für den Parkplatz, sondern für die Straße. Und den Körper haben wir nicht geschenkt bekommen, um ihn aufs Sofa zu legen, sondern um zu leben...

Schönen Tag euch allen,
lg Arno

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Arno

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Stoma nach Unfall - wie geht es weiter?

Beitrag von doro » 20.03.2018, 09:49

Nun ist die Geschichte bereits OT und ich darf meiner Meinung hier auch Ausdruck geben. 8-)

Natürlich sagte meine Moral im 1. Step auch: wer macht denn so etwas ? Das macht man doch nicht.
Natürlich macht man so etwas nicht,man sieht am Beispiel von Arnos Freund was dabei heraus kommt ( eben wahrscheinlich kam es nicht raus)
Aber,wieviel einsame Frauen haben ihre Lustverstärker in der Nachtischlade liegen? Hm,wahrscheinlich TüV geprüft und keine Billigware aus China.Wer würde sie verurteilen wenn dort ähnliches passiert?

Um die Liste der Selbstverstümmelung zu vervollständigen,wo bleiben die Raucher,die sich mit jeder
Fluppe einer der zahlreichen Folgen des Rauchens UND noch viel schlimmer die Folgen für die Nichtrauchens ! näher bringen?
Die Liste lässt sich beliebig fort setzen.....

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doro

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Stoma nach Unfall - wie geht es weiter?

Beitrag von Börgi » 20.03.2018, 16:02

Hallo Uwe,
wenn Du mit Deinem Auto einen Unfall grob fahrlässig verursachst, zahlt Deine Versicherung nicht, dann löhnst Du, wenn Du Pech hast für den Rest Deines Lebens. :(

@:
In diesem Forum sind so viele schwer kranke Menschen, die gerne einen gesunden Darm und keine Sorgen, Ängste, Schmerzen oder den Tod vor Augen mehr haben wollen!! :(
Ich bin auch eine von denen!! :cry:

Ich mache sehr wohl einen Unterschied, wie man zu einem Stoma kommt!!!
Ist es so wie in diesem heiß diskutierten Fall, werde ich richtig sauer!!! :aah:
Da zerstört jemand aus lauter Lust und Laune, nur um einen hoch zu kriegen, ein gesundes Organ und das zum wiederholten Male und ich soll noch Mitleid haben?!!!? :aah:
Nee bei aller Liebe, da hört für mich der Spaß auf!!! Geht's noch, der Typ gehört in die Klapper!!!

Er hat was gekriegt, woran er noch ordentlich zu knappern hat!!
Von mir aus sollte er die Kosten seines ausschweifenden Sexlebens und deren Folgen selbst tragen, denn offenbar ist er unbelehrbar!!!

Das ist meine Meinung und dazu steh ich!!!

Börgi!!!

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Börgi

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Stoma nach Unfall - wie geht es weiter?

Beitrag von Witch » 20.03.2018, 18:04

Hallo,

Arno's Freund ist durch seinen Unfall schon gestraft genug.

Denen die hier die Moralkeule zu schwingen möchte ich mit einen Wort aus der Bibel antworten:

"Richte nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn mit demselben Gericht, mit dem ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit demselben Maß, mit dem ihr anderen zumessen, wird auch euch zugemessen werden."

Ich persönlich hoffe, dass es Arno's Freund bald besser geht.

LG Witch

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Witch

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Stoma nach Unfall - wie geht es weiter?

Beitrag von doro » 20.03.2018, 18:57

Ich kann mir gut vorstellen,dass sich niemand etwas mit dem Vorsatz einen künstlichen Darmausgang zu bekommen, in den Allerwertesten steckt.

Wir hatten vor einigen Jahren einen schwulen Stomaträger,der durch Krankheit? sein Stoma bekam.
Er war kreuzunglichlich,denn seine Beziehung drohte,eben durch seine veränderte Lebenssituation,zu platzen.

Auch ich finde es nicht toll,wenn hier verurteilt wird, denn der arme Kerl ist eben weil sein unüberlegtes Verhalten ( einmal vorsichtig ausgedrückt ) zu einem Stoma führte,gestraft genug.

Ausserdem,wer sonst nix hilfreiches zu schreiben hat :brief: ....na ja.

Ich wünsche Arno,s Freund alles Gute und wünsche mir,das Arno sich nicht abschrecken läßt,denn hier sind sonst sehr liebe und hilfsbereite Menschen unterwegs.

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doro

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Stoma nach Unfall - wie geht es weiter?

Beitrag von anne14 » 20.03.2018, 19:52

Hallo zusammen,
ich denke das jeder zu dem was Arnos Freund gemacht hat seine eigene Meinung haben darf. Mir wird schon bei dem Gedanken anders, aber jedem das seine. Wir sollten aber eins nicht vergessen, Arno schreibt hier um seinem Freund Unterstützung bieten zu können. Dafür erst einmal Hochachtung.
Noch einmal Hochachtung dafür das er sich über den "Unfall" überhaupt ausgelassen hat. Ich denke Arno hat es nicht verdient das man jetzt hier die Moralkeule schwingt. Er will nur eins unsere Hilfe damit er seinem Freund beistehen kann. Man sollte sich also hier nicht als Richter aufspielen. Arno hat es zur Zeit wahrscheinlich schon schwer genug.
Vlg Annette

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anne14

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Stoma nach Unfall - wie geht es weiter?

Beitrag von doro » 20.03.2018, 20:32

Wir sollten nun zum eigentlichen Thema zurück kommen.

@Arno hat man schon von Seiten der Ärzte gesagt bekommen welche Art das Stoma ist?
Wahrscheinlich Colostoma.

Ich will Euch die Hoffnung auf die Rückverlegung nicht nehmen,man wird Rückverlegen,aber,wenn Du Dich hier mit der Suche einmal zu den Rückverlegten durchliest,wirst Du sehen,das Leben als Rückverlegter ist nicht so,wie es vor dem Stoma war.
Bis dahin fliesst zwar noch viel Wasser die Elbe runter,aber lockere Infos, wären nicht verkehrt.

Alles Gute. :winke:

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doro

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Stoma nach Unfall - wie geht es weiter?

Beitrag von Arno » 20.03.2018, 22:25

Hallo Doro, hallo Forum,

ich habe mich letzte Woche lange mit einem der Chirurgen unterhalten. Ich weiss zwar nicht mehr, ob er den Begriff Colostoma verwendet hat, aber um so eines (also Dickdarm nach aussen geführt) handelt es sich.
Heute war der Chirurg, mit dem ich mich auch unterhalten habe, bei ihm und hat ihn informiert bzw. aufgeklärt, was er gemacht hat, was zukünftig (nach Rückverlegung) noch geht und was für immer vorbei ist. Dazu habe ich ja schon (ich glaube auf Seite 1) was geschrieben: AV ja, Toys etc: für immer vorbei. Wahrscheinlich wäre es hilfreich gewesen, wenn es nach der ersten OP bereits so eine Aufklärung gegeben hätte. Gab es leider nicht, nun ist es so, wie es ist.
Der Chirurg hat in Aussicht gestellt, dass im Sommer evtl. schon rückverlegt werden kann.
Und mein Freund hat es sehr gut aufgenommen. Ich freue mich mit ihm.
Ich hab ihm heute mal ins Gewissen geredet (Körper als Geschenk von seiner Mutter und vom Universum), das hat ihn betroffen gemacht - gut so. Und das wird nicht meine letzte Ansprache gewesen sein (muss aufpassen, dass ich nicht von 'Freund und irgendwas zwischen großer Bruder und Daddy' zu einem 'Helikoptervater' werde :D :D :D
Die Threads zu Rückverlegten lese ich mir die nächsten Tage mal durch, muss morgen zeitig los auf Montage, und bis zur Rückverlegung ist es ja noch ne Weile.
Und natürlich hat er nicht 'aus Lust und Laune, nur um einen hoch zu kriegen, ein gesundes Organ [zerstört]'. Aber das kann sich der Börgi sicher auch denken, gell? Und wenn nicht, dann versichere ich Dir: er hat es nicht absichtlich getan.

@ alle anderen: danke für die Wünsche, ganz liebe Grüße
Arno

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Arno

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Stoma nach Unfall - wie geht es weiter?

Beitrag von Banditensocke » 25.03.2018, 17:11

Merlina hat geschrieben:Aaaaalso......


.....ich bin vor allem aber der Ansicht, dass wir hier eine (Solidar-)Gemeinschaft sind, in der doch Schuld- oder Verantwortungsfragen vollkommen fehlplatziert sind....!

Es ist vollkommen egal, wie jemand zu seinem Stoma gekommen ist!


Das sehe ich anders.

Solidarisch sein gegenüber Menschen, die unverschuldet in eine Notlage geraten: sehr gern.

Solidarisch sein, wenn andere missbräuchlich agieren, mutwillig Schäden herbei führen? Nein. Wer eigenverantwortlich und frei handeln möchte, indem er sein Leben mutwillig aufs Spiel setzt, kann das gern tun, aber meines Erachtens die Rechnung für den "Spass" nicht auf die Solidargemeinschaft abwälzen.

Es kracht doch in unserem weit überstrapazierten Solidarsystem an allen Ecken und Enden, viele Patienten müssen unnötig lang auf Termine und notwendige Maßnahmen warten. Natürlich ist ein wichtiger Grund dafür, dass heute wirtschaftliche Überlegungen über dem Patientenwohl stehen, aber nichtsdestotrotz hat so ein System immer Grenzen und verantwortungsloses Handeln führt dazu, dass an anderer Stelle jemand vielleicht die notwendige Versorgung nicht oder zu spät bekommt. Wenn Fahrlässigkeit im Spiel ist, wäre ich daher dafür, dass man einen Teil der Kosten selbst tragen muss.

Es täte so manchem ganz gut zu sehen, welche Folgekosten "Spass" so haben kann. Leider sehen die Patienten der GKV häufig nicht, was das, was sie als selbstverständlich ansehen, so alles kostet. Ansonsten würde mancher vielleicht staunen und mit etwas mehr Achtung vor dem eigenen Organismus und dem, was die Solidargemeinschaft finanziert, handeln.

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Banditensocke

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Stoma nach Unfall - wie geht es weiter?

Beitrag von Arno » 03.04.2018, 06:52

Moin Moin,
letzten Donnerstag habe ich unseren Freund aus der Klinik geholt, nachdem es früh nochmal eine Anleitung von der Stomaschwester gab. Dann waren erst mal Arztbesuche und Besorgungen dran.
Er kommt mit dem Beutel sehr gut zurecht, für einfacheres Wechseln haben wir im Bad auf Hüfthöhe einen Rasierspiegel montiert. Seit Freitag gehen wir täglich ins Fitnesstudio + Dehnübungen zu Hause, die derzeit größten Probleme macht (vom langen Liegen) sein Rücken. Gestern abend dann erstmalig die Schmerzmittel (Ziemliche Hämmer der Kategorie 3) weggelassen - passt.
Viele Grüße und ne schöne Woche wünscht Arno

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Arno

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